Aus welchen Gründen wurde Deutschland zu einer Nat

Aus welchen Gründen wurden aus den vielen deutschsprachigen „Splitterstaaten“ eine Nation?

Vielen Dank für EUre Antworten im Voraus.

Hallo Jan,

wir halten uns hier bei w-w-w an die Briefform, d.h. mit Anrede und Grußformel. Du bist ja noch neu hier, deswegen dies als Hinweis.

Die Antwort auf Deine Frage findest Du unter Netiquette (ganz unten), Punkt 3.3 („Hausaufgaben“)

Vielen Dank für EUre Antworten im Voraus.

Nichts für Ungut,
Andreas

Weil die Welt sehnsüchtig auf das Heilige Römische
Reich Deutscher Nation gewartet hat.

Aus welchen Gründen wurden aus den vielen deutschsprachigen
„Splitterstaaten“ eine Nation?

Hallo erstmal,
es wäre hilfreich eine Zeitangabe zu nennen .
Zum Beispiel:

Anfang des 19.Jahrhunderts ordnete Napoleon ja auch etwas den Flickenteppich und nannte es Rheinbund.

Im 10.Jhdert. waren es die Ottonen und nannten es „Heilliges Römisches Reich Deutscher Nationen“.

grüsse borthi

Hallo Andreas,

welchen Sinn hat eine Online-Community wie „Wer-weiß-was?“, wenn ich vorher die Situation in einem Roman schildern muss?

Also gut, ich werde es versuchen.

Die Republik Frankreich beispielsweise wurde nach meinem Wissen das erste Mal 1789 nach der Revolution ausgerufen.
Später dann zum wiederholten mal nach Napoléon 3 und schließlich De Gaulle.
Trotzdem existiert, so glaube ich, Frankreich in seiner heutigen Form nahezu seit dem Tod Karl des Großens bzw. Charlemagnes. Kleinere Streitigkeiten ums Saarland oder Elsass-Lothringen usw. ausgenommen.
Darauf lässt sich möglicherweise zurückführen, dass die Dialekte in Frankreich nicht so stark ausgeprägt sind wie bei uns. Aber das nur nebenbei.

Deutschland dagegen ist mit seinen knapp 110 Jahren noch ein relativ junges Land.
Meine Frage ist nun:

Warum war es so ein langwieriger Prozess die „Splitterstaaten“ zu vereinen? Warum nicht in Frankreich? Und vor allen DIngen welche Vorteile brachte es mit sich?
Aus welchen Gründen wurde das Deutsche Reich letztendlich gegründet?

Vielen Dank für eure Antworten.

Gruß,

Jan

Deutschland dagegen ist mit seinen knapp 110 Jahren noch ein
relativ junges Land.

Deutschland existiert seit mindestens tausend Jahren, nur den deutschen Nationalstaat gibt es erst seit 1870! Auf diese Feinheit weise ich immer wieder hin, auch regt es mich immer tierisch auf, wenn jetzt zum 60jährigen Jubiläum der Bundesrepublik lauthals ausgerufen wird „60 Jahre Deutschland“… als ob wir vor 60 Jahren einfach mal so aufgetaucht wären! Richtigerweise hieße es „60 Jahre Bundesrepublik“! Aber das nur am Rande…

Meine Frage ist nun:

Warum war es so ein langwieriger Prozess die „Splitterstaaten“
zu vereinen? Warum nicht in Frankreich?

Vielleicht sollte man sich, um diese Frage zu beantworten, die „Vorgeschichte“ Frankreichs/Deutschlands ansehen. Gib bei Wikipedia einfach mal das Stichwort „Fränkisches Reich“ ein! Frankreich ging aus dem westlichen Teil des geteilten Fränkischen Reiches hervor, Deutschland bzw. das Heilige Römische Reich aus den östlichen; im westlichen Teil blieb die Reichseinheit gewahrt, während der Osten der Tradition folgte, und seine Gebiete immer unter den Nachfolgern aufteilte, wodurch Deutschland immer weiter zersplittert wurde.

