Philosophie ist tot?
Hallo
hi,
Da hast Du ja richtig losgelegt!
Philosopiererei ist nicht ‚als Unterhaltung für müßige
Stunden‘ gedacht!:
Mag sein. Aber manchmal kommt es anders als ‚gedacht‘ …
ok … hinfällig und wirklichkeitsfremd … sehen wir weiter …
Es geht darum, was jenseits von exakter Wissenschaft ‚wahr‘
ist, warum es ein Universum überhaupt ‚gibt‘, oder
meinetswegen - was der Sinn für Menschen leben im Universum
herum ist. (zB Ethik)
Nichts.
‚‚Nichts‘‘ gibt es per definitionem nicht.
Vielleicht ist die Tatsache, daß wir ein Universum wahrnehmen der Beleg dafür, daß es zu ‚‚etwas existiert‘‘ gar keine Alternative gibt (kein jemaliges ‚‚Nichts‘‘ - siehe auch Quantenvakuum oder Vakuumenergie, Dielektizitätskonstante und magnetische Permeabilität (im Vakuum, des ‚leeren Raumes‘) und all den Kram).
Vielleicht sind ‚‚Sein‘‘ und ''Nichts ein und dasselbe, fließend ineinander übergehend? (es gibt beide nicht, jedenfalls nicht allein und ohne das jeweils andere - wir nehmen es also falsch wahr) (?)
Denn einen anderen Wahrheitsbegriff als den
„wissenschaftlichen“ (Verifizierbarkeit/Wieder-
holbarkeit/logische Konsistenz/Occams Razor etc.)
akzeptieren wir nicht. Mit „wir“ ist der „moderne
Mensch“ gemeint.
Ich für meinen Teil akzeptiere, daß zB die Sonne jetzt ist, 8½ Minuten, bevor wir ihr Licht empfangen und exakte Aussagen machen können. Bloßes Sein bedarf nicht der Wahrnehmung oder Messung.
Wissenschaft alleine kann die ‚letzten Fragen
der Menschen /der Menschheit‘ nicht lösen.
Solche Fragen sind beliebig (manche sagen „läppisch“)
und haben keine „Existenz“ außerhalb der Vorstellung
des Subjekts.
Das war schon vor jeder neuer Erkenntnis immer so.
Die Frage nach ‚‚hinter der Erdscheibe‘‘, ‚‚außerhalb der Käseglocke‘‘, nach ‚‚dem Zentrum der Welt (heliozentrisch, geozentrisch usw)‘‘, nach ‚‚der Hubble-Konstanten (Ausdehnung des Universums vor Einstein)‘‘, nach ‚‚dem Zusammenbau der Materie‘‘ lang bevor es Teilchenbeschleuniger und Quarks oder Quanten-Portionen gab …
… will sagen … das ist kein Argument.
Die Frage nach ‚‚Was es noch zu entdecken gibt?‘‘ ist niemals ‚beliebig‘, sondern findet neue Erkenntnisse.
Aber … ok … für Dich ist es ‚hochgeistige, elitäre
Unterhaltung‘. (Fern der nackten Wahrheit der Realität)
Ist es (zumeist). Ist es dann nicht mehr, wenn
man sich über die „Möglichkeit der Philosophie“
unterhält.
Du willst sagen: ‚‚Philosophie ist machtlos‘‘, ‚‘… hat keine Möglichkiten’’ (oder hab’ ich Dich da falsch verstanden?) … Philosophie verschafft (verschaffte in der Geschichte - heute kaum noch) den wissenschaftlichen Ergebnissen einen Gesamtzusammenhang, ein Weltbild. Sie hat seit jeher nackte wissenschaftliche Ergebnisse (über die die Forscher zT selbst staunten (’‚kein Äther‘’ nach dem Michelson-Morley-Experiment, ‚‚die Erde ist rund, eine Kugel‘‘ nach den ersten Einsichten in einen gekrümmten Horizont oder spätestens bei den Weltumsegelungen, usw) und rückte sie in ein Gesamt-Weltbild.
Einer Antwort darauf, wer wo und was wir sind. (mehr oder weniger erfolgreich, aber es war ihre Aufgabe und nicht die der nur feststellenden Wissenschaft). (Howgh!)
