Auf der Suche nach Geschmack

Hallo,

Ich bin einer dieser melancholischen Typen, deshalb liebe ich gerade Bach und Stücke wie ‚Air on a G-String‘, ‚Die Kunst der Fuge‘ (wenn jemand die Doppel-CD hat, der 6. Track; der Rest geht so) Die Toccata ist natürlich auch fantastisch.
Oder, um noch jemand anderes zu nennen das ‚Adagio for Strings‘ von Barber (vor allem die Choral-Version).
Also, ruhig, tragend, harmonisch, traurig, meditativ. Da fällt mir noch die CD ‚Ancient Echoes‘ ein. Russische Männerchöre, mit Wahnsinnsbass. Zum Abheben.
Wenn ich’s richtig in Erinnerung habe noch ‚Solveigs Lied‘, das ja eigentlich von Grieg ist und nicht von Solveig :smile:.

Ich renne mittlerweile zweimal die Woche in die Bibliothek und höre alles an klassischen CD’s durch, was da ist. Ist eine sehr mühsame Variante.
Na ja, was ich mir von euch wünsche, sind ein paar konkrete Namen von Stücken und Komponisten, die eben möglichst genau in diese Richtung gehen. Wer kann mir helfen?

Ich bin da wirklich wählerisch, möchte aber nicht mein Leben lang dieselben Stücke hören. Und es gibt doch sooo viele Komponisten, oder?

Danke, Tim

Freue mich auch über E-Mails.

zwei wunderschöne Traurigkeiten
Hallo Tim,

zwei absolute Hits für Melancho-holiker: der zweite Satz aus Schuberts Streichquintett C-Dur - und natürlich das Adagietto aus Mahlers Fünfter Symphonie (das NICHT für die Verfilmung von „Tod in Venedig“ komponiert wurde…)

Gruß,
Pietro

Noch weitere schöne Traurigkeiten
Hallo Tim,

einige meiner ganz persönlich tragischen Klassikfavoriten sind:

JEAN SIBELIUS
Valse triste
Der Schwan von Tuonela

TOMASO ALBINONI
Adagio g-moll

MAURICE RAVEL
Pavane Pour Une Infante Défunte

Soweit die leisen, behutsamen Stücke. Auf recht üppig orchestrierte Weise tragisch sind des weiteren:

PETER I. TSCHAIKOWSKY
Danse finale aus Schwanensee

JEAN SIBELIUS
Finlandia

SERGEI RACHMANINOV
Sinfonische Dichtung „Die Toteninsel“
(nach dem berühmten Gemälde von Koechlin)

MICHAEL NYMAN
Piano Concerto No. 1
(nach Nymans eigenem Soundtrack zum Film „The Piano“; ich empfehle die Version mit Peter Lawson am Piano)

ANTONIN DVORAK
Largo aus "Sinfonie "

Noch ein Wort zu Grieg, einem meiner Lieblinge. „Solveigs Lied“ ist ja eigentlich ein Gesangsstück und Teil der Musik, die Grieg für das Schauspiel „Peer Gynt“ komponiert hat. Einige der Lieder - u.a. „Solveigs Lied“ sowie das wohl werbefilmverbratenste Klassikstück überhaupt, die "Morgenstimmung - wurden dann für die Orchestersuiten umarrangiert. Es ist zwar gewöhnungsbedürftig, sich norwegischen klassischen Gesang anzuhören, aber ein Probereinhören in die Gesamtaufnahme des „Peer Gynt“ lohnt sich sehr - viel weniger gestelzt als alle Opern, die ich kenne. Und die „Nachtszene“, die dem Lied Solveigs in der Gesamtaufnahme vorausgeht, zählt in Handlung, Text und Vertonung zum schaurigschönsten Musikwerk überhaupt.

Nach soviel Trauer empfehle ich den „Danse Macabre“ von Saint-Saens in voller Lautstärke zum Wiederrunter- bzw. Wiederhochkommen.

Es grüßt

der Pengoblin

Hi Pietro,

herzlichen Dank erstmal. Nun sei KaZaa mir gnädig =;0) !

