Au ja! Rückkehr zur alten RS ... ups!

Schief und schiefer
Hallo Christian,

Das Argument von Levay ist sehr treffend und dein Beispiel
schief. Du kannst gerne entscheiden, welches Auto dir besser
gefällt, aber wenn ich z. B. als jemand, der von Motoren
keinen blassen Schimmer hat, bei VW entscheiden würde, welche
Schläuche oder Zündkerzen oder Schrauben wie in den Motor
gebaut werden sollten, wäre VW nach zwei Wochen pleite!

Ich finde dieses Argument völlig schief. Ein Auto mit „falschem“ Motor fährt nicht, eine Sprache aber kann keine „falschen“ Regeln haben. Man kann nicht messen welche Sprachregeln „besser“ sind. Sicherlich kann man messen, welche Regeln mehr Fehler produzieren, aber dann wäre die optimale Variante gar keine Regeln mehr zu haben (keine Regeln=keine Regelverstöße).
Die Abwägungen, für welche orthographischen Regeln man sich entscheidet, sind nunmal (IMO) primär ästhetische. Und Ästhetik ist nunmal subjektiv, es gibt kein Maß dafür. Insofern kann nur die Mehrheitsmeinung für eine algemeinverbindliche Regelung entscheidend sein. Und die Mehrheitsmeinung ist nunmal (nach meiner Erfahrung) eher gegen die neuen Regeln.

Aber bei der Rechtschreibung glauben leider alle, Experten zu
sein! Anstrengend!

Weil alle, bis auf Analphabeten, eben Experten sind! Diese bekloppte Überheblichkeit „ich hab’ das studiert, meine Meinung ist besser als Deine“ ist doch überhaupt erst der Grund, warum diese Reform niemals von der breiten Masse angenommen wurde!

Übrigens: „Delphin“ ist nach der neuen R. die Hauptvariante
und Delfin nur die mögliche Nebenvariante! Du darfst also nach
der neuen R. beides schreiben (während du nach der alten
festgelegt warst)!

Festlegungen sind nicht unbedingt schlimm. Totale Beliebigkeit nicht unbedingt gut. In Deutschland gibt es wirklich andere Bereiche, die dereglementiert werden müssten, nicht gerade die Sprache.

Grüße,

Anwar

PS: Bevor mich jemand drauf stößt: Das Komma nach den Grüßen ist eine Eigenheit von mir, kein „Fehler“ im Sinne einer unbewussten Mißachtung der Orthographie.

Die Auflösung von „ck“ in „k-k“ bei Trennung hat einen
praktischen Grund: Der Leser kann am Zeilenende erkennen, ob
der Vokal vor dem „ck“ kurz oder lang gesprochen werden muß.

Das ist durchaus nachvollziehbar.

Wespe ► Wes-pe
aber
Weste ► We-ste

Wespe ► Wes-pe
Weste ► Wes-te

Kleiner Test.
Trenne bitte folgende Wörter:

Apostolisch
Apostroph
Frustration
Konstellation
Konstitution
Konsternieren
Konstatieren
Prostata

Und danach nenne mir bitte die Regel, wie „st“-Verbindungen in
der NDR getrennt werden.

Letztlich werden die Woerter nach NDR so getrennt, wie man es spricht. Eine feste Regel, dass „st“ grundsaetzlich auseinander gerissen wird, gibt es nicht.
Das frueher das „st“ grundsaetzlich nicht getrennt wurde, lag daran, dass die Setzer frueher keine Lust hatten, das Plaettchen „st“ durch die zwei Plaettchen „s“ und „t“ zu ersetzen, wenn getrennt werden musste. Daraus wurde dann die Norm und spaetere Regel abgeleitet. Ist das logisch?

Genau das ist ein schönes Beispiel, wie durch neue Trennregeln
dem Lernenden wichtige Informationen entzogen werden.
„Helikopter“ ist, wie man unschwer erkennen kann, kein
deutsches Wort, sondern setzt sich aus den griechischen
Wörtern „helix“ für „Windung“ und „pteron“ für „Flügel“
zusammen. „pter“ als eigene Silbe hat also durchaus Bedeutung
(siehe auch „Pteranodon“ als Name für einen Flugsaurier).

