Aus der Kirche austreten

Dafür gibt es dann die große
Sonntag-Morgen-Predigt-Show auf Kirche-TV.

Was wäre dagegen einzuwenden?

Die großen Kathedralen sind dann keine Kirchen mehr sondern
Museen.

Na und?

Liebe Karin,
ich habe vielleicht drastisch aber wertfrei die Richtung skizziert, in die es meiner Ansicht nach gehen würde. Wem das Bild besser gefällt als die heutige Realität, dem sei dies unbenommen.

Hallo, Hardey

ich habe vielleicht drastisch aber wertfrei die Richtung
skizziert, in die es meiner Ansicht nach gehen würde. Wem das
Bild besser gefällt als die heutige Realität, dem sei dies
unbenommen.

„Wertfrei“ ist deine Antwort sicher nicht, ansonsten hättest Du dich nicht des Stilmittels des „Aussuchens und Weglassens“ beim Zitieren von Ursprungstexten bedient :wink:

Dafür gibt es dann die große
Sonntag-Morgen-Predigt-Show auf Kirche-TV.

Was wäre dagegen einzuwenden?

Die großen Kathedralen sind dann keine Kirchen mehr sondern
Museen.

Na und?

Gruß
karin

Hallo Petra,

Es ist eine Sache mit der Kirche, der Kirchensteuer nicht
zufrieden zu sein, aber so mancher Ausgetretener betet
trotzdem heimlich oder geht in die Kirche und zündet ein
Kerzerl an. Ich kenne einige davon. Und ich muss ehrlich
sagen, dass ich auch das durchaus respektieren kann.

Erlaube mir dazu eine Bemerkung. Man muss nicht einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft angehören, um beten zu können oder zu dürfen und mitnichten muss man in einem solchen Fall heimlich beten. Wer an Gott glaubt, braucht dazu keine Kirche. Die Kirche ist nicht einmal ‚Gottes Bodenpersonal‘, wie sie manchmal scherzhaft bezeichnet wird, sondern die Kirche ist nur ein Verein wie viel andere auch. Nicht die Gläubigen brauchen die Kirche, schon gar nicht zum Beten, sondern die Kirche braucht die Gläubigen.

cu Amy

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Hi!

ich habe festgestellt, daß ich sehr viel Kirchensteuer bezahle
und das Geld wirklich dringend gebrauchen kann.
Da ich mich der Kirche sowieso nicht verbunden fühle, würde
ich gerne austreten.

Dazu habe ich folgende Fragen:

  1. Wie funktioniert das denn? Wo muss man hin?

M.W. zum Einwohnermeldeamt. Ist schon so lange her…

  1. Was passiert denn im Fall meines Todes? Wo werde ich denn
    begraben bzw. wo wird meine Urne dann aufbewahrt?

Ich persönlich habe verfügt, dass man meine Asche ins Meer steuen soll.

  1. Bewußt etwas „schwammig“ formuliert: Gibt es (weltliche)
    Konsequenzen, mit denen ich als Nicht-Christ rechnen müsste?

Ich bin mit 28 aus der Kirche ausgetreten, als mir die Sache zu teuer wurde. Ich war evangelisch, mein Onkel war evangelischer Pfarrer, in einer anderen Stadt. Meine Mutter geht in unserer Gemeinde oft in die Kirche.
Meine Familie war somit natürlich nciht begeistert von meiner Entscheidung, hat sie aber letztlich akzeptiert.
Ich gehe an Weihnachten mit meiner Mutter in die Kirche und bezahle Platzmiete in die Kollekte. Diese kommt der Gemeinde selbst zu Gute, was ich für sinnvoll halte.

Gesellschaftlich geschnitten wird man bei uns nicht, obwohl viele Bekannte meiner Mutter in der Kirche aktiv sind und man muss ja auch nciht seinen Mitgliedsausweis zeigen.

In einem erdskatholischen Dorf mag das anders aussehen, bei uns im Münchner Speckgürtel jedoch passt das.

Grüße,

Mathias

Hallo,

… bezahle Platzmiete in die Kollekte. Diese kommt der Gemeinde
selbst zu Gute, was ich für sinnvoll halte.

