Ausgeschaltete LED-Lampen flackern

Sobald meine LED-Lampen ausgeschaltet werden beginnen sie zu flackern.

Hallo,

Über die Zuleitung fängt die Lampe auch im ausgeschalteten Zustand eine induktive und kapazitative eingekoppelte Spannung ein. Der Kondensator in der Steuerelektronik der Lampe lädt sich auf. Nach einer kurzen Zeit reicht es dann für einen Lichtimpuls.

Gruß
nicki

Sobald meine LED-Lampen ausgeschaltet werden beginnen sie zu
flackern.

Beim Tausch von Glühlampen auf LEDs oder Energiesparlampen tritt manchmal der Effekt auf, dass auch bei ausgeschaltetem Schalter diese entweder in Abständen kurz aufblitzen oder dauerhaft leicht glimmen.

Woran liegt das?

Eine mögliche Ursache ist, dass in Schaltern Glimmlampen verbaut sind, die das Auffinden des Schalters erleichtern sollen (sie Glimmen bei ausgeschalteter Lampe). Diese leiten einen sehr kleinen Strom zur Lampe, wenn sie eigentlich ausgeschaltet ist.

Eine andere Ursache liegt daran, dass in den Wänden Leitungen mit mehreren Kupferadern liegen. Eine Ader führt die Netzspannung von 230V zur Lampe, wenn der Schalter betätigt wurde. Eine andere Ader der selben Leitung oder eine Ader in einer direkt daneben liegenden Leitung führt dauerhaft 230V (etwa zu einer Steckdose). Nun koppelt sich ein sehr kleiner Strom von einer Ader zur anderen ein.
Dies ist fast nie ein Fehler (z.B. durch eine defekte Isolation), sondern ein physikalischer Effekt:
Zwei Adern nebeneinander bilden einen Kondensator. Dieser ist für Wechselspannung ein wenig durchlässig. Je länger die Adern parallel nebeneinander liegen und je näher sie beieinander sind, desto größer ist der durchgelassene Strom.

Daher findet man diesen Effekt oft in Treppenhäusern oder Fluren, wo viele Leitungen längere Strecken nebeneinander verlegt sind.

Dieser Strom, der sich in Bereichen von weniger als 1mA bewegt ( 1mA ist ein Tausendstel Ampere!), bringt eine Glühlampe nicht zum Leuchten.

Er kann aber bei LEDs und Energiesparlampen dazu führen, dass sich wie bei einem Blitzgerät ein kleiner Energiespeicher in der Lampe auflädt, der beim Erreichen einer bestimmten Spannung zum kurzen Aufblitzen der Lampe führt, wobei er sich entlädt.
Je nach Schaltung der Lampe kann diese auch dauerhaft leicht glimmen.

Dieses Glimmen und vor allem das rhythmische Aufblitzen werden oft als störend empfunden, obwohl der Stromverbrauch minimal ist.

Wie kann man das verhindern?

Glimmlampen in Schaltern lassen sich entfernen. Es ist auch möglich, dass man lediglich am Schalter eine weitere Ader, den sogenannten Neutralleiter, anschließen kann, damit das Glimmen oder Blitzen aufhört. Dazu muss dieser Leiter natürlich am Ort des Schalters vorhanden sein und der Schalter muss für den Anschluss geeignet sein. Dies ist Arbeit für einen Fachmann!

Die andere Ursache man spricht von kapazitiv eingekoppelten Strömen kann man nicht beheben. Man kann aber dafür sorgen, dass der Strom an der Lampe vorbei geleitet wird. Dazu beauftragt man den Fachmann, einen Kondensator parallel zur Lampe anzuschließen.
Dieser Kondensator muss geeignet sein, dauerhaft 230V zu vertragen. Besonders geeignet sind dazu Entstörkondensatoren mit der Klassifizierung X2 und einer Kapazität von 0,47 bis 1µF, zum Beispiel von der Firma WIMA der Typ MP 3-X2.
Bitte keine Versuche mit nicht für den direkten Betrieb an Netzspannung zugelassenen Kondensatoren, es besteht sonst akute Brandgefahr!

Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass dieser Einbau nur vom Fachmann erfolgen darf.

Durch den Kondensator kann nun der kapazitiv eingekoppelte Strom an den Lampen vorbei fließen. Sie erhöhen NICHT den Stromverbrauch. Es fließt zwar ein geringer Strom, dieser überträgt aber keine Energie, er lässt den Stromzähler folglich auch nicht schneller drehen und wird von Fachleuten daher auch als „Blindstrom“ bezeichnet.