Auf einmal lungenkrebs?

Hallo, ich versuche mich kurz zu fassen: mein Vater hatte vor 3 Monaten einen Schlaganfall mit anschließender Hirnblutung. Er lag 2 Wochen im Koma und hatte in der Zeit eine Lungenentzündug bekommen. Er bekam Antibiotika und das Fieber und die Entzündungswerte gingen zurück! Nach einer Woche kam er in die Reha dort bekamm er wieder Fieber und die Werte stiegen an - Lungenentzündung. Mit antibiotika behandelt und dann war es für 6-7 Wochen weg. Zwischendurch hatte er Wassser in der Lunge. Ohne anzeichen auf Herzprobleme oder so etwas. Dies wurde mit Tabletten behandelt und wurde laut der aussage seiner Ärztin besser. Das Problem: mein Vater kann nicht reden oder schreiben nach dem Schalganfall. Überhaupt kam der Schlaganfall aus heiterem Himmel. Er ist gerade mal 50 und sonst nie Krank gewesen. In der Reha ging es dann laaangsam Aufwärts. Vor zwei Wochen wieder Fieber. Ärzte vermuten eine Blasenentzündung. Antibiotika – Werte Fallen aber nicht ganz! Arztin wird stutzig und macht Röntgen und ein CT. dort war die hälfte der lunge, auf der die lungenentzündung war mit flüssigeit gefüllt. laut aussage der ärztin war die seite immer etwas weißer nach der lungenentzündung aber so noch nie… deshalb kam er zu den internisten eine etage höher. nach dem sie sich das aktuelle bild angeschaut haben. kam ein diensthabender arzt und sagte uns: die lunge sähe furchtbar aus und er hat einen großen tumor. woraufhin ich erstmal in ohnmacht gefallen bin. in der zeit haben sie den radiologen angerufen und der meinte dass es eine (vorsichtige)kleine entwarung gibt. da es eher danach aussieht, dass der pleuraerguss sich abgekapselt hat nach der lungenentzündung und es sich eiweißteilchen gebildet haben. die man als tumor gedeutet hat. aber vieleicht ist es doch ein tumor. dazu muss man die flüüssigkeit entnehmen und kontrolieren. aber da freitag abend war müssen die jetzt damit bis montag warten. mein vater selbst hat sich große sorgen gemacht und etwas flacher geatmet. fieber hatte er wohl keins. 36.9! subfibril! aber dass hatte er die ganze zeit… und sonst waren alle werte in ordnung. danach haben sie ihm wieder antibiotika gegeben. und jetzt sinkt der crp wieder…

ich bin so schockiert. es war gestern wie die hölle, wenn man dazuzieht was wir in den letzten monaten durchgemacht haben… und die reha ist nun auch ca. 100 km von uns entfernt…

er war aber 1 monat im krankenhaus danach in der reha 2 monate. und jetzt soll er lungenkrebs haben? die haben doch ständig geröngt! der tumor kommt ja auch nicht von heute auf morgen?

lg

Hallo!
Es gibt zwar sich schnell bildende Tumore, aber auch die wären bei der Untersuchungsdichte bereits aufgefallen.
Aber was Anderes. Hat sich keiner der Ärzte zu der Anhäufung von Lungenentzündungen geäußert? Bei den vielen Krankenhausaufenthalten könnte er mit Staphylokokkus aureus infiziert worden sein. Wurde er jemals darauf getestet?

Ich wünsche Euch alles Gute
airblue21

Hallo !

nach dem sie sich das aktuelle bild angeschaut haben. kam ein
diensthabender arzt und sagte uns: die lunge sähe furchtbar
aus und er hat einen großen tumor. woraufhin ich erstmal in
ohnmacht gefallen bin.

Was ist denn das für ein Arzt ?
Eine Krebsdiagnose wird immer noch über eine Gewebsprobe (Histologie) gestellt !
Man kann zwar anhand einer Röntgen- bzw. CT-Aufnahme mutmaßen, dass
ein Tumor vorliegen könnte, aber damit sollte man die Angehörigen und den Patienten
erst konfrontieren, wenn die Sache histologisch gesichert ist. Alles andere ist
seelische Grausamkeit.

in der zeit haben sie den radiologen
angerufen und der meinte dass es eine (vorsichtige)kleine
entwarung gibt. da es eher danach aussieht, dass der
pleuraerguss sich abgekapselt hat nach der lungenentzündung
und es sich eiweißteilchen gebildet haben. die man als tumor
gedeutet hat. aber vieleicht ist es doch ein tumor. dazu muss
man die flüüssigkeit entnehmen und kontrolieren.

