Auch Erderwärmung - These einiger Wissenschaftler

Hallo!

Ich hoffe ich habe mich jetzt richtig eingeordnet.

Ich habe mal eine Aussage einiger Wissenschaftler im Fernsehen gehört, dass es in der Geschichte der Erde immer wieder Erwärmungen mit anschließenden Eiszeiten gab. Diese kamen irgendwie in relativ regelmäßigen Abständen vor. Diese Wissenschaftler meinten, dass es diesen Zeitabständen zufolge wieder Zeit für eine Eiszeit wäre und sich aus diesem Grunde die Erde wärmer würde. Sie schlossen aber einen Beitrag der Menschen an der Erwärmung nicht aus.

Ist an dieser Aussage etwas dran?

Kann mir jemand dazu fundierte wissenschaftliche Untersuchungen ( Links zu Internetseiten ) geben?

Ich möchte, wenn es möglich ist, keine Spekulationsantworten haben.

Danke

Tara

Auch hallo.

Hallo!

Ich hoffe ich habe mich jetzt richtig eingeordnet.

[x] Bretttest bestanden :smile:

Ich habe mal eine Aussage einiger Wissenschaftler im Fernsehen
gehört, dass es in der Geschichte der Erde immer wieder
Erwärmungen mit anschließenden Eiszeiten gab. Diese kamen
irgendwie in relativ regelmäßigen Abständen vor. Diese
Wissenschaftler meinten, dass es diesen Zeitabständen zufolge
wieder Zeit für eine Eiszeit wäre und sich aus diesem Grunde
die Erde wärmer würde. Sie schlossen aber einen Beitrag der
Menschen an der Erwärmung nicht aus.

Ist an dieser Aussage etwas dran?

Kommt drauf an: der natürliche Einfluss auf das Klima ist um einiges
grösser als der des Menschen. Nur hat man auf den letzteren erheblich
mehr Einfluss. Dazu muss man sehen, dass ein multikausales System wie das Klima auf Änderungen der Eingangsparameter versuchen wird entsprechend adäquat zu reagieren. Allerdings hat man dieses System bis heute nicht richtig durchschaut um fundierte Aussagen über Auswirkungen der Änderung bestimmter Parameter treffen zu können…
Und irgendwo ist auch eine natürliche Rache, die Klimaveränderer auf Eis zu legen :wink:

Kann mir jemand dazu fundierte wissenschaftliche
Untersuchungen ( Links zu Internetseiten ) geben?

Ufff…
http://www.geoscience-online.de
http://www.wissenschaft.de
http://www.wissenschaft-aktuell.de
http://www.spektrum.de
http://www.scienceticker.info

Ich möchte, wenn es möglich ist, keine Spekulationsantworten
haben.

Auch beim Klima gilt: die Menge macht’s.
Eine Kuh mit Methanausscheidungen macht vielleicht nichts aus, aber viele Kühe schon eher.

HTH
mfg ML.

Hallo Tara,

die World Meteorological Organization (WMO) und das United Nations Environment Program (UNEP) produzieren alle vier Jahre mit dem IPCC-Report einen umfassenden Überblick über den aktuellen Kenntnisstand in der Klimaforschung. An diesem Dokument sind ein Großteil der ernsthaft in der Klimaforschung tätigen Wissenschaftler beteiligt (über 600 Autoren) und ein sorgfältiges Review-Verfahren stellt sicher, dass das Dokument ausgewogen ist und den allgemein anerkannten Stand des Wissens darstellt (weitere knapp 500 Reviewer). Der IPCC-Report stellt also die Meinung von insgesamt über 1000 Klimawissenschaftlern, der WMO und der UNEP dar.

Den aktellen Report gibt es unter:
http://www.grida.no/climate/ipcc_tar/wg1/index.htm
Schau Dir am Besten die „Summary for Policymakers“ an - da ist
bereits das wichtigste drin. Ganz unten auf den Seiten kann man im Dokument blättern. das übersieht man leicht. Etwas ausfuehrlicher wird’s dann in der „Technical Summary“.

Ich gebe hier mal ein paar Hauptpunkte in deutscher Übersetzung wieder. Ich habe die englische Version (die Originalzitate) hinten angehängt. Diese Punkte hier sind ein paar der Hauptergebnisse, die in der Zusammenfassung hervorgehoben sind.

  • Die mittlere Oberflächentemperatur der Erde hat im 20igsten Jahrhundert um etwa 0.6 Grad Celsius zugenommen.

  • Die atmosphärische Konzentration der Treibhausgase und der von ihnen ausgehende Strahlungsantrieb haben durch menschliche Aktivitäten weiter zugenommen. Anmerkung: der Strahlungsantrieb (radiative forcing) beschreibt die zusätzliche Treibhauswirkung der Gase.

  • Natürliche Faktoren haben nur einen kleinen Beitrag zum Strahlungsantrieb während des letzten Jahrhunderts gehabt.

  • Es gibt neue und stärkere Beweise dafür, dass der Großteil der Erwärmung während der letzten 50 Jahre menschlichen Aktivitäten zugeschrieben werden kann.

  • Menschliche Aktivitäten werden die Zusammensetzung der Atmosphäre während des 21. Jahrhunderts weiterhin verändern.

  • Die mittlere Erdoberflächentemperatur wird nach Vorhersagen im Zeitraum 1990 bis 2100 um 1.4 bis 5.8 Grad Celsius ansteigen. Diese Ergebnisse beruhen auf der ganzen Bandbreite von 35 SRES Szenarien und einer Reihe von Klimamodellen.
    Anmerkung: Diese Szenarien betreffen Annahmen über die zukünftige Entwicklung der globalen Treibhausgasemissionen. Die Bandbreite der Vorhersagen beruht hauptsächlich auf diesen unterschiedlichen Annahmen über zukünftige Emissionen. Alle Szenarien gehen übrigens von einer Verlangsamung des Anstiegs der Emissionen und schließlich einem Rückgang der Emissionen während der nächsten hundert Jahre aus (hier liegt übrigens der Unterschied zu Caldeiras Modellrechnung, die im vorigen Thread erwähnt wurde - dieses viel schlimmere Szenario fast ungebremst wachsender Treibhausgasemissionen ist in den IPCC-Vorhersagen nicht enthalten).

  • Die vorhergesagte Erwärmungsrate ist viel größer als beobachtete Veränderungen während des 20. Jahrhunderts und ist sehr wahrscheinlich ohne Beispiel mindestens während der letzten 10.000 Jahre, basierend auf Paleoklimadaten.

Eine weitere gute Internetseite, die aktuelle Pressemeldungen aus Sicht der Wissenschaft kommentiert, ist übrigens:
http://www.realclimate.org/

Viele Grüße,
Markus


Und hier die Originalzitate:

  • The global average surface temperature has increased over the 20th century by about 0.6°C.

  • Concentrations of atmospheric greenhouse gases and their radiative forcing have continued to increase as a result of human activities.

  • Natural factors have made small contributions to radiative forcing over the past century.

  • There is new and stronger evidence that most of the warming observed over the last 50 years is attributable to human activities.

  • Human influences will continue to change atmospheric composition throughout the 21st century.

  • The globally averaged surface temperature is projected to increase by 1.4 to 5.8°C (Figure 5d) over the period 1990 to 2100. These results are for the full range of 35 SRES scenarios, based on a number of climate models.

  • The projected rate of warming is much larger than the observed changes during the 20th century and is very likely to be without precedent during at least the last 10,000 years, based on palaeoclimate data.

Eine weitere gute Internetseite, die aktuelle Pressemeldungen
aus Sicht der Wissenschaft kommentiert, ist übrigens:
http://www.realclimate.org/

Viele Grüße,
Markus

Zweifeln ist aber erlaubt

Den IPCC anzuführen als kompetent ist Bock zum Gärtner machen
Kam und kommt es dem IPCC bei der Zusammenseztung dieser Grüppchen nicht auf die wissenschaftliche Kompetenz an sondern darauf woher die Leute stammen.

http://img460.imageshack.us/img460/1836/temperatur5q…

Da steht der Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre
gegenüber dem Klimaoptimum von 950…1250 haben wir noch einiges nachzuholen

Wolfgang

Hi,

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20747/1.html

von da aus gibt es weitere Links

Gruss
Quaser

hallo tara,

es ist richtig, dass es in der erdgeschichte schon einige warm- und kaltperioden gab. die relativ gleichen abstände treffen aber nur auf die letzten grossen eiszeiten mit einhergehender vergletscherung auf (gängige lehrbuchmeinung: günz, mindel, riss und würmeiszeit, dazwischen das zugehörige interglazial). kleinere eiszeiten gab es viele, oftmals aber (noch) nicht flächendeckend rekonstruierbar.

ich habe gegoogelt und in diesem dokument eine abbildung gefunden, welche den temperaturverlauf der letzen paar eiszeiten zeigt.

www.hergatz.net/pdf/geo/Alpen2.pdf, seite 5!

wenn du den kurvenverlauf betrachtest, dann wirst du erkennen, dass es tatsächlich aufeinanderfolgende warm- und kaltzeiten gibt, jedoch keine vorhersage möglich ist.

was den unterschied von warm- und kaltphasen und der heutigen situation ist, ist die geschwindigkeit der temperaturänderungen. diese ist so noch nicht nicht dagewesen und lässt deshalb auf einen antropogenen einfluss schliessen.

lg
coco

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

http://www.hergatz.net/pdf/geo/Alpen2.pdf, seite 5!