Hallo,
hier gibt es wieder verschiedene Sichtweisen… was man kann und was man darf. Ich will/kann hier nicht über die Polizei reden, da ich kein Beamter bin und daher nicht wirklich die internen Vorgänge nachvollziehen kann. Da ich aber im Bereich Datenverarbeitung/Datenschutz tätig bin, kann ich allgemein ein wenig drüber schreiben… den letzten Schluss muss dann jeder für sich ziehen (auch wenn es so natürlich mehr Anlass zur Spekulation in Richtung Verschwörung gehen kann).
Egal, ob als Polizist, Arzt, Beamter oder einfacher Entwickler - man hat extrem viel Macht und Möglichkeiten. Daten sollten eigentlich so abgelegt werden, dass eine einzelne Person nicht direkt Rückschlüsse ziehen kann. D.h. konkret, dass die Personenbezogenen Daten (Name, Anschrift, etc pp) in eine Datei (eher Datenbank - unabhängig was das ist… sagen wir Datei… das kennen die meisten) kommen. Jede Person hat jetzt eine ID. Die praxisrelevanten Daten (Polizeieintrag, Steuererklärung, Krankenakte) sollte dann in eine andere Datei (Datenbank) gepackt werden. Einzige Verknüpfung ist die ID. Die Krankenschwester (Deputy, …) können jede Datei nur ansich sehen (ohne IDs). Sie können also Die Stamm/Personendaten einsehen und ändern und sie können zu den einzelnen Fälle etwas schreiben (z.B. Bei der Krankengeschichte die einzelnen Nummern zur Abrechnung). Eine richtige Verbindung, welche Krankengeschichte zu welchem Patienten (der Einfach halber, bleiben wir jetzt bei diesem Beispiel) gehört, kann nicht eingesehen werden.
Jetzt sind Krankenschwestern aber nicht doof. Die wissen genau, welcher Patient zu welcher Zeit so ca da waren und können daher sehr schnell Rückschlüsse ziehen - so viel dann zum Datenschutz.
Ein weiteres Problem: Das obere Szenario mit den beiden Dateien/Datenbanken ist schon ein ‚idiellerer‘ Zustand, den man aber nicht immer vorfindet. Meistens sind die beiden verschiedenen Tabellen (Stammdaten/Krankendaten) in einer Datei/Datenbank… so viel zum Datenschutz.
Dann gibt es noch immer die Frage des Vorganges. Richtig ist ja, dass es immer wieder Momente gibt, wo eine Person auf die Daten zugreifen muss. Auch hier gibt es verschiedene Szenarien… bei wenig brisanten Daten ist einfach der Arbeitsplatz (Computer) gesichert… somit haben ‚nur‘ Gäste keinen zugang, alle anderen aber schon. Dann gibt es noch verschlüsselte Zugänge (Für die Datei/Datenbank/Programm), so können auch die wenigsten Kollegen rein gucken, die evt Zugang zu dem Computer haben. Dann gibt es sicher noch die Möglichkeit, dass man jede Abfrage noch eimal verifizieren lässt (Ähnlich wie mit den TANs bei der Bank)… noch eine Stufe weiter wäre dann, dass man bei einer Stelle anrufen muss, um sich dort das OK abzuholen.
Jetzt kann sich jeder sicher vorstellen, dass letzter Fall echt nur bei den hochbrisanten Daten passiert… der Normalfall wird eher Version 1 oder 2 sein.
Man sieht - wirklich sicher können Daten gar nicht abgelegt sein. Die sichersten Daten sind die, welche nicht gespeichert werden. Alle anderen bedeuten immer Macht (für den, der weiß, wie er sie einzusetzen hat). Macht bedeutet immer Korruption…
Eine Möglichkeit, um das ganze ein wenig einzuschränken: Man protokolliert die Zugriffe, um später zumindest zu wissen, wer wann wie wo warum auf die Daten zugegriffen hat.
Aber auch das hilft nicht wirklich. Man kann zum einen zwar sptäer eine Person evt. zur Rechenschaft ziehen - der Schaden ist aber meistens dann schon angerichtet. Das andere Problem ist aber auch, wirklich zu beweisen, dass die Logdateien nicht lügen. Auch hier kann man sie zum Teil umgehen, sie manipulieren oder sich einfach als wer anders ausgeben.
Fazit: Alle Daten können die wenigsten einsehen, aber es gibt eingie Personen. Glauben kann man aber ganz sicher, dass die meisten sehr viel in Erfahrung bringen können und nicht immer sind die entsprechenden Stellen eingerichtet, um dieses zu kontrollieren. Das hat zwei Gründe: die extreme Verlangsamung der Vorgänge und die unglaubliche Menge der Daten, die es einfach schon gibt - und die dadurch erzeugt werden würde.
Zum Fall: Wie ich schon sagte, kann ich nichf für (oder gegen) die Staatsgewalt (in dem Fall Polizei) sprechen, da ich die Interna nicht kenne. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sicher der ein oder andere die Möglichkeit hat in diese Daten zu schauen und ich würde auch drauf wetten, dass diese Möglichkeit genutzt wird - wir sprechen einfach von Menschen.