Aufgabe oder Ziel oder Was ist Philosophie?

Hallo

zweitens hast Du es aber als Frechheit gemeint, all meine
Frage vernichtend. (Oder Du bist ein Adroid, der darübersteht)

Ein Android, der darübersteht :wink:

Du mußt wirklich sehr verbittert sein, was ‚‚Philosophie‘‘
oder alles angeht, was - Deiner Meinung nach anscheinend -
über ‚konkrete‘ Realität soweit hinausgeht …

Wieso das? Ich habe hier um mich herum einige
„Philosophien“ stehen; z.B. Rosenbergs „Der Mythus des
XX. Jahrhunderts“ oder „Fragen des Leninismus“ von
J.W. Stalin oder „Was heißt Denken“ von Heidegger
oder „Über Heidegger“ von Anders oder „Von Thales
bis Platon“ von Seidel. Alles schöne Sachen, schöne
„Philosophien“ eben.

Ich kann das einmal konsumieren, also als
„Unterhaltung“ oder „Kulturwert“ genießen (und
mich als avantgardistischer Konsument „höher“
fühlen) oder eben tatsächlich versuchen es zu
verstehen und zu hinterfragen.

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. [Brecht]

Aber ohne Menschen, die versuchen, einen Grund für all dies,
was hier auf Erden geschieht, zu finden (philosophisch,
religiös, politisch, theoretisch, naturwissenschaftlich, usw),
würden wir noch auf Bäumen hocken und Säbelzahntiger mit
Kokusnüssen bewerfen.

Einen „Grund zu finden“ ist nicht nötig, es geht imho
nur darum, Dinge zum Vorteil der jeweiligen menschlichen
Gruppe zu nutzen.
(„Der Wert für das Leben entscheidet zuletzt“, Nietzsche)

Und ob der „gefundene Grund“ dann einen grandiosen
Irrtum darstellt oder nicht ist Erstens unerheblich
und Zweitens aus der jeweiligen Position gar nicht zu
beantworten. Und mit „Philosophie“ hat das generell
rein gar nichts zu tun, sondern ausschließlich mit
„Technik“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Technik

 Unter Technik (altgriechisch τέχνη [téchne], „Fähigkeit, 
 Kunstfertigkeit, Handwerk“) versteht man Verfahren und 
 Fähigkeiten zur praktischen Anwendung der Natur-
 wissenschaften und zur Produktion ...

(Und dann wüßten wir auch noch nicht, daß der Mond ein Planet
ist, weil dann noch kein Amerikaner oder Russe dagewesen wär’)

Schon klar :wink: Außerdem ist der Mond kein Planet sondern
ein Stern :wink: (Oder wars ein Wartburg?)

=Sinnlosigkeit kritisieren alleine ‚bringt nix‘ … man muß
entweder ‚besser machen‘ (konstruktiv kritisieren) oder
bessere Vorschläge. Sonst …

Besser gemacht hab ich es ja schon :wink: Da ich es
ja nur „entweder“ besser machen soll, hab ich die
Vorgabe erfüllt.

Grüße

CMБ

behüte! owT
soweit kommt’s noch … haha* owT

nit? owT
owT

Was ist nun ihr Ziel? … oder ist P. hinfällig?

Du mußt wirklich sehr verbittert sein, was ‚‚Philosophie‘‘
oder alles angeht, was - Deiner Meinung nach anscheinend -
über ‚konkrete‘ Realität soweit hinausgeht …

Wieso das? Ich habe hier um mich herum einige
„Philosophien“ stehen; z.B. Rosenbergs „Der Mythus des
XX. Jahrhunderts“ oder „Fragen des Leninismus“ von
J.W. Stalin oder „Was heißt Denken“ von Heidegger
oder „Über Heidegger“ von Anders oder „Von Thales
bis Platon“ von Seidel. Alles schöne Sachen, schöne
„Philosophien“ eben.

Philosopiererei ist nicht ‚als Unterhaltung für müßige Stunden‘ gedacht!
Es geht darum, was jenseits von exakter Wissenschaft ‚wahr‘ ist, warum es ein Universum überhaupt ‚gibt‘, oder meinetswegen - was der Sinn für Menschen leben im Universum herum ist. (zB Ethik)
Wissenschaft alleine kann die ‚letzten Fragen der Menschen / der Menschheit‘ nicht lösen.
Aber … ok … für Dich ist es ‚hochgeistige, elitäre Unterhaltung‘.
(Fern der nackten Wahrheit der Realität)

Ich kann das einmal konsumieren, also als
„Unterhaltung“ oder „Kulturwert“ genießen (und
mich als avantgardistischer Konsument „höher“
fühlen) oder eben tatsächlich versuchen es zu
verstehen und zu hinterfragen.

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. [Brecht]

Aber ohne Menschen, die versuchen, einen Grund für all dies,
was hier auf Erden geschieht, zu finden (philosophisch,
religiös, politisch, theoretisch, naturwissenschaftlich, usw),
würden wir noch auf Bäumen hocken und Säbelzahntiger mit
Kokusnüssen bewerfen.

Einen „Grund zu finden“ ist nicht nötig, es geht imho
nur darum, Dinge zum Vorteil der jeweiligen menschlichen
Gruppe zu nutzen.
("Der Wert für das Leben entscheidet
zuletzt
", Nietzsche)

Also: Evolution bestimmt unser menschliches Verhalten.
Wir tun, was wir müssen, um zu überleben.
d’accord. einverstanden.
Wird also Philosophie von der Evolutionslehre ‚geschluckt‘?

Und ob der „gefundene Grund“ dann einen grandiosen
Irrtum darstellt oder nicht ist Erstens unerheblich
und Zweitens aus der jeweiligen Position gar nicht zu
beantworten.