Tim

Hallo Tim,

Ich bin einer dieser melancholischen Typen, deshalb liebe ich
gerade Bach

Ist ja nix Schlimmes… Sogar Procol Harum hat bei Bach abgekupfert…

Das wichtigste Stichwort hast Du schon genannt: ‚Geschmack‘. Und über diesen läßt es sich bekanntlich vortrefflich streiten… Aber OK… Here are my 2 cents :wink:

  • die Nocturnen von Chopin (da kannst Du im Grunde genommen alles hören… OK, OK… Chopin läuft außer Konkurrenz, weil es einer meiner Lieblingskomponisten ist)
  • einige Werke von Beethoven (Mondscheinsonate) und Tschaikowsky (das Klavierkonzert Nr. 1. geht zwar recht heftig los, dann aber in sauberem b-moll weiter) dürften ebenfalls Dein Ohr erfreuen
  • operntechnisch: ‚Madame Butterfly‘ (dann aber bite schön mit der Callas; ‚La Mamma Morta‘ kennst Du doch bestimmt, oder?)

Ich schaue nachher noch mal zu Hause nach, da wird sich bestimmt noch etwas Leckeres für Deine melancholischen Lauscher finden.

Beste Grüße

Tessa

Nachtrag
Kannst du mir zufällig eine Compilation empfehlen, auf welcher ein breitgefächerter Teil der Rotz&Wasser-Fraktion vertreten ist? Irgendeinen Soundtrack oder eine Doppel-CD?
So was gibt’s doch immer wieder mal.

Tim

Muss leider passen & Frage weitergeben (o.T.)
.

Hallo Tin,

Kannst du mir zufällig eine Compilation empfehlen, auf welcher
ein breitgefächerter Teil der Rotz&Wasser-Fraktion vertreten
ist? Irgendeinen Soundtrack oder eine Doppel-CD?
So was gibt’s doch immer wieder mal.

Gibts tatsächlich. Probiers mal mit folgender Compilation

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000024D27/qid…

Sind bekannte und weniger bekannte Komponisten drauf und für einen „Einsteiger“ der Rotz&Wasser-Fraktion *lach* sehr zu empfehlen.

Gruß
Roland

Hi,

ich noch mal.

Tessa hat dir ja schon den Tip gegeben, es auch mal mit ner Oper zu probieren. Da kann ich noch folgende empfehlen:

So mehr Barockmäßig:

Orfeo ed Euridice von Willibald Gluck
Dido und Aeneas von Henry Purcell

und aus späterer Zeit:

Bajazzo von Ruggero Leoncavallo
Tiefland von Eugen d’Albert
La Boheme von Puccini
Cavalleria Rusticana von Pietro Mascagni
La Traviata, Rigoletto und Turandot von Verdi

Gibt noch viele andere, aber zum Reinschnuppern sind die genannten sicher ganz gut geeignet.

Gruß
Roland

Hi Tim,

… hat melancholisches produziert.

Hör Dir mal den ‚Liebestot‘ aus Tristan und Isolde an, da muß ich mir stets die Tränen verkneifen.

Gandalf

Hi Tim und Gandalf,

stimme ich Dir voll zu! Liebestod… seufz

Genau so schön ist Wotans Abschied. Da kann ich eigentlich nicht anders, als zu heulen. (Außer in Bayreuth, wo sich Alan Titus IMMER versingt: „Der Augen strahlendes Paar“ gleich zu Beginn *kotz* Im Jahr davor hat er die erste Strophe richtig gemacht, aber dann auch in der zweiten Strophe gesungen „Dieser Augen leuchtendes Paar“. Man erträgt vier Stunden Wagner, freut sich nur auf diese Arie - und alles ist verdorben)

Und der Abschlußchor von den Meistersingern. Der ist allerdings etwas arg pompös.

Und der Trauermarsch aus Siegfried… „Zur Burg führt die Brücke“ aus dem Rheingold…

Lauter coole Sachen. Wagner konnte schon was. Gerade am Ende sind seine Opern immer ergreifend.

ciao,
erik