Auslegung/Richtung der Photovoltaikanlage

Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage zur Ausrichtung einer Photovoltaikanlage, da ich nun verschiedene Angebote mit unterschiedlichen Aussagen vor mir liegen habe.
Ein Angebot sagt aus, wir hätten eine Ost/West-Ausrichtung und würde beide Dachseiten mit Photovoltaik-Zellen bestücken.
Das andere sagt, es ist eine Süd/Ost-Ausrichtung und würde nur eine Dachseite bestücken.
Unsere Firstrichtung in Bezug auf Norden hat eine Abweichung von ca. 25° (siehe Skizze).
Unsere Dachneigung ist 40°.
Welches Angebot beinhaltet nun die korrekte Auslegung der Anlage?
Vielen Dank.

VG
Sli

Hallo,

du kennst den Spruch

N iemals
O hne
S eife
Waschen?

EDIT:
Der folgende Text beruht auf ein Missverständnis von mir und ist sachlich falsch.

Demnach zeigt deine Dachfläch prinzipiell nach Süden, mit einer 25° Abweichung nach Westen.
Die Bezeichnung dieser Himmelsrichtung ist: Südsüdwest

Damit würde ich dem ersten Angebot 0 von 10 Punkten geben, dem zweiten 4 von 10.

Trauriges Bild, vor allem die extreme Fehleinschätzung im ersten Angebot, die eine üble Fehlbestückung zur Folge gehabt hätte.

Hallo.

Auf beiden Dachhälften wird die Anlage Ertrag bringen. Die Frage ist, ob bzw. wann sich die Investition amortisiert.
Es kann schon sein, daß man rein betriebswirtschaftlich mit der Bestückung nur der Südosthälfte besser fährt (= die Anlage amortisiert sich eher).
Deswegen muß die andere Lösung aber nicht falsch sein (man hat mehr Leistung, aber die Anlage muß länger fehlerfrei laufen, um die Kosten wieder reinzuholen).
Das haben doch sicher beide Anbieter durchgerechnet? Zu welchen Ergebnissen kommen sie denn?

Gruß

Michael

Hallo.

Na du kriegst aber jetzt auch keine Punkte! Der DachFIRST zeigt nach Süden. Die DachFLÄCHE liegt in Ost-West-Richtung, mit 25° Abweichung nach Süden.
Also Ost-Südost für die rechte Hälfte, West-Nordwest für die linke Hälfte.

Beide Richtungen sind nicht optimal, aber ob sich die Investition lohnt oder nicht, kann man ohne weitere Details nur vermuten.

Gruß

Michael

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OK,

ich hatte deine Skizze falsch verstanden und hielt das, was die Dachflächen sein sollen, für ein PV Modul in der Draufsicht, was dann in Richtung Südsüdwest gezeigt hätte.

Dann ist mein Text natrülich falsch.

Richtig ist in diesem Fall, dass du eine Fläche nach Ostsüdost hast, eine nach Westnordwest.

Lass dir beide Bestückungsvarianten berechnen.
Dafür gibt es einen Solarrechner im Internet:
http://energietools.ea-nrw.de/tools/solarrechner/pvr/

Für meine PLZ habe ich mal das mal durchgerechnet.
Bei 50m² Fläche ergeben sich bei durchschnittlichen Modulen:

6316,86 kWh im Jahr für die OSO-Fläche (40° Neigung, 65° Abweichung von der Südachse)
4731,47 kWh im Jahr für die WNW-Fläche (40° Neigung, -115° Abweichung von der Südachse)

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Hallo,

erst mal Danke für die bisherigen Antworten:

Die beiden Angebote kann man eigentlich nicht richtig miteinander vergleichen, ich fasse aber mal ein paar Eckdaten aus den Angeboten zusammen:

Angebot 1: Ost/West-Ausrichtung/ beide Dachseiten jeweils hälftig bestückt; 6,36kWp Leistung und Stromspeicher (Lithium-Ionen) mit 4,6 kWh Speicherkapazität; Kosten (brutto) ca. 19500€, Amortisationszeit berechnet 13 Jahre

Angebot 2: Süd/Ost-Ausrichtung/ nur eine Dachseite bestückt; 8,32kWp Leistung und Stromspeicher (Blei) mit 20 kWh Speicherkapazität; Kosten (brutto) ca. 23600€, Amortisationszeit (statisch) berechnet knapp 16 Jahre.

Auf welche Daten sollte ich noch achten?

Gruß
Sli

Hallo, du hast Recht:

Bei der Amortisation kannst du nicht vergleichen, ebenso beim Stromspeicher.
Daher würde ich zunächst für beide Varianten den Ertrag berechnen, den die laut dem von mir verlinkten Rechner erzielen sollen.
Dann ergeben sich für beide Anlagen Werte, die du auf Euro (Solaranlage und Wechselrichter ohne Stromspeicher) pro kWh umrechnest.

