Erörterung der Praxis
Hallo Duck
Wenn man mit einem genauen Ohmmeter(Meßbrücke z.B.) den Drahtwiderstand der zwei Wicklungen kontrolliert,dann sollte sich dabei ein exakt gleicher Wert ergeben.
Jein, das hängt von der Größe (Leistung) des Trafos ab.
Stellen wir einmal als Beispiel zwei Transformatoren gegenüber
a) einen Steuertrafo 230V/2x12V 500VA
b) einen Printtrafo 230V/2x12V 2,5VA
Wenn die Wicklungen übereinander liegen,dann ist die obere bei gleicher Windungszahl sicher etwas länger,weil die mittlere Windungslänge größer ist. Die Spannungen sollen aber gleich hoch sein.
Das trifft für den Trafo nach a) in ausreichendem Maße zu.
Da dieser Trafo einen kräftigen Eisenkern hat, ist der Wert „Volt/Windung“ sehr hoch. dadurch haben die Sekundärwicklungen eine verhältnismäßig geringe Windungszahl bei großem Drahtquerschnitt (Nennstrom fast 20A). Hier macht die größere Drahtlänge der äußeren Wicklung keinen nennenswerten Unterschied, während eine Windung mehr oder weniger sich stark in der Spannung bemerkbar machen würde.
Anders ist das beim Trafo nach b).
Bei diesem Trafo (man muss ja bei der Baugröße knausern) geht man mit der Flussdichte B an die Grenzen des Möglichen. Als Folge hat der Kern einen sehr geringen Eisenquerschnitt -> ergibt eine geringe Induktivität -> ergibt einen grottenschlechten Wert „Volt/Windung“. Das ergibt, zusammen mit dem geringen Drahtquerschnitt (Nennstrom 0,1A), einen großen Drahtwiderstand pro Meter bei vielen Windungen/Volt.
Der daraus resultierende Wicklungswiderstand (Primär und sekundär zusammen) führt dazu, dass die Nennausgangsspannung (unter Vollast) bei Printtrafos oft nur 50% der Leerlaufspannung ausmacht. Unter diesen Umständen hat der Unterschied der Drahtlänge bei 2 Spulen gleicher Nennspannung schon eine große Wirkung Und die Maßnahme, diesen Unterschied durch unterschiedliche Windungszahlen auszugleichen (bei dann unterschiedlichen Leerlaufspannungen) erscheint mir schon sinnvoll.
Unter diesen Umständen sollte man die Wicklungen von Printtrafos nicht zusammenschalten, abe dieser Anwendungsfall war ja auch bei der Konstruktion wohl nicht vorgesehen.
By the way:
Das alles gehörte bei der Ausbildung zum Fach „Elktrische Maschinen“.
Ich habe das Fach (und Nachrichtentechnik) gehasst.
Gruß merimies