Augustinus - Briefe

Hallo,

Augustinus hat bekanntlich 270 Briefe geschrieben, die auch veröffentlicht sind. So weit so gut. Nun habe ich gelesen, dass 1981 „29 neue Briefe entdeckt“ worden sind, aber aus der Formulierung geht nicht hervor, ob diese 29 Briefe in den 270 schon enthalten sind oder nicht. Auch ein eindeutiger Hinweis auf eine Veröffentlichung fehlt.

Weiß jemand, wo ich nachschlagen kann, um welche Briefe es sich handelt und wo sie veröffentlicht sind (vielleicht sogar mit einer modernen Übersetzung)?

Gruß

Bona

Augustinus - neue Briefe
Hi,

die Briefe wurden bereits 1974 gefunden. Die 6 neuen Predigten wurden derweil erst kürzlich gefunden.

http://www.oeaw.ac.at/shared/news/2008/press_inf_200…
http://www.oeaw.ac.at/home/thema/thema_200805_4.html

Die Briefe erscheinen oder sind erschienen im Verlag der Wiener Akademie der Wissenschaften:

http://www.oeaw.ac.at/kvk/kv03.htm

Zumindest wirst du auf diesem Wege weiter fündig werden können.

Grüße
Metapher

Hallo,

die Briefe wurden bereits 1974 gefunden.

ach, merkwürdig, das Zitat stammt aus der Geerlings-Einleitung zur neuen zweisprachigen Gesamtausgabe. Ich hätte nicht gedacht, dass sich an so einer Stelle da ein Fehler einschleicht.

http://www.oeaw.ac.at/kvk/kv03.htm
Zumindest wirst du auf diesem Wege weiter fündig werden können.

Super! Genau so ist es, da ist sogar noch mehr!

Danke!

Gruß

Bona

Wie findet jemand so alte Schriften?
Guten Tag,

in Deinem Link http://www.oeaw.ac.at/home/thema/thema_200805_4.html kann man lesen

„Die neuen Predigten wurden im Rahmen eines groß angelegten Projekts an der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter (CSEL) der ÖAW von Isabella Schiller entdeckt. Ziel des Projekts „Die handschriftliche Überlieferung der Werke des Heiligen Augustinus“ ist, alle Augustinus-Handschriften genau zu katalogisieren. Die Forscher und Forscherinnen gehen dabei nach Ländern vor. Zurzeit in Arbeit sind die Bestände der ehemaligen DDR, Ungarns, Russlands und Frankreichs. Der bisher spektakulärste Fund im Zuge des Projekts war die Entdeckung von 29 bis dahin unbekannten Augustinus-Briefen durch Johannes Divjak im Jahr 1974 in Frankreich.“

Wie läuft eine solche Suche ab? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da eine Gruppe von „Lesern“ durch die Bibliotheken zieht und ungelesene/unkatalogisierte Schriften auf gut Glück durchforstet. Aber vielleicht ist es trotzdem so …
Außerdem bin ich sehr verwundert darüber, dass solche Schätze jahrhundertelang unentdeckt in Bibliotheken liegen.

Wer weiß was?
Pit

So findet jemand alte Schriften …
Hi Pit,

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da eine Gruppe von „Lesern“ durch die Bibliotheken zieht und ungelesene/unkatalogisierte Schriften auf gut Glück durchforstet. Aber vielleicht ist es trotzdem so …

und genauso ist es. In den ganz großen Bibliotheken liegen riesige Bestände, die aus Schenkungen oder Nachlässen privater Bibliotheken bzw Besitzer stammen. Diese sind dann meist unkatalogisiert in den Besitz der Bibliothek übergegangen und werden dort ebenfalls nicht katalogisiert. Jedenfalls nicht im Einzelnen. Einfach weil keine Arbeitskräfte vorhanden sind, oder keine Zeit oder kein Interesse.

Meist geht es so, daß sich in der Registratur des Fundus einer Bib. Einträge befinden wie „Nachlaß Markgraf Johannes von Bullerbüh“. Forscherteams, die auf Spurensuche sind, kennen natürlich das biografische Umfeld eines Gesuchten recht gut, und denen fällt daher auf, daß der Genannte ein Enkel eines „Herzogs von Entenhausen“ ist, der wiederum der engste Freund eines berühmten Antiquars Hanns Guttenbach war, von dem man weiß, daß er ein leidenschaftlicher Sammler von antiken Manuskripten war und im ganzen Mittelmeeraum sehr viel gereist ist.

Und dann lohnt es sich für das Team, diese Kisten einmal zu sichten …

So etwa, stilisiert natürlich, geht es meistens zu. Im Falle eines älteren dt. Philosophen war ich selbst Zeuge bzw. beteiligt wie es geht: Jemand macht sich auf und durchforstet sämtliche Stadt- und Uni-Bibliotheken von Frankreich bis Rußland und findet in Nachlässen und Schenkungen von Schülern, Freunden, Verwandten (von denen man natürlich vorher wissen muß) handschriftliche Ausarbeitungen von Vorlesung ebendieses Philosophen …

Daß ein Bauer beim Pflügen auf seinem Acker Tontöpfe mit Papyri findet, wie im Fall Nag Hammadi, oder ein Hirtenjunge solche Töpfe in einer Höhle, in die sich eine Ziege versteckt hatte, wie im Fall Qumran - sowas kommt natürlich seltener vor.

Gruß
Metapher

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In den ganz großen Bibliotheken liegen
riesige Bestände, die aus Schenkungen oder Nachlässen privater
Bibliotheken bzw Besitzer stammen.

Auch die vom Staat seinerzeit konfiszierte Säkularisationsmasse aus den Klöstern ist noch nicht restos aufgearbeitet.
Hannes

[MOD] abgeschlossen weil…
Hallo,
Ich habe hier mal abgeschlossen, da das eigentlich ins Brett "Literatur gehört.
Falls weiterer Diskussionsbedarf besteht, macht bitte dort weiter :smile:
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