Genauso halte ich es auch, wenn ich in irgendeiner Form Kontakt zur Kirche habe. Ich habe so auch schon an interessanten Gesprächskreisen teilgenommen. Vorher gesagt, daß ich kein Mitglied bin und daß ich darum mit einem Beitrag diese Gemeinde, die mich teilhaben läßt, unterstützen möchte.
So was wird ev. sowohl vom Pastor als auch von den Gemeindemitgliedern super akzeptiert. Ich finde es gerecht und kann die Gemeinde als solche unterstützen, ohne das mittragen zu müssen, was die Oberen und die Religion so wollen.

Gruß Steffi

ich habe festgestellt, daß ich sehr viel Kirchensteuer bezahle
und das Geld wirklich dringend gebrauchen kann.
Da ich mich der Kirche sowieso nicht verbunden fühle, würde
ich gerne austreten.

Die Kirchensteuer beträgt in Deutschland einheitlich 9%der Einkommenssteuer. Wenn Sie also viel Kirchensteuer zahlen, dann kann das grundsätzlich nur dran liegen, daß Sie auch viel verdienen :wink:. Aber davon abgesehen, ist es natürlich Ihr gutes Recht - und vielleicht auch der ehrlichere Schritt, aus der Kirche auszutreten, wenn Sie sich nicht mehr mit ihr verbunden fühlen oder den Aussagen Ihrer Kirche (z.B. in ethischen Fragen) durch Ihre Mitgliedschaft nicht noch mehr Geltung verleihen möchten. Aus der evangelischen Kirche auszutreten, weil man sich über den Papst ärgert, ist jedoch sicher nicht der richtige Schritt…

Dazu habe ich folgende Fragen:

  1. Wie funktioniert das denn? Wo muss man hin?

Der Kirchenaustritt muß auf dem Standesamt erfolgen - es soll nicht sein, daß die Kirche ihre Mitglieder mit unlauteren Überredungen vom Austritt abhält.

  1. Was passiert denn im Fall meines Todes? Wo werde ich denn
    begraben bzw. wo wird meine Urne dann aufbewahrt?

Mit Ihrem Austritt distanzieren Sie sich von Ihrer Kirche - eine kirchliche Beerdigung ist daher in der Regel nicht mehr möglich. Ebenso scheidet eine Beisetzung auf einem kirchlichen Friedhof aus, wenn es im Ort auch einen städtischen Friedhof gibt. Beides Folgen, die vermutlich weniger Sie als Ihre Angehörigen betreffen. Daher wäre es sinnvoll, diesen Schritt auch mit Ihrer Familie zu besprechen.

  1. Bewußt etwas „schwammig“ formuliert: Gibt es (weltliche)
    Konsequenzen, mit denen ich als Nicht-Christ rechnen müsste?

Das hängt von Ihrem weltlichen Umfeld ab. Offiziell natürlich nicht, aber in einer kirchlich geprägten Ecke werden Sie genauso schief angeschaut, wie jemand, der sein Christsein in einem überwiegen agnostisch geprägten Dorf offen lebt. Es gibt aber kirchliche Konsequenzen: Sollten Sie eine kirchliche Taufpatenschaft übernommen haben, erlischt diese, und Sie können auch keine mehr übernehmen (logisch - wie sollten Sie ein Patenkind in der Kirche erziehen, wenn Sie selber ausgetreten sind). Auch eine kirchliche Trauung ist nicht mehr ohne weiteres möglich (irgendwo auch verständlich - wenn Sie sich von der Kirche distanzieren). Sie dürften zwar an den öffentlichen Angeboten der Kirche (Gottesdienste) teilnehmen, sind jedoch vom Empfang des Abendmahles / Eucharistie ausgeschlossen. Außerdem kann Ihnen die Kirche eine Anstellung verwehren, wenn Ihre Arbeit sich nicht mit der Tatsache, daß Sie keiner Kirche angehören, verbinden läßt (z.B. als Kindergärtner in einem kirchlichen Kindergarten).

Gruß,
Ecki

Gruß, Martinus…