Da heute aber kaum noch jemand altgriechisch lernt, waren es reine Auswendig-Lern-Regeln, wie es getrennt wurde. Begruenden haette ich es bis heute nicht gekonnt (Dafuer erst mal danke, habe was dazu gelernt.). Heute darfst Du immer noch so trennen, Du bist nicht verpflichtet, die neue Trennmoeglichkeit zu nutzen.

Diese „Trennwut“ betrifft viele Fremdwörter, die so ihre
Herkunft verlieren. Schade drum.

Wie gesagt, die haben sie schon lange verloren, da viele nicht mal unterscheiden koennen, ob ein Wort griechischer oder lateinischer oder sonstiger Herkunft ist.

sprechen
-> Sprache
-> sprächen (?)

In dem Fall spielt noch die Aussprache des „ch“ eine Rolle. Da gibt es naemlich eine Regel fuer, wann es weich und wann hart ausgesprochen wird.

stehen
-> Stand
-> stähen (?)

besetzen
-> Besatzer, Besatzung
-> besätzen (?)

Ich schaetze, das liegt an der Verwandschaft zu „stellen“ und „setzen“. Und da wird es wohl eine Regel geben, welche Lautverschiebung bei den verwandten Verben wie „setzen“ - „sitzen“, „legen“ - „liegen“, „stellen“ - „stehen“ auftritt.

Sprache ist ein wirklich komplexes Ding.

Bis denne
Schnoof

Witz lass nach
Hi.

ß-Schreibung:
wäßrig
aber
wässerig

wässrig / wässerig

Das finde ich nicht so schwer: Silbenende: ß, kein Silbenende:
ss

Ach ja? Diese Logik würde dann aber auch bedeuten:

Spaß / spassig (ist auch nach alter Rechtschreibung so falsch!)

tz-Regel
plazieren
obwohl
Platz

platzieren

Das ist nun aber ein einziger Ausnahmefall, oder nicht?

Mag sein. Na und?

h-Regel
blau
mau
schlau
aber
rauh (als einzige Ausnahme!)

rau

So einzige Ausnahmen gibt es in vielen Fällen, so schwer sind
sie doch nicht zu merken.

Für uns, die damit aufgewachsen sind ja. Aber wie ist es mit den Schulkinder und Ausländern, die die Sprache richtig erlernen wollen?

Wie ist es nach der neuen deutschen Rechtschreibung eigentlich
mit den Wörtern, die mit Th geschrieben werden?

Es sind wieder einige abgeschafft worden. Z.B. ‚Tunfisch‘.
Im Laufe der Jahrzehnte/Jahrhunderte werden es immer weniger. Ganz früher hieß es z.B. noch ‚meine Thaten‘.

st-st-Regel
selbstsicher (selbst-sicher)
selbstbewußt (selbst-bewußt)
aber
selbständig (selb-ständig)

selbstständig (selbst-ständig)

Das ist in meinen Augen in der neuen Schreibweise ganz einfach
ein anderes Wort.

Quatsch. Die Bedeutung ist exakt geblieben.

Selbstbewußt und selbstsicher sind aber doch nicht Wörter mit
st-st, sondern nur st-s bzw. st-anderer Konsonant, also als
vergleichende Beispiele ungeeignet.

Der Vergleich ist geeignet, weil jeweils die erste Silbe auf ‚st‘ endet. Warum sollte ein nachfolgendes ‚st‘ wegfallen, andere Buchstaben aber bleiben.
Und übrigens: ‚Kunststoff‘ wird ja auch nicht zu ‚Kunstoff‘ !!!

Wer hat denn jemals wirklich das Wort als
„selb stst ändig“ ausgesprochen? Ich habe es noch nie so
gehört. Das ist so, weil sich die Rechtschreibung nach der
Sprache richtete und nicht umgekehrt.

Ach ja? Gegenbeispiele:
-Welcher Mensch sagt denn wirklich „Mischst du mir den Salat?“?
Man spricht doch „Mischt du mir den Salat?“?
-Welcher Mensch sagt denn wirklich „Eimer“ [aime r]?
Man spricht doch [aima].
-Man schreibt ‚denn‘, obwohl [dänn] gesprochen, und mit ‚dann‘ verwandt.

