Ausbildung vor WiWi-Studium

Hallo,
ich bin in der 11. des Gymnasiums, also 1,5 Jahre vor dem Abitur und mache mir im Moment Gedanken, was ich nach dem Abi machen soll, bin mir aber sicher, dass ich studieren will. Seit Gestern beschäftige ich mich auch mit einer Ausbildung vor dem Studium, wozu ich auch verschiedene Foren durchgegangen bin und die Vor- und Nachteile im Großen und Ganzen zu kennen glaube.
Ich habe (im Moment) vor, Wirtschaftswissenschaften (nicht BWL!!) zu studieren.
Jetzt weiss ich allerdings nicht, ob sich eine Ausbildung und ein WiWi - Studium „stechen“ (es also Nichts bringt, vorher eine Ausbildung zu machen).
Diese Frage wurde schon häufiger gestellt, aber nicht mit WiWi sondern mit BWL, als Studienfach, - gilt bei beiden das selbe, sodass ich den BWL-Threads „vertrauen“ kann??
Und wie sieht es mit dem Gehalt aus? Gibt es, wenn man A+S hat, gute Chancen auf ein höheres Gehalt??

Vielen Dank und LG,
TimBX

Hallo Tim,

Ich habe (im Moment) vor, Wirtschaftswissenschaften (nicht
BWL!!) zu studieren.
Jetzt weiss ich allerdings nicht, ob sich eine Ausbildung und
ein WiWi - Studium „stechen“ (es also Nichts bringt, vorher
eine Ausbildung zu machen).

vorab eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, wenn du sowieso WiWi studieren möchtest, halte ich für Zeitverschwendung. Wo sollen denn die Vorteile liegen? Ein höheres Gehalt wirst du sicherlich nicht bekommen, da Dein zukünftiger Arbeitgeber kaum einen Nutzen daraus ziehen kann.
Vorteile sehe ich nur, wenn die Ausbildung in einer anderen Fachrichtung absolviert wurde, und die dabei erworbenen Fähigkeiten, mit denen aus dem Studium, kombiniert werden können. Die Chance auf ein höheres Gehalt besteht hier nur, wenn du Deinen Job besser als andere machst. Man muss sich erstmal, wie alle anderen auch, „hocharbeiten“. Nur Aufgrund der zusätzlichen Ausbildung gibt es keinen müden Cent extra.

Diese Frage wurde schon häufiger gestellt, aber nicht mit
WiWi sondern mit BWL, als Studienfach, - gilt bei beiden das
selbe, sodass ich den BWL-Threads „vertrauen“ kann??

BWL ist ein Teilgebiet innerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Ob du nun WiWi, BWL oder VWL studierst macht im Grundstudium keinen Unterschied. Es gibt einige Unis, die den Studiengang Wirtschaftswissenschaften als etwas eigenständiges und ganz tolles darstellen, was man so nur hier studieren kann. Alles Blödsinn. Einen Arbeitgeber interessiert es nicht wirklich, wie der Name des absolvierten Studienganges lautet. Vielmehr zählt was du kannst.

MfG
Stephan

Hallo,

vorab eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, wenn du
sowieso WiWi studieren möchtest, halte ich für
Zeitverschwendung. Wo sollen denn die Vorteile liegen?

Ganz einfach: Jmd., der die Arbeit schon kennt, arbeitet sich nach dem Studium wesentlich schneller ein als jmd., der nur die Theorie kennt. Das wissen und schätzen auch die Unternehmen. Dazu kommt, dass jmd. mit Berufsausbildung wesentlich lukrativere und fachnahe Nebentätigkeiten während des Studiums ausführen kann. Und nicht zuletzt ist ein kleiner Break zwischen Abi und Studium sicher auch nicht schlecht - man hat zwar Berufsschule, aber diese ist natürlich nicht auf demselben Niveau. Ich hab auch erlebt, dass die Leute mit Berufsausbildung von Anfang an wesentlich zielorientierter an die Sache rangehen; der typische Abiturient lässt sich ja die ersten Semester gern mal ein bisschen treiben… Und wenn man in der Ausbildung schon in einer guten Firma + guten Abteilung war, bestehen natürlich auch gute Connections, die man immer mal wieder brauchen kann.

