Auslandseinsatz deutscher Polizisten

Hallo,

meine Fragen zum obigen Thema beziehen sich vor allem auf die Entlohnung/Besoldung.

Was verdient ein deutscher Polizist, der für 1 Jahr z.B. nach Afganistan geht??
Zu seinem (deutschen) Grundgehalt werden ja noch irgendwelche Zuschläge kommen. Wieviel ist das ? Wer zahlt das ?
Gibts einen extra Gefahrenzuschlag?
Sind diese Zuschläge auch anrechenbar auf den Pensionsanspruch??

Fragen über Fragen und google hat mir nicht wirklich weiter geholfen.

Danke für eure Antworten

hatchbeck

Hallo,

Was verdient ein deutscher Polizist, der für 1 Jahr z.B. nach
Afganistan geht??
Zu seinem (deutschen) Grundgehalt werden ja noch irgendwelche
Zuschläge kommen. Wieviel ist das ? Wer zahlt das ?
Gibts einen extra Gefahrenzuschlag?

Sind diese Zuschläge auch anrechenbar auf den
Pensionsanspruch??

Antworten auf Deine Fragen müßtest Du im Beamtenversorgungsgesetz nachlesen können…

Gruß
Kieckie

Sind diese Zuschläge auch anrechenbar auf den
Pensionsanspruch??

Meiner Meinung nach sind die Zuschläge nicht anrechenbar, weil ein solcher Auslandseinsatz normalerweise nicht länger als drei Jahre geht. Erst wenn man die Zuschläge über drei Jahre hinaus bezieht, sind sie Ruhegehaltsfähig. Zumindest ist dies im Innland der Fall.

Sind diese Zuschläge auch anrechenbar auf den
Pensionsanspruch??

Nein, die Auslandsbezüge sind nicht ruhegehaltsfähig.
Wie und in welcher Höhe die Auslandsbezüge gezahlt werden, hängt auch sehr von der Art des Einsatzes ab. U.U. werden diese von der UNO oder der EU (re-)finanziert und wesentlich andere Sätze als die nach deutschem Recht gezahlt. Ob diese höheren Sätze aber dem Beamten zugute kommen, hängt wiederum von der Art des Einsatzes ab.
Die Auslandseinsätze können auch länger als 3 Jahre andauern.

Iru

wie wärs mal mit konkreten Zahlen . . .
Ertsmal danke für eure Antworten.

Hab mir diese und jene Gestzeswerke zu Gemüte geführt.
Kann denn jemand mal konkrete Zahlen nennen ???
Was bringt einen Polizeibeamten (z.B. A10) ein Jahr in Afganistan???
Ich erwarte keine verbindlichen Aussagen - aber zumindest so ungefähr.

Hab mir diese und jene Gestzeswerke zu Gemüte geführt.
Kann denn jemand mal konkrete Zahlen nennen ???
Was bringt einen Polizeibeamten (z.B. A10) ein Jahr in
Afganistan???

Ein Jahr in Afghanistan ist da wohl eher die Ausnahme. Die Kollegen der Bundespolizei (z.T. auch Angehörige der GSG9), die im Irak oder in Afghanistan z.B. die Botschaften schützen werden normalerweise für einige Monate vor Ort eingesetzt. Die Höchststufe (Stufe 6) für den Auslandsverwendungszuschlag, die für Afghanistan und den Irak gezahlt wird beträgt derzeit 92€ pro Tag, ab Januar wird sie auf 110€ erhöht.
Und das ist nicht besonders viel.

http://www.deutsches-wehrrecht.de/Verordnungen/AuslV…

Gruß Andreas

Und das ist nicht besonders viel.

Da muss wohl jeder für sich entscheiden, ob knapp 100,-€/Tag viel ist oder nicht und dem Risiko angemessen.

http://www.deutsches-wehrrecht.de/Verordnungen/AuslV…

Danke für diesen link

Gruß Andreas

hatchbeck

Und das ist nicht besonders viel.

Da muss wohl jeder für sich entscheiden, ob knapp 100,-€/Tag
viel ist oder nicht und dem Risiko angemessen.

Hallo,

ob die Summe angemessen ist, das muss wirklich jeder für sich alleine entscheiden. Ich mache solche Jobs schon seit ca. 10 Jahren und kenne genügend Kollegen, denen mit diesen „Riesensummen“ ihr Leben abgekauft wurde. Kaputte Familien, ein Trauma bis zum Lebensende, sogar schon Tote, weil sie ihren Job machten oder mit der Situation nicht klarkamen. Bei mir kommt noch weiter hinzu, dass ich meist als „Einzelkämpfer“ auf mich alleine gestellt bin und dann meine Muttersprache in einer feindlichen Umgebung quasi vergessen kann.
Ja, das Geld ist schön… aber man bezahlt einen hohen Preis.
Wohlgemerkt, ich spreche nicht von denen, die an den meisten Botschaften sitzen und sich lediglich in der gepflegten Umgebung von Diplomaten bewegen, ich spreche von denen, die Haut und Haare zu Markte tragen und oft bis an die Grenze der Erträglichen (und darüber) belastet werden.

Gruss

Iru

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Da muss wohl jeder für sich entscheiden, ob knapp 100,-€/Tag
viel ist oder nicht und dem Risiko angemessen.

Hallo hatchbeck,
ich will dir nicht zu nahe treten und dir nichts unterstellen. Aber frage dich mal, ob du bei dem Stundensatz (die genannte Zahl war Zuschlag) Probleme hättest, wenn es um dein Auto geht. Von Schlüsseldiensten nachts will ich gar nicht reden.
Grüße
Ulf

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Moin Ulf,

nichts für ungut, aber der gerne gewählte Vergleich mit dem Verrechnungsstundensatz eines Unternehmens hinkt etwas (Äpfel/Birnen).

Trotz allem halte ich die „Entlohnung“ für sicher nicht berauschend im Vergleich zur abgefragten „Leistung“ inkl. Risiko.

Grüße
Jürgen

Hallo,

ob die Summe angemessen ist, das muss wirklich jeder für sich
alleine entscheiden.

Ich finde einen solch geringen Zuschlag lächerlich niedrig für einen solchen Einsatz.
Der Zuschlag sollte so hoch sein wie die Tagesspesen, die nichtsnutzige Bundestagsabgeordnete für ihre überflüssigen Betroffenheits- Besuche in solchen Regionen sicherlich abrechnen.

Gruß:
Manni

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Weil es irgendwie zum Thema passt: GSG 9 zieht aus Bagdad und Kabul ab

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,599271,…

Mal ein ganz klein wenig zu den Aufgaben, den Umständen und der Einsatzdauer.

Gruß Andreas