Warum bekam Russland nach dem Krieg einen größeren Anteil Deutschlands und Berlins als die anderen Besatzungsmächte? Ich vermute, weil der Krieg in Russland den größten Schaden veursacht hat, finde aber keine sicheren Quellen.
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War eher entsprechend dem Truppenfortschritt im Mai 45 als im Kopf entstanden. Verschiedene Regionen wurden dann aber noch getauscht (auch Westberlin)…
Stichwort Jalta - Konferenz.
Es ging ja nicht nur um die Zukunft Deutschlands, sondern Europa und die Welt allgemein. Da wollte man den Kommunisten (respektive Stalin) großzügig entgegenkommen, damit er zufrieden ist. Die Aliierten waren ja trotz Allem nicht beste Freunde und jeder hatte eine Brise Weltherrschaft geschnüffelt (gepaart mit der Angst, dass jemand anderer zu stark werden könnte).
Hallo,
Dein Gedanke mit der Verteilung der Kriegsschäden und anschließender Reparationspflicht Deutschlands war schon durchaus richtig angesetzt. Die deutschen Ostgebiete waren schon vor dem 2. Weltkrieg erheblich strukturschwächer als die westlichen Landesgebiete, womit die ehem. UDSSR aus Materialbeschlagnahme und möglicher Wertschöfung aus den Ostgebieten nicht ansatzweise zu entschädigen gewesen wären.
Außerdem wurde in der Gebietsverteilung auch noch berücksichtigt, dass die ehem. UDSSR aus den neu zuerkannten Gebieten auch Polen für eigens verursachte Kriegsfolgen entschädigen sollte.
Einige Gebiete Ostpreußens waren und blieben zudem bereits seit Ende des ersten Weltkrieges rechtlich umstritten zwischen den Alliierten aus diesem Krieg in ihrer Zugehörigkeit zu welcher Nation. Diese Gebiete standen bis 1937 noch teils unter polnischer, teils unter sowjetischer Verwaltung ohne tatsächlich völkerrechtlich bindende Nationenzugehörigkeit.
Von daher war es nach 1945 strittig zwischen den Alliierten, von welchen exakten Gebietsgrenzen des Deutschen Reiches für die nachfolgenden Gebietsabtretungen ausgegangen werden sollte. Hier konnte sich Stalin vorerst, in Nachverhandlungen unter anderer Führung aber letztlich dann erst mal mit dem bekannten Resultat bis 1990 durchsetzen. Dann wurden die noch offenen „Gebietsfragen“ endgültig geregelt mit dem Resultat der heutigen Gesamtlage.
Auch die drei Westalliierten bekamen jeweils nur in etwa so viel an Gebiet, als es im Nachgang zu deren Kriegskostenentschädigung absehbar gerecht und möglich gewesen wäre. Die Westalliierten bekamen dabei aber auch wirtschaftlich erheblich leistunsfähigere Teilgebiete für Ihr Vorhaben des Wiederaufbaus mit Tilgung aus daraus resultierender Wirtschaftsleistung.
In Verbindung mit zusätzlichen Transferleistungszusagen aus den West-Gebieten war es letztlich dann nur noch eine Sache von Verhandlungen zwischen den 4 Besatzungsmächten in der resultierenden Gebietsverteilung.
Die Zonenverteilung des Berliner Stadtgebietes erfolgte daneben noch aus internen Streitigkeiten unter den Siegern, und unterlag dort eher moralischen Gründen. Ursprünglich wollte die ehem. UDSSR ganz Berlin, aber das wollten die Westallierten politisch und ideologisch im Zuge ihrer zunehmenden Differenzen mit der UDSSR nicht.
Berlin war der zunehmend entzweienden Entwicklung zwischen ehem. UDSSR und den Westalliierten im gegenseitigen Machtgeplänkel geschuldet als Kompromiss nach der Abschottung und groß angelegten Luftbrücke zur Versorgung der westlichen Stadtteile.
Ohne besonderes Engagement der USA in den Verhandlungsberatungen zum Wiederaufbau hätte das insbesondere gegen Englands Vorhaben auch ganz anders enden können mit der kompletten Tilgung der „Nation Deutschland“ von der politischen Weltkarte.
LG, KL
Servus,
und was hat das mit dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone zu tun?
Deine ausführliche Abhandlung betrifft ausschließlich die Teile des Deutschen Rechs, die nach 1945 dem nach Westen verschobenen polnischen Staatsgebiet oder der UdSSR zugeschlagen wurden - teils ohne, teils mit (im Gegensatz zu heute in der Ukraine fair durchgeführtem) Referendum.
Schöne Grüße
MM