Auch ein Beißer im Kindergarten

Hallo,

ich habe ein ähnliches Problem wie im vorherigen Posting, nur leider ist der „Beißer“ nicht in der Krabbelgruppe, sondern in unserem Kiga.

Der Junge ist vor kuzem drei geworden, ist seit ca. einem Jahr in der Einrichtung ( bei uns dürfen auch unter dreijährige rein) und beißt seitdem immer wieder Kinder. Meine Tochter wurde seit letztem Jahr im Sommer schon fünfmal Opfer, von anderen Kindern sind mir auch mehrere Fälle bekannt. Ich habe natürlich mit den Erzieherinnen gesprochen, die auch meine Sorge wegen meiner Tochter verstehen, aber generell keine Lösung finden ( wollen).

Der Kleine macht Theater beim Bringen und auch beim Abholen, zwischendurch schubst er gerne und beißt auch zu.

Meine Tochter hat extrem empfindliche Haut, und Beißspuren verzögern den Heilungsprozess der sowieso schon in Mitleidenschaft gezogener Haut. Außerdem nässt sie seit dem letzten Biß wieder nachts ein ( sie wird bald vier) und das obwohl sie schon über einem halben Jahr nachts trocken war. Sie schläft seitdem auch sehr unruhig.

Als ich das mit dem Einnässen im Kiga zur Sprache brachte, bekam ich den Kommentar zu hören, dass man das in letzter Zeit öfters höre, dass die Kids wieder einnässen und dies ein ganz normales Entwicklungsproblem wäre. Hm, meine Kleinste ist ja nun Kind Nr.4. Keines der älteren Geschwister hatte so eine Phase. Vor allen Dingen, trat dies erst nach dem letzten Biß auf. Bei den anderen Bissen war sie teilweise nachts noch nicht sauber.

Die Mutter des betreffenden Kindes weiß bescheid über die Beißattacken ihres Sohnes und fragte schon, ob sie ihn aus der Einrichtung nehmen sollte, was aber von den Erziehern zurückgewiesen wurde. Mit der Begründung, dass er es ja irgendwo lernen sollte und müsste.

Die Mutter ist sehr jung und alleinerziehend und berufstätig. Weswegen sie auch auf jeden Fall ein Recht auf einen Kiga-Platz hat.

Nun frage ich mich aber, rechtfertigt dies, dass andere Kinder sich beißen lassen müssen?
Wiegt das Recht auf einen Anspruch eines Platzes einer Alleinerziehenden mehr als das Recht eines Kindes auf Körperliche Unversehrtheit?
Habe ich als Mutter bzw. wir als Eltern das Recht einen Ausschluß zu verlangen? Manche Beißattacken gingen nur mit Abschürfungen einher, viele aber mit deutlichen Hämatomen und Zahnspuren, deutlich erkennbar, dass untere Hautschichten verletzt wurden.

Wie sieht das rechtlich aus? Mir ist bewusst, dass den Erzieherinnen nur eine Teilschuld gegeben werden kann, da sie nicht ständig jedes Kind im Auge haben können, dennoch möchte ich, dass meine Kleine unbesorgt in den Kiga gehen kann ohne attackiert zu werden. Ohne ständig nach dem Beißer Ausschau halten zu müssen. Ihm aus dem Weg gehen zu müssen. Ihre Spielqualität ist stark eingeschränkt, da sie sich nicht mehr konzentriert dem Spiel widmen kann, da der Kleine sich gerne von hinten anschleicht und sich in Schulter und Rücken verbeißt. Aber auch andere Körperstellen gebissen werden.

Vor allen Dingen, meine Kleine weiß dass sie nicht hauen, kratzen und beißen darf und versteht nicht wirklich warum der Junge das tut. Sie wehrt sich auch nicht, da sie ja nicht hauen darf.

Da sie in diesem Kiga ihre ganzen Freunde hat, und ansonsten gerne dorthin geht, möchte ich sie in diesem Kiga lassen, sie ist ja auch kein „Störfaktor“ oder auffälliges Kind.

Was würdet ihr denn tun?

tadi

Elternbeirat?
Hallo Tanya,

Ich würde die Sache vor den Elternbeirat bringen. Dessen Stimme hat ein deutlich höheres Gewicht, als die einzelner Eltern. Obendrein wäre es sehr hilfreich, wenn du dann nicht die Einzige bist, die sich beschwert, sprich, dich mit andernen Eltern abstimmst, die bestimmt das gleiche Problem haben.

Am Einnässen würde ich die Sache aber nicht festmachen. Dies könnte etliche Ursachen haben, einen kausalen Zusammenhang zur Beissattacke zu sehen, ist irgendwie Ansichtssache.

Deine Tochter hat aber im Kindergarten das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn sie regelmäßig gebissen wird, so muss man das nicht tolerieren. Dabei ist das dann weder deine Schuld, noch die des beißenden Kinds, noch die der Mutter, sondern die Erzieher haben Problemkinder mehr im Auge zu behalten als die anderen.

Eine Intervention des Elternbeirats halte ich für einen erfolgversprechenden Ansatz. Solltest du eine höhere Eskalation wünschen, dann kann man den Träger des Kindergartens informieren. Oder im Extremfall das Jugendamt. Dann gibt es aber richtigen Ärger.

Gruß
Hardy

Hallo,

Der Junge ist vor kuzem drei geworden, ist seit ca. einem Jahr
in der Einrichtung ( bei uns dürfen auch unter dreijährige
rein) und beißt seitdem immer wieder Kinder. Meine Tochter
wurde seit letztem Jahr im Sommer schon fünfmal Opfer, von
anderen Kindern sind mir auch mehrere Fälle bekannt. Ich habe
natürlich mit den Erzieherinnen gesprochen, die auch meine
Sorge wegen meiner Tochter verstehen, aber generell keine
Lösung finden ( wollen).

Die Einrichtung ist also überfordert und versucht
das herunterzuspielen. Das ist gefährlich und wird
mit Sicherheit noch zu weiteren Verletzungen führen,
bis eben sich einer der Eltern ein Herz fast und
etwas ernsthaftes unternimmt.