BWL ist ein Teilgebiet innerhalb der
Wirtschaftswissenschaften. Ob du nun WiWi, BWL oder VWL
studierst macht im Grundstudium keinen Unterschied.

Das war früher so. Seit dem Bachelor gibt es jedoch eigenständige BWL-Studiengänge an den Unis, die auch so heißen und so aufgebaut sind.

Gruß, Leebo

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Hallo,

wenn du dich nicht entscheiden kannst:

Schon mal ein duales Studium gedacht? Also Ausbildung und Studium geschachtelt. Findet man in Google sicher gute Informationen darüber.

Gruß, Leebo

Wofür WiWi studieren?
Moin,

es kommt darauf an, was du mit einem WiWi-Studium anfangen willst. Sprich, in welcher Branche willst du mal als was tätig sein?

Je nachdem ist eine Ausbildung, wie Leebo schon erwähnte, sinnig, da man nach der Ausbildung sich viel zielgerichteter durch ein Studium studiert. Dann hat dies unter Umständen auch positive Auswirkungen auf Jobchancen und entsprechend auch auf das Gehalt.

Beispielsweise willst du BWL mit Schwerpunkt Steuerrecht studieren. Dann macht eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten Sinn. Du hast dann schon theoretische und auch praktische Vorkenntnisse für’s Studium und später für den Beruf. Hier wäre sogar ein duales Studium, wie ebenfalls bereits erwähnt, sogar noch sinniger. Und zu guter Letzt hat die Ausbildung und das Studium den Vorteil, dass sich die „Wartezeit“ zur Ablegung der Steuerberaterprüfung verkürzt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist etwas schwierig deine Frage zu beantworten, solange man nicht weiß, was du mit dem Studium später anfangen willst.

Ich hoffe trotzdem etwas geholfen haben zu können.

VG
e

Erst einmal danke für die Antworten.
Ehrlich gesagt, habe ich noch keine Ideen, was ich nach dem Studium arbeiten will. Natürlich steht Wirtschaft (nahezu) fest, wenn ich schon WiWi studiere, aber ich kann nicht sagen, was ich konkret arbeiten will. So gesehen hätte ich auch keine Idee in was ich eine Ausbildung machen sollte.
Und wegen den Wartesemestern: (wenn man es schon sagen darf, nach 4 Monaten Oberstufe) Im Moment sieht es nicht nach ernsthaften Problemen aus.
Im Fach WiWi gibt es (zumindest jetzt) noch genügend Unis ohne einen NC (was evtl auch seinen Grund hat), wenn das so bleibt, könnte man sogar mit einem schlechten Abi studieren…

Gruß, Tim

Moin,

es macht Sinn, dass du dich noch während deiner Schulzeit darüber informierst, was du alles mit dem WiWi-Studium anfangen kannst. So einfach ins Blaue hinein, weil du irgendwie in der Wirtschaft arbeiten möchtest ist fatal. Wirtschaft ist ein weitgefächterter und schwamminger Begriff. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. So ohne Berufsziel wirst du recht orientierungslos vor dich hin studieren. Du musst dich nicht komplett festlegen, doch eine etwas genauere Vorstellung solltest du haben. Es kann auch passsieren, dass du dich während des Studiums umorientierst, aber ebend, erstmal überhaupt ein Ziel ist sinnvoll.

Es ist auch erstmal nicht möglich, dir zu sagen, ob Ausbildung und Studium oder nur Studium oder Duales Studium sinnig ist. Es wird auch nicht möglich sein, dir zu sagen, wie die Berufschancen sind, geschweige die finanziellen Aussichten.

Ich kann dir daher erstmal nur den Tipp geben, dich weiter zu informieren. Am Besten an einer Uni vielleicht auch an einer Fachhochschule. Dort gibt es zum einem die Studienberatung und zum anderen die Fachschaften der einzelnen Studiengänge. Bei den Fachschaften hast du die Möglichkeit, dich direkt mit Studenten zu unterhalten. Es gibt auch an einigen Unis die Möglichkeit der Sommeruni für Abiturienten, wo man in die Studiengänge reinschnuppern kann. So hast du die Möglichkeit, deine Vorstellungen zu konkretisieren.