Mit ‚‚Grund für all das, was hier auf Erden geschieht‘‘ meinte ich das Wunder der Existenz von irgendwas überhaupt, daß überhaupt etwas existiert (aus dem dann wir Menschen u.a. hervorgingen).
Das zielte nach dem ‚Ursprung von Allem oder von irgendwas überhaupt‘.
(Mit oder ohne Urknall … haha*)

Und mit „Philosophie“ hat das generell
rein gar nichts zu tun, sondern ausschließlich mit
„Technik“.

Es hat NUR mit Philosophie zu tun:
Technik beschäftigt sich mit der Anwendung von Erkenntissen, meinetswegen der (profitablen) Anwendung der Naturgesetze.
Philosophie fragt, wie es möglich ist, daß überhaupt ein ‚Universum‘ existiert.
Der Ursprung oder Urgrund dafür, daß Welt überhaupt existiert.
Das hat doch nix mit ‚Technik‘ (Anwendung, Handhabung, Know-How, Wie mach’ ich was? Welche Energie hält am längsten und fährt am schnellsten und weitesten? usw) zu tun?!

http://de.wikipedia.org/wiki/Technik

Unter Technik (altgriechisch
τέχνη [téchne], „Fähigkeit,
Kunstfertigkeit, Handwerk“) versteht man Verfahren und
Fähigkeiten zur praktischen Anwendung der Natur-
wissenschaften und zur Produktion …

‚‚Produktion‘‘ … Aha! … Und wer, was oder wie ist das bloße Vorhandensein von überhaupt irgendetwas (das Technik und Menschen und all den Kram überhaupt erst ermöglicht hat) ‚produziert‘ worden? (!)

(Und dann wüßten wir auch noch nicht, daß der Mond ein Planet
ist, weil dann noch kein Amerikaner oder Russe dagewesen wär’)

Schon klar :wink: Außerdem ist der Mond kein Planet sondern
ein Stern :wink: (Oder wars ein Wartburg?)

Klar … das wußten wir ja da noch nich’. ;o|:]]

=Sinnlosigkeit kritisieren alleine ‚bringt nix‘ … man muß
entweder ‚besser machen‘ (konstruktiv kritisieren) oder
bessere Vorschläge. Sonst …

Besser gemacht hab ich es ja schon :wink: Da ich es
ja nur „entweder“ besser machen soll, hab ich die
Vorgabe erfüllt.

Du hast nur ‚‚Technik‘‘ gesagt.
Das - wie ich Dir hoffentlich einsichtlich verständlich gemacht hab’ - aber doch keine Lösung (für Metaphysik, Interpretation wissenschaftlicher Erkenntnisse in einen verständlichen Gesamtzusammenhang dieser Welt / des Universums oder für die Bestimmung der Menschheit meinetswegen …)

Grüße
CMБ

grüß zurück und Danke für Deine Einschätzung.

Tugend? Laster? ordnende Kraft?

Hallo!
Die Probleme, das sich einstellen, sind verursacht vom
unterschiedlichen philosophischen Kontext von Damals und
Heute.

'tressant.
philosophischer Kontext ‚damals‘ (Tugend, Laster, ordnende Kraft?)?
Und heute?

(Mit Recht wird diese Stelle als „Hymne auf die Philosophie“
bezeichnet - auch deshalb, weil die Sprache mehr poetisch als
fachwissenschaftlich ist.)
Oder, anders ausgedrückt:

(Vielleicht hab’ ich ja kollektive Weisheit dem Verfasser der
zitierten Zeilen schon aufgrund meiner bloßen Existenz in
einem weitweit späteren Jahrhundert voraus?)

"O Führerin durch das Leben, Philosophie, o Erforscherin der
Tugend

‚‚Tugend‘‘ … das macht mich stutzig.

Das ist ein obsolet gewordenes Wort, der Begriff ist aber für
die antike Philosophie zentral, vor allem seit Solrates und
bei den Römern: Es geht um Ethik, und mit Tugend ist das
richtige Handeln/Verhalten gemeint.

‚‚Tugend‘‘ ist kein obsolet gewordenes Wort. Es findet (nicht nur im - vor allem deutschen Fußball -) Verwendungsondern ist ein lebendiger Begriff.
Mein Einwand würde sich darauf beziehen, ob ‚‚Ethik‘‘ (statt ‚‚Philosophie‘‘) die ‚‚Tugend‘‘ nicht eher zum Thema hat als eben ‚‚Philosophie‘‘?

Ist Philosophie nun für Tugend zuständig?

In diesem Sinn: Zweifellos!

Klar! … In diesem Sinn … Zweifellos.
Aber ist dieser Sinn - der ethische - vorrangig philosophisch?
Ethik ist sicher eine Teildisziplin der Philosophie.

und Siegerin über die Laster!

Wieder so ein altes Wort! Damit ist das Verfehlen des
Richtigen gemeint, manchmal ausgedrückt mit dem Beispiel des
Bogenschützen, der das Ziel verfehlt; schon das griechische
Wort dafür, amártema, zeichnet exakt dieses Bild.

… Siegerin über zeitgenössische Laster, wie Drogen, Alkohol,
Sexsucht, oder traditionelle Laster, wie Wolllust, Gier,
Blasphemie, Unzucht, Aberglaube und Ungläubigkeit?

Ja. Die Einsicht, dass es sich um das Verfehlen des Richtigen
handelt, ist (nicht nur) im antiken Sinn philosophisch.

Sondern ‚‚die Einsicht, daß es sich beim ‚Laster‘ um die Verfehlung des Richtigen‘‘ handelt ist auch modern?
Unbestritten.
Aber, wie sehr wird diese ‚Tugend als Bezwingerin des Lasters‘ als Kernpunkt der Philosophie aufgefaßt moderner Auffassung der (m.E. dringlichen) Aufgaben der Philosophie gerecht?