Wenn es ein psychisch auffälliges Problemkind ist,
muss es entsprechend betreut werden. Ansonsten
ist das Loslassen eines Krokodils auf spielende
Kinder fahrlässig von Seiten der verantwortlichen
Erzieher. Da schon so viele Verletzungen wiederholt
aufgetreten sind und keine Änderung eintreten wird,
müssen hier die Eltern ein deutliches Signal setzen,
damit das Problemkind eine integrative Betreuung
bekommt und die anderen Kinder nicht zu Problem-
kindern werden.

Die Abwiegelung des „wiederholten Einnässens“ durch
die Kindergärtnerinnen sind ebenfalls ein deutliches
Zeichen für deren Inkompetenz bzw. Überforderung
mit der Situation.

Ich halte die „Kindergartenzeit“ für die Kinder
auch für extrem bedeutsam, persönlichkeitsbildend,
wahrnehmungsstrukturierend und „nicht wiederholbar“.

Grüße

CMБ

Das Kind ist vielleicht überfordert
Hallo Tadi,
es ist sehr wohl Aufgabe der Erzieher(innen), sich um diese Beißattacken zu kümmern.

Das fängt beim Einschreiten mit anschließendem je nach Tat kleinerem bis größerem „Donnerwetter“ an und geht bis zu individueller Betreuung/Beobachtung.

Mit dem Kind wird geredet. Mit den Eltern wird (von den Erziehern aus) geredet. Es wird nach Ursachen gesucht und dem Kind wird versucht, mehr Rückhalt zu geben. Es mehr zu beachten - ihm gutes zu tun.

Denn im Alter von 3 Jahren ist das Beissen kein üblicher Entwicklungsschritt mehr. Es kann ein Zeichen von Hilflosigkeit, ein Hilferuf sein. Vielleicht will das Kind etwas spüren - sich selbst. Vielleicht bekommt es sonst nicht genügend Reaktionen von außen. Vielleicht ist es mit seiner privaten Situation überfordert. Vielleicht streiten sich seine Eltern vor dem Kind…

Dafür sollte man das Kind dann nicht auch noch bestrafen, indem man es
aus dem Kindergarten schmeißt.

Sicher müssen dem Kind Grenzen gesetzt werden, aber:

Fragt mal, was die Erzieherinnen unternehmen, wenn das Kind beißt.
Nichts? Wird es (nur) in die Ecke gestellt? Oder wird mit dem Kind, vielleicht mit der ganzen Gruppe darüber geredet?

Auch wenn es erst mal so aussieht, als würde das Beisskind nun durch diese Aggressivität mehr Aufmerksamkeit bekommen - was ja einige hier im Forum für absolut falsch finden - so halte ich es doch für hilfreich, wenn dem Kind prinzipiell mehr Zuneigung und Aufmerksamkeit zuteil wird (von den Erzieherinnen, den eigenen Eltern (der Mutter), Euch anderen Eltern ebenso). Denn nur so kann es zur Ruhe und zu sich selbst finden …

Beste Grüße
Claudia

Hallo

Der Junge ist vor kuzem drei geworden, ist seit ca. einem Jahr
in der Einrichtung ( bei uns dürfen auch unter dreijährige
rein) und beißt seitdem immer wieder Kinder.

Dann ist er also mit knapp 2 da reingekommen.

Wenn das nicht ein ganz außergewöhnlicher Kindergarten ist mit besonders vielen Erzieherinnen pro Kind, ich meine natürlich besonders wenige Kinder pro Erzieherin, finde ich das eigentlich viel zu früh.

Die Mutter ist sehr jung und alleinerziehend und berufstätig.

Der Mutter bleibt dann aber wahrscheinlich keine andere Möglichkeit, wenn sie nicht ein hohes Risiko von dauerhafter Arbeitslosigkeit eingehen will.

Das wollte ich nur gesagt haben, den anderen Tips habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße
Simsy

hallo simsy,

Wenn das nicht ein ganz außergewöhnlicher Kindergarten ist mit
besonders vielen Erzieherinnen pro Kind, ich meine natürlich
besonders wenige Kinder pro Erzieherin, finde ich das
eigentlich viel zu früh.

tja, das ist leider ein weiteres problem. der träger hatte damals beschlossen, dass aufgrund zuwenig kinder auch unter dreijährige aufgenommen werden müssen. es sind nach wie vor nur zwei erzieherinnen pro gruppe vorhanden, je eine ganztags und halbtagskraft. obwohl nur zeitgleich fünf unter dreijährige aufgenommen werden dürfen, sind einige eltern der meinung, dass es zuwenig erzieherinnen sind.

zu früh, kann man nicht von jedem kind behaupten. meine kleine durfte mit 2 1/2 jahren rein, hat allerdings drei größere geschwister und von daher schon etwas übung mit dem umgang anderer kinder.

Die Mutter ist sehr jung und alleinerziehend und berufstätig.

Der Mutter bleibt dann aber wahrscheinlich keine andere
Möglichkeit, wenn sie nicht ein hohes Risiko von dauerhafter
Arbeitslosigkeit eingehen will.

ok, ein argument. dennoch vertrete ich die meinung, dass eine mutter, bei problemen mit dem kind beruflich zurückstecken sollte. besonders wenn das kind schon beim bringen probleme macht, und ein kind nach dem anderen beißt.

es geht ganz klar um das wohlergehen meines kindes, und da schert mich das risiko einer arbeitslosigkeit dieser mutter eigentlich wenig. obwohl ich mir über deren ausmaße ganz im klaren bin.

grüße sagt tadi

Das wollte ich nur gesagt haben, den anderen Tips habe ich
eigentlich nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße
Simsy

hallo,

es ist sehr wohl Aufgabe der Erzieher(innen), sich um diese
Beißattacken zu kümmern.

da aber diese attacken sehr oft vorkommen, scheint dies gerade nicht gewährleistet zu sein.

Mit dem Kind wird geredet. Mit den Eltern wird (von den
Erziehern aus) geredet. Es wird nach Ursachen gesucht und dem
Kind wird versucht, mehr Rückhalt zu geben. Es mehr zu
beachten - ihm gutes zu tun.

schöne ansätze, nur leider nicht immer durchsetzbar. es klappt einfach selten alle kinder im auge zu behalten. und behält man ein auffälliges kind ständig im auge, dann müssen viele andere zurückstecken. das ist der nachteil.