3-Konsonantenregel
Felladen
Stilleben
Bettag (= Bett-Tag oder = Bet-Tag ?)
aber
Betttruhe

Und ansonsten würdest du fragen: Bett-Truhe oder Bett-Ruhe?

Exakt !!!

Sauerstoffflasche

Ich fand schon, daß es einen guten Grund hatte, denn wenn nach
2 gleichen Konsonanten ein anderer folgt, dann neigt man
zwingend dazu, nach den 2 gleichen Konsonanten zu trennen.

???
Also so, oder wie: hanffrei > hanff-rei ???
und so: entthronen > entt-hronen ???
und so: Abbruch > Abb-ruch ??? ???

Folgt ein Vokal, ist das aber nicht der Fall und nicht nötig,

Das hieße, ‚Falleisen‘ würde man nicht hinter dem Doppel-L trennen, oder wie ???

und daher wurde wegen besserer Lesbarkeit darauf verzichtet.

Bitte?? Bessere Lesbarkeit? ‚Bretteile‘
Ist ja wohl ein Witz…!!

Sicher, rein theoretisch wäre es möglich, daß dabei
Doppeldeutigkeiten entstehen, aber gibt es wirklcih einen
solchen Fall (mir fällt keiner ein)?

Bettag

Außerdem: Denk doch mal an die, die die Sprache erlernen möchten (Schulkinder, Ausländer). Die müssten ja dann bei jedem (!!!) Doppelkonsonanten, der in einem Wortmittelteil vorkommt, überlegen, ob es nicht in Wirklichkeit ein dreifacher Konsonante ist (man kann ja nie wissen), denn es steckt eine permanente Uneindeutigkeit darin:

‚Wortmittelteil‘ Hm… ist es eigentlich ‚Wortmitt-telteil‘?
‚Gassenhauer‘ Hm… ist es eigentlich ‚Gass-senhauer‘?
‚Bettuch‘ Hm… ist es eigentlich ‚Bett-tuch‘?
‚Bettag‘ Hm… ist es eigentlich ‚Bett-tag‘?

Ohne die Weglass-Regel ist es immer eindeutig!

☼ Markuss ☼

P.S.: Selten so gelacht

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Hi!

Kleiner Test.
Trenne bitte folgende Wörter:

Apostolisch
Apostroph
Frustration
Konstellation
Konstitution
Konsternieren
Konstatieren
Prostata

Und danach nenne mir bitte die Regel, wie „st“-Verbindungen in
der NDR getrennt werden.

Letztlich werden die Woerter nach NDR so getrennt, wie man es
spricht. Eine feste Regel, dass „st“ grundsaetzlich
auseinander gerissen wird, gibt es nicht.

Okay. Also wie man spricht:

A-pos-to-lisch (so richtig gesprochen?)
Getrennt wird aber „Apos-to-lisch“

Nehmen wir „Apostroph“
Gesprochen „A-pos-troph“ (spricht das irgendjemand ander aus?)
Getrennt wird aber „Apo-stroph“

In beiden Wörtern steckt die gleiche griechische Vorsilbe „apo“ (= „von … weg“, „ausgehend von“, „seit“, „nach“), wird aber unterschiedlich behandelt („apos-“ gegen „apo“)

Und die anderen Wörter?
Frustration = „Frust-ra-ti-ion“
Konstellation = „Kons-tel-la-ti-on“
Konstitution = „Kon-sti-tu-tion“
Konsternieren = „kons-ter-nie-ren“
Konstatieren = „kon-sta-tie-ren“
Prostata = „Pros-ta-ta“
aber (!!!) Prostration = „Prost-ra-ti-on“ (in der kath. Kirche die Niederwerfung oder der Fußfall)

Da heute aber kaum noch jemand altgriechisch lernt, waren es
reine Auswendig-Lern-Regeln, wie es getrennt wurde. Begruenden
haette ich es bis heute nicht gekonnt (Dafuer erst mal danke,
habe was dazu gelernt.). Heute darfst Du immer noch so
trennen, Du bist nicht verpflichtet, die neue
Trennmoeglichkeit zu nutzen.