Was hätten ohne dich nicht nur wir, sondern das Leben der
Menschen überhaupt sein können?

Wahrscheinlich sehr missverständlich in der Formulierung. Es
ist eine rhetorische frage, die eigentlich das Gegenteil
besagt: Nichts wären wir …

… ohne die Tugend. klar. Ethik. (Nicht umfassende, moderne Philosophie(?) … )

Darauf folgen die Leistungen der Philosophie: Denn du
bist/hast …

Du hast die Staaten in die Welt gebracht,

Aha! … er weicht aus!
‚‚einzeln für sich lebenede Menschen‘‘? … unbestritten … das
exitsiert.

Es geht um einen angenommenen (vorstaatlichen) Urzustand, wie
in der frühen europäischen Staatstheorie , in dem die Menschen
ohne Staat und Gemeinschaft lebten.

Und Philosophie hat sie aber zusammengerufen?
In dem Punkt bin ich skeptisch.

Der Grundgedanke geht hier auf den Griechen Isokrates zurück:
Denken und Handeln, also Theorie und Praxis, also
Philosoph/Redner und Staatsmann/Gesetzgeber waren noch nicht
aufgespalten in zwei Entwürfe, sondern die Staatsgründer waren
noch beides in Einem: Philosophen eben in diesem Verständnis.

[…], hast sie dann durch Ehe, dann durch die
Gemeinschaft mit Hilfe von Schrift und Sprache verbunden.

Es geht um die für jede vernünftige Kommunikation
vorauszusetzenden Kulturtechniken.

Gesetze, Ordnung und Gesittung war niemals Gegenstand von
‚‚Liebe zur Weisheit‘‘,

Niemals? Die ganze antike Staatstheorie dreht sich um gute
Verfassung, gute Gesetze und Gerechtigkeit als oberstem
Staatsziel.

… also gut … einst waren Städte, Gesellschaften ein zusammengewürfelter Haufen, der irgendwie (zB durch Wirtschft und gemeinsam Interessen) funktionierte, aber ohne jede staatliche (geschweige denn philosophische) Organisation.
Und ‚politische Philosophen‘ hätten Ordnung, ein theoretisches Grundgerüst formuliert und hineingebracht …
So hätte Philosophie Einfluß auf Gesetze, Ordnung und Gesittung gehabt.
Zugegeben. Staatsraison.

und wenn doch, dann wurden diese
Inhalte von Politik, Religion, Macht überhaupt mundtot
gemacht.

Tja, da hatten und haben die Philosophen Pech.

Intrigen, Machtkämpfe, Brudermorde, Erbschaftskämpfe, …
Am Ende ist wohl doch die Politik nicht der Philosophie vornehmstes Betätigungsfeld?

Zu dir nehmen wir unsere Zuflucht, von dir wollen wir Hilfe,
dir vertrauen wir uns - wie früher nur in Vielem, so jetzt
ganz und gar - an.

Das ist Aussage Ciceros über sich selbst. Er war seelisch
nicht besonders robust, die Klagebriefe über den Tod der
Tochter und über seine politischen Katastrophen sind
verständlich, aber wehleidig. Aber sucht er Trost bei den
Massenspektakeln (Zirkusspiele)? Im Suff? Verfällt er in
Depression? Er liest und sucht sich seine eigene Philosophie
zusammen. Aller Ehren wert, finde ich. Und er hat nie so
großes Format bewiesen wie bei seinem Sterben. (Der Bericht
ist - warum wohl? - als Fragment aus dem größtenteils
verlorenen Geschichtswerk des Livius erhalten.)

Einem einzigen Gut und nach deinen Ratschlägen gelebten Tag
gebührt der Vorzug vor einer Unsterblichkeit, die sich
verfehlt.

Sorry, mein Schreibfehler: Einem einzigen gut […] gelebten
Tag!!!
In der Diktion poetischer Überschwang. Philologen haben sich
die Köpfe zerbrochen über den Anklang an die Bibel („Ein Tag
in deinen Hallen ist besser als tausend andere“).

Was’n für ‚‚Ratschläge‘‘?

Cicero und sein persönliches Schicksal in allen Ehren … aber ist in diesem Fall wirklich das Stoßgebet eines Einzelnen richtungweisend für ‚‚Was ist Philosophie?‘‘? Symbolisch vielleicht?
‚‚einem einzigen gut und nach Deinen Ratschlägen gelebten Tag‘‘ usw …?
Wessen Ratschlägen?

Übertreibende Anspielung auf die Mythen z. B. über Herakles
oder Achilles, die vor die Wahl gestellt wurden, was ihnen
lieber wäre: ein kurzes und ruhmvolles oder ein langes, aber
gewöhnliches Leben.

Wie Kurt Cobane, Jimi Hendrix, Janis Joplin, u.v.m.?

Wogegen genau verfehlt sich diese … dingens … äh …
Unsterblichkeit?

Sie verfehlt im Leben das Richtige.

Wessen Hilfe sollten wir also lieber in Anspruch nehmen als
die von dir, die du uns ein Leben in Ausgeglichenheit
geschenkt und die Furcht vor dem Tod genommen hast?"

Das nun leuchtet wiederum heftig ein:
Philosophie und Meditation sind eng verknüpft (wenn auch mit
ebenso heftigen Widersprüchen) und 'mal kräftig ausatmen vor
dem herannahenden Tod bringt Dich näher ans Nirwana.
Da kann ich gut folgen.
… Aber: Nimmt philosophieren die Angst vor dem Tod (wenn man
solche Angst denn hat), oder schenkt Philosophie dem ‚unruhig
nach letzter Wahrheit suchenden Geist‘ ‚‚Ausgeglichenheit‘‘?

