Hallo Leebo,
Ganz einfach: Jmd., der die Arbeit schon kennt, arbeitet sich
nach dem Studium wesentlich schneller ein als jmd., der nur
die Theorie kennt. Das wissen und schätzen auch die
Unternehmen.
das halte ich für idealistisches Gequatsche. Eine Ausbildung ist viel zu breit gefächert. Man kann bisschen hier von und ein bisschen da von, aber im Endeffekt nichts richtig. Das ist wie mit der Fahrschule. Man lernt erst richtig danach.
Dazu kommt, dass jmd. mit Berufsausbildung
wesentlich lukrativere und fachnahe Nebentätigkeiten während
des Studiums ausführen kann.
Ja das stimmt. Es spielt aber nur eine Rolle, wenn man nebenbei wirklich Arbeiten muss.
Ich hab auch erlebt, dass die Leute mit
Berufsausbildung von Anfang an wesentlich zielorientierter an
die Sache rangehen; der typische Abiturient lässt sich ja die
ersten Semester gern mal ein bisschen treiben…
So habe ich das auch erlebt. Ist aber doch klar. Wenn ich schon drei Jahre „verloren“ habe, muss ich halt mehr gasgeben. Von den Leuten mit denen ich angefangen habe hat es keiner mit Ausbildung bis zum Ende durchgehalten. Die meisten haben bereits nach 1-3 Semestern das Studium wieder abgebrochen und sich mit ihrer Ausbildung zufrieden gegeben bzw. sie haben erkannt, dass man nicht unbedingt studiert haben muss, um erfolgreich zu sein.
Und wenn man
in der Ausbildung schon in einer guten Firma + guten Abteilung
war, bestehen natürlich auch gute Connections, die man immer
mal wieder brauchen kann.
Solche Connections hatte ich auch. Leider waren die, als ich fertig war (2004), vollkommen nutzlos, weil so gut wie alle Unternehmen keine BWLer brauchten. Das war echt furchtbar, weil überall, wo mal eine passende Stelle frei war, mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung nach dem Studium gefordert wurden. Auf das „nach dem Studium“ wurde in vielen Anzeigen explizit hingewiesen. Wäre ich 3 Jahre eher (da war noch Nachfrage nach BWLer ohne Berufserfahrung vorhanden) fertig gewesen, hätte ich schon längst einen Job gehabt. Selbst wenn ich meinen Job in 2004 verloren hätte, wäre es aufgrund der vorhandenen Berufserfahrung einfacher gewesen etwas neues zu bekommen. Ich hatte damals ganz einfach nur Pech gehabt. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich diese 3 Jahre durch eine vorherige Ausbildung verloren hätte, wäre das noch viel frustrierender gewesen.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Werdet schnell fertig!
Bei uns im Unternehmen sind die jüngsten Trainees gerade mal 22 Jahre alt und bekommen wie allen anderen Einsteiger auch im ersten Jahr 45k + Firmenwagen/Laptop/Handy/Altersvorsorge etc…
Wer 3 Jahre mit einer Ausbildung vertrödelt, verschenkt bares Geld. Diese Zeit holt man nicht mehr auf, und wie gesagt die „Erfahrung“ aus der Ausbildung kann man sich in die „Haare schmieren“. Es zählt nur das was nach dem Studium kommt als relevante Berufserfahrung für Beförderungen oder andere geile Jobs.
MfG
Stephan