Aufkaufen fauler Kredite

Hi,
vorweg: Ich weiß, was ein fauler/notleidender Kredit ist.

Die Banken werden durch diese Kredite belastet, da sie nicht zurückbezahlt werden können. D.h. der Bank wird Geld geschuldet, was sie nicht wieder kriegt.
Wenn der Staat der Bank jetzt diese Kredite abkauft kriegt die Bank (zumindest einen Teil) des Geldes zurück. Bedeutet das gleichzeitig, dass dem Schuldner die Schulden erlassen werden? Sprich Fritz muss den ausstehenden Kredit mit dem er seine Reise finanziert hat und den er nicht zurück zahlen kann, weil ihm gekündigt wurde, nicht abbezahlen? Das würde heißen, auch der „kleine Mann“ / die „kleine Frau“ profitiert von der Entlastung der Banken. Oder bleiben die Schulden für Fritz bestehen und der Staat übernimmt und verschiebt die Eintreibung des Geldes von Fritz lediglich?

Danke,
lg. L.

Nö… er muss ihn dem neuen Eigentümer zurück bezahlen

Der Eigentümer wäre aber dann nicht mehr die Bank, sondern der Bund?

Der Eigentümer wäre aber dann nicht mehr die Bank, sondern der
Bund?

Na zumindest irgendeine stattlich kontrollierte Institution.

Ansonsten ist das ganze ja nichts Neues. Kredite wurden auch schon früher munter verkauft. Oftmals hat das der Kreditnehmer nicht mal mitbekommen. Im Moment will eben kaum eine Kredite kaufen.

Gruß

Hallo!

Oder bleiben die Schulden für Fritz
bestehen und der Staat übernimmt und verschiebt die
Eintreibung des Geldes von Fritz lediglich?

Ich denke mal, dass Vater Staat in besseren Zeiten die Kredite wieder verkauft,
und der Fritz dann richtig abkassiert wird. Mit ordentlichen Zinsen natürlich.

Da würde ehr der Karl Marx aus seinem Grab wiederauferstehen, als dass einer Privatperson jemals die Schulden erlassen werden. Schulden sind so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch wenn alles zusammenbricht, die Schulden bleiben.

Grüße, Steffen!

Hallo,

Oder bleiben die Schulden für Fritz
bestehen und der Staat übernimmt und verschiebt die
Eintreibung des Geldes von Fritz lediglich?

Ich denke mal, dass Vater Staat in besseren Zeiten die Kredite
wieder verkauft,

mal abgesehen davon, daß überhaupt nicht im Gespräch ist, daß der deutsche Staat Kredite aufkauft: wenn, dann würde er einfach auf Zins und Tilgung warten.

Da würde ehr der Karl Marx aus seinem Grab wiederauferstehen,
als dass einer Privatperson jemals die Schulden erlassen
werden.

Hm, ich kann mich irren, aber ist nicht ungefähr vor zehn Jahren die neue Insolvenzordnung in Kraft getreten, die jedem, der sich nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens einigermaßen vernünftig verhält, einen Schuldenerlaß nach sieben Jahren in Aussicht stellt? Soweit ich das mitbekommen habe, wird dieses Instrument reichlich genutzt, so daß im Ergebnis die Versandhäuser, Telephonanbieter, Vermieter und Kreditinstitute auf ihren Forderungen sitzen bleiben.

Auch wenn alles zusammenbricht, die Schulden bleiben.

Was dann wohl nicht stimmt.

Gruß
Christian

Hallo Christian!

Hm, ich kann mich irren, aber ist nicht ungefähr vor zehn
Jahren die neue Insolvenzordnung in Kraft getreten, die jedem,
der sich nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens einigermaßen
vernünftig verhält, einen Schuldenerlaß nach sieben Jahren in
Aussicht stellt? Soweit ich das mitbekommen habe, wird dieses
Instrument reichlich genutzt, so daß im Ergebnis die
Versandhäuser, Telephonanbieter, Vermieter und Kreditinstitute
auf ihren Forderungen sitzen bleiben.

Auch wenn alles zusammenbricht, die Schulden bleiben.

Was dann wohl nicht stimmt.

Ja, Du irrst Dich sehr selten, auch hier hast Du recht. Daran habe ich nicht gedacht.

ABER, wie sieht es dann aus, wenn der Schuldner angenommen ein Haus besitzt ?
Wenn ich am Wochenende in der Tageszeitung die Anoncen vom Gericht zwecks Zwangsversteigerungen lese, das sind immer mehrere Seiten,
denke ich da anders.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

ABER, wie sieht es dann aus, wenn der Schuldner angenommen ein
Haus besitzt ?
Wenn ich am Wochenende in der Tageszeitung die Anoncen vom
Gericht zwecks Zwangsversteigerungen lese, das sind immer
mehrere Seiten,
denke ich da anders.

natürlich kann man nicht mit all seinem Vermögen in die Privatinsolvenz hinein- und wieder hinausgehen. Entweder verwertet ein finanzierendes Kreditinstitut die Immobilie als Sicherheit (vr dem Insolvenzverfahren!) oder aber der Insolvenzverwalter versteigert die Immobilie, was aber nicht immer stattfindet. M.W. bleibt die Immobilie im Eigentum des Schuldners, wenn sie angemessen ist und ihr Erhalt von der Grundsicherung gedeckt würde. Hier endet aber mein Fachwissen.

So oder so: Das Insolvenzverfahren dient ja nicht dazu, hemmungslose Kreditaufnahme zu fördern und die Gläubiger dumm dastehen zu lassen. Bevor die Schulden gestrichen werden, muß der Schuldner natürlich seinen Beitrag leisten.

Gruß
Christian