Denn im Alter von 3 Jahren ist das Beissen kein üblicher
Entwicklungsschritt mehr. Es kann ein Zeichen von
Hilflosigkeit, ein Hilferuf sein. Vielleicht will das Kind
etwas spüren - sich selbst. Vielleicht bekommt es sonst nicht
genügend Reaktionen von außen. Vielleicht ist es mit seiner
privaten Situation überfordert. Vielleicht streiten sich seine
Eltern vor dem Kind…

es gibt noch 1000 andere gründe, warum dieses kind ständig beißt. aber ich denke, dass gehört in den aufgabenbereich der mutter, herauszufinden woran dies liegt. nicht unbedingt in den kiga. aber da die mutter schicht arbeitet, bekommt sie nicht immer das verhalten ihres kindes mit. das kind wird jeden tag von anderen leuten geholt oder gebracht.

Dafür sollte man das Kind dann nicht auch noch bestrafen,
indem man es
aus dem Kindergarten schmeißt.

mein kind geht in den kiga, um sich dort mit gleichaltrigen kinder auseinander zu setzen, mit ihnen zu spielen. um dort auch spielerisch gefördert zu werden.
aber sie wird geschubst, geschlagen und am schlimmsten sie wird gebissen. wer ist da eher gestraft? nachdem ich mir von unserem kinderarzt ein paar bilder über menschenbisse und deren folgen gezeigt hatte, wurde mir schlecht. mal ganz von sonstigen erkranken, die übertragen werden können, abgesehen.

Sicher müssen dem Kind Grenzen gesetzt werden, aber:

Fragt mal, was die Erzieherinnen unternehmen, wenn das Kind
beißt.
Nichts? Wird es (nur) in die Ecke gestellt? Oder wird mit dem
Kind, vielleicht mit der ganzen Gruppe darüber geredet?

das kind wird von der erzieherin erst einmal zur seite genommen und auf gleicher höhe darüber gesprochen. dabei wehrt er sich und versucht auch den erzieherinnen weh zu tun. die andere erzieherin kümmert sich derweil um das tätlich angegriffene kind.
nachdem die erzieherin ganz klar deutlich gemacht hat, dass es nicht geduldet wird und auch noch ganz ausführlich ( für kleinkinder verständlich) erklärt, warum es nicht geduldet wird, wird das kind auf einen stuhl gesetzt und darf bis es sich beruhigt hat, nicht am gemeinsamen spiel teilnehmen. dabei bleibt eine erzieherin daneben und versucht herauszufinden, was der grund für diese attacke war.

Auch wenn es erst mal so aussieht, als würde das Beisskind nun
durch diese Aggressivität mehr Aufmerksamkeit bekommen - was
ja einige hier im Forum für absolut falsch finden - so
halte ich es doch für hilfreich, wenn dem Kind prinzipiell
mehr Zuneigung und Aufmerksamkeit zuteil wird (von den
Erzieherinnen, den eigenen Eltern (der Mutter), Euch anderen
Eltern ebenso). Denn nur so kann es zur Ruhe und zu sich
selbst finden …

ich toleriere deine meinung, aber während ich diesem kind dann auch noch offensichtlich zuneigung und aufmerksamkeit zukommen lasse, steht meine tochter daneben, die schon richtig dolle schmerzen wegen ihm hatte, und muss mit ansehen, wie die eigene mama verständnis aufbringt? das kann nicht dein ernst sein! der kleine kommt dann vielleicht zur ruhe, aber was passiert währenddessen mit meiner kleinen? ihr macht das jetzt schon alles zu schaffen. wo bleibt ihr recht auf eine unbeschwerte kigazeit?

ich frage mich, warum die interessen des opfers nicht einmal erwähnt werden, sondern alle nur den kleinen mit den problemen, bei dem es zu helfen gilt, sehen. das ärgert mich schon.

mir wurde ja im gegenzug auch von der kigaleitung davon abgeraten, meiner tochter zu sagen, dass wenn er sie wieder attackiert, dass sie dann auch mal wehtun darf ( sozusagen als notwehr).

es tut mir leid, aber meine tochter ist kein versuchskaninchen für ein problematisches kind. auch kein übungsobjekt für den umgang mit einem problemkind.

dennoch liebe grüße

tadi

Beste Grüße
Claudia

danke…
…für die bestätigung meiner meinung…

liebe grüße sagt
tadi

hallo hardy,

alle betroffenen eltern haben sich in dieser sache an den elternbeirat gewandt. auch schon letztes jahr, als ich selbst noch im eb saß. nur kam damals nicht viel bei rum, ob es nun an unserer vorsitzenden lag oder der einrichtungsleitung, das sei mal dahingestellt.

Ich würde die Sache vor den Elternbeirat bringen. Dessen
Stimme hat ein deutlich höheres Gewicht, als die einzelner
Eltern. Obendrein wäre es sehr hilfreich, wenn du dann nicht
die Einzige bist, die sich beschwert, sprich, dich mit
andernen Eltern abstimmst, die bestimmt das gleiche Problem
haben.

Am Einnässen würde ich die Sache aber nicht festmachen. Dies
könnte etliche Ursachen haben, einen kausalen Zusammenhang zur
Beissattacke zu sehen, ist irgendwie Ansichtssache.

dazu möchte ich anmerken, dass meine tochter schon über ein halbes jahr nachts trocken war und ruhig schlief. selbst bei erkrankungen blieb die matratze trocken. seit der letzten beißattacke schläft sie sehr unruhig, schreit während dem schlaf, „lass das, tut weh“, weint, wacht oft auch auf und weint, fällt öfters aus dem bett, weil sie im schlaf zu kämpfen scheint.
bevor ich diesen verdacht laut äußerte machte ich mich im kiga kundig, wie sie mit den anderen kindern zurecht kommt. ob es evtl. noch das eine oder andere kind gibt, mit dem sie nicht klarkommt und evtl. streitet. negativ, sie kommt mit den kindern bestens klar und spielt sehr gerne mit ihnen. nur dem betreffenden kind, das beißt geht sie aus dem weg. zusätzlich habe ich noch beim kiarzt auf blasenschwäche/-entzündung untersuchen lassen. ebenfalls negativ.
ich denke meine unterstellung ist nicht ganz unbegründet.