Heutzutage schafft Wissenschaft Begriffe, (meßbare und nachprüfbare und unumstößliche) Wahrheiten, die kein normaler Mensch zu interpretieren und in ein Gesamtbild zu bringen imstande ist (’'virtuelle Teilchen, eine tassenförmige Weltlinie, Quantenschaum, Welle-Teilchen-Dualismus, virtuelle (beobachterpostions-abhängige) und echte Relativität physikalischer Größen, Unschärfe, Verschmiertheit, Absicht des Messenden Forschers, Wahrscheinlichkeits-Wirklichkeit, und all so’n Kram). Philosophie ist in ihrer Aufgabe, ein Gesamtweltbild zu formulieren da schier überrannt worden mit irrealem (wenn auch nachprüfbar und meßbar) Zeuchs. Sie hinkt weitweit hinterher und findet keine maßgeblichen Begriffe mehr.
Sozial, menschlich, sinnfragend gesehen, schafft Philosophie Werte, Ethik, Handlungsrichtlinien (auch ohne einen Gott, versteht sich) und wirkt dadurch konkret zB auf die aktuelle Finanzkrise oder dergleichen, schafft Staatsraison, Grenzen der Macht, einen kategorischen Imperativ, in neuerer Zeit Werte eines globalen Gefüges (Entwicklungshilfe, Menschenrechte, Arten~ und Umweltschutz).
(((Ich wollte meine eigene Meinung so lang, wie möglich zurückhalten, um möglichst viele Ansichten zu sammeln in diesem thread, aber Du nötigst mich, auf Deine Zweifel zu antworten. ;o() … )))
Einen „Grund zu finden“ ist nicht nötig, es geht imho
nur darum, Dinge zum Vorteil der jeweiligen menschlichen
Gruppe zu nutzen.
("Der Wert für das Leben entscheidet
zuletzt ", Nietzsche)
Also: Evolution bestimmt unser menschliches Verhalten.
Wir tun, was wir müssen, um zu überleben. :d’accord.
einverstanden. Wird also Philosophie von der
Evolutionslehre ‚geschluckt‘?
„Evolutionslehre“ gibt es so gar nicht. Das ist
einfach simple Systemtheorie
Aber was für eine! … wie aufschlußreich, was unsere Herkunft des Menschen betrifft, die Entstehung der Arten überhaupt, die Mechanismen, die es zustande brachten!
gepaart mit Statistik
und ein paar biologschen Mechanismen.
‚ein paar‘ … (Die ganze Vielfalt unseres Planeten hat ‚sich entwickelt‘! … aus was? ein paar reduplizierenden Molekülen? geeigneten Umständen dafür? Ist das nicht bemerkenswert angesicht eines uns umgebenden toten Universums aus Steinen, Jets, Kälte und Gaswolken und swLöchern und interstellaren Staubwolken?)
Was Du meinst, ist wahrscheinlich der „Naturalismus“
(Wikipedia) als Abgrenzung zum Idealismus - oder so.
Das ist wohl die Vorstufe zum biologischen Rationalismus
(Biologismus). Wer weiß, vielleicht meinst Du sowas?
Gemeint hab’ ich noch gar nichts … ich hab’ erstmal nur gefragt gehabt, wie Euereins so ‚‚Philosophie‘‘ versteht, einschätzt, was sich drunter vorstellt.
Mit ‚‚Evolution‘‘ hab’ ich nur Dein Nietzsche-Zitat aufgegriffen.
Meinen tu ich aber tatsächlich, daß unsere menschliche Wahrnehmung sich im Laufe der Entstehung höherer lebensfähiger Organismen an die Notwedigkeiten, an Umwelt, an Überleben angepaßt hat, anpassen mußte, um zu bestehen. Wir also wahrnehmen, was wir müssen, um Bestand zu haben, nicht ‚‚Welt zu erkennen‘‘, als was ist sie an sich (auch ohne uns) wäre. (Das’ aber nich’ auf meinem Mist gewachsen und nix Neues, das ist ‚gängig‘)
So sind wir zB auf Licht als Informationsübermittler angewiesen - im Kleinen, wie im Großen - mikroskopisch-subaonmar und makroskopisch-kosmisch.
Und ob der „gefundene Grund“ dann einen grandiosen
Irrtum darstellt oder nicht ist Erstens unerheblich
und Zweitens aus der jeweiligen Position gar nicht zu
beantworten.
