Aufbaustudium nach Promotion ?

Hallo Leute,

ich hätte da ein paar Fragen.

Nehmen wir an, Dokorrand D hat endlich seinen Titel und ist jetzt Doktor der … nehmen wir „Politologie“.

Der D ist aber so wissenshungrig! Der will noch mehr lernen, also entscheidet er sich, jetzt auch noch z.B. Betriebswirtschaft an einer Uni zu studieren.

(Das alles passiert in Deutschland)

  1. Frage: Müsste er in diesem Fall wirklich wie alle anderen auch vom ersten Semester an die Kurse belegen (also im Bachelor anfangen) ?

Nehmen wir an, wir haben den deutschen „Meister der Politologie“ bzw. „Master of Science Politologie“ (oder wie das auch immer jetzt heißt…), also jetzt einen Politologen der sein Diplom hat, aber NICHT promoviert hat.

  1. Frage: Wie sieht das aus wenn der sich jetzt entscheidet „ach, dann häng ich doch noch ein Studium (z.B. BWL) dran!“ ? Muss der dann das ganze Programm von Null anfangen?

Wie ich auf diese beiden Fragen komme ist:

Mir wurde das Wort „Aufbaustudium“ so erklärt, dass jemand der schon ein Diplom (oder war es Dokorttitel?) in einem Fach hat, sich innerhalb von z.B. einem Jahr in ein paar Vorlesungen eines anderen Faches setzten kann, die entsprechenden Klausuren schreibt, und dann schon den weiteren Titel erlangen kann. (Wahrscheinlich muss er aber trotzdem nochmal eine Bachelor bzw. Master-Arbeit schreiben, aber er muss nicht von Null anfangen).

Ist das so richtig?

Viele Grüße

Philipp

Moin Phillip,

ich hoffe mal,ich habe dich richtig verstanden. Wenn du nach einem beendeten Studium ein weiteres Studium anfangen willst, besteht die Möglichkeit, daß dir aus Studium Nummer 1 einzelne Kurse auf Studium Nummer 2 angerechnet werden. Diese müsstest du dann in Studium Nummer 2 nicht mehr hören und auch keine Prüfungen darüber ablegen. Welche Kurse das sind, kann dir dein Prüfungsamt bzw. die Fakultät von Studium Nummer 2 sagen.
Du wirst aber immer eine Abschlußarbeit für SN2 machen müssen, sei es eine Bachelorarbeit oder eine Masters oderoderoder.

OK?

Ralph

Hallo, ich glaube hier herrscht auch noch etwas Verwirrung zwischen den Begriffen Aufbaustudium und Zweitstudium. Das Zweitstudium ist so wie vom Fragesteller „befürchtet“, dh. man hat Studium A beendet und macht nun Studium B komplett von vorn, wobei natürlich bei einer gewissen Verwandschaft der Fächer einzelne Scheine anerkannt werden können. (zB. Statistik ist in Politologie und Soziologie sehr ähnlich,-würde also für Soziologie vermutlich anerkannt werden; bei BWL kann es schon sein, dass der Schein nochmal gemacht werden muss.)

Ein Aufbaustudium kann man NUR machen, wenn man bereits ein abgeschlossenes Studium hinter sich hat, der Dipl, Magister oder Master/BA? ist also Vorraussetzung zur Immatrikulation, dh. auch dass alle Studenten schon irgendeine Vorbildung haben und diese sich in den Seminaren zT. auch ergänzen können. (Es ist zwar bei einigen Studiengängen so, aber nicht bei allen, das zB. alle bereits ein naturwissenschaftliches Fach hinter sich haben und nun noch BWL/Philosophie oder etwas anderes geradezu entgegengesetztes als Aufbau studieren; …bei anderen Aufbaustudiengängen haben eher alle dasselbe Ziel aber sehr unterschiedliche bisherige Abschlüsse, BWL bietet sich da auch wieder an, damit man irgendwo in der Wirtschaft unterkommt, das fällt Physikern mitunter genauso schwer wie Politologen)
Aufbaustudiengänge dauern meist so 4 semester, ein kompletter Zweitstudiengang zwischen 6 und 11 Semester (Regelstudienzeit versteht sich, individuell kann es sehr verschieden sein)
Dabei sind aufbaustudiengänge aber auch Thematisch etwas eingegrenzetr, statt „allgemeiner-alles umfassender“ BWL hat man eben zB. „Betriebswirtschaft internationaler Großunternehmen“ oder „BWL für Hochschulausgründer“ oder etwas in der Art.
Allerdings kenn ich auch eine die vor dem Medizinstudium bereits Dr. in was anderem war, also nicht mal die ZVS hat was gegen einen Dr. vor dem Zweitstudium. Und irgendwie muss man ja an den berühmten DoppelDr. kommen

Gruß Susanne

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Hallo Philipp,

Der will noch mehr lernen,
also entscheidet er sich, jetzt auch noch z.B.
Betriebswirtschaft an einer Uni zu studieren.

wie?
Als Aufbaustdium oder als (vollwertiges) Zweitstudium?

Ein Aufbaustudum ist kürzer, setzt aber meist voraus, daß die Studierenden bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Meist ist das ein berufqualifizierender Studienabschluß, sprich ein Diplom, ein Magister, ein Bachelor, ein Master, oder was es da immer auch geben mag.
Ein Zweitstudium ist ein vollständiges Studium und man kann nur über Gespräche mit den Fachdozenten Studienleistungen aus vorhergehenden Studien anerkennen lassen. Ist das Zweitstudium recht fremd zum vorherigen Fach, muß man sich eben mit den anderen Erstsemestlern in die Anfängervorlesungen setzen.

Zu beiden Lösungen möchte ich anmerken, daß D nicht jünger wird und nach einer Promotion noch ein Studium draufzusatteln, erhöht die Gefahr, so alt zu werden, das trotz der erreichten höheren Qualifikation, der Arbeitsmarkt ihn nicht mehr mag.

Gandalf