Deine Tochter hat aber im Kindergarten das Recht auf
körperliche Unversehrtheit. Wenn sie regelmäßig gebissen wird,
so muss man das nicht tolerieren. Dabei ist das dann weder
deine Schuld, noch die des beißenden Kinds, noch die der
Mutter, sondern die Erzieher haben Problemkinder mehr im Auge
zu behalten als die anderen.

da leider in der gruppe immer wieder unter zweijährige aufgenommen werden, die auch noch gewindelt werden müssen, ist das nicht immer so durchsetzbar. ich könnte wohl auch nicht überall meine augen haben.

einerseits sollten die erzieherinnen mehr auf dieses kind achten, aber die ursachen für seine beißattacken werden so nicht gelöst.

Eine Intervention des Elternbeirats halte ich für einen
erfolgversprechenden Ansatz. Solltest du eine höhere
Eskalation wünschen, dann kann man den Träger des
Kindergartens informieren. Oder im Extremfall das Jugendamt.
Dann gibt es aber richtigen Ärger.

ich wünsche nichts, außer dass meine kleine eine unbeschwerte kigazeit verbringen darf, ihr recht auf körperliche unversehrtheit nicht verletzt wird und dem „beißer“ geholfen wird, indem ursachenforschung betrieben wird und dadurch ein vernünftiger lösungsansatz gefunden werden kann. aber wenn es nicht anders geht, eben auch außerhalb der einrichtung. sollte das kind überfordert sein, dann ist es schlichtweg nicht kindergartenreif und lernt durch ein regelmäßigen besuch nur eines - noch mehr frust-

sollte es zu keiner besserung kommen, wird wohl der träger informiert werden müssen, und sei es durch unseren kiarzt, der nach dem 5. biss keinen weiteren mehr dulden wird. das wurde mir ganz klar zu verstehen gegeben. und bevor das jugendamt mich besucht, weil ich nicht reagiert habe…

ich möchte doch nur, dass meine kleine eine genauso tolle kigazeit haben darf wie ihre älteren geschwister ( kann ja man nachvollziehen, oder?)

gruß
tadi

Gruß
Hardy

Das Beißen einfach wegzuschnipsen wird nicht gehen
Hallo Tanya,
ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Mir ist durchaus bewußt, wie schmerzhaft und gefährlich Menschenbisse sind. Trotzdem suchst Du nach einer dauerhaften Lösung, oder? Willst Du lieber hören: „Verweist ihn und seine Mutter des Kindergartens?“. Also ich werde es nícht sagen.

Deshalb:

behält man
ein auffälliges kind ständig im auge, dann müssen viele andere
zurückstecken. das ist der nachteil.

Auf jeden Fall wäre das erstmal von Vorteil, denn die anderen würden nicht mehr gebissen!
Erfährt das Kind dauerhaft Rückhalt, dann wird es nicht mehr beißen. Usw. usf.

es gibt noch 1000 andere gründe, warum dieses kind ständig
beißt.

welche z.B.?

aber sie wird geschubst, geschlagen und am schlimmsten sie
wird gebissen.

geschubst, geschlagen: auch von anderen?

aber während ich diesem kind dann
auch noch offensichtlich zuneigung und aufmerksamkeit zukommen
lasse, steht meine tochter daneben, die schon richtig dolle
schmerzen wegen ihm hatte, und muss mit ansehen, wie die
eigene mama verständnis aufbringt?

Ich habe nicht gesagt, dass Du Verständnis für die Gewalt des Kleinen haben sollst.
Dass das nicht geht, kann man, auch vor Deiner Tochter, ihm klar machen. Du kannst auf die Wunden hinweisen und ihm sagen, dass das nicht in Ordnung ist.
(in einem sachlichen Ton!)
Ihn fragen, ob Du ihn auch mal beißen sollst. Ob er möchte, dass Deine Tochter ihn beißt. Er wird es verneinen.
Fragen, warum er es dann tut.

Auf jeden Fall muß mit ihm kommuniziert werden.
Über ihn zu reden, zu schimpfen, während er vielleicht auch noch dabei ist, wäre das Letzte, was ihn stärkt UND VOM BEIßEN ABBRINGT!!!

Du mußt ja nicht übertreiben mit der Zuneigung ihm gegenüber. Nur das Kind zu meiden, es zu verstoßen ist sicher nicht die richtige Lösung.
Sicher soll Deine Tochter sehen, dass eine derartige Aggressivität des anderen nicht tolerabel ist. Sie bleibt natürlich das Opfer, dass in den Arm genommen wird.

Aber was spricht dagegen, den Beißer als Mensch prinzipiell zu akzeptieren? Er wird ja nicht NUR beißen, oder? Tut er nicht auch andere Dinge, über die er mal wahrgenommen werden kann?

der kleine kommt dann vielleicht zur ruhe, aber was
passiert währenddessen mit meiner kleinen? ihr macht das jetzt
schon alles zu schaffen. wo bleibt ihr recht auf eine
unbeschwerte kigazeit?

Willst Du nun, dass er zur Ruhe kommt, oder nicht?

Ich verstehe Deine Sorge um Deine Tochter voll und ganz! Wirklich! Deshalb habe ich auch geantwortet.

ich frage mich, warum die interessen des opfers nicht einmal
erwähnt werden, sondern alle nur den kleinen mit den
problemen, bei dem es zu helfen gilt, sehen. das ärgert mich
schon.

Naja, Du fragst, was man da machen kann. Und nun beschwerst Du Dich, dass Lösungsvorschläge unterbreitet werden. Dass Deine Tochter psychisch stabil ist und viel Rückhalt von Dir bekommt, steht doch außer Frage. Du willst doch nicht das Verhalten Deiner Tochter ändern, sondern das des Jungen.
Zaubern kann keiner und das Beißen einfach wegschnipsen. Da muß man nun mal tiefer angreifen.

Du kannst Ihr sagen, dass Du sein Verhalten nicht akzeptierst. Dass Du das nicht richtig findest. Sie natürlich erstmal trösten, ihr zusprechen.