Das Problem der Angst vor dem, was nach dem Tod kommt, ist
gemeint. Sokrates z. B. setzt sich im Gefängnis damit
auseinander und beweist, dass man sich da vor nichts zu
fürchten braucht.
„Ausgeglichenheit“ ist ein schwaches Wort für das Gemeinte. Es
handelt sich um FREIHEIT (von allem, was beunruhigt) - aber
das ist ein weites Feld.

Freiheit? Ist es diese Freiheit, nackt unter’m Sternenhimmel, seinem Schöpfer ausgeliefert? Die Freiheit, zu sagen, was man denkt? Die Freiheit vor dem Tod? Diese Einsicht in die eigene Vergänglichkeit?
Bedarf das einer Philosophie?
Ist das nicht Psychologie? persönlicher Kram? Glaube an Gott? oder was auch immer? Ist Philosophie eine Instanz in Sachen Tod oder Freiheit?

Eher schenkt Philosophie dem nach letzter Wahrheit suchenden
Geist doch ‚‚Zweifel‘‘, daß es diese letzte Wahrheit überhaupt
gibt, oder nicht?

Auch der Skeptizismus in dieser Hinsicht ist schon antik. Aber
Cicero war sicher, dass man wissen kann: Ihm ging es um Ethik
und Lebensbewältigung.

Nicht ‚‚Skeptizismus‘‘, … sondern der Zweifel jedes denkenden Menschen an … ja was … an Allem? an der Existenz? am Sinn? am Leben?
an Welt oder Universum? …
jedenfalls kein ‚‚Skeptizismus‘‘, oder?

(Wie ganz oben schon gesagt: Das ist EINE von VIELEN
verschiedenen Äußerungen über die Philosophie. Aber sie
gefällt mir halt.)

ok!

Schönen Gruß!
Hannes

grüß Danke

PS: Versuche 'mal zusammenzufassen:
Dein Verständnis von ‚‚Philosophie‘‘ dreht sich also um ‚‚Tugend‘‘, ‚‚Siegerin über das Laster‘‘ und ‚‚ordnende Gewalt im sozialen Chaos‘‘ (oder so ähnlich)?

Fragen über das Leben? Nur das Leben?

Hallo!
Die Meinung von einem der hier auch so rumschwirrt:

Super! … Danke!

Grundsatz: Wenn jemand Fragen stellt, ist er schon Philosoph !

Ein klein wenig einschränken sollte man es schon. Fragen wie
„was ist 5 + 5?“ oder „was ist Uran?“ sind keine
philosophischen Fragen.

Genau! … die Frage ist: Was sind philosophische Fragen für Euch.

Philosophie ist wenn man sich Fragen über das Leben stellt.

Über das Leben? … ok … Und über Welt und warum wir oder überhaupt etwas existiert, vielleicht auch?

Was kann die Philosophie leisten?
Dass man bewusster lebt.

Weil man sich überhaupt erstmal Gedanken macht?
Weil man begreift, wie reich dieser Planet an Lebendigem ist?
Weil man einsieht, daß man sein Schicksal in diese Welt hineingewürfelt, selbst in der Hand hat?
Weil man die Versuchungen ungelebt dahinzuleben erkennt? (Und selbst etwas tut?)
Weil … Was?
Wie kommst Du darauf, daß man ‚bewußter‘ lebt durch '‚Philosophie‘ oder ‚Nachdenken‘?

Richard David Precht schreibt in seinem Buch „Wer bin ich und
wenn ja wieviele?“ „Das Schöne an der Philosophie
ist, dass sie kein Fach ist, das man je zu Ende studiert.
Genau genommen, ist sie noch nicht einmal ein Fach.“

nice.
Sie ist ein ‚‚Fach‘‘ - meiner Meinung nach - Philosophie gibt dem Unwissen, dem Zweifel, der Unkenntnis, einen Zusammenhalt, eine Lösung, eine Interpretation. (zB)

Forrest

mfg RoNeunzig

Schafe hüten
Hallo Christof,

das ist genau der richtige Ansatz, um sich eine fundierte Meinung zu bilden!

Vielleicht solltest Du einmal in die Politik(bretter) gehen … ;o)

Augenscheinliche Grüße

=^…^=

schafe und philosophie

Hallo Christof,
zuerstemal: Schafe sind garnicht so besonders dumm, sie vergessen nur sehr schnell… Zu der Frage, was Philosophie überhaupt ist, kann ich nur sagen: ein weites, weites Feld. Ein Feld voller Schafe, die in jedem Grashalm einen Sinn sehen und diesen erforschen, während sie ihn fressen. Widergekäut bleibt dann etwas übrig: Geschmack, Geruch, Sättigung und die Frage nach der Existenz. Warum existiert etwas, was ist der Sinn und Zweck des Grashalms, der Wiese, des Zauns, des Universums. Lies mal bei Douglas Adams nach, wie der totale Durchblicksstrudel entstanden ist… hat jetzt nichts mit Schafen sondern mit einem Stück Punschtorte zu tun, aber philosophisch gesehen finde ich die Idee super…

unwissenschaftliche Grüße, kopfnuss

Hallo RoNeunzig!

Philosophie ist wenn man sich Fragen über das Leben stellt.

Über das Leben? … ok … Und über Welt und warum wir oder
überhaupt etwas existiert, vielleicht auch?

