Was darf’s denn sein?
Hallo ichigo,
also soo fürchterlich vom Schicksal gebeutelt erscheinst Du mir jetzt auch wiederum nicht. Du hast doch
- Realschulabschluss
- Abschluss höhere Handelsschule
- Lehrabschluss als was-auch-immer
Leider schreibst Du nicht wie alt Du bist, aber ich schätze mal auf Anfang 20. Und damit hast Du eine äusserst gute Basis, um Dein Leben nach Deinen Wünschen zu gestalten.
Entscheidend ist jedoch, dass Du Dir darüber klar, in welche Richtung Deine Lebensreise gehen soll. Also mal angenommen, Du hättest die freie Auswahl unter allen Berufen dieser Welt: welchen würdest Du wählen? Spinn einfach mal vor Dich hin: Astronaut? Chirurg? Freischaffender Künstler? Finanzbeamter? Dreher und Fräser? Müllmann? Völlig wursch - schreib einfach mal ne wilde Liste auf. Die einzige Einschränkung ist, dass es keine Einschränkungen und keine „Abers“ gibt. Also nicht „Ich würd ja gern Astronaut werden, aber dazu müsste ich ja englisch können“, sondern aufschreiben „Astronaut“.
Achja, durch Deine abgeschlossene Lehre hast Du ja schon eine sehr gute Basis, Du hast nämlich einen Einblick, was Du willst (und auch was Du keinesfalls willst!). Das hilft schon sehr 
Und dann sortierst Du die Liste nach was-Dir-am-liebsten-wäre bis was-auch-ganz-nett-wäre. Dann guckst Dir mal die „Top 10“ an und recherchierst (Internet, Arbeitsamt, BIZ) was man so für Voraussetzungen braucht. Achtung: es wird immer noch nicht gewertet. Das heisst, wenn Dir zum Chirurgen ein Abitur fehlt - ja und? Abiture kann man nachholen! Englisch kann man lernen etc.
Sodele, trotzdem wird Dir bei näherer Recherche vielleicht der eine oder andere Job gar nimmer so verlockend aussehen wie aus der Ferne, also hast Du noch „Top 7“. Und da kommt jetzt der übelste Schritt: Du musst nämlich ehrlich sein. Und sowas kann äusserst unangehem sein, aber es hilft nix. Also schreib Dir eine Liste „Wie bin ich?“ Vielleicht ist Deine grosse Stärke, dass Du sehr genau und ordnungsliebend bist und einen Job „von 9 bis 16 Uhr“ suchst. Ganz egal, schreib’s auf. Einfach Stärken/Schwächen etc. Lass Dich gegebenenfalls im Internet inspirieren (Google „Stärken Schwächen“)
Und dann machst Du sowas ähnliches für Deine Traumberufe. Wie muss Deiner Meinung nach ein guter Buchhalter sein? Kreativ und chaotisch? Oder eher penibel und zuverlässig? Und ein guter Arzt? Ruhig so viel wie Dir nur einfällt.
Dann vergleichst Du mal diese beiden Listen - und da wo sich’s ganz doll widerspricht, lass weg. Das sollte aber allenfalls 2 Berufe treffen, so dass wir noch 5 Stück übrig behalten.
Sodele, und dann kommt noch so ein doofer Punkt: jetzt musst Du nämlich an Leute rankommen, die in Deinem Traumberuf arbeiten. Ich weiss, sowas ist doof, aber nach meiner Erfahrung freut sich jeder, wenn er über seinen Job plaudern kann - also nur Mut! Achja, das Gespräch sollte über’s „Plaudern“ doch deutlich hinausgehen. Das heisst, frag wie die Leute an diesen Job gekommen sind, was sie für ne Ausbildung hatten, was sie gut an dem Job finden, was so richtig doof ist. Und was sie heute anders machen würden etc. NICHT fragen würde ich nach Kohle, das kriegst Du über entsprechende Gehaltsrechner eh raus.
Sodele, damit bleiben dann noch ca. 3 Jobs übrig. Und wieder eine dumme Aufgabe: Nun redest Du nämlich mit Leuten Deines Vertrauens, ob sich sich Dich als Arzt/Müllmann/Astronauten vorstellen könnten. Das sind so Leute wie Eltern, Lehrer, Geschwister, Freunde, Ausbildungsleiter im Verein etc.
Und dann guckst Du bei den verbleibenden 2 Jobs nach den Wegen dorthin. Was musst Du tun, um dorthin zu kommen? Abi nachmachen? Ist das finanziell in Vollzeit möglich oder musst Du nebenher (Vollzeit?) arbeiten? Traust Du Dir das von der Intellenz her zu? Wer und wie könnte Dich unterstützen (Eltern? Grosseltern? Bafög?)
oder generell gesagt: was habe ich eigentlich noch für
möglichkeiten der fortbildung?
Wie gesagt - das kommt auf die obigen Punkte an 
*wink*
Petzi