Du kannst DANN aber auch folgendes sagen:
„Weißt Du, dem …(Name)… geht es nicht so gut wie Dir. Bei Dir sind Mama und Papa da und wir haben viel Zeit, mit Dir zu kuscheln und zu spielen. Das hat …(Name)… nicht. Seine Mama muß ganz viel arbeiten und hat nur ganz wenig Zeit für …(Name)… deshalb kann sie auch nicht so viel spielen und kuscheln mit ihm.
Das ist alles sehr anstengend für ihn. Bestimmt tut er deshalb anderen und auch Dir so weh.
Aber weißt Du was? Wenn …(Name)… Mama nicht so viel Zeit hat, dann könnten wir ihr ein bißchen helfen und …(Name)… trotzdem lieb haben. Wenn wir das alle machen, dann hört er sicher auf zu beißen. Wollen wir das machen?“

oder so ähnlich.

Das ist sicher viel verlangt. Ist aber machbar, denn mit wegsperren des Kleinen ist das Problem sicher nicht gelöst. Und seine Mutter wird es allein auch nicht lösen können.

mir wurde ja im gegenzug auch von der kigaleitung davon
abgeraten, meiner tochter zu sagen, dass wenn er sie wieder
attackiert, dass sie dann auch mal wehtun darf ( sozusagen als
notwehr).

Dir wurde von Notwehr abgeraten?
Also ich würde um mich schlagen, wenn mich jemand derart beißt. Warum sollte sie das nicht dürfen?

es tut mir leid, aber meine tochter ist kein versuchskaninchen
für ein problematisches kind. auch kein übungsobjekt für den
umgang mit einem problemkind.

Sicher nicht.
Ich bleibe aber dabei. Mit Strafe allein bringt man das Kind nicht vom Beißen ab.

Zum Schluß:
Was sagt denn die Elternschaft zu dem Fall?
Gab es schon Gespräche mit allen Eltern, der Mutter, den Erziehern (ohne Kinder)?

Bitte versteh mich nicht falsch, wenn ich nach wie vor schreibe, dass der Beißer, wenn er mal nicht beißt sondern ein kleiner Mensch ist (auch) Zuneigung/Akzeptanz braucht. Daran läßt sich nun mal nichts ändern.

Beste Grüße
Claudia

Hallo,

ich muß es Dir jetzt mal aus einer anderen Perspektive schildern: ich arbeite in einer Kindertagesstätte. „Beißer“ treten immer wieder auf (meistens sind sie allerdings jünger…). Ich wage mal zu behaupten, dass es den ErzieherInnen in Deinem Kiga nicht egal ist, dass Kinder gebissen werden und sie alles in Ihrer Macht stehende tun werden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Und wenn das Problem schon länger besteht, dann werden sie natürlich wissen, dass eine Elternrevolte kurz bevorsteht und werden dann entsprechend genervt reagieren, wenn sie immer wieder darauf angesprochen werden (ich weiß, dass das natürlich rein psychologisch gesehen blödsinn ist, da dann noch mehr Elternprotest kommt und die Eltern dann glauben, dass nichts unternommen wird, aber ErzieherInnen sind auch nur Menschen…). Aber es wird ja anscheindend schon etwas unternommen, nämlich das begleitete Abgrenzen von der Gruppe. Alleinlassen würde ich ein solches Kind auch nicht, manchmal ist das Beissen in diesem Alter nämlich auch eine Art der Kontaktaufnahme. Kann dieser Junge überhaupt angemessen Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen? Hat er es überhaupt jemals gelernt? Wird er aufgrund seines Verhaltens von der Gruppe schon so ausgegrenzt, dass er keine Chance hat, anders mit ihr in Kontakt zu treten? Ich könnte hier noch weitere Fragen aufstellen, die sich das Team wahrscheinlich stellt und schon gestellt hat. Zumindest wäre es bei dem Team in dem ich arbeite so. Und über das Kind herziehen dürfen die Erwachsenen nicht, sie müssen schließlich auch die Rechte des Beißers schützen. Und als Studienobjekt wird Deine Tochter bestimmt nicht mißbraucht werden!

Meiner Erfahrung nach hört das Beissen irgendwann auf (ich weiß, das ist jetzt nur ein schwacher Trost). Und sicherlich wird dieser Junge wahrscheinlich kein kleiner Engel werden, der völlig auf körperliche Gewalt verzichten wird. Aber letztendlich muß auch Deine Tochter lernen, damit umzugehen, da das Leben nun mal so ist. So sehr wir uns auch wünschen würden, dass das Leben friedlich ist, manche Menschen sind es nun mal leider nicht…

Ach übrigens ich würde einer Mutter niemals sagen, das ihr Kind sich nicht wehren darf, allerdings würde ich ihr sagen, dass sie ihr Kind nicht explizit dazu auffordern sollte, schließlich möchte ich ja in der Kindergruppe ein friedliches Miteinander.

Sind eigentlich auch 5-6 jährige Kinder in der Gruppe? Die könnten vielleicht auch verbal auf den Kleinen einwirken, das wirkt oft tausendmal mehr, als wenn Erwachsene reden und reden und reden…

Und wenn Du wirklcih den Eindruck hast, dass die ErzieherInnen nichts tun, weil sie nur Kaffee trinken (was ich nicht glaube), kannst Du Dich natürlich an die Leitung und den Träger wenden (was aber Dein Verhältnis zu den Erzieherinnen trüben würde) oder aber in letzter Konsequenz einen anderen Kindergarten suchen. Aber glaube mir: Problemkinder gibt es überall und psychische Gewalt kann noch viel schlimmer sein…

Liebe Grüße Elke

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Tadi

ok, ein argument. dennoch vertrete ich die meinung, dass eine
mutter, bei problemen mit dem kind beruflich zurückstecken
sollte. besonders wenn das kind schon beim bringen probleme
macht, und ein kind nach dem anderen beißt.

Das würde ich für mich auf jeden Fall auch so sehen, aber ich würde es nicht verallgemeinern.

Die Erzieherinnen raten ja davon ab. Da sie sagen: „Irgendwo muss er es ja lernen“, trauen sie es der Mutter offensichtlich nicht zu, ihr Kind zu erziehen.

Das heißt für mich zwar noch lange nicht, dass sie unbedingt recht haben damit. Ich habe schon oft genug erlebt, dass Kindergärtner meinten, mit einem Kind wesentlich besser umgehen zu können als die eigene Mutter, obwohl es nicht stimmte. Aber vielleicht stimmt es hier ja doch, oder vielleicht beeinflussen sie ja die Mutter mit ihren Ratschlägen.

Hast du eigentlich schon mal mit der Mutter selber gesprochen?

es geht ganz klar um das wohlergehen meines kindes, und da
schert mich das risiko einer arbeitslosigkeit dieser mutter
eigentlich wenig.

