Ausbildung Polizei

Hallo
Ich habe folgende Frage, die sich aus dem Wunsch meines Sohnes nach einem Studium ergeben hat. Ich will das auch nur interessehalber wissen, es hat nichts mit meinem Sohn zu tun.

Jede Ausbildung bei der Polizei ist jetzt offenbar Studium, wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt nicht mehr diesen Unterschied zwischen mittlerem und gehobenen Dienst.Hat die Polizei denn soviel Bewerbungen von Abiturienten, dass sie sich das leisten kann? Und wie kommt man dann in die verschiedenen Laufbahnen ( Kriminalpolizei, Kommissariat o.ä.) Wird man dahin gelobt?
Und ist dieses Studium vergleichbar mit einem Hochschulstudium an einer normalen Uni?
Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich fand, dass das Herbeibringen der 30 Seiten Bewerbungsunterlagen schon eine besondere Anforderung war.

Freu mich auf eure Antworten

Gruß
T

Hallo,

ist je nach Bundesland verschieden. Für Ba-Wü und Hessen kann ich Dir Auskünfte geben. Für welches Bundesland brauchst Du denn die Antworten?

Gruß
L

Hallo Löwenzahn.
Ja, Hessen und Ba-Wü ist gut. Im Prinzip ist mir das egal, es interessierte mich grundsätzlich. Mein Sohn hat sich in Hessen, Ba-Wü und Niedersachsen beworben.
Gruß
T

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Hallo

Auch hallo,

Ich habe folgende Frage, die sich aus dem Wunsch meines Sohnes
nach einem Studium ergeben hat. Ich will das auch nur
interessehalber wissen, es hat nichts mit meinem Sohn zu tun.

Jede Ausbildung bei der Polizei ist jetzt offenbar Studium,
wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt nicht mehr
diesen Unterschied zwischen mittlerem und gehobenen Dienst.

Hier in NRW ist das schon seit einigen Jahren so.

Hat
die Polizei denn soviel Bewerbungen von Abiturienten, dass sie
sich das leisten kann?

Ja, mehr als genug derzeit, da war in früheren Jahrgängen schon deutlich weniger Auswahl …

Allerdings hatten die „Studenten“ überwiegend ein „Notabitur“, oft von der Gesamtschule und mit überaus mäßigem Durchschnitt. Die meisten wären an einer ordentlichen Uni schnellstens verreckt, einige haben dies sogar an der FH geschafft :wink: Ich habe dort Klausuren korrigiert, deren Schreiber hätten heutzutage bestenfalls die Empfehlung für die Hauptschule bekommen, wenn sie die Fehler in der 4. Klasse gemacht hätten. Wirklich erbärmlich :frowning:( Auch sonst wie ihr Habitus auf eine dürftige Allgemeinbildung hin.

Polizei ist wie Bundeswehr meist eine Notlösung für beide Seiten …

Und wie kommt man dann in die
verschiedenen Laufbahnen ( Kriminalpolizei, Kommissariat o.ä.)
Wird man dahin gelobt?

Welchen konkreten Unterschied meinst du da???

Und ist dieses Studium vergleichbar mit einem Hochschulstudium
an einer normalen Uni?

Nein, es ist sehr verschult, d. h. die Studis sind eher Schüler, haben einen festen Stundenplan und absolute Anwesenheitspflicht (da sie, anders als wirkliche Studenten, ein Gehalt bekommen). Sie erwarten und bekommen Anleitung für alles, was zu tun ist, Selbständigkeit ist weder vorhanden, noch gefragt :wink:

Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich fand, dass das
Herbeibringen der 30 Seiten Bewerbungsunterlagen schon eine
besondere Anforderung war.

Ich würde mir für mein Kind eine andere Lebensaufgabe wünschen, gerade in der heutigen Zeit, vorausgesetzt, das Fundament stimmt.

Freu mich auf eure Antworten

Gruß
T

Gruß
sine

Hallo

Auch hallo,

Ich habe folgende Frage, die sich aus dem Wunsch meines Sohnes
nach einem Studium ergeben hat. Ich will das auch nur
interessehalber wissen, es hat nichts mit meinem Sohn zu tun.

Jede Ausbildung bei der Polizei ist jetzt offenbar Studium,
wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt nicht mehr
diesen Unterschied zwischen mittlerem und gehobenen Dienst.

Hier in NRW ist das schon seit einigen Jahren so.

Hier in Hessen gibt es keinen mittleren Dienst mehr - die Einstellung erfolgt in den gehobenen Dienst und die Voraussetzung dafür ist ein Abitur bzw. ein vergleichbarer Abschluss.

