…und um die Werte unserer Wertegemeinschaft zu verteidigen, treten wir sie (unsere Werte) erst einmal mit Füßen.
Das machen wir, weil wir nämlich an unsere eigenen Werte nicht glauben, sonst würden wir ja danach handeln.
Wir handeln jetzt aber genau so, wie diejenigen, die wir bekämpfen, weil sie so furchtbar handeln.
Ansonsten kämpfen wir gegen Leute und ermorden Menschen, die uns überhaupt nichts getan haben. Das tun wir, weil uns gerade nichts besseres einfällt.
Langsam dämmert einigen von uns, daß das alles nicht so ganz richtig und sinnvoll war, was wir begonnen haben. Jetzt können wir aber nicht aufhören, ohne das Gesicht zu verlieren. Also kämpfen und bomben wir weiter, bis wir einen Erfolg haben. Welchen Erfolg wir haben können und haben werden, wissen wir noch nicht. Es muß jedenfalls irgendetwas passieren, damit wir sagen können, daß das alles richtig war.
Wer hat die Schuld an dem Dilemma? Natürlich die Drahtzieher der Terrorakte. Und die Terroristen, aber die sind ja schon tot. Vielleicht waren Terroristen und Drahtzieher dieselben Personen?
Das ist nicht wahr, weil es nicht wahr sein darf. Und es ist nicht wahr, weil Herr Bush sagt, er hätte Beweise. Aber er zeigt die Beweise nicht.
Wer hat Schuld an den Bomben? Natürlich Bush und Blair! Wirklich? Haben vielleicht auch die Schuld, die ihre von Betroffenheit benebelten Freunde im Regen stehen lassen und versprechen, jeden Weg mit uneingeschränkter Solidarität mitzugehen, statt den Freund zu warnen, er möge die Finger von dem in Katastrophe, Massenmord und Rechtlosigkeit führenden Weg lassen? Haben auch all diejenigen Schuld, die Wochen nach der Tat den Begriff „Notwehr“ mißbrauchen, als könne man die Tat durch Gewalt noch verhindern? Haben auch diejenigen Schuld, die wie schon seit 1000 Jahren vom gerechten Krieg reden, aber Verstümmelung, Massenflucht und Massenmord meinen?
Schade, Eulenspiegel sitzt nur noch als Bronzefigur auf dem Möllner Marktplatz.
Gruß
Wolfgang