Aufteilung der Kosten bei Zusammenzug

Ich habe folgendes Problem: Mein Freund wohnt seit einiger Zeit in einer Wohnung, in der genug Platz für mich wäre. Beim damaligen Umzug habe ich mich nicht an den Kosten beteiligt, aber ich und meine Familie haben einige Dinge (Küchenausstattung, Kühlschrank, Geschirrspüler) beigesteuert.
Jetzt überlege ich dort einzuziehen, was mein Freund begrüßen würde. Allerdings bin ich unschlüssig, weil ich nicht die Hälfte der Kosten übernehmen kann. Ich verdiene 50 % von dem, was er verdient. Momentan wohne ich mietfrei und werde auch essensmäßig weitgehend versorgt, so dass ich nur gemeinsames Essengehen, Einkäufe für Kochen, etc. sowie meine Ausbildung finanzieren muss. Ein Zusammenziehen wäre für mich finanziell also aufwendiger als meine jetzige Wohnsituation.

Ich will aber nicht mit dem Vorschlag Zusammenziehen anfangen, wenn ich nicht die Hälfte der Kosten tragen kann. Oder fändet Ihr anteilige Übernahme (also er 2/3, ich 1/3 - abhängig vom Gehalt - ok)? Er hat selbst nicht viel, deswegen habe ich Bauchschmerzen. Andererseits hätte er ja eher mehr Geld zur Verfügung, wenn ich wenigstens 1/3 beisteuern würde.

Mich würde einfach mal Eure Meinung interessieren. Wie würdet Ihr in so einer Situation reagieren?
Viele Grüße
Sibi

Hallo Sibi,

also ich finde die Regelung mit der anteiligen Kostenübernahme OK. Ich habe das mit meiner Frau auch so gemacht. Wir haben halt geschaut was ich verdiene und was sie verdient und dann die Kosten in genau dem Verhältnis geteilt. Bei uns war es dann so, dass es nicht ganz 1/3 und 2/3 waren, da ich nicht doppelt so viel verdiene wie sie, aber vom Prinzip her war es das gleiche.
Und meiner Meinung nach ist es auch das fairste, was man machen kann. Denn wenn bei Euch jeder 50% der Kosten tragen würde, dann hätte Dein Freund ja am Ende viel mehr Geld zu seiner freien Verfügung als Du.
Und Du hast auch Recht, dass es ja für ihn günstiger weid, wenn Du mit zahlst, egal wie „klein“ Dein Anteil ist. Jeder zahlt nach seinen finanziellen Möglichkeiten.

Also bitte keinen falsche Ehrgeiz entwickeln so nach dem Motto: ich muss unbedingt die Hälfte von allem zahlen können!

Wobei ich natürlich Deinen Freund nicht kenne und nicht weis, was seine Erwartungen sind… da gibt es ja die unterschiedlichen Typen von „die Frau gehört an den Herd“ bis hin zu „ich lass alles von der Frau bezahlen“ *ggg*.

Wenn ihr Euch sicher seid, dass ihr zusammen wohnen wollt, dann macht es udn lasst es nicht nur am finanziellen scheitern. Und bedenke auch: es wird (wahrscheinlich) anfangs immer wieder mal Konfliktpunkte beim zusammenleben geben, da jeder einen Teil seinder Freiheiten aufgeben muss… aber wenn in der Beziehung alles passt, dann sollte das klappen. Damit das so ist: Probleme nicht totscheigen sondern darüber Reden, reden, reden…

Also, zusammenfassend: für mich ist das eigentlich die fairste Lösung, aber rausfinden ob Dein Freund das auch so sieht, wirst Du nur, wenn Du mit ihm darüber redest.

Also, ich wünsche Euch viel Glück und eine schöne, gemeinsame Zukunft.

Gruß, Jan

PS: bei uns hat sich die Regelung wieder sehr gelockert udn ich zahle fast alles, was aber daran liegt, dass wir ein Baby bekommen haben uns meine Frau jetzt gerade nichts verdient :wink:

Hi Sibi,
wenn du auch nur einen noch so kleinen Beitrag leistest,
dann erhältst du dir dein Selbstbewusstsein.
Das ist mehr wert als alles Geld.
Auch für ihn, wenn er eine selbsbewusste Dame an seiner Seite weiß.
Gruss - digi

Also 50:50 wäre fair!

Für dein geringeres Gehalt kann ja dein Freund nix.

