Auffrischen- wie?

Hallo,

ich stelle bei mir selbst fest, dass mein schriftlicher Ausdruck immer schlechter wird.

Im Abi- allerdings vor Urzeiten :wink:- hatte ich Deutsch als 1.Fach…Schreiben und sich gut ausdrücken war eine Voraussetzung und für mich nie ein Problem.
Ich lese auch schon immer viel in meinem Leben- an Litertur mangelt es also gewiss nicht :wink:

Dennoch ist mein Schreibstil alles andere als „schrifttauglich“, was mir zwei Freundinnen auch schon gesagt haben.
Ich schätze mal, es liegt daran, dass man in Foren und emails immer mehr zu einem Stil neigt, der der Alltagssprache gleicht und zwar verstanden wird aber sich von „gutem Deutsch“ mit guter Formulierung doch durchaus unterscheidet.
Und das dann über Jahre…wird wohl seine Spuren hinterlassen…??

Gut- und das soll nun anders werden!
Und damit meine Frage- wie kann ich wieder zu einem schriftlichen Ausdruck kommen, der eben nicht nach Alltagsjargon klingt?
Blöderweise fällt es mir selber wirklich kaum bis gar nicht auf…!! Und ich würde sehr gerne auf Rückmeldung von außen verzichten! 

Kann mir hier jemand Hilfestellungen oder Tipps geben, wie ich meinen Stil wieder verbessern kann?

lg kitty

Hallo Kitty,

ich glaube, dass der schriftliche und auch der mündliche Ausdruck sehr von der jeweiligen Umgebung geprägt sind und beeinflusst werden. Mein Schreibstil hat sich z.B. während meiner Unizeit weiterentwickelt, da ich in eine andere soziale Umgebung gekommen bin, mit anderen Leuten gesprochen habe und aufgrund meines Studiums auch andere Texte gelesen habe. Natürlich hängt es immer davon ab, an wen du schreibst bzw. aus welchem Grund. Wenn ich einer Freundin eine Mail schreibe, klingt das anders als wenn ich eine Seminararbeit verfasse.

Ich kann dir empfehlen, dass du z.B. nicht nur Romane liest, sondern dir auch Fachliteratur vornimmst. Darin werden oft Synonyme und Fremdwörter verwendet, die das Lesen am Anfang zwar erschweren, aber du schnappst automatisch ein paar neue Worte auf bzw. lernst einen neuen Schreibstil kennen, den du dir mit der Zeit selbst aneignest.

Tagebuch schreiben hilft auch, den eigenen Schreibstil wieder zu finden und bringt eine gewisse Routine mit sich, was die Formulierung von Sätzen betrifft.

Du kannst auch bei Unterhaltungen darauf achten, dass du ein wenig „schöner“ sprichst als es in der Alltagssprache der Fall ist. Es gibt ja Menschen, die hängen an jeden zweiten Satz „und so …“, „Alter!“, etc. hinten dran, was echt furchtbar ist, wenn du mich fragst. Wenn du deinen mündlichen Stil etwas verbesserst, wirkt sich das auch auf das deinen schriftlichen Ausdruck aus. Das heißt natürlich nicht, dass du ständig nach der Schrift sprechen musst, aber ab und zu Synonyme verwenden und vollständige Sätze formulieren, macht schon einiges aus.

Wenn ich mir deinen Beitrag so ansehe, finde ich deinen Schreibstil ganz gut. Du achtest z.B. auf die Groß- und Kleinschreibung und auf die Beistrichsetzung, was bei emails und Beiträgen gerne mal vergessen wird. Ich würde dir vielleicht empfehlen, die „…“ und wiederholenden Satzzeichen, wie „??“ und „!!“ wegzulassen. Das macht den Text weniger „schrifttauglich“. Anstelle zwei Halbsätze mit einem „…“ zu verbinden, versuche daraus einen vollständigen Satz zu machen. Und es reichen einfache Satzzeichen, also ein „!“ und ein „?“. Ich glaube, damit kommst du von dem gewöhnlichen email-Stil schon weg.

Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben.

lg Caroline

Hallo,

Dennoch ist mein Schreibstil alles andere als „schrifttauglich“, was mir zwei Freundinnen auch schon gesagt haben.

Was genau haben sie denn gesagt?

Deine Formulierungen finde ich gut und in Ordnung.

Trotzdem fällt es mir tatsächlich auch schwer, Deine Beiträge zu lesen. Die vielen „…“ und Gedankenstriche an Stellen, wo sie nicht hingehören, hinterlassen bei mir einen schwammigen Eindruck. Ich bekomme damit immer wieder Satzfetzen und Verzögerungen zu lesen, und das erzeugt Unklarheit: Wie geht es weiter? Meint sie das wirklich so, oder kommt noch was anderes nach? Das macht es für mich anstrengend.
Da täte mir mehr Klarheit in Satzbau und Aufbau gut.

z.B.:

Und das dann über Jahre…wird wohl seine Spuren
hinterlassen…??

Und über die Jahre wird das wohl seine Spuren hinterlassen.

Und ich würde sehr gerne auf Rückmeldung von außen verzichten! 

Das war nun doch Rückmeldung von außen. Ich habe überlegt, ob ich es schreibe. Aber ohne die Rückmeldung hast Du ja keine Anhaltspunkte, was genau Du ändern kannst. Deswegen hoffe ich, es ist okay.

Kann mir hier jemand Hilfestellungen oder Tipps geben, wie ich
meinen Stil wieder verbessern kann?

s.o.

Viele Grüße,

Jule

Hallo, Kitty,
das Wesentliche haben meine Vorrednerinnen ja bereits gesagt. Wie sie finde ich Deinen Schreibstil zwar etwas verbesserungswürdig, aber so schlecht nun auch wieder nicht, da begegnet uns hier im Forum oft wesentlich Grausameres.
Um den schriftlichen Ausdruck zu verbessern hilft nur eines: Schreiben.
Vielleicht hast Du eine Freundin oder einen Freund, mit der/m Du einen Briefwechsel beginnen kannst. Auch und vor allem das Schreiben mit der Hand zwingt dazu, sich seine Formulierungen besser zu überlegen. Und natürlich sollte man erst einmal „ins Unreine“ schreiben.
Gruß
Eckard

Hallo kitty,

Ich lese auch schon immer viel in meinem Leben- an Litertur
mangelt es also gewiss nicht :wink:

Naja, je nach dem was Du liest: Rosamunde P. Romane eignen sich nur bedingt für eigene Formulierungen. Zeitschriften der Interessenvertretungen unserer Bildungselite (Angefangen bei Lehrerverbänden) schon.

Dennoch ist mein Schreibstil alles andere als
„schrifttauglich“, was mir zwei Freundinnen auch schon gesagt
haben.

vielleicht haben diese einfach ein anderes berufliches Umfeld.

Und damit meine Frage- wie kann ich wieder zu einem
schriftlichen Ausdruck kommen, der eben nicht nach
Alltagsjargon klingt?

Wozu? Wenn Du mit Deinem Alltags-Umfeld kommunizierst, sollte es im angemessenen Jargon sein. Wenn Du Worte für die Ewigkeit formulieren willst, solltest Du Dir Zeit nehmen. Und wenn Dir die Rückmeldung anderer Kreise nahe geht, solltest Du an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten.

Ansonsten: Kommuniziere viel (lesend und schreibend) mit den Kreisen, denen Du gefallen willst. Und unabhängig davon: Gehe jeden geschriebenen Satz durch, ob Du die Worte gemäß ihrer Bedeutung verwendet hast (ggf thesaurus) und ob der gleiche Inhalt sich prägnanter (kürzer) formulieren lässt.

Gruß
achim

(dem man seine Herkunft ruhig anlesen können soll)