Auf was wird bei einer Bewerbung wirklich geschaut

Guten Abend

Ich möchte mich für eine BA (= Berufsakademie) Ausbildung zum Diplom - Betriebswirt (Fachrichtung Industrie) bewerben und würde gerne wissen, auf was denn nun wirklich geschaut wird.
Sind es nur die Noten? Oder auch absolvierte Praktika, Teilnahmen an Bildungsmärkten, etc.? Wie kann ich meine Attraktivität aus der Sicht eines Arbeitgebers jenseits der Noten steigern?

Danke im Voraus.

Gruß,
Nemmi.

Hallo Nemmi,
wenn wir jemanden neu einstellen wollen und eine entsprechende Annonce schalten oder das Arbeitsamt bemühen, bekommen wir zwischen 50 und 100 Bewerbungen.
Natürlich habe ich nicht die Zeit, mir alle gründlich durchzulesen - da wäre ich ja schon zwei Tage beschäftigt…
Zwar lasse ich keine Bewerbungsmappe unbeachtet, aber um in die engere Wahl, sprich zum Vorstellungsgespräch zu kommen, muss sie schon meine besondere Aufmerksamkeit gewinnen. Der Stil des Anschreibens ist mir wichtiger als Einsen im Zeugnis…
Die Bewerbung ist aber nur die erste Hürde. Da ist wie mit den Postkarten in der Lostrommel - die (positiv) auffälligen werden leichter rausgezogen.
Die Nagelprobe ist das Bewerbungsgespräch, zu welchen bei uns nach oben beschriebener Vorauswahl so etwa fünf Kandidaten eingeladen werden. Da bist Du der Verkäufer - Du willst Dich verkaufen und musst Dein Gegenüber überzeugen. Wenn Du es bis hierher geschafft hast, heisst das, dass Deine Papiere für den Laden ok sind - sonst hätten sie Dich ja nicht eingeladen.
Jetzt heisst es Persönlichkeit zu zeigen - zu glattgelutschte „Bittsteller“ oder Absolventen eines Arbeitsamts-Bewerbungstrainings haben es fast so schwer wie vorsätzlich Angetrunkene…
Selbstvertrauen und -bewusstsein zu zeigen ist richtig und wichtig, sollte aber nicht in Arroganz ausarten.
Nicht unerheblich ist es auch, sagen zu können warum man gerade in dieser Firma anfangen will, es schadet nicht, sich vorher über den potenziellen Arbeitgeber zu informieren…
Ach es gäbe noch so viel was man falsch machen kann…
Grüsse,
nilpferd

nAbend Nilpferd,

das klingt alles sehr interessant und ist mit Sicherheit nicht zu verachten, allerdings geht es mir momentan um gewisse sinnvolle „Addons“. Lehrkräfte an meiner Schule berichten hin und wieder von ehemaligen Schülern/Schülerinnen, die zwar einerseits nur durchschnittliche Noten hatten, andererseits Testate o.ä. vorlegen konnten und auf diese Weise die „erste Hürde“ bestanden. Mein Anliegen ist nun, ob dies tatsächlich dermaßen gewichtig sein kann und falls ja… wo solche „Addons“ sammeln? Der Aufwand spielt grundsätzlich keine Rolle.

Gruß,
Nemmi.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Nili,

Zwar lasse ich keine Bewerbungsmappe unbeachtet, aber um in
die engere Wahl, sprich zum Vorstellungsgespräch zu kommen,
muss sie schon meine besondere Aufmerksamkeit gewinnen. Der
Stil des Anschreibens ist mir wichtiger als Einsen im
Zeugnis…
Die Bewerbung ist aber nur die erste Hürde. Da ist wie mit den
Postkarten in der Lostrommel - die (positiv) auffälligen
werden leichter rausgezogen.

Leider schreibst Du nichts darüber, was denn Deine Aufmerksamkeit erringt.

Die Nagelprobe ist das Bewerbungsgespräch, zu welchen bei uns
nach oben beschriebener Vorauswahl so etwa fünf Kandidaten
eingeladen werden.

Eben. Hier ist das „Warum“ gefragt, so wie ich den Anfragenden verstanden habe. Was veranlasst Dich, jemanden zu diesem Bewerbungsgespräch einzuladen? Leider sagst Du dazu nichts. Über eine genauere Erklärung würde ich mich auch freuen…
Gruß,
Anja

Guten Morgen,

Ich möchte mich für eine BA (= Berufsakademie) Ausbildung zum
Diplom - Betriebswirt (Fachrichtung Industrie) bewerben und
würde gerne wissen, auf was denn nun wirklich geschaut wird.

Das ist leider sehr abhängig von der selektierenden Person…

Sind es nur die Noten?

Sicher nicht. Ein gewisses Grundniveau ist notwendig, mehr nicht…

Oder auch absolvierte Praktika,
Teilnahmen an Bildungsmärkten, etc.? Wie kann ich meine
Attraktivität aus der Sicht eines Arbeitgebers jenseits der
Noten steigern?

Mehrere Dinge sind für einen Arbeitgeber meist wichtig:
a) Zielstrebigkeit, denn er stellt Dich ein, damit Du eine Ausbildung zu Ende bringst und will auch später von Dir Ergebnisse sehen
b) Engagement und Offenheit, denn er will Dich nicht zum jagen tragen…
c) Interesse an Deinem Zielberuf
d) über das fachliche Grundwissen hinausgehendes „Wissen“ (z.B. Sprachen oder die berühmte emotionale Intelligenz, Führungsqualität etc.)

Was lernen wir daraus:
Für a und c ist es sicher gut, einschlägige Praktika o.ä. nachweisen zu können.
Aber: für b und d ist es häufig besser, der Betreuer einer Jungendgruppe, Trainer im Sportverein o.ä. ähnliches zu sein. Oder 6 Monate sich per Anhalter durch Hinterasien durchgeschlagen zu haben. Oder…

Darum in Deiner Lage: Schaue weniger, was Deinen Wunscharbeitgeber interessieren könnte, sondern tue das, was Dich als ganzheitliche(!) Person voranbringt. Und wenn es eben eine Weltreise ist… Eine plausible und gerngesehene Begründung im Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung findet sich für fast jede Tat, nur eben nicht fürs Nichtstun…

Grüße
Jürgen

Ach es gäbe noch so viel was man falsch machen kann…
Grüsse,
nilpferd

Was denn so z.B.?
Greeetz
Naddi