Auch nach fast 1 1/2 Jahren kein Vertrag, Betrug in der Firma

Hallo,
ich bin seit 17 Monaten in einer Fa. „angestellt“, in der ich bis heute noch keinen Vertrag habe. Insgesamt hat sich herausgestellt, dass es alles sehr chaotisch und unprofessionell läuft, die Auftragslage hingegen stimmt. Da meine Arbeitgeber meine Nachbarn sind, bin ich mit einem gewissen Vertrauen an die Sache, weil ich ja auch weiß, dass sie etwas chaotisch sind.
Nun zeigen sich immer mehr Ungereimtheiten auf. Mitarbeiter kommen und gehen und werden auf sehr unmenschliche Weise entlassen. Es kam schon vor, dass noch vor dem ersten Arbeitstags klar war, dass der jenige wieder entlassen wird. Tipps dazu wurden beim Rechtsanwalt eingeholt.
Die Versprechungen an mich wurden bisher nicht eingelöst (Ausbildung, Gehaltserhöhung…etc.) und jetzt hieß es sogar in einem Gespräch, meine Einstellung und Ausbildung wäre nie geplant und versprochen gewesen. Hab aber die Anmeldung (von meiner Chefin getätigt). Ich hätte plötzlich für mein Praktikum Geld wollen. Diverse Gegenbeweise liegen vor. Ebenso Nachweise wie willkürlich die Gehälter ausgemacht sind. Die Ex vom Chef z. B. bekommt z. B. 2900€ brutto für Teilzeit, während Vollzeitkräfte zwischen 2300-2500€ brutte bekommen. Plus div. Sonderzahlungen, Firmenwagen, Versicherungen, etc.
Ebenso werden wir wieder zu evtl Falschaussagen angehalten. Die Fa. befindet sich in einem Rechtsstreit mit einer anderen. Via WhatsApp werden uns Anweisungen gegeben was wir sagen dürfen oder sollen oder werden vor Leuten gewarnt. Auch kam ein Kunde abhanden, angeblich weil die kein Geld mehr haben um uns als externer Dienstleister zu mieten. Nun hab ich heute den Gerichtsbeschluss in die Hände bekommen. Meine Chefin wurde wegen arglistiger Täuschung verklagt. Sie übte (wie üblich) per Anwalt Druck auf ehemalige Angestellte aus, nur diesmal hat sich eine gewehrt.
All das sind jetzt nur Beispiele um aufzuzeigen, dass dieser Laden hier nicht seriös ist und ich hier ganz schnell raus möchte und auch muss. Ich sammle seit Monaten Beweismittel (Kopien, Emails, WhatsApp und alles was mir in die Hände kommt) um im Notfall zu zeigen, dass hier fast schon kriminelle Machenschaften am laufen sind.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Ich soll nun endlich einen Vertrag bekommen (davon ist seit mind. 14 Monaten die Rede), aber rückdatiert  zu meinem eigentlichen Einstellungsdatum. Muss ich den unterschreiben? Denn wenn, dann möchte ich einen, von mir aus, auf den 01. Mai oder eben aktuell. Mit dem rückwirkenden Datum wollen sie sich nur absichern, aber so hätte ich einen Nachweis für die Schlamperei. Ich rechne jeden Tag mit meiner Kündigung oder kündige beim nächsten Eklat selber. Allerdings muss ich mich dann erfahrungsgemäß, so wie alle ehemaligen Angestellten, auf einen heftigen Rechtsstreit einstellen. Ich hoffe sehr, dass ich dann mit meinen Nachweisen auch etwas beweisen kann.

Hallo Corinna,
ich frage mich,wie du es dort überhaupt so lange ausgehalten hast. Aber schonmal sehr gut, dass du so viele Beweismaterialien gesammelt hast. Vielleicht kannst du ja auch Kontakt zu der einen ehemaligen Mitarbeiterin herstellen, die schonmal geklagt hatte? Vielleicht hast du ja sogar die Möglichkeit denselben Anwalt zu beauftragen, der kennt den Fall dann ja schon. Denn so wie du es schilderst, fürchte ich, wirst du um ein Gerichtsverfahren nur schwer drumrum kommen. Hast du vielleicht sogar Arbeitskollegen die genauso ungerecht behandelt werden und sich trauen würden im Falle eines Falles gegen eure Arbeitgeber auszusagen?