Jetzt hast du mich aber zum Nachdenken gebracht :wink:
Hat die Welt nicht auch immer was mit Leben zu tun?
Warum wir existieren…das ist auch eine Frage die mit Leben zu tun hat.
Dass überhaupt was existiert? Ja, da geb ich dir recht. Diese Gedankengänge bringen mich dazu zu sagen, dass auch Gedanken über das Universum, Fragen die in die Physik gehen, wie „Was ist Zeit? Wie sind die Zusammenhänge zwischen Zeit und Bewegung? Wie sind die Zusammenhänge wenn man etwas optisch betrachtet und die Zeit aber nicht konstant verläuft?“
Kann es einen Gott geben?
Ich denke, das sind Themen die die Philosophie wenigstens tangieren. Im erweiterten Sinn aber auch als philosohpische Fragen zu werten sind.

Was kann die Philosophie leisten?
Dass man bewusster lebt.

Weil man sich überhaupt erstmal Gedanken macht?
Weil man begreift, wie reich dieser Planet an Lebendigem ist?
Weil man einsieht, daß man sein Schicksal in diese Welt
hineingewürfelt, selbst in der Hand hat?
Weil man die Versuchungen ungelebt dahinzuleben erkennt? (Und
selbst etwas tut?)
Weil … Was?
Wie kommst Du darauf, daß man ‚bewußter‘ lebt durch
'‚Philosophie‘ oder ‚Nachdenken‘?

Das sind doch alles schonwieder Detailfragen. Dein Ziel ist doch aber eine allumfassende Antwort zu finden.
Weil unser Gehirn so hoch entwickelt ist, dass es uns nicht nur dazu dient zu überleben, sondern auch zu weiterem befähigt.
Ich will’s mal mit einem Beispiel versuchen zu erklären wie ich darauf komm:
Ob und wie weit die anderen Tiere sich bewußt sind dass sie eines Tages sterben müssen, das wissen wir nicht genau. Ich denke ich gebe das richtig weiter wenn ich sage, die Wissenschaft ist der Meinung, dass dies vielleicht noch die Menschenaffen können, aber ein Pferd oder ein Hund nicht.
Also leben wir „bewußter“ als ein Pferd und ein Hund, weil wir darüber nachdenken.

Schönen Feiertag
Forrest
P.S. RoNeunzig? Es gab mal einen Auto-Typ der hieß Ro80 - wie kommt man auf RoNeunzig?

Hallo

Philosopiererei ist nicht ‚als Unterhaltung für müßige
Stunden‘ gedacht!

Mag sein. Aber manchmal kommt es anders als ‚gedacht‘ …

Es geht darum, was jenseits von exakter Wissenschaft ‚wahr‘
ist, warum es ein Universum überhaupt ‚gibt‘, oder
meinetswegen - was der Sinn für Menschen leben im Universum
herum ist. (zB Ethik)

Nichts.

Denn einen anderen Wahrheitsbegriff als den
„wissenschaftlichen“ (Verifizierbarkeit/Wieder-
holbarkeit/logische Konsistenz/Occams Razor etc.)
akzeptieren wir nicht. Mit „wir“ ist der „moderne
Mensch“ gemeint.

Wissenschaft alleine kann die ‚letzten Fragen
der Menschen /der Menschheit‘ nicht lösen.

Solche Fragen sind beliebig (manche sagen „läppisch“)
und haben keine „Existenz“ außerhalb der Vorstellung
des Subjekts.

Aber … ok … für Dich ist es ‚hochgeistige, elitäre
Unterhaltung‘. (Fern der nackten Wahrheit der Realität)

Ist es (zumeist). Ist es dann nicht mehr, wenn
man sich über die „Möglichkeit der Philosophie“
unterhält.

Einen „Grund zu finden“ ist nicht nötig, es geht imho
nur darum, Dinge zum Vorteil der jeweiligen menschlichen
Gruppe zu nutzen.
("Der Wert für das Leben entscheidet
zuletzt
", Nietzsche)

Also: Evolution bestimmt unser menschliches Verhalten.
Wir tun, was wir müssen, um zu überleben. :d’accord.
einverstanden. Wird also Philosophie von der
Evolutionslehre ‚geschluckt‘?

„Evolutionslehre“ gibt es so gar nicht. Das ist
einfach simple Systemtheorie gepaart mit Statistik
und ein paar biologschen Mechanismen.

Was Du meinst, ist wahrscheinlich der „Naturalismus“
(Wikipedia) als Abgrenzung zum Idealismus - oder so.
Das ist wohl die Vorstufe zum biologischen Rationalismus
(Biologismus). Wer weiß, vielleicht meinst Du sowas?

Und ob der „gefundene Grund“ dann einen grandiosen
Irrtum darstellt oder nicht ist Erstens unerheblich
und Zweitens aus der jeweiligen Position gar nicht zu
beantworten.

Mit ‚‚Grund für all das, was hier auf Erden geschieht‘‘ meinte
ich das Wunder der Existenz von irgendwas überhaupt, daß
überhaupt etwas existiert (aus dem dann wir Menschen u.a.
hervorgingen).
Das zielte nach dem ‚Ursprung von Allem oder von irgendwas
überhaupt‘. (Mit oder ohne Urknall … haha*)

??

„Wunder der Existenz“? Hatten wir schon. Das ist
philosophisch verbrämter Katholizismus á la Heidegger,
also die Wandlung von Gott zum „Sein des Seienden“.
Wie kann es sein, daß etwas ist - und nicht nichts?“

Es hat NUR mit Philosophie zu tun:
Technik beschäftigt sich mit der Anwendung von Erkenntissen,
meinetswegen der (profitablen) Anwendung der Naturgesetze.
Philosophie fragt, wie es möglich ist, daß überhaupt ein
‚Universum‘ existiert.

Eben. Und deshalb hat es/sie seine Wirk-Lichkeit
verloren.

