Ich versuche, das Nordlicht erklären.
Schöne Sache, das.
Kurzfassung: Sonne stößt Plasmateilchen als Sonnenwind aus,
Plasmateilchen = hauptsächlich Protonen, Heliumkerne und Elektronen
und wenn welche davon in Erdnähe kommen, werden sie entlang
der Magnetfeldlinien in die Atmosphäre gezogen, wo sie
soweit, so richtig.
verglühen, was als Aurora erscheint.
Ganz falsch! Da verglüht gar nichts. Die Teilchen sind einfach so schnell, daß sie die Gasatome (hauptsächlich Sauerstoff und Stickstoff) in der oberen Atmosphäre ionisieren. Und diese ionisierten Atome strahlen dann, wenn sie wieder ihre Elektronen einfangen Rekombinationsstrahlung aus, die wir als Polarlicht sehen. Rekombinationsstrahlung ist hier diejenige Strahlung, die frei wird, wenn ionisierte Atome wieder Elektronen einfangen, somit wieder neutral werden.
Meine Frage: Kann ich sagen, dass die Teilchen zu den Polen
hingezogen werden, weil dort das Magnetfeld am stärksten ist
und dass das das Gleiche ist, wie die Eisenfeilspäne, die sich
Nunja, nicht wirklich. Wegen der Lorenzkraft kann sich kein geladenes Teilchen (und somit der Sonnenwind) nicht senkrecht zu den Magnetfeldlinien bewegen. Die einzig mögliche Richtung ist parallel zu diesen Linien - und die führen nunmal zu den Polen. Der Teil des Sonnenwindes, der in den Bereich des Erdmagnetfeldes gelangt spiralt somit parallel zu den Magnetfeldlinien auf die Pole zu (oder von dem einen weg zum anderen Pol).
Siehe z.B. auch
http://www.astronomie.de/fachbereiche/atm-erscheinun…
um die Pole eines „normalen“ Magneten ansammeln? Oder ist
dieser Vergleich aus irgendwelchen Gründen unzulässig?
Ja, siehe oben. Die Teilchen, die das Polarlicht erzeugen, sind selber nicht magnetisch und würden, wenn sie neutral wären, vom Magnetfeld nicht beeinflußt wie Ferromagnetika wie Eisen, Cobald und Nickel es werden.
Mich wundert einfach, dass ich diesen Vergleich nirgendwo
finden kann, obwohl er doch naheliegend als Beispiel wäre.
Aus gutem Grund.
Gruß,
Ingo