Ausführung Betontreppe im Neubau

Liebe/-r Experte/-in,

Hallo Experten,

in unserem Neubau wurden Betontreppen eingebaut die mit 4 cm dicken Eichenholzstufen belegt werden sollen.

Die Treppe zum Sitzboden, die ich nachgemessen habe bereitet mir Probleme.

Die letzte Beton-Stufe liegt 6 cm tiefer als die Estrichoberkante im Spitzboden.
Wenn auf den Estrich der Bodenbelag noch aufgebracht wird (1,5 cm Holzbelag) ist eine Differenz von 7,5 cm vorhanden.

Wird die Holzeichen-Stufe aufgebracht entsteht eine „Stolperkante“ eigentlich müßte die letzte Beton-Stufe, wenn die Holzstufe aufgebracht ist plan zum Bodenbelag abschließen)
von 7,5 cm Gesamt-Differenz) - 4 cm Eichenholzstufe = 3,5 cm verbleibende Differenz = Stolperstufe zum Estrich mit Holzbelag im Spitzboden.

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Ich habe zwar eine Zeichnung erstellt, aber man kann hier, so glaube ich, keine Dokumente hochladen.

Der Architekt will die Treppe auf unsere Kosten nachbessern lassen.
Alle Stufen sollen „aufgefüttert“ werden, extrem kostenintensiv, also alle Stufen ca. 3,5 cm nachträgliche Anpassung.
Ich denke aber, hier hat jmd. bei der Planung oder Ausführung die Estrichhöhe und den Bodenbelag vergessen.

Gehe ich richtig in der Annahme und wenn ja, wer trägt die Kosten der Nachbesserung (Rohbauunternehmen oder Architekt)?

Danke für alle Antworten.

Guten Tag @Christine,
wie Sie schon richtig geschrieben haben, hat hier irgendjemand eine falsche oder unvollständige Zeichnung angefertigt. Dann hat derjenige, der für diese Zeichnung verantwortlich ist, auch die Kosten der Nachbesserung zu tragen.
Wenn jedoch die Zeichnung richtig und vor allen Dingen v o l l s t ä n d i g war, muss der ausführende Unternehmer die Nachbesserung selbst vornehmen und auch die Kosten tragen.

Im Zweifelsfall ziehen Sie einen unabhängigen Sachverständigen zu Rate.
Gruß aus Hagen in Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki
Architekt und Beratender Bauingenieur
Mitglied der Ing.-Kammer NRW

Hallo Frau Christine,

Nach Ihre Darstellung kommt unmissverstaendlich hervor, dass die zulaessigen Masstoleranzen nicht eingehalten wurden!

Die Frage ist: was sagt dazu der verantwortlicher Bauleiter (wurde diese Aufgabe dem Architekt übertragen, oder wurde hierfür ein Fachmann beauftragt?). Er hat naemlich vor und bei der Ausführung die plaene zu prüfen und die ungereimtheiten zu klaeren! Das Gleiche gilt auch für den Unternehmer. Die Kosten für Nachbesserung muss derjaenige tragen, der seine Aufgabe nicht sachgemaess erfüllt hat, d.h. keineswegs der Bauherr.

Grüsse
Molnar

Sehr geehrter Herr Kahlki,

Danke für Ihre Antwort.
Ich hatte mir schon so etwas gedacht. Mein leider schon sehr früh an Krebs verstorbener Vater war auch Bau-Ing. und ich war als Kind schon mit ihm auf seinen Baustellen.
Ich wünschte er würde noch leben.

Schade, dass man hier keine Dateien anfügen kann.
Die Werkplanung vom Architekten scheint ein „Witz“ zu sein.
Er hat die Treppe nur für ein Stockwerk (das mittlere ausgewiesen vom EG ins DG) erstellt und wir haben 3 Treppen mit unterschiedlicher Anzahl von Stufen, da das EG eine höhere Deckenhöhe hat.
Die Mängel, die ich bisher gesehen habe beziehen sich auf die Treppe vom OG in den Spitzboden.

Darf ich noch zwei Fragen anfügen, wenn Sie erlauben?

  1. Die Betondecke im Obergeschoss (dort sind bereits Dachschrängen) ist in der Weise so schlecht ausführt,
    dass der Trockenbauer nachdem er Dämmung zwischen den Dachsparren und Folie und Lattung aufgebracht hat mit den Gipskartonplatten keinen regelmäßigen Anschluss an die Betondecke finden kann, da diese aussieht wie „ausgefressen/ausgefranzt“.
    Die Abstände zwischen Dach und Betondecke weisen unterschiedlich große Abstände aus, die an vielen Stellen so groß sind, dass, wenn der Gipskarton aufgebracht würde weiterhin eine Lücke zur Betondecke bestehen bleibt.
    Wenn man von unten an den äußerden Rand der Betondecke schaut (dort wo das Dach beginnnt) , sieht es so aus, als hätte ein riesiges Tier ungleichmäßig Stücke am Rand der Betondecke zum Dach hin „herausgebissen“.

