'Ausleihen'

Hi,
stimmt der Satz so: „Würden sie mir wohl ihren Rasenmäher ausleihen?“?

Jemand korrigierte mich und erklärte, „ausleihen“ sei die passive Form und „verleihen“ die aktive, weshalb es „Würden sie mir wohl ihren Rasenmäher verleihen?“ heißen müßte. Ich ging bisher davon aus, daß „leihen“ die passive Form von „verleihen“ sei und „ausleihen“ in beide Richtungen funktioniert.

Wer weiß mehr?

Übrigens ignoriere ich sämtliche Rechtschreibreformen :smile:

leichen

Übrigens ignoriere ich
sämtliche Rechtschreibreformen :smile:

Hi,

mit der Form „leichen, verleichen, ausleichen,
herleichen“ könntest Du noch einen Schritt weiter
gehen.
Natürlich fragt man, ob man sich den Rasenmäher
„ausleichen“ darf, ob ihn also der andere
„herleicht“.
Logisch, oder?:wink:

Gruß
J.

mit der Form "leichen, verleichen, ausleichen,

Jakob, ich glaube nicht dass diese Auskunft einem Nicht-Österreicher in irgendeiner Form hilft.

Es geht um „leihen“.
Das Verb „leihen“ ist sowohl bei der Hin- als auch der Hergabe von Dingen
gebräuchlich. Ich kann Geld „ausleihen“ (d.h. jemandem leihweise geben). Ebenso ist „verleihen“ im gleichen Sinn möglich.

In der anderen Richtung ist „leihen“, und „ausleihen“ ebenso gebräuchlich (also sich etwas mit der Absicht der Rückgabe geben lassen). „Verleihen“ ist da nicht möglich, das ver- zeigt ja die Geberichtung an.

Mit Aktiv und Passiv hat das beides erst mal nichts zu tun.

„Der Ball wird geliehen“ wäre die passivische Form.

Gruß
Eckard

3 Like

Danke :smile:

Und es stimmt, als Nichtösterreicher sagen mir „Leichen“ eher etwas, wenn sie auf dem Boden (österr.: „am Boden“ (?)) liegen und eine Kreidelinie um sie gezogen ist… :wink:

Ich kann Geld „ausleihen“ (d.h. jemandem
leihweise geben). Ebenso ist „verleihen“ im gleichen Sinn
möglich.

Gibt es da regionale Unterschiede? Ich sehe das nämlich anders. (Ebenfalls österreichisches Deutsch).

„leihen“ ist nach meinem Empfinden neutral und geht in beide Richtungen: Ich leihe mir ein Buch, du leihst mir ein Buch. „Ausleihen“ tut aber nur derjenige, der das Objekt bekommt, und „verleihen“ derjenige, der es hergibt: Ich leihe mir ein Buch aus, du verleihst ein Buch. Wobei bei „ich verleihe dir das Buch“ seltsam klingt, da sich da das Bild „gegen 5 Euro pro Tag plus 10 Kaution“ aufdrängt, wie beim Tretbootverleih und Verleih von Taucherbrillen…

Gruß
dataf0x

Leihen, borgen, lehnen

wie beim Tretbootverleih
und Verleih von Taucherbrillen…

Da hast Du es ja schon, Datafox,
Beim Substantiv „der Verleiher“ und „der Aus/Ent-leiher“ sind die Verhältnisse klar geregelt, wer wem etwas gibt und wer etwas nimmt.
Ganz so klar ist es bei den zusammengesetzten Verben halt nicht, und ja, da gibt es natürlich regionale Besonderheiten.

Während beim „Verleihen“ die Geberichtung klar ist, ist das beim „Ausleihen“ nicht der Fall. Da bringt dann ggf. das Reflexivpronomen Klarheit: Die Bücherei leiht Bücher aus oder verleiht diese. Der Leser kann sich dort ein Buch leihen, ausleihen oder entleihen.

Weil wir schon bei diesem Geschäft sind: Ich kann mir bei der Nachbarin eine Tasse Zucker (aus)borgen, sie ist so freundlich sie mir zu borgen.

Das Wort „lehnen“ für den gleichen Vorgang ist allerdings eher antiquiert und eigentlich nur noch als „entlehnen“ gebräuchlich.

Gruß
Eckard

lehnen
Hi Eckard,

Das Wort „lehnen“ für den gleichen Vorgang ist allerdings eher
antiquiert und eigentlich nur noch als „entlehnen“
gebräuchlich.

Oder im Dialekt. Im Kurpfälzischen sagt man:
Konnscht mer mol die Torteschaufel lehne?

Allerdings - die Jugend kennt das auch nicht mehr.
Gerade hatten wir die Diskussion, dass es früher bei uns
noch hieß:
Es schneischt.
HEute kennen die nur noch: Es schneit.

Schlimm is des.

Gruß
Elke

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Und es stimmt, als Nichtösterreicher sagen mir „Leichen“ eher
etwas, wenn sie auf dem Boden (österr.: „am Boden“ (?)) liegen
und eine Kreidelinie um sie gezogen ist… :wink:

Huups, wo bist den du her? Wird bei euch nur gemordet?:wink:

Grüße Dusan

PW: Ich will friedlich im Schlaf sterben, wie mein Opa. Nicht schreiend und kreischend wie seine Beifahrer.

Huups, wo bist den du her? Wird bei euch nur gemordet?:wink:

Nicht immer, manchmal warten wir auch auf neue Kreide… :wink:

Zustimmung!
Hi!

„Regionale Unterschiede“: für meine österreichischen Ohren klingt „Ich leihe dir das Buch aus“ nur dann richtig, wenn ich es in Deinem Namen oder in der Absicht, es Dir zu überlassen, bei einem Dritten ausleihe.

alien