Hallo,
während der Ausbildung ist Schichtdienst unvermeidbar. Da Du volljährig bist, werden auch bereits in der Ausbildung vermutlich Überstunden anfallen. Solltest Du wirklich eine Stelle als HoKa finden (gibt es nicht mehr so oft, HoFa bzw. ReFa ist häufiger zu finden), liegt der Schwerpunkt aber in den Bürotätigkeiten, so dass es nicht ganz so viele Schichtdienste geben wird.
Die Frage ist, in welche Richtung Du Dich nach der Ausbildung entwickeln möchtest. In der Hotellerie gibt es Alptraumjobs mit 12 Stunden Schichten (Service, Empfang, Sales) und auch Bürojobs mit relativ normalen Arbeitszeiten und wenig Überstunden (9-18 Uhr, Buchhaltung, Warenwirtschaft, Reservierung usw.). Schichtdienst am Empfang hat wiederum den Vorteil, dass sicher eine Ablösung kommt und Arbeit i.d.R. nicht liegen bleibt. Schafft man im Verkaufs-Büro die Arbeit nicht, muss man länger bleiben. Gerade im Sales-Bereich wird auch erwartet, dass man bei Veranstaltungen die ganze Zeit dabei ist und den Kunden betreut.
Je nach Hotelkategorie und Typ (Ferienhotel, Kettenhotel deutsch/amerikanisch, großes Hotel, Familienbetrieb) ist es mehr oder weniger sicher, wie der Job aussehen wird.
Flexibilität ist in der Hotellerie wichtig. Leute mit Kindern oder andere privaten Verpflichtungen, die hier, da und dort dauernd Sonderbehandlung im Bezug auf die Dienstpläne brauchen, werden in vielen Betrieben nicht gern gesehen. Es ist in der Hauptsache ein Beruf für junge, energiegeladene Leute, die man verheizen kann. Wer sich durchbeißt, kann Karriere machen. Reich wird man nicht. Mit ein bißchen Glück findet man natürlich auch eine Stelle mit regelmäßigen Dienstzeiten und erträglichem Arbeitsaufkommen, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Viel wird mittlerweile mit Aushilfen und Zeitarbeitsfirmen abgedeckt.
Ich habe es nach 9 Jahren hingeschmissen und weine den Arbeitszeiten nur wenig nach. Wenn man morgens früh anfängt und dann beim nachhausegehen um 20 Uhr schief angeschaut wird „machen Sie heute nur 1/2 Tag?“, dann macht das nach einer Weile keinen Spaß mehr.
Nichtsdestotrotz ist es ein tolles Metier, man erlebt gerade in großen, hochklassigen Stadthotels unheimlich viel interessante Sachen, sieht Promis und hat Kontakt mit verschiedensten Menschen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich denke gerne an die zeit zurück.
Gruß
Myriam