Ich habe mir andere Baustellen bzw. Betondecken in den Obergeschossen angesehen. Hier kann man sogar ganz genau den rechten Winkel sehen, den die Schalungsbretter hinterlassen haben. Die Betondecke verläuft ganz grade im rechten Winkel zum Dach.

Unser Decke ist so „ausgefressen“ dass mal eine Gipskartonplatte die Betondecke erreicht, vielfach aber eine Lücke bis zur Betondecke bleibt.
Der Architekt hat die Rechnung des Bauunternehmens, was den Rohbau erstellt hat damals frei gegeben.

Ist so eine Betondecke wirklich akzeptabel.
Der Trockenbauer hat sofort Bedenken gegenüber mir und dem Architekten geäußert. Dieser hatte dann den abenteuerlichen Vorschlag, die Folie nicht unter der Betondecke zu befestigen, sondern auf der Betondecke im Stockwerk darüber, was eine unzumutbare Arbeit für den Trockenbauer darstellen würde.
Irgendwie hat man das Gefühl der Architekt reklamiert nicht sondern steht auf Seiten des Bauunternehmens/Rohbauer.

Die vorgenannte Betontreppe sah damals auch so aus,
als wären an den Vorderkanten der Treppenstufen die Schalungsbretter herausgerissen worden.
Alle Stufen hatten zur Vorderseite (Setzstufenseite) große Rausbrüche von Beton, fehlende Teile im Beton der Treppenstufe, die dann notdürftig nachbearbeitet wurden.

So eine miserabel ausgeführte Treppe habe ich noch auf keiner Baustelle gesehen.

Muss man so etwas akzeptieren, hiermit meine ich aber primär die „ausgefranste“ Betondecke, wo weder die Folie noch die Gipskartonplatten ordnungsgemäß angebracht werden können?

Und noch eine Frage:
2) Wir haben 2 Gauben auf einer Seite des Daches im Obergeschoss.
Wenn ich innen im Gebäude bin und unter die Gauben krabbele in der Dachschräge(praktisch liegt darüber die Außenfensterbank)
dann ist die Unterspannbahn innen nicht bis unter den Gauben/Fensterbank geführt. Es besteht eine Lücke. Wenn ich die Unterspannbahn mit dem Finger etwas herunter drücke sehe ich die Dachziegel.
Hätte die Unterspannbahn nicht komplett die Dachziegel von innen abdecken müssen?
Es ist ein wenig schwierig das zu beschreiben ohne Bilder.

In den Dachschrägen unterhalb der Gauben schließt die Unterspannbahn nicht ab.
Es ist eine Lücke vorhanden durch die es zieht und wenn ich diese Unterspannbahn an der oberen Kante ein wenig mit dem Zeigefinger herunter drücke sehe ich die Dachpfannen.

Müßte dies nicht auch ein geschlossenes System der Unterspannbahn zum Innenraum hin sein?

Falls Sie mir nochmals antworten und meine Ausführungen überhaupt verstanden haben möchte ich mich hier schon einmal recht herzlich bedanken.

Viele Grüße, Christine

Re^2: Ausführung Betontreppe im Neubau
Sehr geehrter Herr Kahlki,

Danke für Ihre Antwort.
Ich hatte mir schon so etwas gedacht. Mein leider schon sehr früh an Krebs verstorbener Vater war auch Bau-Ing. und ich war als Kind schon mit ihm auf seinen Baustellen.
Ich wünschte er würde noch leben.

Schade, dass man hier keine Dateien anfügen kann.
Die Werkplanung vom Architekten scheint ein „Witz“ zu sein.
Er hat die Treppe nur für ein Stockwerk (das mittlere ausgewiesen vom EG ins DG) erstellt und wir haben 3 Treppen mit unterschiedlicher Anzahl von Stufen, da das EG eine höhere Deckenhöhe hat.
Die Mängel, die ich bisher gesehen habe beziehen sich auf die Treppe vom OG in den Spitzboden.

Darf ich noch zwei Fragen anfügen, wenn Sie erlauben?

  1. Die Betondecke im Obergeschoss (dort sind bereits Dachschrängen) ist in der Weise so schlecht ausführt,
    dass der Trockenbauer nachdem er Dämmung zwischen den Dachsparren und Folie und Lattung aufgebracht hat mit den Gipskartonplatten keinen regelmäßigen Anschluss an die Betondecke finden kann, da diese aussieht wie „ausgefressen/ausgefranzt“.
    Die Abstände zwischen Dach und Betondecke weisen unterschiedlich große Abstände aus, die an vielen Stellen so groß sind, dass, wenn der Gipskarton aufgebracht würde weiterhin eine Lücke zur Betondecke bestehen bleibt.
    Wenn man von unten an den äußerden Rand der Betondecke schaut (dort wo das Dach beginnnt) , sieht es so aus, als hätte ein riesiges Tier ungleichmäßig Stücke am Rand der Betondecke zum Dach hin „herausgebissen“.

Ich habe mir andere Baustellen bzw. Betondecken in den Obergeschossen angesehen. Hier kann man sogar ganz genau den rechten Winkel sehen, den die Schalungsbretter hinterlassen haben. Die Betondecke verläuft ganz grade im rechten Winkel zum Dach.