Was anderes wäre es natürlich wenn du eure geminsamen Kinder großziehen würdest.

mfg

Danke Jan für Deine aufmunternden Worte. Dass ich das nur mit meinem Freund entgültig klären kann, ist klar. Aber manchmal hilft es eben, die Meinung anderer zu hören. Im Reden sind wir eigentlich ganz gut, aber bisher hatten wir getrennte Finanzen, auch wenn gern der eine dem anderen öfter mal was ausgelegt hat, ohne das aufzurechnen. Mit der finanziellen Zusammenführung, die bei einem Zusammenzug anfällt, tue ich mich schwer.

@ timekiller
Ich verstehe Dein Argument. Aber das heißt eben kein Zusammenzug und 0 Unterstützung für die Wohnung von meiner Seite. Ich weiß nicht, ob man in einer Partnerschaft auf Dauer mit der 50/50-Aufteilung klar kommt.

Servus!

Ich finde es fair wenn jeder im Haushalt sich entsprechend seines Einkommens beteiligt, wer mehr verdient zahlt mehr, wer weniger verdient eben weniger.

Wir leben zu dritt damit ganz gut (1 Azubi, 1 Arbeiter, 1 Techniker) weil jeder von uns noch was für sich persönlich übrig hat.
Allerdings sollte man sich einig sein wer die Haushaltskasse führt und was alles daraus zu bezahlen ist.

Gruß
karline

Hallo,

„toller“ Kommentar.

Zusammenziehen heißt auch der Anfang, Verantowrtung für sich UND den anderen zu übernehmen, Ab da ist es das gemeinsame Lben, das ist nicht nur von Kindern abhängig.

Ich habe es mit meinem Freund so gemacht, dass er mehr zur Miete beigetragen hat, weil er mehr verdient hat. Für die Lebensmittel gab es eine Kasse, in die jeder gleich viel einbezahlt hat. Da waren es also 50/50.

Und meinen Mann habe ich bis zum Ende seines Studiums auch „durchgefüttert“. Da steht das glückliche Zusammenleben doch über der Geldverteilung.

Grüße
Jessica

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Guten Tag,

Hi sibi

mein (Ex)Mann und ich hatten das so geregelt, dass wir beide Konten bis auf ein großzügiges Taschengeld von damals 500 DM/Person komplett geräumt und das Geld auf ein gemeinsame Konto überwiesen haben - von diesem gemeinsamen Konto ging ALLES ab, was gemeinsame Kosten betraf wie Miete Versicherungen, weggehen etc.

so hat sich jeder finanziell automatisch anteilig am gemeinsamen Leben beteiligt und konnte trotzdem noch über „sein eigenes Geld“ verfügen

mit meinem Lebensgefährten ist es jetzt etwas einfacher (weil wir kaum gemeinsame anschaffungen o.ä. haben) er bezahlt mir anteilig die halbe Miete die ich dann komplett an den Vermieter überweise und alle anderen gemeinsam Kosten rechnen wir schlichtweg monatlich hälftig ab - dazu gehört einfach ein bisschen Buchführung …

Gruß H.

Anderer Aspekt
Hallo Sibi,

ich bin der Meinung, dass Du an Deiner jetzigen Situation nichts ändern solltest, solange Du nicht zu 100 % selbst finanziell auf eigenen Beinen stehen kannst - also finanzieren kannst, im Zweifel ALLEIN zu leben.

Beim
damaligen Umzug habe ich mich nicht an den Kosten beteiligt,
aber ich und meine Familie haben einige Dinge
(Küchenausstattung, Kühlschrank, Geschirrspüler) beigesteuert.

Was ist dein Freund für ein Typ? Rechnet er auch die geleisteten Zahlungen auf, dann kann es nicht klappen.
Es wird immer Ärger wegen dem Geld geben, denn er wird immer der Mehrzahler sein.

Ist er aber ganz anders und hat einen Spass daran dich durchzuziehen, dürfte es keine größeren Probleme geben.

Er müsste eigentlich deine finanzielle Lage kennen.
Hat er noch keine Andeutungen gemacht, das du bei ihm einziehen sollst? Wenn nicht, vielleicht ist das der Grund und er weiss was auf ihn zukommt.

Wenn es ihm selber finanziell nicht so gut geht, muss er dich trotzdem zu 2/3 durchfüttern. Ob das auf Dauer gutgehen kann, bezweifel ich.