Die Arbeitslosigkeit der Mutter kann allerdings auch ein Problem werden für ein Kind, besonders später, wenn es größer ist. Und wenn sie wirklich dadurch aus dem Berufsleben rausfallen sollte, ist das möglicherweise für ihr ganzes späteres Leben so. Sie wird dann nur sehr schwer wieder reinfinden.

Eine Mutter ohne gutverdienenden Ehemann oder ohne sehr gute Kinderbetreuung steckt meistens einfach in einer Zwickmühle, das ist leider so.

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Jetzt habe ich noch mal die anderen Beiträge durchgelesen.

Wenn es mir in der Situation irgend möglich wäre, würde ich der Kindergartenleitung - nach Möglichkeit zusammen mit anderen Eltern - mitteilen, dass ich mein Kind erst wieder in den Kindergarten schicken würde, wenn dort die körperliche Unversehrheit meines Kindes garantiert werden kann.

Wenn das nichts nützt, kann man sich ja auch ans Jugendamt wenden, oder wer da sonst in der Stadtverwaltung zuständig ist.

Und das Beißer-Kind wird ja wahrscheinlich wirklich nicht ordentlich betreut zu Hause. Der braucht wohl mehr als nur Kindergartenbetreuung, aber das wurde ja schon geschrieben.

Viele Grüße
Simsy

Mir graust es auch schon :frowning: -lang-
Hi!

Mir graust es da auch schon vor solchen Attacken, weil meine Tochter (2,5 J) nächste Woche ihren ersten Tag in der Kindergrippe hat und dort auch ein „Beiß-Kind“ ist. Wir waren auf einem Schnupper-Tag, an dem alle Eltern mit ihren Kindern eingeladen waren. Da kam dieses Kind von hinten (wir saßen allesamt auf kleinen Hockern) und hat MICH (!) in den Rücken gebissen - ganz ohne Vorwarnung. Tat mir nicht sehr weh, aber das ist ja nicht der Punkt. Die Mutter stand dahinter und hat recht desinteressiert getan.

Kurz darauf durften die Kinder alle Spielsachen anschauen und als meine Tochter sich gerade mit einem Puzzle beschäftigte, kam wieder dieses Kind und hat sie in die Schulter gebissen. Ohne Streit, ohne Vorwarnung. So schnell konnte ich gar nicht schauen. Die Mutter war gerade in einem anderen Zimmer. Danach hat sich der Beißer noch an einem anderen Kind „vergriffen“, was aber die Erzieherin gesehen hat und sofort eingegriffen hat.

Sorry, aber ich werde das nicht mitmachen. Dass mal geschubst, gehauen und gebissen wird, kommt überall vor. Auch meine Tochter ist nicht heilig. Dass sie aber wegen einem anderen Kind nicht mehr in den Kindergarten geht, kommt nicht in die Tüte. Ich werde gleich am ersten Tag mit der Erzieherin sprechen (bei uns sind es drei für 12 Kinder) und ihr meine Sorge mitteilen.

In meinem Fall gehört das Kind zu einer sehr jungen, nicht berufstätigen Mutter mit drei (!) Kindern, die augenscheinlich einfach keinen Bock hat, ihren Kindern beizubringen, was erlaubt ist und was nicht. Aber ich habe sehr großes Vertrauen zu den Betreuerinnen bei uns, sonst hätte ich mir den Platz dort nicht ausgesucht.

Dir rate ich, nochmal mit der zuständ. Erzieherin zu sprechen, zu fragen, was der Mutter bisher für Hilfen angeboten wurden (Erziehungsberatungsstelle, Einzelgespräch mit Tipps, Buch - z. B. Jedes Kind kann Regeln lernen, etc.?) und evtl. den Kingergarten-Beirat mit einzubeziehen, um eine Lösung zu finden. Das Kind rauszunehmen, fände ich nicht so gut, wenn nicht alles zuvor probiert wurde.
Auch dass ein Kind lernen muss, dass die Welt nicht immer „gut“ ist, finde ich daneben. Es soll doch positiv eingestellt durchs Leben gehen. Die psychischen Folgen sind da doch nicht absehbar. ICH weiß, wovon ich spreche. Ich bin mit Angst in die Grundschule (zwei Drittel Ausländeranteil) gegangen, der Mafi-Boss-Sohn, der später wegen Mordes verknackt wurde und ein späterer Zuhälter saßen u. a. bei mir in der Klasse…

LG, Iris

ok, ein argument. dennoch vertrete ich die meinung, dass eine
mutter, bei problemen mit dem kind beruflich zurückstecken
sollte. besonders wenn das kind schon beim bringen probleme
macht, und ein kind nach dem anderen beißt.

Genau!

Sie muss halt zurückstecken, dann gibt es halt ein paar Monate nur Brotkrumen zu Essen, und neue Kleidung braucht das Kind ja auch nicht, gut, bei Kleinkindern reicht das Kindergeld, aber was macht sie später? Das Kind braucht Schulsachen, Exkursionen wollen bezahlt sein, Kopiergeld, eventuell ein Studium… geht alles toll wenn Mutter dann den Job aufgibt und aufgrund ihrer Situation wohl auch nie wieder einen findet.

Aber Jobs wachsen ja auf Bäumen.

lg
Kate

hallo claudia,

Auf jeden Fall wäre das erstmal von Vorteil, denn die anderen
würden nicht mehr gebissen!
Erfährt das Kind dauerhaft Rückhalt, dann wird es nicht mehr
beißen. Usw. usf.

sicher würden sie nicht mehr gebissen, aber sie hätten dann nur noch eine erzieherin, die sich um sie kümmern können. denn eine muss ja verstärkt nach dem xxx schauen.

er erfährt rückhalt und es wird auch immer versucht ihn in alles einzubeziehen.

es gibt noch 1000 andere gründe, warum dieses kind ständig
beißt.

welche z.B.?

sein sprachliches problem, er spricht für sein alter nur sehr schlecht, er lebt nur mit der mutter und den großeltern zusammen, die alle irgendwie immer am arbeiten sind, die aufsichtspersonen wechseln ständig. es könnte alles und nichts sein, man könnte nun alles für einen grund angeben, wenn du verstehst was ich meine.

aber sie wird geschubst, geschlagen und am schlimmsten sie
wird gebissen.

geschubst, geschlagen: auch von anderen?

nein, nur von xxx. mit den anderen kids kommt sie prima klar. und diese auch mit ihr.