Unser Decke ist so „ausgefressen“ dass mal eine Gipskartonplatte die Betondecke erreicht, vielfach aber eine Lücke bis zur Betondecke bleibt.
Der Architekt hat die Rechnung des Bauunternehmens, was den Rohbau erstellt hat damals frei gegeben.

Ist so eine Betondecke wirklich akzeptabel.
Der Trockenbauer hat sofort Bedenken gegenüber mir und dem Architekten geäußert. Dieser hatte dann den abenteuerlichen Vorschlag, die Folie nicht unter der Betondecke zu befestigen, sondern auf der Betondecke im Stockwerk darüber, was eine unzumutbare Arbeit für den Trockenbauer darstellen würde.
Irgendwie hat man das Gefühl der Architekt reklamiert nicht sondern steht auf Seiten des Bauunternehmens/Rohbauer.

Die vorgenannte Betontreppe sah damals auch so aus,
als wären an den Vorderkanten der Treppenstufen die Schalungsbretter herausgerissen worden.
Alle Stufen hatten zur Vorderseite (Setzstufenseite) große Rausbrüche von Beton, fehlende Teile im Beton der Treppenstufe, die dann notdürftig nachbearbeitet wurden.

So eine miserabel ausgeführte Treppe habe ich noch auf keiner Baustelle gesehen.

Muss man so etwas akzeptieren, hiermit meine ich aber primär die „ausgefranste“ Betondecke, wo weder die Folie noch die Gipskartonplatten ordnungsgemäß angebracht werden können?

Und noch eine Frage:
2) Wir haben 2 Gauben auf einer Seite des Daches im Obergeschoss.
Wenn ich innen im Gebäude bin und unter die Gauben krabbele in der Dachschräge(praktisch liegt darüber die Außenfensterbank)
dann ist die Unterspannbahn innen nicht bis unter den Gauben/Fensterbank geführt. Es besteht eine Lücke. Wenn ich die Unterspannbahn mit dem Finger etwas herunter drücke sehe ich die Dachziegel.
Hätte die Unterspannbahn nicht komplett die Dachziegel von innen abdecken müssen?
Es ist ein wenig schwierig das zu beschreiben ohne Bilder.

In den Dachschrägen unterhalb der Gauben schließt die Unterspannbahn nicht ab.
Es ist eine Lücke vorhanden durch die es zieht und wenn ich diese Unterspannbahn an der oberen Kante ein wenig mit dem Zeigefinger herunter drücke sehe ich die Dachpfannen.

Müßte dies nicht auch ein geschlossenes System der Unterspannbahn zum Innenraum hin sein?

Falls Sie mir nochmals antworten und meine Ausführungen überhaupt verstanden haben möchte ich mich hier schon einmal recht herzlich bedanken.

Viele Grüße, Christine

Sehr geehrter Herr Molnar,

zunächst vielen Dank für Ihre Antwort.

Der Architekt hat nur eine Teppe (von dreien) als Werkplanung gezeichnet und nur die vom EG in das OG
(hier ist die Deckenhöhe höher als in den anderen Geschossen.)
Die von mir bemängelte Treppe (bisher, weil die Abweichnung so ins Auge gefallen ist) vom OG in den Spitzboden, dafür liegt uns keine Zeichnung vor.

Von den anderen Treppen, die auch jeweils eine Stufe weniger haben (KG ins EG und OG in den SpB), haben wir keine Zeichnungen bekommen.Die müßten also fehlen.
Auf welcher Basis der Betonbauer überhaupt gearbeitet hat entzieht sich meiner Kenntnis.

Und der Architekt hat die Rechnung vom Rohbauer/Betonbauer frei gegeben.

Hallo Christine,
natürlich kann ich Ihnen aus der Entfernung nicht helfen, da nur eine Ortsbesichtigung Klarheit schaffen würde. Aber Sie haben einen Architekten und der ist für eine Kontrolle der Arbeiten zuständig. Man nennt das Bauüberwachung. Dazu gehört auch die Überwachung der Beseitigung der festgestellten Mängel.
Also listen Sie die festgestellten Mängel schriftlich auf und fordern Sie Ihren Architekten in diesem Schreiben dazu auf, diese Mängel beseitigen zu lassen. Erklären Sie ihm, dass einer der Beteiligten dafür verantwortlich sein muss. Falls er als Architekt keinen verantwortlichen Handwerker ausmachen könne, würden Sie ihm die Kosten der Mängelbeseitigung vom Honorar abziehen.
Sollten Sie einen guten Rechtsanwalt für Baurecht kennen, holen Sie sich dort schon einmal einen mündlichen Rat ein. Vorher aber das Honorat des RA klären.
Gruß aus Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki

Sehr geehrte Frau Christine,

wie Sie die Sachlage neulich darstellen es scheint mir, dass Ihr Bauvorhaben sehr chaotisch ablaeuft.
Mein Rat daher: am liebsten holen Sie sich einen Fachmann (Projektleiter), der dazu faehig ist die am Bau Beteiligte zu koordinieren!

Grüse
Molnar