VG
e

Hallo Leebo,

Ganz einfach: Jmd., der die Arbeit schon kennt, arbeitet sich
nach dem Studium wesentlich schneller ein als jmd., der nur
die Theorie kennt. Das wissen und schätzen auch die
Unternehmen.

das halte ich für idealistisches Gequatsche. Eine Ausbildung ist viel zu breit gefächert. Man kann bisschen hier von und ein bisschen da von, aber im Endeffekt nichts richtig. Das ist wie mit der Fahrschule. Man lernt erst richtig danach.

Dazu kommt, dass jmd. mit Berufsausbildung
wesentlich lukrativere und fachnahe Nebentätigkeiten während
des Studiums ausführen kann.

Ja das stimmt. Es spielt aber nur eine Rolle, wenn man nebenbei wirklich Arbeiten muss.

Ich hab auch erlebt, dass die Leute mit
Berufsausbildung von Anfang an wesentlich zielorientierter an
die Sache rangehen; der typische Abiturient lässt sich ja die
ersten Semester gern mal ein bisschen treiben…

So habe ich das auch erlebt. Ist aber doch klar. Wenn ich schon drei Jahre „verloren“ habe, muss ich halt mehr gasgeben. Von den Leuten mit denen ich angefangen habe hat es keiner mit Ausbildung bis zum Ende durchgehalten. Die meisten haben bereits nach 1-3 Semestern das Studium wieder abgebrochen und sich mit ihrer Ausbildung zufrieden gegeben bzw. sie haben erkannt, dass man nicht unbedingt studiert haben muss, um erfolgreich zu sein.

Und wenn man
in der Ausbildung schon in einer guten Firma + guten Abteilung
war, bestehen natürlich auch gute Connections, die man immer
mal wieder brauchen kann.

Solche Connections hatte ich auch. Leider waren die, als ich fertig war (2004), vollkommen nutzlos, weil so gut wie alle Unternehmen keine BWLer brauchten. Das war echt furchtbar, weil überall, wo mal eine passende Stelle frei war, mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung nach dem Studium gefordert wurden. Auf das „nach dem Studium“ wurde in vielen Anzeigen explizit hingewiesen. Wäre ich 3 Jahre eher (da war noch Nachfrage nach BWLer ohne Berufserfahrung vorhanden) fertig gewesen, hätte ich schon längst einen Job gehabt. Selbst wenn ich meinen Job in 2004 verloren hätte, wäre es aufgrund der vorhandenen Berufserfahrung einfacher gewesen etwas neues zu bekommen. Ich hatte damals ganz einfach nur Pech gehabt. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich diese 3 Jahre durch eine vorherige Ausbildung verloren hätte, wäre das noch viel frustrierender gewesen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Werdet schnell fertig!

Bei uns im Unternehmen sind die jüngsten Trainees gerade mal 22 Jahre alt und bekommen wie allen anderen Einsteiger auch im ersten Jahr 45k + Firmenwagen/Laptop/Handy/Altersvorsorge etc…

Wer 3 Jahre mit einer Ausbildung vertrödelt, verschenkt bares Geld. Diese Zeit holt man nicht mehr auf, und wie gesagt die „Erfahrung“ aus der Ausbildung kann man sich in die „Haare schmieren“. Es zählt nur das was nach dem Studium kommt als relevante Berufserfahrung für Beförderungen oder andere geile Jobs.

MfG
Stephan

Auf jeden Fall lohnt es sich! Ich selbst habe vor meinem Studium eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation gemacht, danach BWL studiert. (Mache nun grad meinen Master in BWL) Uni ist halt doch sehr sehr theoretisch, das Wissen, was man in der Ausbildung erlangt, hilft hier, die Sachen schneller und besser zu verstehen. Also, für mich war es auf jeden Fall goldrichtig!!