Ich habe nicht gesagt, dass Du Verständnis für die
Gewalt des Kleinen haben sollst.
Dass das nicht geht, kann man, auch vor Deiner Tochter, ihm
klar machen. Du kannst auf die Wunden hinweisen und ihm sagen,
dass das nicht in Ordnung ist.
(in einem sachlichen Ton!)
Ihn fragen, ob Du ihn auch mal beißen sollst. Ob er möchte,
dass Deine Tochter ihn beißt. Er wird es verneinen.
Fragen, warum er es dann tut.

schon gemacht, er antwortet nicht, oftmals kam auch nur ein lachen, als würde es ihn nicht interessieren. obwohl ich dies eher auf unsicherheit rückführe.

Auf jeden Fall muß mit ihm kommuniziert werden.
Über ihn zu reden, zu schimpfen, während er vielleicht
auch noch dabei ist, wäre das Letzte, was ihn stärkt UND VOM
BEIßEN ABBRINGT!!!

ich kann dir versichern, von meiner seite aus, wird nicht über ihn geschumpfen, schon garnicht wenn er dabei ist.

Du mußt ja nicht übertreiben mit der Zuneigung ihm gegenüber.
Nur das Kind zu meiden, es zu verstoßen ist sicher nicht die
richtige Lösung.

ich meide ihn nicht, geh auch normal mit ihm um, da ich genau weiß dass er irgendein problem hat und sich eben versucht auf diese weise mitzuteilen.

Sicher soll Deine Tochter sehen, dass eine derartige
Aggressivität des anderen nicht tolerabel ist. Sie bleibt
natürlich das Opfer, dass in den Arm genommen wird.

Aber was spricht dagegen, den Beißer als Mensch prinzipiell zu
akzeptieren? Er wird ja nicht NUR beißen, oder? Tut er nicht
auch andere Dinge, über die er mal wahrgenommen werden kann?

ich akzeptiere ihn als mensch, sogar als liebenswerter mensch, er ist ja auch ein süßer. sicher tut er auch dinge, über die er positiv wahrgenommen werden kann. nur leider sehe ich dies als mutter nicht. ich sehe nur jeden tag das theater beim bringen und holen und zwischendurch die blitzeblauen blutunterlaufenen, teilweise auch verletzte haut, bißspuren.

Willst Du nun, dass er zur Ruhe kommt, oder nicht?

in erster linie möchte ich dass meine tochter endlich wieder zur ruhe kommt. denn sie trägt langsam aber sicher auch schäden davon…

Naja, Du fragst, was man da machen kann. Und nun beschwerst Du
Dich, dass Lösungsvorschläge unterbreitet werden. Dass Deine
Tochter psychisch stabil ist und viel Rückhalt von Dir
bekommt, steht doch außer Frage. Du willst doch nicht das
Verhalten Deiner Tochter ändern, sondern das des Jungen.
Zaubern kann keiner und das Beißen einfach wegschnipsen. Da
muß man nun mal tiefer angreifen.

ich stimme dir voll und ganz zu, man kann das schnipsen nicht einfach wegzaubern. man muss tiefer angreifen. aber das können die erzieherinnen nicht. schon garnicht mit einer gruppe von 28 kids, von denen mindestens drei unter drei jahren sind, und mehr beachtung brauchen.
ich beschwere mich nicht über eure anteilnahme und lösungsvorschläge. es ärgert mich nur, dass nur von der hilfe des „täters“ gesprochen wird, nicht aber über hilfe des „opfers“.

Du kannst DANN aber auch folgendes sagen:
„Weißt Du, dem …(Name)… geht es nicht so gut wie Dir. Bei
Dir sind Mama und Papa da und wir haben viel Zeit, mit Dir zu
kuscheln und zu spielen. Das hat …(Name)… nicht. Seine
Mama muß ganz viel arbeiten und hat nur ganz wenig Zeit für
…(Name)… deshalb kann sie auch nicht so viel spielen und
kuscheln mit ihm.
Das ist alles sehr anstengend für ihn. Bestimmt tut er deshalb
anderen und auch Dir so weh.
Aber weißt Du was? Wenn …(Name)… Mama nicht so viel Zeit
hat, dann könnten wir ihr ein bißchen helfen und …(Name)…
trotzdem lieb haben. Wenn wir das alle machen, dann hört er
sicher auf zu beißen. Wollen wir das machen?“

so ähnlich haben wir mit ihr auch gesprochen, und sie konnte es zwar irgendwo verstehen, dass xxx ein problem hat, aber nicht was sie damit zu tun hat. denn sie hat schmerzen, und das nicht zu knapp. erst einmal der biß an sich, und die folgeschäden der haut. sie hat eine leichte form der neurodermitis und diese bricht dann immer schön aus, wenn sie gebissen wurde. das sind weitere schmerzen die sie erleiden muss.

oder so ähnlich.

Das ist sicher viel verlangt. Ist aber machbar, denn mit
wegsperren des Kleinen ist das Problem sicher nicht gelöst.
Und seine Mutter wird es allein auch nicht lösen können.

das verlangt ja auch keiner, nur zum psychologen geht sie nicht mit ihm, um herauszufinden woran dieses verhalten liegt. genauso wenig wie er beim logopäden vorgestellt wird. da werden dann unmögliche arbeitszeiten vorgeschoben.

Dir wurde von Notwehr abgeraten?
Also ich würde um mich schlagen, wenn mich jemand derart
beißt. Warum sollte sie das nicht dürfen?

weil er daurch noch aggressiver wird, und gewalt nicht geduldet wird. weder von ihm noch von den anderen. nur er setzt sich darüber hinweg, die anderen halten sich daran. tun sie es nicht bekommen sie selbst bei notwehr ein tadel.