Dies Argumentation finde ich schon besser. Es kann eben alles mögliche sein.
Auch Abszesse, die sich nach einer schweren Lungenentzündung mal entstehen
können, sehen auf CT-Aufnahmen mal wie ein Tumor aus.

aber da freitag abend war müssen die jetzt damit bis montag warten.

Genau das meine ich mit seelischer Grausamkeit.

Aber nun ist die Lage so wie sie ist. Ihr könnt nun, auch wenn es schwer fällt, nur
Ruhe bewahren und solltet nicht in Panik verfallen. Denn Panik hilft hier ja auch
nicht weiter. Ich drücke jedenfalls Deinem Vater die Daumen, dass sich hinter
den Veränderungen an der Lunge kein bösartiger Tumor verbirgt.

Gruß Kai

Hi,

also uns wurde nur gesagt, dass Lungenentzündungen bei liegenden Menschen häufig entstehen. Da er gerade jetzt anfängt sein Rechtes Bein zu bewägen. Liegt er fast nur…
oder eben im Rollstuhl.

Bezügl. der Häufigkeit sei noch gesagt, dass es eigentlich nur am Anfang eine Lungenentzündung gab. Nach der ersten Antibiotka gabe gingen die Entzündungswerte zurück und er wurde verlegt. das ganze dauerte auch nur wenige Tage.

Nach der verlegung kam dan raus, dass die Lungenentzündung nicht ausgeheilt war. also wurde er mit den gleichen antibiotika behandelt.

Danach hatte er aber diese Subfibrile Temperatur. Die Schwestern sagten mir immer, es sei doch normal bei Ihm. Aber voher wollen die es bitte wissen? Was bei Ihm normal ist. Meine Körpertemperatur steigt normalerweise nie über 36.0

Und mein armer Vater kann sich garnicht äußern… Oder beklagen!

Naja ich vermute diese Lungenentzündung wurde nie zuende behandelt!

LG

Hallo, erstmal danke für die netten Worte.

in der Situation ist jedes Wort, Balsam für die Seele.

MIr kam die ganze Situation auch so vor, als ob der Arzt einfach die Akte gelesen hat. und dort das Wort Tumor( gmeint war ein Fremdkörper(kann ja wie sie schin sagten, jeglicher art sein))

und wunderte sich dass uns noch nichts gesagt wurde…

LG

Hallo !

Was ist denn das für ein Arzt ?
Eine Krebsdiagnose wird immer noch über eine Gewebsprobe
(Histologie) gestellt !

So wie geschildert lässt die psychologische Kompetenz des Arztes sicher zu wünschen übrig, aber damit man erst mal auf die Idee kommt eine Biopsie durchzuführen, muss man zunächst eine Verdachtsdiagnose stellen. Das hattest du ja auch schon gesehen.
Soweit hier geschildert wurde hat der Arzt auch aufgrund des Röntgenbefundes gar keine Krebsdiagnose gestellte, sondern er glaubte einen Tumor erkannt zu haben. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, den der Arzt hier sicher hätte deutlich machen müssen.

… aber damit sollte man die Angehörigen und den Patienten
erst konfrontieren, wenn die Sache histologisch gesichert ist.

Das geht aber rein rechtlich kaum, denn die Biopsie muss ja begründet werden, sonst ist jede Einwilligung dazu unwirksam.
Und auch wenn Ärzte dann nebulös von „unklarer Befund der abgesichert werden muss“ oder „Gewebeveränderung die aufgeklärt werden soll“ spricht, setzt bei einigermaßen intelligenten Patienten dann auch die Phantasie ein, was unter Umständen schlimmer ist, weil die damit verbundenen Ängste dann unausgesprochen bleiben.
Mal ganz abgesehen davon, dass auch das rechtlich mehr auf der dunklen Seite der Grauzone ist, denn ein Patient hat auch das Recht, die Vermutungen des Arztes auf deren Grundlage dieser handelt zu erfahren.

Gruß
Werner

1 Like

Hallo,

die Interpretation von weichem Gewebe ist auf Röntgenbildern gar nicht so einfach.
Es kann also durchaus sein, dass kleinere Tumore oder solche die an einer ungünstigen Stelle sitzen, wo sie z. B. durch andere Organe „verschattet“ bzw. überlagert werden, lange Zeit unentdeckt bleiben.
Außerdem, darf man den Effekt der selektiven Wahrnehmung nicht unterschätzen.
Ein Chirurg sieht überall chirurgische Probleme, ein Internist dagegen auf dem gleichen Bild was anderes.