Mit ‚‚Grund für all das, was hier auf Erden geschieht‘‘ meinte
ich das Wunder der Existenz von irgendwas überhaupt, daß
überhaupt etwas existiert (aus dem dann wir Menschen u.a.
hervorgingen).
Das zielte nach dem ‚Ursprung von Allem oder von irgendwas
überhaupt‘. (Mit oder ohne Urknall … haha*)
Was’n für’n ‚‚Irrtum‘‘ zB?
??
„Wunder der Existenz“? Hatten wir schon. Das ist
philosophisch verbrämter Katholizismus á la Heidegger,
also die Wandlung von Gott zum „Sein des Seienden“.
„Wie kann es sein, daß etwas ist - und nicht
nichts ?“
Das hat mit Gott, Katholizismus nix zu tun.
Man wird doch fragen dürfen, warum überhaupt etwas existiert, ohne Gott, Religion, Schöpfer, usw.
Daß überhaupt Seiendes existiert ist doch 'ne Frage wert?
Gerade Du, der Du alles sachlich und nüchtern zu sehen suchst, müßtest doch eine bessere Antwort als ‚‚Gott, Religion‘‘ auf die Frage ‚‚Wie ist etwas erstmals entstanden?‘‘ parat haben?
Alles, was ist, ist irgendwie ‚entstanden‘, aber, wie ist überhaupt irgendetwas erstmals entstanden? Wann? Wo? Wie? Warum?
Es hat NUR mit Philosophie zu tun:
Technik beschäftigt sich mit der Anwendung von Erkenntissen,
meinetswegen der (profitablen) Anwendung der Naturgesetze.
Philosophie fragt, wie es möglich ist, daß überhaupt ein
‚Universum‘ existiert.
Eben. Und deshalb hat es/sie seine
Wirk-Lichkeit
verloren.
So laß Dir gesagt sein, daß Forscher, technische Entwickler, Ingenieure, Kapazitäten welcher konkreten real verwirklichenden Art auch immer, Ziele, Absichten, Visionen, usw haben, die sie technisch zu verwirklichen suchen.
Doch, … wo kommen diese Ziele, Absichten, Visionen her?
Und auf welchen Gegebenheiten, Mechanismen beruht deren Hoffnung auf Erfolg?
Doch nur darauf, daß Menschenhirn seine Umwelt meistern kann.
Wie geht das? Was ist ‚‚Umwelt‘‘?
Wo kommen diese Gegebenheiten her?
Gottgegeben? Metaphysik? Ein logischer Trugschluß? Beschränkte Wahrnehmung /urmenschlicher Denk-Horizont?
Nimmst Du all diese Gegebenheiten hin, ohne Frage nach ihrer Entstehung, ihrem Ursprung?
Der Ursprung oder Urgrund dafür, daß Welt überhaupt
existiert. Das hat doch nix mit ‚Technik‘ (…) zu tun?!
Nein, aber die anscheinend „philosophische Frage“ ist
ziemlich „unphilosophisch“, da „Urgrund“ entweder
einen „Sinn“ voraussetzt,
Nein! … Der Urgrund für ein funktionierendes Auto sind Planung, Verwirklichung physikalischer Gesetzte, Design, Marktforschung, allerlei Technik, usw
Wo also ist der ‚‚Sinn‘‘ für das existierende Universum?
Oder braucht es keinen Sinn und kann auch ohne Sinn sein?
dann ist es Religion
Nain! … ein Auto.
- oder
eine Kausalität voraussetzt,
Kausalität ist vielleicht nur eine menschlich befangene Sichtweise, ein Begriff für bereits exitierende Dinge und Zusammenhänge.
Aber ‚‚Wie existiert zum erstenmal ‚Etwas‘, wo doch alles augenscheinlich eine Ursache, eine Entstehung hat‘‘? (lange bevor aus Existierendem Kausalität entstehen kann)
dann ist es Metaphysik
ja … da ist es wohl.
oder Mystik.
Voodoo, Astrologie, Seelenwanderung, die Macht der Runen oder Hieroglyphen?
Das meinst Du nicht im Ernst.
Grüße
CMБ
Vielen Dank für Deine ausgiebige Denkarbeit
grüß Gott wenn Du ihn triffst (Spaß.)
RoNeunzig