Nun, es geht nicht um ein Lernen von Altgriechisch. Aber wenn mir ein unbekanntes Fremdwort über den Weg läuft, dann kann ich auch bei völliger Unkenntnis des Wortes an sich Rückschlüsse ziehen, weil ich einige Silben von anderen Wörtern her kenne: Apostel = jemand, der weggeschickt wurde, also ein Gesandter ist („apo“ = weg), Apogäum = entferntester Punkt bei einer Laufbahn um die Erde (auch hier „apo“ = weg). Nun finde ich ein Wort wie „Apostasie“, also muß es wohl irgendwas mit „entfernen, sich wegbegeben“ zu tun haben.

Nun ja, ab dem 1.8.2005 ist die Trennungen „apo-stolisch“ offiziell falsch. Was in veröffentlichten Texte, z.B. Uni, durchaus von Nachteil ist.

Grüße
Heinrich

Hi

Die Auflösung von „ck“ in „k-k“ bei Trennung hat einen
praktischen Grund: Der Leser kann am Zeilenende erkennen, ob
der Vokal vor dem „ck“ kurz oder lang gesprochen werden muß.

Das ist leider falsch.

Nun, ob falsch oder richtig, mir hilft ein „c zum k“ durchaus, den vorhergehenden Vokal als kurz oder lang einzuschätzen.

Der ‚Grund‘, dass ein „ck“ in „k-k“ getrennt wurde, ist
einfach der, dass sich hinter dem „ck“ der Doppellaut mit „k“
verbirgt. Das ist eine ziemlich alte Ausnahmeregel, denn alle
anderen werden trivial gebildet (tt, ff, pp, ll, …). Man
schreibt Wa ff el, Wa pp en und Wa ll en, aber
Wa ck eln.
[Bei der Rechtschreibung (damals wie heute) hatte man sich
nicht durchgerungen, dieses abzuschaffen. Dabei wär dies nur
eine Gewöhnungssache gewesen (Wakkeln; die Niederländer haben
das schon längst: z.B. ‚lekker‘).]

Womit wir bei der Trennregel „lekker“ = „le-kker“ wären. Denn warum soll ein „ck“ anders gehandhabt werden als ein „kk“? Richtet man sich bei der Trennung an der Silbensprechweise aus, dann wird aus „lecker“ ein gesprochenes „le-cker“, bei der „kk“-Schreibweise würde es beim gesprochenen „lek-ker“ bleiben? Fände ich sehr eigenartig.

Nein, es hat absolut nichts mit einer Vokallänge zu tun. Denn
mit gleicher Argumentation müsste man auch sagen:
Endet eine Zeile in der NDR mit „be-“ so ist nicht erkennbar,
ob das „e“ kurz, wie in „besorgen“, oder lang, wie in
„besenrein“, gesprochen werden muss.

ich wußtre nicht, daß sich „besorgen“ mit einem kurzen „e“ wie in „besser“ spricht. Hier reden alle immer von „beee-sorgen“, da ist das „e“ mindesten so lang wie in „Besen“.

Du vergisst, dass der ‚normale‘ Lernende sich nicht dafür
interessiert, woher das Wort ‚Helikopter‘ stammt.

Das ist ja die Crux der Reform. Weil keiner mehr denken will, senkt die Kommission schlicht die Ansprüche.

Und übrigens: Nirgenwo steht geschrieben, dass die Trennung
‚Helikop-ter‘ einzig richtig sei. Beide Varianten sind
möglich, und erleichern dadurch dem Lernenden das fehlerfreie
Schreiben!

Ich habe gerade nochmal nachgesehen im Online-Duden. Der kennt keine andere Trennung als den „He-li-kop-ter“. Die Trennung „He-li-ko-pter“ ist nicht mehr existent.

Link:
http://www.xipolis.net/2316146320b00032590952576d0b6…

Grüße
Heinrich

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Das ist nicht gesagt. Viele wollen die neue Rechtschreibung
nicht deshalb nicht, weil sie sie als schwieriger betrachten,
sondern weil die Wörter jetzt einfach idiotisch aussehen.