Der Ursprung oder Urgrund dafür, daß Welt überhaupt
existiert. Das hat doch nix mit ‚Technik‘ (…) zu tun?!

Nein, aber die anscheinend „philosophische Frage“ ist
ziemlich „unphilosophisch“, da „Urgrund“ entweder
einen „Sinn“ voraussetzt, dann ist es Religion - oder
eine Kausalität voraussetzt, dann ist es Metaphysik
oder Mystik.

Grüße

CMБ

Po-li-tik??
Wie kommst Du von Schafen auf Politik?
… obwohl! (heureka!) … ;o))

PS: Denkst Du, ich bin politisch gesehen ein ‚Schaf‘?!!
;o|:[

Kuh-Kellner? Philosophie nur ein Kalauer?

Hallo Christof,

hi kopfnuss,

zuerstemal: Schafe sind garnicht so besonders dumm, sie
vergessen nur sehr schnell…

Das wußte ich nicht.

Zu der Frage, was Philosophie
überhaupt ist, kann ich nur sagen: ein weites, weites Feld.
Ein Feld voller Schafe, die in jedem Grashalm einen Sinn sehen
und diesen erforschen, während sie ihn fressen. Widergekäut
bleibt dann etwas übrig: Geschmack, Geruch, Sättigung und die
Frage nach der Existenz.

Philosophie ist Frage nach Sinn?

Warum existiert etwas,

Aso! … Existenz auch …

was ist der
Sinn und Zweck des Grashalms,

jetzt doch wieder der Sinn?

der Wiese, des Zauns, des
Universums.

und dann aber nun doch wieder das Universum.
Also Sinn und Universum und Existenz!
(Erkenntnistheorie, Sozialphilosophie, Metaphysik, Ontologie - das sind schon mehr Aspekte, als in weniger originellen anderen Beiträgen)

Lies mal bei Douglas Adams nach, wie der totale
Durchblicksstrudel entstanden ist… hat jetzt nichts mit
Schafen sondern mit einem Stück Punschtorte zu tun,

… und Rindern, die sich mit der Speisekarte unter’m Arm als Kellner selbst zum Verzehr anbieten, . kenn’ ich. (Bin schon viel 'rumgekommen)

aber
philosophisch gesehen finde ich die Idee super…

welche Idee?
Die mit den Schafen?
oder dem Durchblickstrudel?

unwissenschaftliche Grüße, kopfnuss

ok …
Aber das sind doch nur Kalauer.
Ist Philosophie mit Kalauern abgetan?
Das meinst Du nicht in echt.

Philosophie ist tot?

Hallo

hi,
Da hast Du ja richtig losgelegt!

Philosopiererei ist nicht ‚als Unterhaltung für müßige
Stunden‘ gedacht!:

Mag sein. Aber manchmal kommt es anders als ‚gedacht‘ …

ok … hinfällig und wirklichkeitsfremd … sehen wir weiter …

Es geht darum, was jenseits von exakter Wissenschaft ‚wahr‘
ist, warum es ein Universum überhaupt ‚gibt‘, oder
meinetswegen - was der Sinn für Menschen leben im Universum
herum ist. (zB Ethik)

Nichts.

‚‚Nichts‘‘ gibt es per definitionem nicht.
Vielleicht ist die Tatsache, daß wir ein Universum wahrnehmen der Beleg dafür, daß es zu ‚‚etwas existiert‘‘ gar keine Alternative gibt (kein jemaliges ‚‚Nichts‘‘ - siehe auch Quantenvakuum oder Vakuumenergie, Dielektizitätskonstante und magnetische Permeabilität (im Vakuum, des ‚leeren Raumes‘) und all den Kram).
Vielleicht sind ‚‚Sein‘‘ und ''Nichts ein und dasselbe, fließend ineinander übergehend? (es gibt beide nicht, jedenfalls nicht allein und ohne das jeweils andere - wir nehmen es also falsch wahr) (?)

Denn einen anderen Wahrheitsbegriff als den
„wissenschaftlichen“ (Verifizierbarkeit/Wieder-
holbarkeit/logische Konsistenz/Occams Razor etc.)
akzeptieren wir nicht. Mit „wir“ ist der „moderne
Mensch“ gemeint.

Ich für meinen Teil akzeptiere, daß zB die Sonne jetzt ist, 8½ Minuten, bevor wir ihr Licht empfangen und exakte Aussagen machen können. Bloßes Sein bedarf nicht der Wahrnehmung oder Messung.

Wissenschaft alleine kann die ‚letzten Fragen
der Menschen /der Menschheit‘ nicht lösen.

Solche Fragen sind beliebig (manche sagen „läppisch“)
und haben keine „Existenz“ außerhalb der Vorstellung
des Subjekts.

Das war schon vor jeder neuer Erkenntnis immer so.
Die Frage nach ‚‚hinter der Erdscheibe‘‘, ‚‚außerhalb der Käseglocke‘‘, nach ‚‚dem Zentrum der Welt (heliozentrisch, geozentrisch usw)‘‘, nach ‚‚der Hubble-Konstanten (Ausdehnung des Universums vor Einstein)‘‘, nach ‚‚dem Zusammenbau der Materie‘‘ lang bevor es Teilchenbeschleuniger und Quarks oder Quanten-Portionen gab …
… will sagen … das ist kein Argument.
Die Frage nach ‚‚Was es noch zu entdecken gibt?‘‘ ist niemals ‚beliebig‘, sondern findet neue Erkenntnisse.

Aber … ok … für Dich ist es ‚hochgeistige, elitäre
Unterhaltung‘. (Fern der nackten Wahrheit der Realität)

Ist es (zumeist). Ist es dann nicht mehr, wenn
man sich über die „Möglichkeit der Philosophie“
unterhält.

