Hallo wertes www-Team,
das hört sich jetzt echt mies an. Das gebe ich zu. Ich hatte mir das ganze auch anders vorgestellt. Am 1. August habe ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen. Alles gut und Schön. Ja es war eigentlich anfangs so dass ich in die sogenannte Tochterfirma kam, weil meine Firma in Betriebsurlaub war zu der Zeit. Ich hatte zwar nicht viel zu tun, aber ich dachte mir „das ist das Sommerloch und dann habe ich gerade erst angefangen. Das wird schon werden!“ Naja jetzt sind ja nochmal 2 Wochen vergangen, wo ich in meiner richtigen Firma sind. Wir sind insgesamt 5 (mit Chef) Leute. Einer davon is immernoch im Urlaub… *seuftz* aber das ist ja nicht mein Problem… ich fühle mich einfach unterfordert und mir gefällts nicht. Der Chef, ein junger Kerl von vllt 25, hat auch irgendwie nie den Plan. Wenn ich was mache, braucht der immer ewig sich das anzugucken oder ich muss ihn selbst fragen, ob er das schon getan hat. Er lobt mich zwar, aber dass is nicht das, was ich mir wünsche. Ich habe dieses jahr im März abi gemacht. Naja ich war gestern in der Berufsschule. Naja mich hats eher an eine Hauptschule erinnert. Es wird nur eine Arbeit pro Halbjahr geschrieben und nich mal Tests in denen man sich verbessern kann. Ich kam mir vor als müsste ich nur die Zeit absitzen und nichts tun. Wobei mich die Berufsschule nicht so nervt wie der Betrieb an sich. Ich sitze fast den ganzen Tag vorm Rechner und mache fast nix. Ab und zu zeigt mir meine Kollegin wie dies und das geht, aber eigentlich ist mir dann meine Zeit zu kostbar. Das kann ich theoretisch mir auch zuhause beibringen.
Falls ich jetzt die Ausbildung abbreche, kann ich dann ganz einfach in einen anderen Betrieb weitermachen? Ich stelle mir das etwas problematisch vor? Wie geht das?
Hilft mir, dass ich die Ausbildung vielleicht doch nicht abbreche!
Liebe Grüße
Feng
scroll mal runter,da unten sucht mona austausch mit anderen industiekauflehrlingen–mein tip:nicht so schnell aufgeben,mal mit dem chef sprechen.
Hallo Feng,
Hallo wertes www-Team,
*grins* Naja, ganz ehrlich bin ich ja nicht das „werte Team“, aber vielleicht darf ich trotzdem antworten?
Und so wie Du schreibst, klingst Du ein wenig durcheinander. Das ist auch völlig normal und okay. Bevor Du aber jetzt übereilt die Flinte ins Korn schmeisst (dazu ist immer noch Zeit genug!) versuch mal ehrlich in Dich zu gehen. Alle diese Fragen bitte ich Dich, mal im stillen Kämmerlein (von mir aus auch im stillen Büro) zu überdenken, die Antworten wollen wir hier öffentlich gar nicht lesen.
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Warum hast Du Dich dafür entschlossen Bürokauffrau zu werden? War das schon immer Dein Traum? Ist Dir das eingeredet worden? Von wem? Warum? Was waren die Alternativen? Warum hast Du Dich dagegen entschieden?
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Warum sollte es ausgerechnet der Laden sein, wo Du jetzt bist? War’s einfach die einzige Zusage? Weil der-Schwager-vom-Vetter-siebten-Grades dort Beziehungen hin hatte? Weil Du da zu Fuss hingehen kannst? Weil die beim Vorstellungsgespräch einen tollen Eindruck gemacht haben?
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Was hattest Du von der Ausbildung erwartet? Was haben Dir andere Leute die diese Ausbildung gerade machen erzählt? Wie hast Du’s Dir vorgestellt?
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Was sollte sich Deiner Meinung nach ändern, um die Ausbildung doch noch durchzuziehen? Was kannst Du tun, um da hin zu kommen?
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Was wären die Alternativen, falls Du wirklich die Ausbildung abbrichst? Andere Firma aber gleicher Beruf? Studium? Heiraten und Kinder kriegen? Nutz doch die Zeit die Du tagsüber eh nutzlos rumhängst um dazu Infos zu sammeln, wie man sowas angehen würde und was da vielleicht jetzt grad an Fristen verstrichen ist.
Sodele, wenn Du Dir dazu ein paar Gedanken gemacht hast und eventuell auch über die Ebene „es ist alles sooo Scheisse“ hinaus bist, dann geh zu Deinem Cheffe. So wie Du schreibst, bist Du ein durchaus vernünftiger und klar denkender junger Mensch, der es schaffen wird, so ein Gespräch sinnvoll zu führen. Wichtig ist, dass Du jedoch klar sagst „ich finde xy nicht gut, ich würde mir wünschen dass… dazu kann ich anbieten…“ Wichtig sind hier ganz konkrete Vorschläge „Ich würde gerne Ihre Post sortieren (oder was halt auch!)“ und nicht „so geben Sie mir doch IRGENDWAS zu tun“
Achja, für diese unangenehmen Fragen von oben gib Dir selber Zeit - sagen wir bis zum 15.9. Danach suchst Du das Gespräch mit Deinem Cheffe und gibst Dir nochmal Zeit bis zum 15.10. Wenn’s dann immer noch nicht besser geworden ist, kannst Du mal anfangen nach Alternativen zu suchen. Da sind oft die (Vertrauens)lehrer an der Berufsschule geeignete erste Ansprechpartner.
*wink* und viel Erfolg
Petzi
Huhu,
auch wenn ich nicht zum Team gehöre:
Aus meiner Erfahrung ist es so, dass der Böroalltag viele Gesichter hat, einige Leute sind mehr leistungsorientiert, andere eher weniger.
So wie Du Dich darstellst, scheint Dir mehr an schnell, viel Leistung zu liegen. Das ist auch eine lobenswerte Eigenschaft.
Denke aber daran, dass nicht alles im Leben schnell geht: Du hast genau so wie ich 18 Jahre gebraucht, um volljährig zu werden.
Die Frage ist nicht, ob Dir die Zeit zu schade ist für Deine Ausbildung, sondern viel mehr, was Du mit der Zeit machen möchtest.
Wenn Du Dich mit dem Beruf prinzipiell anfreunden kannst, aber Du Dich unterfordert siehst, nutze Deine freie Zeit für arbeitsbezogene, aus Deiner Sicht herausfordernde, Tätigkeiten.
Wichtig ist weniger, welche Aufgaben Dir übertragen werden und was von Dir erwartet wird (denke daran: „hat unseren Erwartungen im Wesentlichen entsprochen“ = Note 5) sondern dass Du unter Beweis stellst -und nicht nur sagst- dass Du mehr, viel mehr kannst!
Initiative ist auch eine nette Eigenschaft 
Gruss,
Michael