Diese sachliche Argument überzeugt mich!
Danke!
Christian

Hallo Florian,

mit dieser Antwort trittst Du mir nicht zu nahe - weiter oben teilst Du ganz anders aus (was ich nicht unkommentiert lassen werde).

Ich halte mich beileibe (muß das jetzt „bei Leibe“ heißen?) nicht für so perfekt, daß ich alles wüßte oder nie Fehler machte. Allerdings möchte ich behaupten, daß ich auf dem Gebiet der alten Rechtschreibung mindestens so bewandert bin wie der Durchschnitt. Das resultiert hauptsächlich daraus, daß ich viel lese und weniger nach Regeln schrieb, sondern nach einem „visuellen Gefühl“ heraus, das mich sehr selten trog.

Dein Beispiel mit der Sauerstoffflasche war mir durchaus bekannt, seit ich im Biologieunterricht über ein Fetttröpfchen stolperte, und „in bezug auf“ war eine nicht seltene Redewendung, die mir ebenfalls keine Probleme bereitete.

Mein Beitrag sollte aber keine Selbstbeweihräucherung sein, sondern ein Hinweis darauf, daß es einfach viele gibt, denen keine Reform hilft, weil sie weder die alte noch die neue beherrschen. Und ebenso gibt es viele (zu denen ich mich zähle), die durch die Reform verunsichert sind.

Es ist meine persönliche Befindlichkeit, daß mir die neue Rechtschreibung nicht gefällt, daß ich monatelang aus dem Textfluß gebracht wurde, wenn ich „Leid tun“, „Recht haben“ usw. sah, und daß mich beim ersten reformierten Buch jedes „dass“ und „muss“ störte. Ich hoffe daher aus rein egoistischen Motiven, daß die Reform gekippt wird. Sollte das nicht eintreffen, werde ich damit leben müssen und können. Wirklich überzeugen oder gar beglücken kann mich aber niemand.

PS: „Bei weitem“ kann seit den kürzlich beschlossenen
Änderungen auch großgeschrieben werden.

Danke, aber das beantwortet nicht meine Frage zu „des Weiteren“ und „bis auf weiteres“.

Gruß
mowei

Hi.

Der ‚Grund‘, dass ein „ck“ in „k-k“ getrennt wurde, ist
einfach der, dass sich hinter dem „ck“ der Doppellaut mit „k“
verbirgt. Das ist eine ziemlich alte Ausnahmeregel, denn alle
anderen werden trivial gebildet (tt, ff, pp, ll, …). Man
schreibt Wa ff el, Wa pp en und Wa ll en, aber
Wa ck eln.
[Bei der Rechtschreibung (damals wie heute) hatte man sich
nicht durchgerungen, dieses abzuschaffen. Dabei wär dies nur
eine Gewöhnungssache gewesen (Wakkeln; die Niederländer haben
das schon längst: z.B. ‚lekker‘).]

Womit wir bei der Trennregel „lekker“ = „le-kker“ wären.

Was soll denn der Quatsch jetzt? Da wirfst du einige Dinge durcheinander. Erstens ist ‚lekker‘ niederländisch und unterliegt somit nicht der NDR, und zweitens selbst wenn es ein deutsches Wort wäre, würde es lek-ker getrennt werden.

Denn
warum soll ein „ck“ anders gehandhabt werden als ein „kk“?

Ganz simpel: Weil es kein Doppelbuchstabe ist.
Nochmals:
Da ein „Wac-“ komisch aussähe, entschloss man sich bei einer Trennung die Konsonantenverschiebung k > c aufzuheben: Wak-keln.
Nach der NDR hat man argumentiert, dass das „ck“ nicht mehr als Doppel-k wahrgenommen wird, und dass ein trennungsbedingter Konsonantenwechsel auch verwirrend aussieht. Daher die neue Regel, dass man „ck“ als „ck“ lässt, dieses aber nicht trennt.

Richtet man sich bei der Trennung an der Silbensprechweise
aus, dann wird aus „lecker“ ein gesprochenes „le-cker“, bei
der „kk“-Schreibweise würde es beim gesprochenen „lek-ker“
bleiben?

