Hallo,
zunächst mal: Wärme ensteht nicht durch die Reibung der Atome untereinander, sondern Wärme ist die Bewegung der Atome selbst. Daß beim Reiben von Gegenständen Wärme entsteht, heißt nur, daß dabei die Atome aufgeschüttelt werden und sich dann schneller bewegen.
Zu Deiner Frage: Es hängt davon ab…
a) Wird das Gas einfach nur ausgeströmt, oder wird leistet es Arbeit, d.h. beschleunigt es, reißt es etwas mit, bewegt einen Kolben etc?
b) Was für ein Gas ist es?
Zu a) Wird ein „ideales“ Gas, das ist ein gedachtes Gas aus unendlich klein gedachten Punkten, die sich untereinander nicht anziehen können (welches also nie flüssig werden kann), langsam ausgedehnt, ohne daß es dabei schnell strömt oder etwas wegdrücken muß, dann wird es nicht kälter. Die Bewegung der Gasteilchen ist einfach über einen größeren Raum verteilt, wie eine Menschenmenge, die auseinanderströmt, aber jeder geht genauso schnell wie vorher.
Wird das Gas aber zB durch eine Düse dabei beschleunigt oder drückt es einen Kolben weg, dann wird es kälter, denn dann muß die Bewegung der Teilchen = Wärme in Bewegung zB des Kolbens = Arbeit umgesetzt werden.
Zu b) Echte Gase sind nicht ideal, d.h die Teilchen sind „klebrig“, und wenn sie sich langsam genug bewegen, dann pappen sie zusammen (das Gas wird flüssig und fest), und dabei wird Energie frei. Umgekehrt wird Energie verbraucht, wenn ich die Teilchen auseinanderreiße oder dafür sorge, daß sie sich seltener treffen, indem ich den Druck senke. Das nennt man Joule-Thompson Effekt, und hier wird ein Gas sogar dann kälter, wenn ich es einfach nur verdünne, ohne daß es Arbeit leistet. Es hängt hier von der Gas-Sorte ab, und von der Temperatur, die das Gas schon hat. Es gibt auch Gase, die sich dabei erwärmen, etwa Helium bei Raumtemperatur, das ist der inverse JT-Effekt.
Bei dem bekannten Effekt, daß ausströmende Preßluft oder CO2 kalt wird, spielen beide Effekte a) und b) eine Rolle.
Gruß
Moriarty