Du willst sagen: ‚‚Philosophie ist machtlos‘‘, ‚‘… hat keine Möglichkiten’’ (oder hab’ ich Dich da falsch verstanden?) … Philosophie verschafft (verschaffte in der Geschichte - heute kaum noch) den wissenschaftlichen Ergebnissen einen Gesamtzusammenhang, ein Weltbild. Sie hat seit jeher nackte wissenschaftliche Ergebnisse (über die die Forscher zT selbst staunten (’‚kein Äther‘’ nach dem Michelson-Morley-Experiment, ‚‚die Erde ist rund, eine Kugel‘‘ nach den ersten Einsichten in einen gekrümmten Horizont oder spätestens bei den Weltumsegelungen, usw) und rückte sie in ein Gesamt-Weltbild.
Einer Antwort darauf, wer wo und was wir sind. (mehr oder weniger erfolgreich, aber es war ihre Aufgabe und nicht die der nur feststellenden Wissenschaft). (Howgh!)
Heutzutage schafft Wissenschaft Begriffe, (meßbare und nachprüfbare und unumstößliche) Wahrheiten, die kein normaler Mensch zu interpretieren und in ein Gesamtbild zu bringen imstande ist (’'virtuelle Teilchen, eine tassenförmige Weltlinie, Quantenschaum, Welle-Teilchen-Dualismus, virtuelle (beobachterpostions-abhängige) und echte Relativität physikalischer Größen, Unschärfe, Verschmiertheit, Absicht des Messenden Forschers, Wahrscheinlichkeits-Wirklichkeit, und all so’n Kram). Philosophie ist in ihrer Aufgabe, ein Gesamtweltbild zu formulieren da schier überrannt worden mit irrealem (wenn auch nachprüfbar und meßbar) Zeuchs. Sie hinkt weitweit hinterher und findet keine maßgeblichen Begriffe mehr.
Sozial, menschlich, sinnfragend gesehen, schafft Philosophie Werte, Ethik, Handlungsrichtlinien (auch ohne einen Gott, versteht sich) und wirkt dadurch konkret zB auf die aktuelle Finanzkrise oder dergleichen, schafft Staatsraison, Grenzen der Macht, einen kategorischen Imperativ, in neuerer Zeit Werte eines globalen Gefüges (Entwicklungshilfe, Menschenrechte, Arten~ und Umweltschutz).
(((Ich wollte meine eigene Meinung so lang, wie möglich zurückhalten, um möglichst viele Ansichten zu sammeln in diesem thread, aber Du nötigst mich, auf Deine Zweifel zu antworten. ;o() … )))

Einen „Grund zu finden“ ist nicht nötig, es geht imho
nur darum, Dinge zum Vorteil der jeweiligen menschlichen
Gruppe zu nutzen.
("Der Wert für das Leben entscheidet
zuletzt
", Nietzsche)

Also: Evolution bestimmt unser menschliches Verhalten.
Wir tun, was wir müssen, um zu überleben. :d’accord.
einverstanden. Wird also Philosophie von der
Evolutionslehre ‚geschluckt‘?

„Evolutionslehre“ gibt es so gar nicht. Das ist
einfach simple Systemtheorie

Aber was für eine! … wie aufschlußreich, was unsere Herkunft des Menschen betrifft, die Entstehung der Arten überhaupt, die Mechanismen, die es zustande brachten!

gepaart mit Statistik
und ein paar biologschen Mechanismen.

‚ein paar‘ … (Die ganze Vielfalt unseres Planeten hat ‚sich entwickelt‘! … aus was? ein paar reduplizierenden Molekülen? geeigneten Umständen dafür? Ist das nicht bemerkenswert angesicht eines uns umgebenden toten Universums aus Steinen, Jets, Kälte und Gaswolken und swLöchern und interstellaren Staubwolken?)

Was Du meinst, ist wahrscheinlich der „Naturalismus“
(Wikipedia) als Abgrenzung zum Idealismus - oder so.
Das ist wohl die Vorstufe zum biologischen Rationalismus
(Biologismus). Wer weiß, vielleicht meinst Du sowas?

Gemeint hab’ ich noch gar nichts … ich hab’ erstmal nur gefragt gehabt, wie Euereins so ‚‚Philosophie‘‘ versteht, einschätzt, was sich drunter vorstellt.
Mit ‚‚Evolution‘‘ hab’ ich nur Dein Nietzsche-Zitat aufgegriffen.
Meinen tu ich aber tatsächlich, daß unsere menschliche Wahrnehmung sich im Laufe der Entstehung höherer lebensfähiger Organismen an die Notwedigkeiten, an Umwelt, an Überleben angepaßt hat, anpassen mußte, um zu bestehen. Wir also wahrnehmen, was wir müssen, um Bestand zu haben, nicht ‚‚Welt zu erkennen‘‘, als was ist sie an sich (auch ohne uns) wäre. (Das’ aber nich’ auf meinem Mist gewachsen und nix Neues, das ist ‚gängig‘)
So sind wir zB auf Licht als Informationsübermittler angewiesen - im Kleinen, wie im Großen - mikroskopisch-subaonmar und makroskopisch-kosmisch.

Und ob der „gefundene Grund“ dann einen grandiosen
Irrtum darstellt oder nicht ist Erstens unerheblich
und Zweitens aus der jeweiligen Position gar nicht zu
beantworten.

Mit ‚‚Grund für all das, was hier auf Erden geschieht‘‘ meinte
ich das Wunder der Existenz von irgendwas überhaupt, daß
überhaupt etwas existiert (aus dem dann wir Menschen u.a.
hervorgingen).
Das zielte nach dem ‚Ursprung von Allem oder von irgendwas
überhaupt‘. (Mit oder ohne Urknall … haha*)

Was’n für’n ‚‚Irrtum‘‘ zB?