Das liegt daran, dass das „ck“ an sich schon eigenartig ist, da es eine Ausnahmeform von Doppellauten bildet. Und Ausnahmen haben nun mal eben Ausnahmen. (Ich hätte übrigens nichts dagegen das „ck“ durch seinen Ursprung, dem „kk“ zu ersetzen, damit dieser Ausnahme-Doppellaut mit seinen Ausnahme wegkommt).

Nein, es hat absolut nichts mit einer Vokallänge zu tun. Denn
mit gleicher Argumentation müsste man auch sagen:
Endet eine Zeile in der NDR mit „be-“ so ist nicht erkennbar,
ob das „e“ kurz, wie in „besorgen“, oder lang, wie in
„besenrein“, gesprochen werden muss.

ich wußtre nicht, daß sich „besorgen“ mit einem kurzen „e“ wie
in „besser“ spricht.

Jetzt weißt du es.

Hier reden alle immer von „beee-sorgen“,
da ist das „e“ mindesten so lang wie in „Besen“.

Deshalb muss es nicht richtig sein. Es gibt auch viele, die [pas] statt [pa:s] zu „Spaß“ sagen.

Steht denn in der Aussprache wirklich [be:'sorgEn] ? Wohl kaum.

Noch ein Beispiel: „gegeben“ wird [ge’ge:bEn] ausgesprochen. Bei den Trennungsmöglichkeiten ‚ge-geben‘ und ‚gege-ben‘ ist nicht erkennbar, ob das letzte ‚e‘ auf der Zeile kurz oder lang gesprochen wird: ‚ge-‘ = [g e], ‚gege-‘ = [ge’g e:]

Du vergisst, dass der ‚normale‘ Lernende sich nicht dafür
interessiert, woher das Wort ‚Helikopter‘ stammt.

Das ist ja die Crux der Reform. Weil keiner mehr denken will,
senkt die Kommission schlicht die Ansprüche.

Nein. Weil man festgestellt hat, dass die Leute ‚He-li-kop-ter‘ als richtig nach deutscher Silbentrennung empfinden (und im Sinne der alten Rechtschreibung dort einen Fehler machen), wurde das nun als gültig übernommen. Die Sprache lebt und entwickelt sich. Sonst hätten wir immer noch das Wort ‚ich thue‘. Wer denken will, kann es ja tun, und ‚Heliko-pter‘ trennen.

Und übrigens: Nirgenwo steht geschrieben, dass die Trennung
‚Helikop-ter‘ einzig richtig sei. Beide Varianten sind
möglich, und erleichern dadurch dem Lernenden das fehlerfreie
Schreiben!

Ich habe gerade nochmal nachgesehen im Online-Duden. Der kennt
keine andere Trennung als den „He-li-kop-ter“. Die Trennung
„He-li-ko-pter“ ist nicht mehr existent.

Link:
http://www.xipolis.net/2316146320b00032590952576d0b6…

Dass dies bei deiner Trefferliste nicht erscheint, besagt nicht, dass eine andere Trennung nicht möglich ist. Denn siehe hier:

http://www.rkuehne.de/rechtschr/rrsechstens.html

http://www.mt-online.de/duden/trennung2.htm (ganz unten)

☼ Markuss ☼

Hi!

Kleiner Test.
Trenne bitte folgende Wörter:

Apostolisch
Apostroph
Frustration
Konstellation
Konstitution
Konsternieren
Konstatieren
Prostata

Und danach nenne mir bitte die Regel, wie „st“-Verbindungen in
der NDR getrennt werden.

Letztlich werden die Woerter nach NDR so getrennt, wie man es
spricht. Eine feste Regel, dass „st“ grundsaetzlich
auseinander gerissen wird, gibt es nicht.

Okay. Also wie man spricht:

A-pos-to-lisch (so richtig gesprochen?)
Getrennt wird aber „Apos-to-lisch“

Eben. Ist ja auch richtig! Nur dass du unterschlagen hast, dass man nun außerdem das ‚A-‘ als alleinigen Buchstaben abtrennen darf.