Bei der Auslegung des Stromspeichers muss man auf die Nutzung des Haushalts achten. Wenn die (natürlich beste) Ehefrau (von allen) jeden Tag am Elektroherd steht und kocht und man evtl. mit Strom heizt oder Warmwasser bereitet, dann muss der nicht so groß sein.
Der Akku beim ersten Angebot erscheint mir aber zu klein.
Zudem ist es dumm, die WNW Fläche zu belegen, wenn auf der OSO Fläche Platz frei bliebe.
Du hast ja gesehen, dass die OSO Fläche 40% mehr Ertrag bietet. Die würde man also zuerst komplett belegen.
Wenn dann mehr Geld vorhanden ist und die Ertragsberechnung positiv genug ist, kann man auch die andere Fläche belegen. Aber zuerst die, die zumindest etwas in Richtung Süden zeigt.

Zum Stromspeicher:
Auch dafür gibt es Rechner und Auslegungsprogramme, beispielsweise diese Excel-Tabelle:

http://www.antaris-solar.de/download/xls/solarspeicher-stromspeicher-rechner.xlsx

Es gibt viele Arten der Berechnung, bei der Amortisation kommt es auch darauf an, ob das Geld vorhanden ist oder geliehen werden muss. Dann kann man auch bei den Wartungskosten, bei den Stromkosten, beim EIgenverbrauchsanteil,… so lange drehen, bis die schlechtere Anlage auf einmal besser da steht.

Dass der erste Anbieter aber tatsächlich die Ausrichtung falsch angenommen hat (rein Ost-West ist es ja nun mal sicher nicht!) und eine Fläche mit leicht südlicher Ausrichtung nicht voll nutzen will, halte ich schon fast für einen Grund, dem das Vertrauen zu entziehen.
Bedenke:
Reel würdest du bei Variante 1 ca. 13% weniger Ertrag pro Kwp installierter Leistung haben, wenn die Anlage in genannter Ausrichtung in meiner Stadt stehen würde.

Am besten, du berechnest das erstmal selber.

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Einfache Regel wo habe ich am längsten Sonne.

In deinem Fall würde ich nur die SüdOst Seite nehmen aber ganz wichtig mit Süd ausrichtung dabei liegen die Platten nicht flach auf dem Dach sondern sind an der Seite angehoben um die beste und längste Sonnen Ausrichtung haben.

Anmerkung:

Es kann gut möglich sein das aufgrund der Platten Konstruktion das nicht mehr nötig ist, weil die Technik mittlerweile so weiter entwickelt wurde, das eine Seitliche Einstrahlung auch den besten Wirkungsgrad erzielt.

Photovoltaik Kosten 2015: durchschnittlich 1450 Euro pro kWp. :confounded:

In fertiger Arbeit? Mit allen Leitungen, Zählereinbau, Wechselrichter?
Aber sicher nicht (wie hier) mit Speicher.

Wobei:
Wenn ich mir das ansehe, was sogenannte „Solarteure“ hier so für Arbeit abgegeben haben, dann wäre jeder Preis zu hoch. Ohne Sch**ß: Die letzten drei gesehenen Anlagen wären alle ein Fall für den Sachverständigen, nur interessiert das halt keinen, solange das Geld schön sprudelt.

-in fertiger Arbeit ?

war nur ironisch soviel Geld für nur circa 3600 kWh pro anno

wer würde sich schon so ein -Stromspeicher (Blei)-Gift Zeug in den Keller holen.
und auch noch glauben das die Pfennigbeträge das wieder reinholen.

alle Angaben sogar der jährliche Zubau von Photovoltaik-Anlagen ist mit Vorsicht zu genießen!

es müsste nun real circa 42 Gigawatt in Deutschland 2015 installiert sein
aber in den Junimonaten war leider gegen 12 Uhr an heißen Sommertagen
nur 19 Gigawatt gemessen worden (Erklärung ohhh die Hitze hat die Module gemindert :stuck_out_tongue_winking_eye:

Du willst also einfachste geometrische Sachverhalte, die schlicht Tatsachen sind, mit toller Technologie aushebeln können? :wink:

Auf was bezieht sich das? Auf die Anmerkung oder das die Platten angehoben werden?

Auf die „Anmerkung“.
Einstrahlung mit weniger/mehr als 90° kann durch noch so großartige Effizienzsteigerungen nicht kompensiert werden. Allenfalls wird diffus einfallendes Licht geringfügig besser umgesetzt, aber das ist vernachlässigbar, solange noch direkter Sonnenschein da ist.
Die (von der Sonne her „sichtbare“) effektive PV-Fläche wird zwangsläufig geringer, wenn der Winkel schlechter ist. Das kann man nur durch passende Neigung der PV-Module oder eben durch mehr Modulfläche mit dem schlechten Winke wettmachen.