Die Schwierigkeit des Vereinens ging vor allem auf die natürlich vorhandenen Machterhaltungsambitionen der jeweiligen Herrscher der deutschen Kleinstaaten zurück, andererseits aber auf die geostrategischen Überlegungen der Großmächte ringsum; Frankreich als stärkste Kontinentalmacht und Österreich als vorherrschende Macht im deutschen Raum hätten niemals einer deutschen Einigung zugestimmt bzw. sie zugelassen (und da sie das auch nicht taten, als es Zeit wurde, musste Preußen sie mit Waffengewalt überzeugen; vgl. Preußisch-Österreichischer Krieg 1866 und Preußisch-Französischer Krieg 1870/71). Die deutschen Staaten wurden über Jahrhunderte hinweg als „Spielbälle“ der Großmächte missbraucht, der 30jährige Krieg, hauptsächlich zwischen Schweden und Österreich, wurde auf deutschem Boden ausgetragen und verursachte die größte menschliche Tragödie der frühen Neuzeit, ohne dass die deutschen Staaten sich in irgendeiner Weise wehren konnten - und diese Wehrlosigkeit wollten die etablierten Mächte natürlich bewahren.

Und vor allen DIngen
welche Vorteile brachte es mit sich?

Die Kleinstaaterei brachte keinerlei Vorteile, außer für diejenigen, die sie beherrschten und die umliegenden Großmächte.

Aus welchen Gründen wurde das Deutsche Reich letztendlich
gegründet?

Aus gesellschaftlichen Wandlungen heraus (Nationalbewusstsein des Bürgertums) und aus machtpolitischen Überlegungen Preußens, das die genannten gesellschaftlichen Veränderungen auszunutzen wusste (und tatsächlich machte Preußen sich damit quasi zur europäischen Nummer Eins, noch vor Frankreich, was das Landheer anging, und noch vor Großbritannien, was die Wirtschaftskraft anging; diese Dominanz, die die Balance-of-Powers-Philosophie der Briten und die Stellung Frankreichs massiv gefährdete, trug auch maßgeblich dazu bei, dass beide Länder 1914 so enthusiastisch in den Krieg zogen.

Vielen Dank für eure Antworten.

Bittesehr!

Gruß!

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Oana vu die Gründe war, das mir Bayern an letzten scheena Griag, nämle den vu 1866, da wo man nu auf die Preißn hat schiaßn derfn, verlorn ham, weil de Sauhund zruckgschossn ham.

Hallo

Die Republik Frankreich beispielsweise wurde nach meinem
Wissen das erste Mal 1789 nach der Revolution ausgerufen.
Später dann zum wiederholten mal nach Napoléon 3 und
schließlich De Gaulle.
Trotzdem existiert, so glaube ich, Frankreich in seiner
heutigen Form nahezu seit dem Tod Karl des Großens bzw.
Charlemagnes. Kleinere Streitigkeiten ums Saarland oder
Elsass-Lothringen usw. ausgenommen.

Nun ja, es hatte damals territorial nur etwa 60 % seiner heutigen Größe, aber prinzipiell hast du recht.

Darauf lässt sich möglicherweise zurückführen, dass die
Dialekte in Frankreich nicht so stark ausgeprägt sind wie bei
uns. Aber das nur nebenbei.

Das stimmt nun überhaupt nicht. Erstens gibt es in Frankreich sehr wohl Dialekte. Was es aber vor allem gibt, sind Regional sprachen. Durch das aggressive Expansionsstreben Frankreichs sind nämlich Bretonen (Brest), Basken (Biarritz), Katalanen (Perpinja bzw. „Perpignan“), Okzitanier (Narbona oder „Narbonne“), Flamen (Dünkirchen bzw. „Dunkerque“), Italiener (Nizza bzw. „Nice“), Savoyarden, Korsen und Deutsche (Straßburg bzw. „Strasbourg“) unter die Pariser Fuchtel geraten. Bis in die heutige Zeit haben sich diese Sprachen gehalten - trotz des von der Pariser Minderheitenpolitik betriebenen kulturellen Ethnozids („Französisch ist die Sprache der Republik“ ).

Deutschland dagegen ist mit seinen knapp 110 Jahren noch ein
relativ junges Land.

Deutschland ist genauso alt wie Frankreich. Der Unterschied liegt lediglich in der staatlichen Struktur. Hier zersplittert, dort geeint. Und wieso eigentlich gerade 110 Jahre?

gruß
smalbop

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Hi,

Chauvanee S. McDoogle hat in seiner Antwort gut mögliche Gründe dargelegt, die sich auf Deine Frage beziehen. Er benutz allerdings das Wort „Nationalstaat“.

Von mir nur ergänzend der Anreiz, oder mehr die Warnung, in deinen Termini, insbesondere diesen, genau zu bleiben. Die Frage, was genau eine Nation ist, ist ein sehr schwieriges Feld.

Ich werde mal ein Thema dazu aufmachen.

Gruß Stephan