Solange also die Idee es könnte ein Krebs vorliegen, gar nicht aufkommt, werden schwache Hinweise darauf evtl. übersehen und umgekehrt bei Annahme von Krebs dann Dinge dahingehend überinterpretiert, die gar nicht so eindeutig sind.
Darum ist es immer gut einen zweite oder dritte Meinung einzuholen.
Ein guter Arzt wird das immer begrüßen, denn er will selbst das Risiko minimieren einen Fehler zu machen.

Gruß
Werner

Hi,

Danach hatte er aber diese Subfibrile Temperatur. Die
Schwestern sagten mir immer, es sei doch normal bei Ihm.

Die von dir angegebene Temperatur von 36,9 °C ist nicht subfebril, sondern schlicht normal.
Tatsächlich wirst du verschiedene Angaben dazu finden wo die Grenzen zwischen Normal-subfebril-Fieber-hohem Fieber liegen. Das hängt natürlich auch von der Messmethode ab, so sind unter der Achsel gemessen die Temperaturen ja immer einiges niedriger.
Aber bis 37° ist es normal, egal in welchem Buch du nachschlägst. Von daher kann ich nicht einordnen wieso dies überhaupt Thema war/ist.

Gruß
Werner

3 Like

Hallo, Werner

Und auch wenn Ärzte dann nebulös von „unklarer Befund der
abgesichert werden muss“ oder „Gewebeveränderung die
aufgeklärt werden soll“ spricht, setzt bei einigermaßen
intelligenten Patienten dann auch die Phantasie ein,

und genau da könnten - bei allem Zeitdruck - manche Ärzte psychologisch etwas sensibler vorgehen. Man kann sehr wohl erklären, dass es auch noch andere Krankheiten gibt die ähnliche Bilder erzeugen können und warum es deutlicher abgeklärt gehört und dass man Gewissheit eben erst durch eine Biopsie erhält.

Mal ganz abgesehen davon, dass auch das rechtlich mehr auf der
dunklen Seite der Grauzone ist, denn ein Patient hat auch das
Recht, die Vermutungen des Arztes auf deren Grundlage dieser
handelt zu erfahren.

Ja, selbstverständlich - aber er hat eben auch das Recht, erklärt zu bekommen, was mit „Vermutungen“ gemeint ist und warum es eben nur „Vermutungen“ sind.

Im speziellen Falle hätte ich es vorgezogen, gesagt zu bekommen, dass noch weitere Untersuchungen zur Abklärung der genauen Diagnose gemacht werden müssen (das macht sowieso schon Angst genug), als mit der „Krebskeule“ ein Wochenende verbringen zu müssen.

Dennoch unterstelle ich keinem Arzt bewußte „seelische Grausamkeit“ und bin mir des schmalen Grats, auf dem auch oft der Arzt in solchen Situationen wandert, durchaus bewußt.

Liebe Grüße,
Maresa
(Dialyse ist lebbar)

darüber lässt sich natürlich streiten. aber ich denke es kommt auf die person an! mir geht es bei 36,9 schon schlecht!

Hallo,

es ist schon auffällig, wie häufig sich Patienten in Krankenhäusern mit Lungenentzündung infizieren.
Es sollte unbedingt auf multiresistente Keime getestet werden.

Möglicherweise hat der Vater nicht mehrere sondern nur eine Lungenentzündung, deren Keime noch nicht komplett resistent sind - aber teilweise.
Dann bleiben bei Antibiotika-Behandlung die restitenten Bakterien übrig, vermehren sich und lösen die nächste, schwerer behandelbare Attacke aus.

Gruß, Paran

Hallo,
natürlich erfassen normwerte nicht die gesamte mögliche Schwankungsbreite. Das bis 37 kein Fieber vorliegt kann man aber nicht diskutieren.
Vielleich ist es bei jemandem der sonst eine unnormal niedrige Körpertemperatur hat dann schon Zeichen einer erhöhten Temperatur (eben das subfebrile).
Solche Ausnahmen lassen sich aber schwer interpretieren und du wirfst die Frage auf woher die Ärzte/Pfleger wissen was für deinen Vater normal ist. Weisst du es denn?

Wenn sonst nichts bekannt ist, müssen die Ärzte von dem ausgehen, was bei der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen zutrifft.
Auch wenn ihr nahe verwandt seid, muss dein Unbehagen bei allgemein normalen Temperaturen nicht auf deinen Vater zutreffen.

Mein Vater bekommt selbst bei schweren Erkrankungen wie Rippenfellentzündung kein Fieber, etwas ähnliches ist aber bei keinem seiner Kinder und Enkel feststellbar.

Gruß
Werner