Gruß
Roland

Hi Sibi,

bei uns ist die finanzielle Lage ähnlich - ich verdiene momentan etwa die Hälfte von dem, was mein Freund bekommt.
Es läuft ganz einfach: Er bekommt Mitte des Monats Gehalt, wovon wir dann Leben bis meins Ende des Monats kommt uswusf.
Wir nutzen unser Geld gemeinsam.
Lediglich zum Abzahlen unseres Autos gibt es ein Extrakonto, auf welches jeder einen Betrag in gleicher Höhe einzahlt, damit die Raten abgehen können. Zusätzlich machen wir das Gleiche mit einem gemeinsamen Sparbuch.
Ich denke jedes Paar muss für sich selbst wissen, wie es am besten klarkommt. Grundsätzlich finde ich es gar keine schlechte Idee, wenn man ein Extrakonto hat, auf das beide einzahlen, wo dann alle Fixkosten abgehen können.

Deinem Freund müsste doch eigentlich klar sein, dass Du nicht so viel beisteuern kannst, wie er, oder? Bei uns war das von seiner Seite nie ein Problem, sogar eher von meiner, weil ich mich nicht damit abfinden konnte, dass ich jetzt nunmal weniger zum gemeinsamen Leben beitragen kann als er.

Bequatsche das doch mal mit ihm, Ihr werdet schon eine Lösung finden. Wenn er möchte, dass Du mit ihm zusammenwohnst, wird er sicher nicht anfangen großartig zu rechnen.

Liebe Grüße,
Chrisi

Hallo,

und warum meinst Du ziehen Menschen dann zusammen? Warum ist denn genug Geld zum alleine leben so wichtig? Ist es nicht wichtiger, dass man zusammen ist und wenn man beide Gehälter zusammen nimmt passt es dann? Oh Mann, ich muss ja nicht alles verstehen…

Und bevor jemand denkt ich bin eine Träumerin. Ich lebe mittlerweile glücklich in einer Ehe, bei der ich zu Beginn meinen Mann auch finanziell unterstützt habe bzw. mehr bezahlt habe da er noch studiert hat. Ist doch kein Problem, dass man sich liebt ist viel wichtiger als penibel zusammen zu rechen was wer zahlt. Außerdem kann sich so eine Situation ruckzuck umkehren. Soll dann der andere wieder ausziehen bis er wieder „auf eigenen Füßen stehe kann“?

Grüße
Jessica

Hi Jessica,

ungern widerspreche ich einer Frau - allerdings schließt Du hier von Dir (Deinem Leben) 1 zu 1 auf eine ganz andere Ausgangssituation.

So ich das UP richtig verstanden habe, ist der Lebensunterhalt der Frau in ihrer derzeitigen Situation relativ gesichert - trotz geringen Einkommens.

Gibt sie diese Situation (und damit Sicherheit) auf, ohne finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können, begibt sie sich ohne Not in eine Abhängigkeit (auch wenn das momentan nicht so empfunden wird, ist das Fakt). Vor diesem Hintergrund ist meine Einschätzung zu sehen.

Wenn Du, liebe Jessica, eine andere hast und dieses „Risiko“ nicht wahrnimmst, ist das okay - ich kann damit leben.

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Hallo,

eine Abhängigkeit entsteht nur, wenn man das auch will. Und ich sehe das „Risiko“ auch, keine Angst. Nur oh Schrekc, alle Mütter denken wohl nicht daran, wenn sie mit ihren Partnern Kinder auf die Welt setzen, die Armen…
Was ich damit nur sagen will: warum muss man ein gewisses Einkommen haben, um mit jemanden zusammen leben zu können? Aber lies nochmal meine Antwort und auch ein paar Zeilen drunter meinen Kommentar, dann verstehst Du vielleicht irgendwann was ich meine…

Grüße
Jessica

Hallo Tom,
Du hast das Problem und auch meine Zweifel ziemlich gut verstanden. Genau meine jetzige Unabhängigkeit würde ich zur Disposition stellen. Aber da mein Freund und ich uns lang genug kennen und eine dauerhafte Zukunft (mit wahrscheinlich diversen Einkommensschwankungen auf beiden Seiten) planen, werde ich - nach ausführlichem Gespräch heute - das Risiko eingehen.
Er fand es völlig normal, dass ich nur einen kleineren Teil zahlen kann und hat mein Problem kaum verstanden :wink:. Da ich zuversichtlich bin, bald mehr zu verdienen und für mich klar ist, dass ich bei Verdienstausfall von seiner Seite auch alle gemeinsamen Kosten übernehmen werde, lasse ich mich darauf ein.

Vielen Dank an alle für Eure Meinungen.

rede doch erst noch mal mit deinen freund darüber wie ihr euch das geld einteilen wollt.

Im Zweifelsfall könnteste ja sowieso back 2 mami
also kein Risiko sondern bloss die Möglichkeit dasses was richtiges wird