Hat
die Polizei denn soviel Bewerbungen von Abiturienten, dass sie
sich das leisten kann?

Ja, mehr als genug derzeit, da war in früheren Jahrgängen
schon deutlich weniger Auswahl …

Allerdings hatten die „Studenten“ überwiegend ein „Notabitur“,
oft von der Gesamtschule und mit überaus mäßigem Durchschnitt.
Die meisten wären an einer ordentlichen Uni schnellstens
verreckt, einige haben dies sogar an der FH geschafft :wink: Ich
habe dort Klausuren korrigiert, deren Schreiber hätten
heutzutage bestenfalls die Empfehlung für die Hauptschule
bekommen, wenn sie die Fehler in der 4. Klasse gemacht hätten.
Wirklich erbärmlich :frowning:( Auch sonst wie ihr Habitus auf eine
dürftige Allgemeinbildung hin.

Ja, stimmt!
Wer nicht bei einem RICHTIGEN Abi nen Superschnitt hinlegt, der wird „an einer ordentlichen Uni schnellstens verrecken“
Zum Einen kann man sich natürlich aus sowas wie einem Abi-Schnitt viel rauslesen, andererseits kann man auch auf erfolgsversprechendere Maßnahmen wie den Kaffeesatz zurückgreifen, um Zukunft weissagen zu können.

Schön, wie das Schubladendenken funktionieren kann.

Polizei ist wie Bundeswehr meist eine Notlösung für beide
Seiten …

Polizei ist und bleibt Ländersache, also kann man das auch schlecht pauschalisieren. Ziehe ich jetzt mal meinen Jahrgang in Hessen (und bestimmt auch in weiteren Bundesländern) dazu, dann kann man da nicht von einer Notlösung sprechen. Was soll eigentlich Notlösung heißen? Jeder Job wird am Besten von Leuten verrichtet, die engagiert an diesen oder jenen Sachverhalten arbeiten.
Da ist ein „kindsköpfiger Knallkopf“ oft besser geeignet, als ein „eierköpfiger Streber“, um beim Schubladendenken zu bleiben.

Insgesamt wandelt sich das Bild der Polizei ziemlich - ob sich das bundesweit so einpendeln wird, sei mal dahingestellt.
Anforderungen steigen, genau wie in anderen Berufen ein steigendes Anforderungsprofil zu verzeichnen ist.

Insofern musste ich das jetzt mal loswerden, da Du scheinbar Äpfel mit Birnen vergleichst und ich als betroffene Birne das als gewaltigen Tritt vors Schienbein wahrnehme.

Und die Bundeswehr freut sich über jeden Hauptschüler (und natürlich auch andere Bildungsabschlüsse), der mit Engagement bei der Sache ist und das Ganze als Aufgabe sieht und nicht nur als lästigen 9-monatigen Kurzaufenthalt, den es schnellstens zu absolvieren gilt.

Und wie kommt man dann in die
verschiedenen Laufbahnen ( Kriminalpolizei, Kommissariat o.ä.)
Wird man dahin gelobt?

Mittlerweile gibt es eine weitere Neuerung.
Inzwischen werden Kriminal- & Schutzpolizeibeamte beim Bewerben auf die jeweilige Laufbahn getrennt.
Inwieweit ein Wechsel von Schutz zu Kripo möglich ist, wird anhand der eingebrachten Voraussetzungen später geprüft - dazu kann man noch nichts sagen, da der erste Jahrgang, der so getrennt wurde, noch im Studium befindlich ist.

Welchen konkreten Unterschied meinst du da???

Und ist dieses Studium vergleichbar mit einem Hochschulstudium
an einer normalen Uni?

Nein, es ist sehr verschult, d. h. die Studis sind eher
Schüler, haben einen festen Stundenplan und absolute
Anwesenheitspflicht (da sie, anders als wirkliche Studenten,
ein Gehalt bekommen). Sie erwarten und bekommen Anleitung für
alles, was zu tun ist, Selbständigkeit ist weder vorhanden,
noch gefragt :wink:

Wie läuft euer „Studium“ denn ab?
Bei uns war das Studium nicht allzu unterschiedlich, wenn man ein x-beliebiges Studienfach von meinen Kumpels vergleicht. Krassester Unterschied - und damit natürlich auch verantwortlich für das „kindsköpfige“ Verhalten - war die Klassengröße/Größe der Studiengruppe.
Ich habe nicht in einem Lehrsaal mit 300 anderen Leuten Vorlesungen gehabt. Da liegt es nahe, dass man bei kleinen Gruppen öfters Mist im Kopf hat und das auch zeigt. Dafür aber in irgendeiner Weise eine Schulbildung heranzuziehen, ist quatsch.

Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich fand, dass das
Herbeibringen der 30 Seiten Bewerbungsunterlagen schon eine
besondere Anforderung war.

Ich würde mir für mein Kind eine andere Lebensaufgabe
wünschen, gerade in der heutigen Zeit, vorausgesetzt, das
Fundament stimmt.

Bist du zufällig Polizeihasser?
Bei solchen Aussprüchen hoffe ich, dass du keine Kinder hast - man könnte ja an Unterdrückung glauben. Das „Kind“ scheint hier nämlich durchaus fähig zu sein, selbst zu entscheiden und einen eigenen Weg einzuschlagen der den Interessen genehm ist.

Freu mich auf eure Antworten

Gruß
T

Gruß
sine

Grüße,
Claus

3 Like

Jede Ausbildung bei der Polizei ist jetzt offenbar Studium,

Nein, man kann auch eine Ausbildung machen, d.h. nach Hauptschulabschluss oder mittlerer Reife. (Zumindest hier in Baden-Württemberg)

wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt nicht mehr
diesen Unterschied zwischen mittlerem und gehobenen Dienst.

doch, den gibt es!

die Polizei denn soviel Bewerbungen von Abiturienten, dass sie
sich das leisten kann?

zufälligerweise war die Kriminalpolizei vor 2 Tagen bei uns und hat unter anderem erkärt, dass sie ca 300000 Bewerbungen järhlich bekommen, und nur einen kleinen Teil daovn ausbilden können, der jedoch momentan steigt.

verschiedenen Laufbahnen ( Kriminalpolizei, Kommissariat o.ä.)

Um Kriminalbeamter zu werden, muss man entweder studieren (Vorraussetzung: Fach- oder allgemeine Hochschulreife)6 Semester lang oder man wird nach einigen Jahren im mittleren Dienst in den gehobenen Dienst versetzt. Ich kenne einen Kriminalbeamten.

Gruß, Maria

Danke, dass war die hilfreichste Antwort.

Gruß
T

Aber gerne doch!

Solltest Du weitere Fragen haben, die den Bereich der Hessischen Polizei betreffen, kannst du Dich auch gerne direkt an mich wenden.

Grüße,
Claus

Also in NRW gibt es die sogenannte geteilte Laufbahn (also mittlerer und gehobener Dienst) schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Hier werden nur noch Leute ausgebildet, die ein Abi oder ein Fachabi vorweisen können.
In anderen Bundesländern wird da immer noch unterteilt. Es kommt also drauf an, wo man sich bewirbt.
Ist man dann erst mal ausgebildeter Polizist und ist einer bestimmten Dienststelle zugewiesen (in der Regel nach der Ausbildung wunschlos, es sei denn, man ist verheiratet und hat Glück) gibt es eine 4jährige Zeit, die man in dieser Behörde absitzen muss. Danach kann man sich überall hin bewerben. Auch zur Kripo. Ob es dann direkt klappt, ist immer ne andere Sache. Die Stellen müssen ja auch ausgeschrieben sein.

Ich persönlich finde, daß man den mittleren Dienst hätte behalten sollen. Denn so ist jeder Berufsanfänger Polizeikommissar und wartet aufgrund der Masse schon mal sehr lange auf ne Beförderung.
Der mittlere Dienst wird dabei schon mal vergessen, obwohl er die gleiche Arbeit macht, den Staat aber weniger Geld kostet. Also warum sollte jeder studieren, wo doch eh nicht alle die Absicht haben, weiter auf der Karriereleiter herumzukrakseln. Mir macht der Streifendienst Spaß und ich würde als studierte mit einem höheren Gehalt nicht anders arbeiten, nur weil ich dann im gehobenen Dienst bin.

Ich habe jedoch mal intern gehört, daß der Wegfall des mittleren Dienstes andere Gründe hatte. Es sei bei unseren täglichen Eingriffen in das Grundgesetz und die Rechte der Bürger nicht vereinbar, daß man dann nur mittlerer Dienst ist.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Gruß Ina

Hallo,
hat man mit bessern Abischnitt bessere Chancen bei der Polizei (ich erwarte Abischnitt 3.x)? Oder zählen dann eher die Noten während der Ausbildung.
(bin in Bayern)
Wenn man fertig mit der Ausbildung ist kann es dann sein, dass man keine Stelle findet (oder gibt es überhaupt arbeitslose Polizisten)?

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