Auferstehung Christi

Hallo Wolfgang!

Er (Jesus) hat z. B. mal eine
Griechin als Hund bezeichnet, nur deshalb, weil sie kein Kind
des auserwählten Volkes war.

Wo steht das denn?

Ich meine deshalb auch, dass
Jesus in seinem Leben eher ein auf sein auserwähltes Volk hin
gerichteter Mensch war, also ganz und gar nicht weltoffen, wie
man so schön sagt. Nur die Israeliten galten für ihn.

Nein, das stimmt nicht. Auch wenn Jesus als Jude zu Juden spricht und sich auf die gemeinsame Traditionen beruft, sind seine Aussagen ganz eindeutig an alle Menschen gerichtet. Das für Jesus alle Menschen den gleichen Wert haben, dafür gibt es nun wirklich eine Fülle von Belegen (siehe Begegnungen mit Zöllnern, Frauen, Kindern, Verbrechern oder das berühmte Samariter-Gleichnis).

Die Natur ist doch nach
Gottes Wunsch hin geschaffen worden und ich denke, Gott kann
die Natur gar nicht verändern, weil es zugleich eine
Verletzung eines Prinzips wäre.

Nach christlichem Verständnis steht Gott nunmal über allen Naturgesetzen und kann diese umgehen, wenn ihm danach ist.

Klar, der Mensch erhofft sich halt immer, dass seine Probleme
auf Knopfdruck gelöst werden. Von diesem Wunsche her stammt ja
überhaupt der Glaube an Wunder.

Jesus ist (nach christlichem Verständnis) nicht per Knopfdruck auferstanden, sondern nach einem schrecklichen Martyrium, wie man es sich kaum quälender vorstellen kann. Bei der Gefangennahme sagt er (ich weiß grade nicht nach welchem Evangelium) sinngemäß: „Ich könnte Legionen von Engeln zu meinem Schutz kommen lassen“. Er lässt sie aber nicht kommen.
Gruß!
Christian

Er (Jesus) hat z. B. mal eine
Griechin als Hund bezeichnet, nur deshalb, weil sie kein Kind
des auserwählten Volkes war.

Wo steht das denn?

Ich kann dir sagen, wo das steht: Im Markusevangelium im 7. Kapitel (24-30).
„Und er stand auf und ging von dort in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus und wollte es niemanden wissen lassen und konnte doch nicht verborgen bleiben, sondern alsbald hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen - die Frau war aber eine Griechin aus Syrophönizien - und bat ihn, daß er den bösen Geist von ihrer Tochter austreibe. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden; es ist nicht recht, daß man den Kindern das Brot wegnehme und werfe es vor die Hunde. Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin, der böse Geist ist von deiner Tochter ausgefahren. Und sie ging hin in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der böse Geist war ausgefahren.“

Zum Schluss hat Jesus das Kind der Frau geheilt, aber erst, als diese Frau sich würdelos von Jesus hat herabsetzen lassen müssen. Wenn Jesus eines nicht sein wollte, dann auf keinen Fall eine von der ganzen Welt mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Geschichten verehrte Gottheit. Wenn es nicht so wäre, hätte er wohl nicht gesagt „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt worden.“

Liebe Petra,

bitte sag uns, daß Du diesen Satz ernst meinst:

Ich weiß schon laut logischem Standpunkt ist ja auch schwer
erklärbar, warum jemand der so schwer verwundet ist und noch
dazu tot ist dann ganz lässig einen schweren Stein entfernen
kann.

Gruß - Rolf

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Hallo Rolf!

Also der Satz ist folgendermaßen gemeint: Jesus wurde ja an Kreuz geschlagen und die Wunden die er hatte (Wundmale an den Händen und Füssen und eine aufgerissene Seite) sind für mich medizinisch so groß, wenn man da einen schweren Stein wegschleppen würde, so würde man sich allein wegen der Wunde an der Seite in Lebensgefahr bringen (Wunde könnte, wenn bereits Heilung eingesetzt hätte total aufbrechen und Jesus könnte, da allein schon dabei verbluten). Da könnte der beste Arzt dann nicht so rasch etwas machen und Ärzte waren zur Zeit Jesus sicherlich noch nicht so fortschrittlich wie heute. Das war die Überlegung. Ich weiß schon, Jesus war nicht irgendein Mensch sondern der Sohn Gottes. Genau deshalb war das ja möglicherweise auch möglich. Jedem, der irgendwann in seinem Leben einmal eine offene Wunde hatte oder operiert wurde, wird geraten sich zu schonen und gewisse Zeit keine schweren Gegenstände zu tragen oder wegzurücken. Eben weil die bereits geschlossene aber noch nicht ganz verheilte Wunde wieder aufbrechen würde. Daher meine Überlegung.

Gruss

Petra H.

Liebe Petra,

bitte sag uns, daß Du diesen Satz ernst meinst:

Ich weiß schon laut logischem Standpunkt ist ja auch schwer
erklärbar, warum jemand der so schwer verwundet ist und noch
dazu tot ist dann ganz lässig einen schweren Stein entfernen
kann.

Gruß - Rolf

Hi,

ich glaube, die Frage bezog sich auf die folgende etwas irritierende Stelle deines Textes:

„…warum jemand der so schwer verwundet ist und noch dazu tot ist dann ganz lässig einen schweren Stein entfernen kann.“

(Hervorhebung von mir)

Viele Grüße
WoDi

Hallo Wolfgang,
wie fast immer in einem solchen Fall kann man sich gegenseitig die Bibelzitate um die Ohren knallen. Ich könnte jetzt kontern mit Math 28, 19. Da sagt Jesus nämlich: „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern,…“

Die von dir angegebene Bibelstelle kann ich - wie du - nicht anders lesen als die Geschichte eines fremdenfeindlichen Jesus. Immerhin, er hat der Frau schließlich geholfen. Predigtauslegungen beißen sich an dieser Geschichte wohl manchmal die Zähne aus oder versuchen, sie zu beschönigen.

Jörg Sieger und andere nehmen an, dass Jesus sich entwickelt, verändert habe. Auf jeden Fall ist das Bild Jesu uneinheitlich.

Dennoch denke ich immer noch, dass die ganz überwiegenden Bibelstelle einen Jesus zeigen, der bewusst auf Außenseiter und verachtete Menschen zuging und damit ausdrückte, dass seine Botschaft von Stand, Geschlecht, Behinderung, Nationalität usw unabhängig ist.

Aber ein Fachmann bin ich nicht. Vielleicht kann jemand Kompetenteres den Punkt genauer fassen.

Gruß!
Christian

Zum Schluss hat Jesus das Kind der Frau geheilt, aber erst,
als diese Frau sich würdelos von Jesus hat herabsetzen lassen
müssen. Wenn Jesus eines nicht sein wollte, dann auf keinen
Fall eine von der ganzen Welt mit ihren unterschiedlichen
Kulturen und Geschichten verehrte Gottheit. Wenn es nicht so
wäre, hätte er wohl nicht gesagt „Ich bin nur zu den
verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt worden.“