??
„Wunder der Existenz“? Hatten wir schon. Das ist
philosophisch verbrämter Katholizismus á la Heidegger,
also die Wandlung von Gott zum „Sein des Seienden“.
Wie kann es sein, daß etwas ist - und nicht
nichts
?“

Das hat mit Gott, Katholizismus nix zu tun.
Man wird doch fragen dürfen, warum überhaupt etwas existiert, ohne Gott, Religion, Schöpfer, usw.
Daß überhaupt Seiendes existiert ist doch 'ne Frage wert?
Gerade Du, der Du alles sachlich und nüchtern zu sehen suchst, müßtest doch eine bessere Antwort als ‚‚Gott, Religion‘‘ auf die Frage ‚‚Wie ist etwas erstmals entstanden?‘‘ parat haben?
Alles, was ist, ist irgendwie ‚entstanden‘, aber, wie ist überhaupt irgendetwas erstmals entstanden? Wann? Wo? Wie? Warum?

Es hat NUR mit Philosophie zu tun:
Technik beschäftigt sich mit der Anwendung von Erkenntissen,
meinetswegen der (profitablen) Anwendung der Naturgesetze.
Philosophie fragt, wie es möglich ist, daß überhaupt ein
‚Universum‘ existiert.

Eben. Und deshalb hat es/sie seine
Wirk-Lichkeit
verloren.

So laß Dir gesagt sein, daß Forscher, technische Entwickler, Ingenieure, Kapazitäten welcher konkreten real verwirklichenden Art auch immer, Ziele, Absichten, Visionen, usw haben, die sie technisch zu verwirklichen suchen.
Doch, … wo kommen diese Ziele, Absichten, Visionen her?
Und auf welchen Gegebenheiten, Mechanismen beruht deren Hoffnung auf Erfolg?
Doch nur darauf, daß Menschenhirn seine Umwelt meistern kann.
Wie geht das? Was ist ‚‚Umwelt‘‘?
Wo kommen diese Gegebenheiten her?
Gottgegeben? Metaphysik? Ein logischer Trugschluß? Beschränkte Wahrnehmung /urmenschlicher Denk-Horizont?
Nimmst Du all diese Gegebenheiten hin, ohne Frage nach ihrer Entstehung, ihrem Ursprung?

Der Ursprung oder Urgrund dafür, daß Welt überhaupt
existiert. Das hat doch nix mit ‚Technik‘ (…) zu tun?!

Nein, aber die anscheinend „philosophische Frage“ ist
ziemlich „unphilosophisch“, da „Urgrund“ entweder
einen „Sinn“ voraussetzt,

Nein! … Der Urgrund für ein funktionierendes Auto sind Planung, Verwirklichung physikalischer Gesetzte, Design, Marktforschung, allerlei Technik, usw
Wo also ist der ‚‚Sinn‘‘ für das existierende Universum?
Oder braucht es keinen Sinn und kann auch ohne Sinn sein?

dann ist es Religion

Nain! … ein Auto.

  • oder
    eine Kausalität voraussetzt,

Kausalität ist vielleicht nur eine menschlich befangene Sichtweise, ein Begriff für bereits exitierende Dinge und Zusammenhänge.
Aber ‚‚Wie existiert zum erstenmal ‚Etwas‘, wo doch alles augenscheinlich eine Ursache, eine Entstehung hat‘‘? (lange bevor aus Existierendem Kausalität entstehen kann)

dann ist es Metaphysik

ja … da ist es wohl.

oder Mystik.

Voodoo, Astrologie, Seelenwanderung, die Macht der Runen oder Hieroglyphen?
Das meinst Du nicht im Ernst.

Grüße
CMБ

Vielen Dank für Deine ausgiebige Denkarbeit
grüß Gott wenn Du ihn triffst (Spaß.)
RoNeunzig

philosophie nur ein kalauer
Hallo Christof. Nein, natürlich meine ich das nicht im Ernst. Philosophie ist definitiv kein Kalauer. Habe mich nur auf die Schafe bezogen. Sorry, wenn’s falsch rüberkam, war nicht meine Absicht. Grüße

…und auch nicht mit kalauern abzutun. owT
owT

Hallo!

PS: Versuche 'mal zusammenzufassen:
Dein Verständnis von ‚‚Philosophie‘‘ dreht sich also um
‚‚Tugend‘‘, ‚‚Siegerin über das Laster‘‘ und ‚‚ordnende Gewalt
im sozialen Chaos‘‘ (oder so ähnlich)?

Äh - du wolltest verschiedene Meinungen über Philosophie sehen. Ich hab dir eine mitgeteilt. Muss das meine sein? Es ist die Ciceros!
Eins noch:

Am Ende ist wohl doch die Politik nicht der Philosophie
vornehmstes Betätigungsfeld?

Ob sich der „Weise“ auf die Politik einlassen soll, war im 1. Jh. v. Chr. (also in der letzten Phase der Republik) in Rom eine zentrale Frage der herrschenden politischen Schulen.
Bei den Griechen verlangt Platon in seinem Idealstaat, dass die Philosophen Könige und die Könige Philosophen sein sollen.
Kant relativiert das: Das wird nicht gehen, u. a. weil der Besitz der Macht die Philosophen korrumpieren würde. Aber die Philosophen sollen sich mit Politik befassen und die Könige sich von den Philosophen beraten lassen sollen - das schon. Eine sehr frühe Forderung, dass die Intellektuellen sich nicht im Elfenbeinturm einnisten, sondern sich einmischen sollen.
Gruß!
Hannes