Ich weiß das einige Anbieter von Primär-, Sekundär- und Minutenreserveleistung auf der Verteilnetzebene angeschlossen sind. Warum ist dies so? Die verschiedenen positiven und negativen Lastschwankungen in den Verteilnetzen können sich doch gegenseitig ausgleichen und von Bedeutung ist letztendlich ein Gleichgewicht auf Übertragungsnetzebene oder? Ich kenne bislang leider nur die finanzielle Seite des ganzen und würde gerne wissen, wie es sich auf technischer Seite verhält…
Können Anbieter von Regelleistung auch auf anderen Netzebenen angeschlossen sein?
Ich weiß das einige Anbieter von Primär-, Sekundär- und
Minutenreserveleistung auf der Verteilnetzebene angeschlossen
sind. Warum ist dies so?
Um es mal kurz zu sagen: Die Regelleistung ist genau so angebunden, wie es gerade passt.
Ein kleines Laufwasserkraftwerk hängt am 10kV Netz,
ein Gasturbinenkraftwerk am Höchstspannungsnetz.
Und ein 315kVA Notstromdiesel, der zusammen mit anderen Netzersatzanlagen ein virtuelles Kraftwerk innerhalb der Minutenreserve bildet, liefert sogar zunächst nur 230/400V (die aber dann über einen Trafo ins Netz gehen).
Die verschiedenen positiven und
negativen Lastschwankungen in den Verteilnetzen können sich
doch gegenseitig ausgleichen und von Bedeutung ist
letztendlich ein Gleichgewicht auf Übertragungsnetzebene oder?
Die Regelstrategie ist eine Funktion der Netzfrequenz.
Nur diese entscheidet, wie stark eingegriffen wird.
Und da die Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz überall die selbe ist, ist es egal, ob man ein paar MW in Verona oder in Bitterfeld einspeist.
(Natürlich nur im Rahmen dessen, was die Übertragungsnetze aushalten.)
Da jeder Netzbetreiber die Primärregelung in _seinem_ Netz passend zu seiner momentanen Leistung bereithalten muss, ist aber klar:
Bei eine Frequenzabweichung von 0,2Hz (kurz vor der Katastrophe) muss er 2% leisten.
Können Anbieter von Regelleistung auch auf anderen Netzebenen
angeschlossen sein?
Ja, eben da, wo der Erzeuger gerade dran hängt.