nicht so einfach
Hallo.
Meine Freundin hängt derzeit in ihrer Ausbildung als Kauffrau
für Bürokommunikation fest.
Das Thema Mobbing ist hier schon öfters abgehandelt worden, da ist bestimmt was rauszulesen, wie sich Opfer richtig verhalten sollen. Das ganze muss auf jeden Fall als protokoll festgehalten werden und natürlich im Unternehmen angesprochen und versucht werden zu klären. Blöd nur, wenn es vom Vorgesetzten selbst kommt. Dann ist die Klärung wohl nicht mehr möglich. Vielleicht gibt es einen Betriebsrat?
- Gibt ihr Aufgaben die sie nicht schaffen
Das kann auch subjektiv empfunden werden. Ausschlaggebend ist erstmal der Ausbildungsrahmenplan. Klar ist auch, dass der Azubi auch gefordert werden muss.
kann oder die
nicht in ihren Aufgabenbereich gehören
Das ist dann was anderes. Es kann zulässig sein! Der Ausbildende kann den Ausbildungsinhalt erweitern. Aber nicht zu Lasten des geltenden Lehrplans. Auch muss es dem Leistungsvermögen des Azubi entsprechen, um ihn nicht zu überfordern.
dazu gehören unter
anderem HTML Programmierung
Das kann dann sein.
(da kann ich ihr noch helfen) das
Putzen der Büros usw.
Klares nein.
- Es wurde schon damit gedroht:„Wer nicht mit uns an einem
Strang zieht, Geht!“ (Reign by Fear prinzip).
Klare Ansage, die erstmal der Chef von seinem Angestellten fordern darf. Wenn auch im Rahmen des gesetzlich Zulässigen. Aber nicht bei Azubis. Hier gelten andere Maßstäbe, denn der lernt ja noch. Aber der Azubi muss sich firmenintern anpassen können. Aber hier gilt eben wieder das gesetzlich zulässige Maß.
- Der Rahmenplan wird nicht eingehalten.
Klarer Verstoß. Dem Chef drohen Strafen. Alles dokumentieren, versuchen intern zu klären, geht das nicht, ist die IHK zu informieren und zu fordern. Denn die IHK, als zuständige Aufsucht der Ausbildung steht dann auch in der Pflicht zu handeln.
- es wird von ihr verlangt das sie schon das gesamte
integrative Management System beherrscht
Das kommt jetzt auf den Ausbildungsstand an. Welches Lehrjahr? Betrieblicher Ausbildungsplan?
Bei der IHK hat sie schon angerufen, die aber erst anfängt zu
arbeiten wenn man ihr die Vorwürfe alle in Textform bringt
Klar.
und mit dem Ausbilder gesprochen hat.
Ist auch klar.
Ich verstehe ja diesen Ansatz aus Sicht der IHK, für den Lehrling :ist das allerdings alles andere als Toll.
Ja. Aber zunächst ist der Ausbilder in Verantwortung.
Kann mir von euch vielleicht jemand weiter helfen?
Wie gesagt. Es gibt hier Ansätze, die durchaus statthaft sind, andererseits auch klare Verstöße. Der Weg ist immer zunächst dies im betrieb zu klären. Funktioniert das nicht, ist die Aufsicht einzuschalten, natürlich schriftlich.
Hilft einem eine Gewerkschaft weiter?
In der Sache nicht wirklich. Das ist Aufgabe des Betriebes und der IHK.
Was bringt einem das Arbeitsamt, die ARGE?
Nichts.
Ich korrigiere: Gar nichts.
Muss man mit rechtlichen Konsequenzen rechnen wenn man der
IHK Bescheid sagt?
Nein. Wenn das Vorbringen berechtigt ist, muss es auf den Tisch. Schließlich hat die IHK auch die Aufgabe die Ausbildung zu überwachen. Hier ist sie auf die Informationen der Azubis angewiesen.
Denn Kontrollen vor Ort finden praktisch nicht statt.
Andererseits ist die IHk aber auch froh über geschaffene Ausbildungsplätze. Daher wird sie gegen einen Ausbildenden nur bei wirklich berechtigten Verstößen vorgehen.
Daher muss der Azubi auch das ganze umfassend, schriftlich und am besten mit Nachweisen vorbringen.
Die IHK hat jedes Jahr, in den Monaten nach Ausbildungsstart, vermehrt Beschwerden von Azubis. Dies liegt aber meist daran, dass in der Tat die Azubis problemhaft sind sind einzuordnen und einfach gesagt Schwierigkeiten haben, mit der Umstellung von Schule auf Arbeitsleben.
Danke schonmal im Vorraus für alle Antworten.
Gern geschehen.
P.S.
Nach der Berschwerde und der Einleitung eines Verfahrens an der IHK, ist das Verhältnis im Betrieb natürlich „vergiftet“.
Wenn jetzt schon gemobt wird, wird das nacher nicht besser, im Gegenteil. Ein Ausbildungsplatzwechsel sollte also schon mal fest ind Auge gefasst werden. Steht der aber sowieso im Interesse des Azubis, kann er sich den Gang zur IHK auch sparen und gleich einen neuen Ausbildungsplatz suchen. Das Verfahren an der IHK dauert! Schließlich muss die auch erstmal der Gegenpartei Gelegenheit geben Stellung zu nehmen. Liegt die Aufforderung der IHk auf dem Tisch des Chefs, flippt der, nach dem was oben zu lesen war, garantiert aus. Die Zeit bis zu einem neuen möglichen Ausbildungsplatz, der auch ertsmal gefunden werden muss, wird dann für den Azubi mit Sicherheit zur Zerreißprobe. Das dient alles nicht dem Ausbildungsziel.
Das beste wäre, wenn der Azubi einen anderen Ausbildungsplatz bei der Hand hat und einfach geht.
Übrigens will der neue Chef ein umfassende Erklärung darüber haben, warum der Azubi wechseln will, denn der kennt ja selber Azubis die problematisch sind und davon geht er erstmal aus.
Im Zweifelsfall könnte auch auf Bürokauffrau gewechselt werden, da die Ausbildungsinhalte zunächst mal ähnlich sind, wenn es sich hier noch um das erste Lehrjahr handeln sollte.