Hallo Allerseits,
es gibt folgendes Dilemma. Gemäß moderner Managementlehren ist Repression kontraproduktiv und wettbewerbsschädigend, soweit mir bekannt ist.
Wenn man die Medien verfolgt, so ist repressive Personalführung an vielen Orten üblich. Insbesondere zu erwähnen sei die Bekleidungsindustrie in Indien, Indonesien oder China. Die jeweiligen Firmen stehen in einem massiven globalen Wettbewerb. Auch in Deutschland gibt es übelbeleumdete Branchen oder national bekannte Unternehmen, die für repressives Managment bekannt sind.
Ich habe nun folgenden Thesenkomplex und bitte um Kritik dazu.
Dort wo es Ausbeutung gibt, d.h. die rücksichtslose Ausnutzung von Menschen als Arbeitskräfte, ist Repession die in der Praxis effektivste Methode, um den Ertrag zu steigern.
Wenn ich einen Menschen dazu bringen will, für einen Hungerlohn
mehr zu arbeiten, als der Arbeitsvertrag besagt,
härter, als es seiner Gesundheit zuträglich ist,
unerträgliche Arbeitsbedingungen zu ertragen,
Dinge zu tun, die sie nicht wollen.
dann stoßen herkömmliche Motivationsmethoden an ihre Grenzen.
Hier funktioniert im großen Maßstab nur Druck. Je unerträglicher die Forderung an die Arbeitskraft ist, desto höher muss der Druck sein.
Dementsprechend würde also Ausbeutung häufig mit repressiven Management einhergehen, wenn es sich wirtschaftlich rentiert. Beides muss nicht zwangsläufig miteinander auftauchen. Ausbeutung ist auch ohene Reprssion denkbar, z.B. Selbsausbeutung. Umgekehrt kann es repressives Management geben. ohne dass eine Ausbeutung vorliegt.
Welche Bedingen sind notwendige, damit sich eine Ausbeutung wirtschaftlich rentiert:
1.) Es müssen ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Ausbeutung ist nicht nachhaltig. Wenn die Arbeitskräfte verschlissen werden und kein Nachschub zur Verfügung steht, wird das System zusammenbrechen.
2.) Die Arbeitskräfte müssen gebunden sein.
Sie dürfen nicht einfach zu einem besseren Beschäftigungsverhältnis wechseln können oder generell aufhören zu arbeiten.
3.) Der Organisationsgrad der Arbeitskräfte muss möglichst niedrig oder gar nicht vorhanden sein.
Organisierte Arbeitskräfte können auf Repressionen mit Arbeitsniederlegungen reagieren oder repressive Maßnahmen entgegenarbeiten.
Dieser Thesenkomplex passt auf die Arbeitsbedingunegn in indischen Bekleidungsfabriken genauso wie auf KiK in Deutschland.
Wenn ich die obigen Thesen anwende, dann ergibt sich für mich eine Gebrauchsanleitung, wo repressives Management genaus so gut oder besser funktioniert, wie andere Methoden.
Ich habe ein Gebiet in Deutschland mit hoher Arbeitlosigkeit.
Ich habe ein Gewerbe, dass geringe Qualifikationen benötigt oder wo die meisten Mitarbeiter schnell angelernt werden können, z.B. eine Kurierdienst oder eine Brötchenfabrik. http://www.zeit.de/2008/19/Wallraff-19
Ich sorge dafür, dass so was wie Gerkschaft oder Betriebsrat nicht in Haus kommt.
Wie seht ihr diesen Thesenkomplex?
Gruß
Carlos