Sicher nicht.
Ich bleibe aber dabei. Mit Strafe allein bringt man das Kind
nicht vom Beißen ab.

aber leider auch nicht nur vom guten zureden…

Zum Schluß:
Was sagt denn die Elternschaft zu dem Fall?
Gab es schon Gespräche mit allen Eltern, der Mutter, den
Erziehern (ohne Kinder)?

die elternschaft ist erzürnt, denn das theater zieht sich jetzt seit seiner aufnahme vor einem jahr hin. für uns ein zeichen, dass er eigentlich weder damals noch heute kindergartenreif ist. es gab schon gespräche der betroffenen eltern mit der kigaleitung, und in meinem fall und der meiner bekannten, die ebenfalls betroffen ist, auch jeweils ein persönliches gespräch mit der mutter unter vier augen, an dem die kids nicht beteiligt waren. es tut ihr leid, aber sie weiß auch nicht warum ihr kind das macht, aber sie ist eben auf den platz angewiesen und er wird sich schon einfügen.

er soll ja auch nicht komplett aus dem kiga ausgeschlossen werden. nur nach der beißattacke sofort abholen um ihm dadurch zu zeigen, dass er den kiga verlassen muss, wenn er beißt. passiert das dann täglich, dann sollte er villt auch mal ein paar tage zuhause behalten werden. vor allen dingen muss die mutter reagieren, aber das tut sie nicht, wenn alles beim alten bleibt. der kiga wird es schon richten. und das sehe ich nicht ein.

Bitte versteh mich nicht falsch, wenn ich nach wie vor
schreibe, dass der Beißer, wenn er mal nicht beißt sondern ein
kleiner Mensch ist (auch) Zuneigung/Akzeptanz braucht. Daran
läßt sich nun mal nichts ändern.

sicher. mir tut der kleine auch leid, aber es kann auch nicht sein, dass andere kinder, die zuneigung gewöhnt sind, deswegen schmerzen erleiden müssen.

gerade auch für alleinerziehende mütter gibt es einige anlaufstellen, die ihr bei solchen problemen helfen.

ebenso beste grüße

tadi

Beste Grüße
Claudia

hallo elke,

egal ist es ihnen bestimmt nicht, denn wenn ich das gefühl hätte, dann wären meine kids nicht mehr dort.
ich denke auch nicht, dass die erzieherinnen dort nur kaffee trinken, im gegenteil, sie machen sehr viel mit den kindern. das konzept ist ein sehr gutes.
dennoch bin ich der meinung, dass durch die halbherzige entscheidung des trägers auch kinder unter drei jahren aufzunehmen ohne weitere pädagogisch geschultes personal, die erzieherinen mehr als ausgelastet sind. sie sind nicht von ihren kompetenzen her überfordert, sondern eher durch die situation ( nicht nur wegen dem beißen).

die kigaleitung wird aber irgendwann mehr als genervt sein, wenn immer mehr unfallberichte einflattern und bearbeitet werden, die zeit geht dann nämlich auch an unseren kids verloren, denn verwaltungsarbeit muss ja jetzt schon nebenher gemacht werden, wenn die leitung nicht ständig unbezahlte überstunden machen möchte.

zu deiner frage wegen der vorschulkinder: erst heute kam ein großes kind aus der gruppe in den vorraum und beschwerte sich bei der erzieherin, dass xxx ihn ärgere und er das nicht möchte. er bat um hilfe, dass dem kleinen xxx klargemacht wird, dass er es einfach sein lassen soll. antwort der erzieherin : sag dem xxx ganz normal dass er es lassen soll. antwort von dem größeren: nö, wenn ich des dem noch ein paar mal sagen muss, dann ärgert der sich über mich und beißt mich wieder!!! es sind nicht nur die kleinen sondern auch die großen betroffen. er schleicht sich an und beißt in den rücken oder schulter. meine kleine hat er im sommer im sandkasten auf den rücken geworfen, eine handvoll sand in die augen und dann ran an die speckschwarte. er hat sich direkt unterhalb der rippen in die weichteile am bauch verbissen. ohne dass ein streit vorangegangen wäre.

ich weiß, dem kind muss geholfen werden, nur ist mir die gefahr zu groß, dass einmal etwas ernsteres passiert. was wenn dann mal fleisch fehlt? oder er ein kind in den hals beißt, wo die venen doch recht oberflächlich liegen? was wenn erst in monaten folgeschäden durch einen biß auftreten?

sicherlich wird es immer wieder beißer geben. nur bei ihm ist es an der tagesordnung. dass mein kind lernen muss, dass nicht alle menschen lieb sind und nicht alles friedefreudeeierkuchen ist, das ist mir schon klar, aber nicht auf diese art.

lg tadi

hab mal meine Kindergärtnerin gefragt
Hallo Tanya,
was Du als letzte Antwort auf meinen Beitrag geschrieben hast, klingt sehr gut. Dann wird der Kleine also doch nicht ausgeschlossen und abgewiesen, wie ich vermutet hatte.
Stellt sich noch die Frage: werden Deine Tochter und die anderen Opfer genug getröstet? Oder sollen sie einfach tapfer sein?

Ich habe mal die (in meinen Augen sehr kompetente) Erzieherin meines 5jährigen Sohnes gefragt, was sie in einem solchen Fall machen würde.

Sie sagte, sie hatte (vor Jahren) auch mal einen Beißer. Er fing an zu beißen, als sich seine Eltern getrennt hatten.
Sie meinte, man könne eigentlich gar nicht mehr machen, als das Kind sofort festhalten und es quasi „in den Arm nehmen“. Dabei nicht kuscheln, sondern ihn einfach nachdrücklich aber ohne grob zu sein, mit den Armen umfassen und eben festhalten/fixieren, Körperkontakt bieten. (natürlich muß das gebissene Kind von der/dem zweiten Erzieher/in getröstet werden.)

Aber sie meinte auch, das kann lange dauern, bis sich das gibt. In ihrem Fall waren es ca. 9 Monate(!) Und die gebissenen Kinder erinnern sich auch heute (als Jugendliche) noch daran.

Nunja, was soll ich da noch raten. Ich weiß es nicht. Wenn die Angriffe auf Deine Tochter nicht weniger werden/aufhören, würde ich mir überlegen, ob ich Schmerzensgeld einfordere. Ob das geht und wer das zahlen müßte (Kiga oder Mutter) weiß ich nicht. Vielleicht weiß jemand im Rechtebrett Bescheid.
Wenn der Psychostress zu groß für mein Kind würde und keine Abhilfe in Sicht ist, könnte ich mir auch vorstellen, selbst den Kigaplatz zu wechseln.

Alles Gute
Claudia