Nehmen wir „Apostroph“
Gesprochen „A-pos-troph“ (spricht das irgendjemand ander aus?)
Getrennt wird aber „Apo-stroph“

Aber nicht nur!: „A-pos-troph“ Siehe hier: http://www.rechtschreibreform.com/Woerterliste/peil-…

In beiden Wörtern steckt die gleiche griechische Vorsilbe
„apo“ (= „von … weg“, „ausgehend von“, „seit“, „nach“), wird
aber unterschiedlich behandelt („apos-“ gegen „apo“)

Es sind beide Varianten zulässig. Warum wird das hier ständig verschwiegen?

Nun, es geht nicht um ein Lernen von Altgriechisch. Aber wenn
mir ein unbekanntes Fremdwort über den Weg läuft, dann kann
ich auch bei völliger Unkenntnis des Wortes an sich
Rückschlüsse ziehen, weil ich einige Silben von anderen
Wörtern her kenne: Apostel = jemand, der weggeschickt wurde,
also ein Gesandter ist („apo“ = weg), Apogäum = entferntester
Punkt bei einer Laufbahn um die Erde (auch hier „apo“ = weg).
Nun finde ich ein Wort wie „Apostasie“, also muß es wohl
irgendwas mit „entfernen, sich wegbegeben“ zu tun haben.

Ich als Nicht-Grieche würde dann vielleicht denken: ‚Apollo‘? Derjenige, der sich von ‚llo‘ wegbewegt. Ah-jaaa…
Was ich aber (zufälligerweise) weiß, ist, dass ‚a-‘ eine griechische Vorsilbe im Sinne von ‚un-‘ ist. Dann könnte ich also annehmen, dass
‚Apostel‘ ein ‚Un‘-‚postel‘ ist. Ach ja: ‚post‘ ist lateinisch, und bedeutet ‚nach‘. Ein Apostel ist also ein ‚Un‘-‚nach‘-el. Ist ‚el‘ nicht arabisch …?
Was ich damit sagen will: Jemand, der die Herkunftsprache(n) nicht kennt, kann mit dieser Logik nicht arbeiten.
Nicht alle sind so dolle gebildet wie du. Ich kenne zwar die Wörter ‚Apostel‘, ‚Apotheke‘. Aber da ich nie Griechisch hatte, weiß ich nicht, dass a) ‚apo‘ eine griechische Silbe ist, und b) was sie bedeutet. Somit kann ich auch nicht erkennen, was ‚Apostasie‘ bzw ‚apo‘ wörtlich bedeutet, und wie man es im Griechischen trennt. Deine ganze Argumentation ist also hinfällig. Trotzdem möchte ich das Wort ‚Apostasie‘ trennen; und die deutsche Sprache sagt mir dann: ‚A-pos-tasie‘.

Gruß

☼ Markuss ☼

Nehmen wir „Apostroph“
Gesprochen „A-pos-troph“ (spricht das irgendjemand ander aus?)
Getrennt wird aber „Apo-stroph“

Aber nicht nur!: „A-pos-troph“ Siehe hier:
http://www.rechtschreibreform.com/Woerterliste/peil-…

In beiden Wörtern steckt die gleiche griechische Vorsilbe
„apo“ (= „von … weg“, „ausgehend von“, „seit“, „nach“), wird
aber unterschiedlich behandelt („apos-“ gegen „apo“)

Es sind beide Varianten zulässig. Warum wird das hier ständig
verschwiegen?

Es wird nicht verschwiegen. Der Duden (gedruckt und gebunden) kennt keine Trennung des „s-t“ in „Apostroph“. Der Online-Duden kennt ebenfalls keine „s-t“-Trennung bei „Apostroph“. Eine zweite Trennungsversion mit getrenntem „s-t“ gibt es nicht, kann also auch nicht verschwiegen werden.

Link:
http://www.xipolis.net/1c26d123753742ce4ad732671ff53…

Interessanterweise gibt es im „Wahrig Wörterbuch“ die Trennungen
„A-po-stroph“ (korrespondiert zum Duden)
und
„A-post-roph“ (neue Variante)

„A-pos-troph“ kennt das Wahrig-Wörterbuch auch nicht.

Link:
http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SE…
(dann auf eine der Verknüpfung unter „2. aus dem Wörterbuch“ klicken.

Grüße
Heinrich

Grüße
Heinrich