'auserkoren' Infinitiv?

ich habe grad einen text geschrieben und das partizip perfekt „auserkoren“ gebraucht weil es in dem kontext so gut passt.
meine frage: was ist der infinitiv?

gruesse fabian

Hallo Fabian,

den Infinitiv gibt es, meine ich, nur noch zu „küren“ solo, zu dem neben „gekürt“ auch „gekoren“ gebildet werden kann, und zu „kören“, welches allerdings „gekört“ macht.

ausküren??? glaub ich nicht.

Weiterführend: Ists jetzt deswegen ein Adjektiv geworden, weil es den Infinitiv abgelegt hat?

Schöne Grüße

MM

Hallo Fabian,

soll von „kören“ kommen. Öffne
http://www.ph-weingarten.de/homepage/lehrende/ossner…
und suche nach kören.

Alle Angaben ohne Gewehr und ohne Gewähr!
Gruß
Thomas

ich habe grad einen text geschrieben und das partizip perfekt
„auserkoren“ gebraucht weil es in dem kontext so gut passt.
meine frage: was ist der infinitiv?

gruesse fabian

hi fabian,

ich *glaube zu wissen*, daß der infinitiv „erkiesen“ ist.

wo aber das „aus“ davor herkommt…??
keine ahnung.

gruß,
miranda

kiesen
Hi Mirande, Fabian,

ich *glaube zu wissen*, daß der infinitiv „erkiesen“ ist.

„kiesen“ oder als Nebenform „erkiesen“ ist richtig.

Auszüge aus dem Grimm’schen Wörterbuch:

„ERKOREN, part. praet. von erkiesen: mhd.“

„ERKIESEN, eligere, goth. uskiusan, ahd. archiosan, mhd. erkiesen, alts. âkiasan, ags. âceosan. kiesen hiesz eigentlich sehen, erkiesen also ausersehen, auslesen, erwählen. die form anlangend, so nimmt erkiesen, gleich dem einfachen kiesen, im praet. r statt s an: erkor, pl. erkoren, part. erkoren (erkosen zeigt noch KEISERSBERG in einer unter 3 angezognen stelle); mhd. verblieb s nur dem sg. praet. erkôs, pl. und part. haben erkurn, erkorn, goth. geht s allenthalben durch, uskaus, uskusun, uskusans. die tertia sg. lautet uns erkieset für erkeuset, mhd. erkiuset. noch nachtheiliger war der übertritt des ganzen wortes in die schwache conjugation, praet. erkieste, part. erkiest (s. unter 6). LUTHER braucht kein erkiesen, doch hat er auserkoren.“

und

„KIESEN, tentare, explorare, cernere, eligere, ein im nhd. seltner werdendes und jetzt veraltetes wort, das doch im leben lange eine wichtige rolle spielte und auch blosz sprachwissenschaftlich genommen eine bedeutsame geschichte hat.
[…]
3) Die vorherschende bed., wählen, erwählen, auswählen, und zwar nach genauer prüfung, während wählen (mhd. wellen, goth. valjan) vermöge seines zusammenhangs mit wollen (wëllen, viljan) eigentlich ein herausnehmen nach wunsch und willen ausdrückt (wie optare, aÓreÙsJai), vgl. WACKERNAGEL bei Haupt 2, 547, und besonders im Sachsensp. 3, 57 a. e. die unterscheidung zwischen dem förmlichen kiesen bei der königswahl und dem vorausgehenden erwelen der fürsten, einer art vorwahl.“

Grüße
Wolfgang

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Hi Miranda,

mir kommt gerade ein Liedanfang in den Sinn:
„Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch´ Gut gewonnen…“

Ich müsste mal suchen, von wem das ist.

Gruß: Zerni

Musik erkiesen
Das:

„Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch´ Gut
gewonnen…“

hat Martin Luther verbrochen!

Gruß Fritz