Zu deinem Arbeitsvertrag: Rückdatieren ist, soweit ich weiß, zulässig. Man kann bestimmte Klauseln in dem Arbeitsvertrag aufnehmen, die, wenn beide Seiten einverstanden sind, rückwirkend rechtskräftig werden, aber rückdatieren würde ich den Vertrag nicht. Es kommt aber immer drauf an: Was steht in dem Vertrag? Hält er nur fest, was vor dem Arbeitsverhältnis eh schon mündlich abgesprochen wurde oder versucht der Arbeitgeber daraus irgendeinen Nutzen zu ziehen? Auch ein mündlich geschlossener Vertrag ist gültig, wobei es i.d.R besser ist, etwas Schriftliches vorliegen zu haben. Also Arbeitsvertrag sehr aufmerksam durchlesen und eventuell Rechtsberatung einholen. Dein Arbeitgeber klingt nämlich nicht sehr vertrauensvoll.
Rückdatierung spart einem evtl die Probezeit, die in vielen Firmen vorgesehen ist.

Aber wenn du dich dabei nicht so wohl fühlst, würde ich auf dem Arbeitsvertrag einfach das rückdatierte Datum durchstreichen und ein aktuelles draufschreiben. Und dann siehst du ja wie dein Arbeitgeber reagiert.

Häufig gestellte Frage 1129
owT

Hallo,
ich bin gerade auf etwas gestoßen, dass mal wieder zeigt, dass sie mich weiterhin anlügen. Auch diesmal bin ich nicht zur Ausbildung angemeldet (sondern andere), obwohl sie mir anderes mitteilte. Sie drauf ansprechen kann ich nicht. Kann ja schlecht zugeben, dass ich ihren Terminkalender und Notizen durchwühle. So weit bin ich schon um mich abzusichern.
Gestern lagen hier Unterlagen vom Gericht rum die aufzeigen, dass sich eine ehemalige Kollegin gewehrt und gewonnen hat. Da bei mir diese Versprechen vertraglich/schriftlich nie festgehalten wurden, hab ich darin wenig Chance. Aber ich habe mir heimlich alle nötigen Kontaktdaten zu Ehemaligen besorgt, auf die ich notfalls zurückgreifen könnte.

Einen rückdatierten Vertrag möchte ich nur deswegen nicht unterschreiben, weil es dann im Nachhinein so aussieht, als würde hier alles ordnungsgemäß ablaufen. Und das tuts nicht. Ganz im Gegenteil.

Ich bin hier leider auf den Job grad angewiesen. Meinem Arbeitszeugnis von meinem alten Arbeitgeber (bin erst zum 31.12.13 dort ausgestiegen und hab hier in der Fa. ein Jahr während der Elternzeit gearbeitet) steht noch aus, renn dem aber grad nach. Hier hab ich (noch) keins. Ich bin am Bewerbungen schreiben, aber die Aussichten sind leider Kacke, da das alles in der Bewerbung nicht gut kommt. Ich hab mir scheinbar so einiges mit diesem Job verbaut, dabei dachte ich lange, das wärs. Sonst hätte ich im anderen nicht gekündigt.

Die anderen Kollegen hier kann ich mir nicht zur Hilfe ziehen. Das eine ist die Schwester, die andere die Ex vom Chef (die mit Bombengehalt; da würd ich auch nix sagen). Die beiden haben für diesen Job hier ihre Selbständigkeit an den Nagel gehangen, die sind drauf angewiesen.
Die anderen wurde mit Autos und Reisen gekauft. Aussage meiner Chefin: „Kauf dir deine Angestellten, und du hast einen zuverlässigen Mitarbeiter“. Aber wie beweisen? Mit dem einen hab ich mich schon unterhalten. Er verdient gut Geld für die Firma und er wird gut bezahlt und hat auch ne Karre, ihm ist es egal, sagt er. Klar, er profitiert nur.

Sie sind korrupt. Die meisten gehen als Verlierer aus der Sache. Ich hoffe sehr für den Worst-Case, dass mir meine „Beweise“ helfen. Den Screen-Shots von Whats App (Anweisungen was wir zum Feind sagen sollen/dürfen) sind als Beweismittel wohl eher fragwürdig. Aber ich egal. Ich sammel alles.

FAQ:1129 beachten
Hallo Susi,
oder sollte ich schreiben - Hallo Corinna,

Ist schon etwas eigenartig wenn man hier im Forum 2 Nicks hat!

Die Experten werden dir nicht antworten, wenn Du FAQ:1129 nicht beachtest.
Was Du allerdings auch wissen solltest - bist ja schon eine lange Zeit hier.

Außerdem würde ich eine Kurzform empfehlen.

Gruß Merger

Ich hole keine Rechtsberatung ein, ich frage um Rat bzw. darum ob jemand Erfahrung hat. Wie das mit den zwei Niks zustande kommt weiß ich nicht. Ich habe meinen Namen lediglich geändert.
Dein Ton wär im übrigen auch mal zu überdenken.