Attische Demokratie

Hallo,

ich habe gerade meinen Geschichtsordner durch gelesen und bin dann auf einige Sätze gestoßen, die mir unklar sind und bei denen sich mir Fragen aufwerfen.

Und zwar:

  1. Beim Ostrakismos (Scherbengericht) kann ein Bürger 10 Jahre verbannt werden… Wird der Bürger aus ganz Griechenland verbannt, denn in meinem Geschichtsbuch ist von einer „Verbannung aus dem Land“ die Rede? Oder nur aus Athen? Denn schließlich galt die Demokratie nicht für ganz Griechenland.

  2. Bei der Phylenreform die Kleisthenes eingeführt hat, wird von 10 Phylen gesprochen.
    Mir ist unklar wie die strukturiert sind. Meine Auffassung ist diese: Kleisthenes teilte Athen in 3 Bezirke (Küste, Binnenland und Stadt). Jeder Bezirk ist in weitere 10 Teile gegliedert. Die Phyle setzt sich aber nicht nur aus einem Bezirk zusammen (was meine vorrige Auffassung war, aber dann würde es 30 Phylen geben), sondern beinhaltet alle drei Bezirke, was bedeutet, dass es 10 Phylen gibt und in jeder ein Bezirk vertreten ist.
    Ist meine Auffassung richtig?

Hey,

Du hast schon richtig erkannt, dass die Verbannung nicht für ganz Griechenland galt, sondern für den Stadtstaat, in dem der entsprechende Bürger lebte. Das Scherbengericht gab es meines Wissens nach als erstes in Athen, aber einige griechischen Städte hatten es auch übernommen.

Deine zweite Frage kann ich allerdings nicht beantworten.

Also ich denke mal(hatte das noch gar nicht :smiley:)dass die verbannung nur für athen gilt.

Hallo,

also zu 1. wurde man meines Wissens nach nur aus der Stadt verbannt nicht aus ganz Griechenland, zumal es ja mehr ein zusammenschluss von Stadtstatten war als ein Land.

Bei deiner zweiten Frage kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da ich mich damit noch nicht wirklich beschäftigt habe.

Hallo Mehri,

  1. Die Griechen waren früher totale lokal Patrioten. Wenn dabei vom Land die Rede ist, meinen sie nur das Land, das zu der Stadt gehört. Wenn also beim Ostrakismos von Verbannung aus dem Land die Rede ist, dann ist Athen mit den dazugehörigen Ländern gemeint. Die betreffende Person kann also je nach Belieben in die Kolonien, nach Persien(also ganz ausser Landes), nach Delphi oder (was meistens der Fall war) nach Sparta gehen.
    Das mit dem Lokalpatriotismus hielt sich überings so lange, wie sie nicht von aussen bedroht wurde. In den Perserkriegen, so wie später, als dann die Römer kamen, hielten die Griechen zusammen gegen die feindlichen Invasoren. Gegen die Perser erfolgreich, gegen die Römer zumindest intellektuell erfolgreich.

  2. Ja sehr gut. Jede Phyle hat je ein Teil im Küsten, Binnenland und Stadt Bezirk.
    Ich glaube es ging Kleisthenes darum, die Bewohner, des Landes und der Küste besser in die Politik ein zubinden. Aber das gelang nicht so richtig, weil die einfach zu viel zu tun hatten um sich an der Zeitaufwendigen Politik zu beteiligen. Zu mal diese ja auch noch einen beträchtlichen Weg auf sich nehmen mussten um zu politischen Versammlungen zu kommen.
    Aber bei der kleisthenischen Reform kenne ich mich nicht ganz so gut aus und ich habe gerade meine Geschichtsbücher nicht dabei.

Aber wenn du noch Fragen hast, dann frag ruhig. Ich versuche dir nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten.
Vielleicht, solltest du noch dazu sagen, wofür du fragst. Wenn du gerade für ein Diplom lernst, kann ich dir wohl nicht so viel helfen, aber wenn du für die Schule oder fürs Abi oder so lernst, dann kann ich dir schon eher helfen. (Und wenn du nur aus Interresse lernst, freut mich das um so mehr. Die griechische Geschichte ist wirklich sehr spannend. Zu mindest für mich. :wink: )

Viele Grüße Toto