Hallo,
„Das hat er/sie noch nie gemacht“ ist wohl einer der häufigsten Sätze, die man von Hundebesitzern hört
. Und auch bei deinem Hund passierte etwas, womit man bislang keine Probleme hatte, eben zum ersten Mal.
Die Betonung liegt dabei auf „erstem“, denn du musst davon ausgehen, dass es nicht dabei bleiben wird. Warum die Hündin gerade zu diesem Zeitpunkt losmarschiert ist, kann vielerlei Ursachen haben. Es kann ein banaler Zufall gewesen sein, der einen Reiz einfach höher erscheinen ließ als den Gehorsam oder die simple Tatsache, dass der Hund mit 3 Jahren erwachsen genug ist, um sich selbstständig zu machen.
Wenn es erst einmal vorgekommen ist, hast du noch die Chance, erzieherisch einzuwirken. Dazu musst du in den nächsten Tagen die Situation so vorbereiten, dass das Donnerwetter des Herrn über den Hund hereinbrechen kann und dann dafür sorgen, dass der Hund wieder Lust aufs Abhauen kriegt. Vielleicht kannst du jemand mit Hundekumpel bitten, vor dem Grundstück eine Spiel-und-Spaß-Aktion zu inszenieren oder einfach den Hund lange genug liegen lassen, dass ihm langweilig werden MUSS.
Wie das Donnerwetter aussieht, musst du selbst entscheiden. Ob du beim Ausbruchsversuch blitzartig aus dem Versteck auftauchst und den Hund packst und ordentlich zusammenfaltest oder ob du ihn per Wasserstrahl von den Pfoten holst, hängt von dem ab, was den Hund beeindruckt und was du an Möglichkeiten hast.
Diese Aktion würde ich nach 3 Tagen wiederholen. Läuft der Hund nicht mehr weg, kannst du die nächste „Versuchung“ 3 Wochen später starten. Versucht er nach 3 Tagen wieder, abzuhauen, ist er 2 Tage später erneut dran.
Wenn dir das zu mühsam ist oder nicht praktikabel erscheint, bleibt nur, ihn entweder im Haus zu lassen oder ihm eine Laufleine zu installieren. Letztere hat den Nachteil, dass bei einem uneingezäunten Grundstück fremde Hunde deinen Hund belästigen können und er keine Möglichkeit zur Flucht hat.
Schöne Grüße,
Jule