Hallo und willkommen bei w-w-w @hertz7,
„Ausbildung Fachinformatiker“ ist noch nicht die volle Bezeichnung. Es gibt vier Fachrichtungen:
- Anwendungsentwicklung
Du programmierst Software, entwickelst Apps oder passt bestehende Programme an die Wünsche deiner Kunden an. Dabei planst du Projekte, testest Funktionen und behebst Fehler im Code. Kurz: Du bringst Ideen zum Laufen – Codezeile für Codezeile.
- Systemintegration
Du sorgst dafür, dass Computer, Netzwerke und Server reibungslos zusammenarbeiten. Wenn’s irgendwo hakt, bist du die erste Person, die Fehler findet und behebt. Du planst, installierst und wartest komplexe IT-Systeme – oft direkt vor Ort.
- Daten- und Prozessanalyse
Du analysierst große Datenmengen und optimierst IT-gestützte Geschäftsprozesse. Dabei sorgst du für mehr Effizienz, Datenschutz und Datensicherheit. Perfekt, wenn du gern hinter die Zahlen blickst und komplexe Abläufe verstehst.
- Digitale Vernetzung
Du verbindest Maschinen, Geräte und IT-Systeme zu einem digitalen Gesamtsystem – Stichwort Industrie 4.0. Dein Job ist es, smarte Prozesse aufzubauen und dabei IT-Sicherheit, Datenflüsse und Vernetzung im Blick zu behalten. Technikliebe trifft Zukunft!
Quelle: Ausbildung.de
Mit einer 4 in Mathematik sehe ich für die Fachrichtungen 1 und 3 schlechte Karten. Denn Software „Codezeile für Codezeile“ ist nichts anders als in Code gegossene Mathematik. Und eher „höhere“ Mathematik. Und wenn man „Geschäftsprozesse“ verstehen möchte, ist Mathematik und der Umgang mit Zahlen und Statistiken die Grundlage. Ein ehemaliger FSJer meines Arbeitgebers lernt gerade die Fachrichtung 1. Das erste halbe Jahr haben sie keine Codezeile geschrieben, sondern einen Grundkurs höherer Mathematik durchgearbeitet. Ich habe in den vergangenen Jahren eine Steuerung eines speziellen Gerätes programmieren lassen. Mindestens zwei Drittel des Codes sind Berechnungen, um es mal platt zu sagen. Wenn man die Berechnung an sich nicht versteht, wie will man sie in Code gießen?
Fachrichtung 2 dürfte in der täglichen Arbeit zu einem „Handwerker“ am Laptop führen. Mein IT-Dienstleister hat viele solche Personen ausgebildet und eingestellt. Man muss sich vor allem Zusammenhänge merken und herleiten können. Man richtet Netzwerke ein, administriert Hardware und Software, verwaltet Nutzerkonten. Unter Umständen krabelt man aber auch unter Schreibtischen oder in Maschinen herum, weil man Hardware installieren muss. Da mag man vielleicht mit einer 3 oder 4 in Mathe durchkommen.
Aber so ganz generell:
Bewirb Dich einfach! Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. (Wie die Ahnen schon wussten.) In einigen Regionen (wie meiner) herrscht sowohl ein Mangel an Bewerbern aus Stellen, als auch zeitgleich ein Mangel an Ausbildungsplätzen. Vielleicht werden in Deiner Region so viele Fachinformatiker-Lehrstellen angeboten, dass die Ausbilder es trotzdem mit Dir probieren wollen.
Aber auch so generell: es ist stets von Vorteil, einen Plan B und einen Plan C zu haben, wenn Plan A nicht funktioniert.