Auf sich / an sich/ in sich haben/ auf sich/an sich / in sich nehmen

Hallo!

wir hatten in diesem Forum einen Thread, über „in sich haben“ und „an sich haben“ Die Unterschiede sind mir immer noch nicht klar. Heute habe ich eine andere Frage:

an sich haben
in sich haben
auf sich haben

an sich nehmen
in sich nehmen
auf sich nehmen.

Kann jemand mir die Unterschiede mit Beispielen erläutern?

Danke sehr

Hallo,

puh.

„an sich haben“: eine (unveränderliche) Eigenschaft haben
Ja, Nüsse sind hart und schwer zu knacken. Das haben Nüsse so an sich.

„in sich haben“: fällt mir spontan nur in der wörtlichen Bedeutung ein

„auf sich haben“:
Was hat es mit xy auf sich? = Wie verhält es sich mit xy, was bedeutet xy?
Da liegt eine Nuss im Waschbecken. Kannst Du mir erklären, was es damit auf sich hat?

„an sich nehmen“: in den eigenen Verfügungsbereich holen
Wenn du die ganze Zeit mit dem Lineal spielst, statt Hausausfgaben zu machen, nehme ich das Lineal lieber an mich!
Danke, dass Du mir Deinen Schlüssel geliehen hast. Nimm ihn jetzt lieber wieder an Dich, damit ich ihn nicht verliere!

„in sich nehmen“: Dazu fällt mir spontan gar keine Bedeutung ein.

„auf sich nehmen“: eine Mühe akzeptieren
Weil die Arbeit so Spaß macht, nimmt sie jeden Tag die lange Fahrt auf sich.

Ich habe nun die Mühe auf mich genommen, mir Beispiele auszudenken. Dabei habe ich wieder etwas über meine Muttersprache gelernt. Deine Fragen haben es an sich, dass sie mich zum Nachdenken bringen!

Viele Grüße,
Jule

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Hallo Jule!

Könnte es sein, dass „in sich haben“ eher eine negative Konnotation in sich trägt?
Könnte es sein, dass " an sich haben" eher Positives hervorhebt ?

Oder irre ich mich in dieser Hinsicht?

Schöne Grüße

Hi Jule,

schöne Beispiele!

Ich kenne es meinerseits nur als festen idiomatischen Ausdruck:

„Das Gewitter hatte es in sich. Sowas Heftiges hatten wir hier schon lange nicht mehr.“
„Das Plaidoyer des Verteidigers hatte es in sich. Hervorragend argumentiert!“
„Wow, dein Kaffee hatte es aber in sich! Jetzt bin ich wieder voll wach.“

Gruß
Metapher

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Hallo,

stimmt, danke!

Nein, nicht unbedingt. „Das hat es in sich!“ sagt man mit einem gewissen Staunen über eine herausragende Eigenschaft, siehe Metaphers Beispiele: besonders starker Kaffee, ein besonders gutes Plädoyer, ein besonders starkes Gewitter.
Der Kaffee enthält viel Koffein, das Plädoyer enthält viele Argumente, das Gewitter „enthält“ viel Kraft und Elektrizität -> deswegen „in sich haben“.

„an sich haben“ verwendet man für Eigenschaften, die fest zu der Sache gehören und immer so sind.
Eselsbrücke: Die Eigenschaft klebt an der Sache.

Die Plädoyers von Frau Rosemann haben es an sich, dass sie nicht nur gut durchdacht, sondern auch unterhaltsam sind.
Vor allem das letzte hatte es so richtig in sich!

-> Ihre Plädoyers sind immer durchdacht und unterhaltsam.
Das letzte war besonders gut, es hatte besonders viel Gehalt.

Zahnschmerzen haben es an sich, dass sie am Freitagnachmittag beginnen, wenn kein Zahnarzt erreichbar ist.
Aber dieses Mal haben die Zahnschmerzen es wirklich in sich. Es tut wahnsinnig weh. Ich gehe zum Notdienst!

Erfreulich ist das nicht, weder mit „an sich“ noch mit „in sich“.

Und Deine Fragen haben es an sich, dass sie es in sich haben!

Viele Grüße,

Jule

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und es ist manchmal nicht spontan erkennbar, was es damit auf sich hat. :wink:

Kleiner Scherz, um Nadjas Esitis zu provozieren :innocent:

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Hallo Metapher. Jetzt habe ich gerlernt, wan man an sich haben könnte, wenn es um etwas wie „es“ in sich geht :wink:
Grüße

Ja, das „es“ an sich und das „es“ in dir :wink: