Ausbildungsunfähig?!

Hallo,

die deutschen Unternehmen beklagen sich oft, nicht die geeigneten Bewerber für einen Ausbildungsplatz zu finden. Man hat sogar einen Begriff dafür: Ausbildungsunfähigkeit

Sind die Schulabgänger tatsächlich nicht Ausbildungsreif? Also einfach gesagt, zu blöd für eine Berufsausbildung?

Oder haben die Unternehmen gesteigerte Vorstellungen im Bezug auf die Leistungsfähigkeit künftiger Azubis? Soll der Azubi schon mit erheblichen Vorkenntnissen antreten?

Hallo Schritt2,

die Antwort lässt sich pauschal nicht geben.

Zum Einen haben wir zur Zeit ein Überangebot an Bewerbern für Ausbildungsstellen. Dies führt dazu, dass sich die Unternehmen die besten Bewerber aussuchen und viele die z.B. nicht so gute Noten haben oder im Einstellungstest nicht so gut sind auf der Strecke bleiben. Diese Bewerber sind zwar nicht ungeeignet, aber auch nicht die Erste Wahl und haben deshalb das Pech häufig im Test zu unterliegen.

Ein zweiter Faktor ist, dass es Ausbildungsberufe gibt, die eher unnattraktiv sind (z.B. Bäcker) und deshalb viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, weil sich einfach keiner auf diese bewirbt.

Erst an dritter Stelle kommen meiner Ansicht nach die unvermittelbaren Bewerber.
Hier gibt es auch die unterschiedlichsten Gründe warum sie unvermittelbar sind.
Z.B.:

  • miserabelste Schulnoten (Durchschnitt 5 abwärts)
  • kein Benehmen
  • Vorstrafen
  • Erkennbare Unlust zu arbeiten
  • Dummheit (als Abiturient wahr ich wirklich geschockt als ich zum ersten Mal in meinem Leben auf wirklich dumme Menschen gestoßen bin. Damit meine ich allerdings keine fehlende Allgemeinbildung)

Hoffe ich konnte Dir helfen!

Charlie80

Hallo,

ein Problem ist sicherlich, dass die Jobs und Ausbildungen für Menschen mit eher geringerem Niveau über die vergangenen Jahrzehnte zunehmend weggebrochen sind, bzw. Jobs und Ausbildungen sich so geändert haben, dass sie höhere Anforderungen an de Bewerber stellen, als noch vor 30 Jahren. Der rein manuelle Anteil ist mehr und mehr weggefallen. Dafür müssen heute Maschinen bedient werden, die oft genug von Computern gesteuert werden, … Wo es früher Platz für fünf Leute gab, von denen nur einer zumindest Grundwissen in den über das rein Manuelle hinausgehenden Dingen brauchte, um z.B. einen Stundenzettel zu schreiben, ein Aufmaß zu machen, … ist heute nur noch Platz für den einen Höherqualifizierten.

Dazu kommt ein leider steigender Anteil von Jugendlichen, die sich „keine Vorschriften mehr machen lassen wollen“, sich Schule und anderen Angeboten verweigern, und trotz durchaus an sich vorhandener Ansätze nicht in der Lage sind die Bildung zu erreichen, die sie normalerweise erreichen würden. Zwei gleichermaßen intelligente Schüler werden am Ende der Hauptschule ganz anders da stehen, wenn der eine einfach nur brav immer zum Unterricht gegangen ist, und seine Hausaufgaben gemacht hat, während der andere durch ständige Abwesenheit und Verweigerungshaltung geglänzt hat. Und wer so dass Bewerbungstraining verpasst hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Bewerbung gegenüber der des Mitschülers abstinkt, und nicht zum Erfolg führt.

Und sollte sie dennoch erfolgreich sein, wird er mit der bislang gelebten Verweigerungshaltung auch in der Ausbildung gleich wieder auf die Nase fallen. Was ich so im Umfeld an Geschichten über Azubis höre verschlägt mir regelmäßig die Sprache. Statt „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wird da versucht ein gleichberechtigtes Arbeiten auf Augenhöhe, selbstverständlich bei freier Zeiteinteilung und Ablehnungsrecht gegenüber jeglicher „uninteressanter“ Aufgabe einzufordern.

Da fehlt vielfach neben dem schulischen Wissen auch das lebenspraktische Wissen, wie man sich in welcher Rolle zu verhalten hat, wie man seine eigene Position korrekt einschätzt, … Unter solchen Voraussetzungen kann eine Ausbildung nicht erfolgreich verlaufen.

Gruß vom Wiz

Empfehlung als Abendlektüre…
„Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ von Michael Winterhoff.

Stellenweise etwas zu emotional und verallgemeinernd, aber im Großen und Ganzen nachvollziehbar, warum die Zahl der Jugendlichen steigt, die nicht mehr „überlebensfähig“ sind. Zumindest von meiner nichtfachmännischen Psychologenseite.

Schönen Abend noch
S_E

Ich bekomme sehr oft den Eindruck das eine Ausbildung von den jungen Leuten nicht mehr ernst genommen wird.

Ich bin Ausbilder für einen technischen Beruf, da verlange ich bestimmt nicht dass die Bewerber im Anzug kommen. Bei bestimmt 80 % habe ich aber den Eindruck dass die nach dem Bewerbungsgespräch in die Disco wollen.

In der Bewerbung lügen Sie einem vor wie toll doch der Beruf ist, das man sich ausführlich im Internet erkundigt hat. Im Bewerbunggespräch haben sie dann keine Ahnung!

Einer wollte mir dieses Jahr erklären das er die Ausbldung locker schaffen würde. Er hätte ja ein Fachabitur, und wir kämen ja eh nicht über den Stoff der 10 Klasse Realschule hinaus in der Ausbildung.
Ein anderer alberte im Bewerbungsgespräch nur rum, was dann zum Gesprächsabbruch führte.

Bewerbungen wirken wie dahingekleckst, die Zeugnisse sind nicht vollständig, und die Kopien kaum lesbar.

Oft habe ich den Eindruck das es garnicht darum geht den gewünschten Beruf auszuüben, sondern eher überhaupt etwas zu bekommen.

Ein großes Problem denke ich aber ist die Vorbereitung auf das Berufsleben, die einfach fehlt. Da habe ich den Eindruck das Schule und Eltern nicht mehr hinter den jungen Leuten stehen und die auf das kommende vorbereiten.

Ausbildungfähig ist warscheinlich fast jeder, nur nicht im gewünschten Beruf.

Hallo,

ich stimme dir zu, denn ich habe fast die gleichen Erfahrungen gemacht.

Aber meiner Meinung nach kommt noch ein Punkt dazu:
Ich glaube (und das mag jetzt fürchterlich altmodisch klingen… wobei ich mir doch früher immer vorgenommen habe, NICHT so zu werden), dass es vielen Jugendlichen an einer Art Ernsthaftigkeit fehlt.

Ich habe oft erlebt, dass Bewerber zu spät zu Vorstellungsgesprächen kommen. Erst in diesem Jahr war eine Antwort auf 2 Terminalternativen für ein Vorstellungsgespräch „Am ersten Termin hab ich Training und am 2. kann ich auch nicht, weil ich mich verabredet habe“. Hm, da fragt man sich natürlich, ob derjenige die Ausbildung wirklich machen möchte.

Wenn Zeugnisse vergessen werden, wird das als nicht schlimm empfunden. Kann ja mal passieren… und kann man ja nachreichen. Und irgendwie wird man die Ausbildung wohl schaffen… meine Güte, muss man ja nicht alles so eng sehen.

Wir hatten mal einen Azubi, der kurz davor stand, eine Abmahnung wegen unentschuldigten Fehlens und permanentem Zuspätkommen zu kriegen. Der meinte, das könne man ja wohl nicht machen, schließlich brauche er den Abschluß.

Ich glaube, dass heute viele gar keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen wollen oder können. Ist ja immer jemand da und irgendwie wird man wohl aufgefangen werden…

Ich möchte natürlich nicht für alle Jugendlichen sprechen, aber ich persönlich glaube, dass wir unsere Kinder besser auf ein selbständiges Leben vorbereiten müssen, in dem der Beruf eine wirklich ernsthafte Rolle spielt.

Gruß
Shannon

Hoffe ich konnte Dir helfen!

Danke Charlie80, bist du sicher mit dem Überangebot an Bewerbern. War das dieses Jahr nicht umgekehrt?

Was die Schulnote 5 angeht ist klar, der dürfte gar keinen Abschluss haben und müsste dann erst mal in eine Bildungsmaßnahme zur Berufsvorbereitung.

Aber wie ist es mit den Dummen? Meinst du fachlich dumm (z.B. Schüler meint das ohmsche Gesetz heißt, 5g Koks verkaufen sich schneller als 10g Koks) oder meinst du vom persl. Reifegrad her oder ganz und gar vom IQ her?

MfG

Danke. Meinst du das als das Problem im Elternhaus liegt? Denn die wären ja dann schuld.
Kommt der Azubi aus „gutem Haus“ hat er Benehmen, Wissen, Einstellung usw. und kommt klar; war er ein Fall für die Super-Nanny wirds mit seinem Leben nichts mehr, egal was er anpackt.

Ich bekomme sehr oft den Eindruck das eine Ausbildung von den
jungen Leuten nicht mehr ernst genommen wird.

Ich bin Ausbilder für einen technischen Beruf, da verlange ich
bestimmt nicht dass die Bewerber im Anzug kommen. Bei bestimmt
80 % habe ich aber den Eindruck dass die nach dem
Bewerbungsgespräch in die Disco wollen.

Vielleicht sind die „normalen“ Tagesklamotten heute so hipp. Aber das könnte daran liegen, das dieses „Durchgestylte“ von der Werbung und den Berichten der Schönen und Reichen so übermittelt wird.

In der Bewerbung lügen Sie einem vor wie toll doch der Beruf
ist, das man sich ausführlich im Internet erkundigt hat. Im
Bewerbunggespräch haben sie dann keine Ahnung!

Das werden so Standardsatzbausteine sein.

Einer wollte mir dieses Jahr erklären das er die Ausbldung
locker schaffen würde. Er hätte ja ein Fachabitur, und wir
kämen ja eh nicht über den Stoff der 10 Klasse Realschule
hinaus in der Ausbildung.
Ein anderer alberte im Bewerbungsgespräch nur rum, was dann
zum Gesprächsabbruch führte.

Bewerbungen wirken wie dahingekleckst, die Zeugnisse sind
nicht vollständig, und die Kopien kaum lesbar.

Oft habe ich den Eindruck das es garnicht darum geht den
gewünschten Beruf auszuüben, sondern eher überhaupt etwas zu
bekommen.
Ein großes Problem denke ich aber ist die Vorbereitung auf das
Berufsleben, die einfach fehlt. Da habe ich den Eindruck das
Schule und Eltern nicht mehr hinter den jungen Leuten stehen
und die auf das kommende vorbereiten.

Die Schule dürfte eindeutig überfordert sein. Die Eltern sind tlw. auch überfordert. Siehe Super-Nanny.
Wenn das früher nicht so (sehr) war, was ist dann schief gegangen?

Ausbildungfähig ist warscheinlich fast jeder, nur nicht im
gewünschten Beruf.

Ja, die Schüler berücksichtigen nicht alle Ausbildungsberufe die angeboten werden.

Hallo,

ich halte es überhaupt nicht für altmodisch Ernsthaftigkeit, Disziplin und Respekt auch heute noch im Ausbildungs- und Berufsleben zu erwarten. Die Art und Weise, wie sich diese Dinge heute ausdrücken sollten, hat sich sicherlich vielfach geändert. Dies hat aber nichts daran geändert, was grundsätzlich immer noch notwendig ist.

Und zur Ernsthaftigkeit gehört natürlich insbesondere auch, das Gegenüber ernst zu nehmen, und nicht das Deckblatt der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Kosmetikerin partiell mit „Rechtsanwaltsfachangestellte“ zu überkleben, und dann ein vor Begeisterung triefendes Anschreiben dazu zu packen, wonach man ja sein ganzes Leben immer schon ReNo werden wollte (landete so als eine der vielen ungefragten und ungeliebten Initiativbewerbungen auf meinem Schreibtisch). Ich kann über einen einzelnen Rechtschreibfehler problemlos hinwegsehen, wenn ansonsten die ganze Bewerbung einen ordentlichen Eindruck macht, und man das Gefühl gewinnt, dass sich jemand wirklich ernsthaft mit dem beschäftigt hat, was er künftig machen will. Aber so bitte nicht!

Ebenfalls vermisse ich ganz oft die Fähigkeit Prioritäten setzen zu können. Dein Beispiel mit dem Vorstellungstermin passt da wunderbar herein. Ich selbst gehöre auch zu den Leute, die viel von einer ausgeglichenen Lebenssituation halten, nicht nur „nebenbei“ Vater und Ehemann sind, sondern da ein Gesamtpaket geschnürt haben, in dem auch mal in beruflicher Hinsicht klare Grenzen gezogen werden. Aber das funktioniert natürlich nur dann, wenn man auf der anderen Seite nicht nur großes Entgegenkommen erwartet, sondern dieses auch selbst mitbringt. Hier immer richtig zu priorisieren ist natürlich nicht einfach. Aber wer seinem Arbeitgeber immer das Gefühl gibt, er stehe nach Familie, Sport und Freizeit grundsätzlich auf dem letzten Platz, der braucht sich natürlich auch nicht wundern, wenn er nie auf einen grünen Zweig kommt, und im Falle des Falles ganz oben auf der Liste derjenigen stehen wird, auf die man auch ganz verzichten kann.

Allerdings habe ich auch den Verdacht, dass die früher schärfer gezogenen Grenzen für einfache Gemüter besser zu verstehen waren, und daher auch besser beachtet wurden, als es die doch eher weichen Grenzen heute sind.

Wenn früher im Büro Anzug für alle galt, dann konnte man sich daran besser orientieren, als wenn heute die Kleidung im recht freien Ermessen steht, und man zusehen muss, dass man versteht, dass es Tage mit Kundenbesuch gibt, an denen man doch mal wieder zum Anzug greift, dass Stoffhose, Edeljeans und Oberhemd oder Strickpullover doch noch etwas anderes sind als Skaterklamotten, …

Auch das „Du“ in vielen Betrieben, und der freundliche und höfliche Umgangston scheint für viele Menschen schwerer einschätzbar zu sein, als „Sie“ und Befehlston. Wenn ich „möglichst noch heute“, „etwas möchte“, und „vorschlage es auf eine bestimmte Weise zu tun“, dann gibt es immer wieder Kollegen die dies als Aufforderung zur Diskussion und unverbindlichen Wunsch interpretieren, auch wenn klar sein sollte, dass ich aufgrund meiner Position ihnen gegenüber auch genauso gut sagen könnte: „Sie machen das bis heute 17:00 und zwar genau so!“ und der Unterschied zwischen beiden Varianten nur auf der zwischenmenschlichen Ebene, nicht aber inhaltlich zu sehen ist.

Und wenn ich mit meinem Vorstand oft genug rumflaxe, dann muss ich eben trotzdem auch in jeder Blödelei einen ggf. damit gegebenen Arbeitsauftrag erkennen, und dann korrekt umsetzen, weil wir eben nicht nur Spaß miteinander haben, sondern am Ende des Tages sicherstellen müssen, dass wir alle am Monatsende wieder Geld aufs Konto bekommen. Und dafür reicht es eben nicht aus, dass man auch mal eine längere Mittagspause macht, oder bei Gelegenheit mal ohne großes Tam Tam einen halben Tag nicht im Büro sitzt (dann aber seinen BB dabei hat, und auch ran geht, und Mail beantwortet, die dringend sind), sondern dazu gehört eben auch, dass es Tage mit 12 und mehr Stunden gibt, man auch im Urlaub grundsätzlich erreichbar ist, … Nur wird diese zweite Seite der Geschichte eben von vielen nicht gesehen.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

ich bekomme jedes Jahr eine Menge Bewerbungen auf den Tisch. Schokierend finde ich immer wieder wie egal es manchen Jugendlichen zu sein scheint ob sie eine Ausbildungsstelle bekommen oder nicht. Da wird die Bewerbung einfach so dahingerotzt (Eine Menge Rechtschreibfehler, Fehler im Format, Kopien nicht lesbar, Zeugnisse fehlen usw. usw.). Wäre mir etwas wichtig, würde ich doch dafür sorgen dass solch eine Bewerbung so gut wie möglich wird. Weiß ich selber nicht wie sowas abzulaufen hat, bitte ich jemanden um Hilfe, der es weiß (Eltern, Onkel oder Tante, Lehrer, Arbeitsagentur, etc.)

Hinzu kommt dann oft, dass Bewerber in der Schule 100 oder mehr Fehlstunden haben und das nicht nur in einem Halbjahr. Was soll ich mit einem Azubi, der nie da ist? Wenn das in der Schule schon so war, wird es wohl in Zukunft nicht anders werden, davon muss man leider als ausbildender Betrieb ausgehen.

Ein weiteres Kriterium ist, dass sich oft Jugendliche bewerben, die in den Fächern, die für den Ausbildungsberuf relavant sind, sehr schlechte Noten haben.

Ich könnte noch viel viel mehr Beispiele nennen, was aber zu einem Endlosbeitrag führen würde.

Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass es Jugendlichen heute nicht bewust ist, dass man ein gewisses Maß an Interesse und Eigeniniatiative zeigen muss um an eine Ausbildungsstelle zu kommen. Das fängt für mich schon in der Schule mit den Noten und der Anwesenheit an und geht dann weiter hin zu den Bewerbungen, die zeigen sollten, dass man auch möchte und nicht einfach mal eben schnell was hinkritzelt weil man ja „muss“.

Sebstverständlich gibt es auch noch Jugendliche, die sich dessen bewusst sind. Das sind diejenige, die dann eine Chance bekommen und zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.

Gruß

Samira

Moin auch,

Danke Charlie80, bist du sicher mit dem Überangebot an
Bewerbern. War das dieses Jahr nicht umgekehrt?

jepp, ich glaube so wars.

Was die Schulnote 5 angeht ist klar, der dürfte gar keinen
Abschluss haben und müsste dann erst mal in eine
Bildungsmaßnahme zur Berufsvorbereitung.

Es geht nicht nur um den Schnitt. Wenn jemand Chemielaborant werden will, sollte er aber nicht in Mathe und Chemie eine 5 haben, selbst wenn er den Schulabschluss an sich geschafft hat.
Meinst du fachlich dumm
Praktisch keine Allgemeinbildung, kein Interesse, falsche Prioritäten, kein Benehemen (das klingt jetzt auch altmodisch).

Ralph

Moin,

Meinst du das als das Problem im Elternhaus liegt?

Ja

Kommt der Azubi aus „gutem Haus“ hat er Benehmen, Wissen,
Einstellung usw. und kommt klar;

Nein. Gerade die Jugendlichen aus „gutem Hause“ sind häufig nicht ausbildungsfähig, weil sie zu kleinen Prinzen und Prinzessinnen mit völlig überzogenen Ansprüchen und wenig Leistungsbereitschaft erzogen wurden.

Persönlichkeiten statt Tyrannen: Oder: Wie junge Menschen in Leben und Beruf ankommen ISBN-10: 3579068679 Buch anschauen

Gruß
Marion

Meinst du fachlich dumm
Praktisch keine Allgemeinbildung, kein Interesse, falsche
Prioritäten, kein Benehemen (das klingt jetzt auch
altmodisch).

Nein, ich meine wirklich dumm. Damit bezeichne ich Menschen deren IQ so niedrig ist, dass sie z.B. nicht mal einen Satz gerade rauskriegen oder sich nach mehrjähriger Tätigkeit in einem Bereich noch nichtmal ein Grundwissen aneignen konnten. Da mir solche Menschen zum ersten Mal nach meiner Schulzeit begegneten wahr ich darüber recht schockiert. Besonders krass fand ich, dass sich diese Leute (damit sind die gemeint denen ICH begegnet bin) gnadenlos überschätzen und zum Beispiel der Meinung sind, sie wären ausgebildete Handwerker, weil sie vom Arbeitsamt aus ein Praktikum bei einem Elektriker gemacht haben. Wenn Du aber auch nur einfachste Fachbegriffe abfragst, können sie die nicht erklären. Grundsätzlich sind aber andere an ihrem Versagen schuld.

Menschen mit mangelnder Allgemeinbildung haben aus meiner Sicht einfach kein Interesse sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen (Was auch ihr gutes Recht ist). Allerdings wären sie geistig in der Lage sich dieses Wissen anzueignen.

Moin auch,

soclhe Leute gibt es, ja. Aber die gab es schon immer und heute gibt es nicht mehr davon als vor 20 Jahren. Die sind also sicherlich nciht dafür verantwortlich, dass viele junge Menschen heute ausbildungsunfähig sind.

Ralph

Nö, verantwortlich sind die für ihre Situation nicht. Nur leider sind das die die niemals einen vernünftigen Job kriegen werden, weil sie die Anforderungen nicht schaffen.

Halt das was man unter einem richtig armen Schwein versteht…

Hallo Allerseits,

wie immer lese ich diese Rubrik Ausbildung mit großem Interesse, weil ich selbst Kinder habe, die bereits eine Ausbildung suchen bzw. jetzt begonnen haben. Ich mache das, weil ich zu Beginn der Bewerbung meines ersten Kindes ziemlich blöd da stand. Von der Schule kam erst mal sehr wenig bis gar keine Unterstützung und da ist man als Eltern gefordert.
Mein erstes Kind hat sicherlich nicht das wünschenswerte Zeugnis eines AG gehabt, hat aber trotzdem eine sehr gute Ausbildung angefangen(von vielen Bewerbern genommen worden).
Den Grund sehe ich darin, dass wir viel Zeit und Geduld mit Bewerbungsanschreiben, unzählige Gespräche und auch Konsequenzen bei Nichteinhaltung von Regeln, vereinbart haben und ich auch Eignungstest und persönliche Vorstellungstest mit meinem Kind geübt habe (indem man bespricht, wie manche Antworten auf Fragen für den Arbeitgeber wirken, was wichtig ist zu erwähnen ohne zu lügen oder übertreiben)
Das hat mich sehr viel Kraft und Zeit gekostet, aber ich sehen nun einen jungen Erwachsenen, der mit Freude in die Arbeit geht, weil er erfährt, dass Dinge wie ordentliches Anziehen, Höflichkeit und Interesse und guter Wille, sich auszahlt und ihm Achtung und Erfolgserlebnisse zu Teil werden, auch wenn er teilweise an die 12 Std. mit Fahrzeit unterwegs ist und um 4.30 UHr in die Arbeit muss.
Ich sehe das als Aufgaben der Eltern, sich dafür einzusetzen, dass ihre Kinder die richtigen Weichen gestellt bekommen. Den Rest müssen sie sowieso alleine bewältigen. Vielleicht macht das machen Erziehungsberechtigen zu viel Arbeit.
Gruß
evifrog