Hallo!
Es gibt inzwischen Möglichkeiten, einzelne Moleküle „sichtbar“ zu machen. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass man sie tatsächlich sehen kann, sondern man rastert sie ab, mist einen Strom oder eine Kraft, die ein Maß für den Abstand zwsichen Messspitze und Objekt sind und errechnet daraus mit dem Computer ein Bild.
Das sieht dann z.B. so aus:
http://preview.omicron.de/index2.html?/rom/highly_re…
Wenn ich den Text richtig verstanden haben, dann zeigen die Abbildungen 1 und 2 die Oberfläche von reinem Silizium. 3 zeigt eine Übersicht mit geringerer Auflösung, nachdem man das Silizium mit Silber bedampft hat. 4 und 5 zeigen Oberflächendetails nach dem Aufdampfen.
Silizium kristallisiert in der Diamtantstruktur. Die Sechseckstruktur ist in dem Bild gut zu erkennen. Der Abstand zwischen zwei hellen Punkten beträgt in der Abbildung (geschätzt) 0,5 nm. Das passt sehr gut der tatsächlichen Bindungslänge von Si (gegoogelt) 543 pm = 0,543 nm.
Wie Du siehst, waren unsere Vorstellung von der geometrischen Gestalt von Kristallen gar nicht schlecht.
Trotzdem haben meine beiden Vorredner recht, wenn sie sagen, dass das Bild, das wir uns von Atomen und Molekülen machen können, immer nur einen Modellcharakter hat.
Michael