Außendienst - Angestellt oder Selbständig?

Hallo,

ich habe in einigen Tagen ein Vorstellungsgespräch für einen Außendienstjob. Leider konnte ich bisher nicht klären, ob ich dort als Angestellter im Außendienst arbeiten werde oder mir eine Zukunft als Selbständiger Vertriebspartner bevorsteht. Ich poste mal die Stellenbeschreibung (ich hoffe es nützt was):

Einsatzbereich
Vertrieb, Produktmgt., Marketing

Stellenbeschreibung
Für den weiteren Ausbau unserer Marktposition in unserem Vertriebsbezirk XXXX suchen wir als weltweit führendes Unternehmen im Wein-Direktvertrieb engagierte Persönlichkeiten für die Kundenbetreuung.
Wir bieten Ihnen eine qualifizierte sowie anerkannte Aus- und Weiterbildung und damit verbundene Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten.
In der Einarbeitungs- und Ausbildungszeit beziehen Sie ein festes Einkommen. Nach erfolgreicher Ausbildung erhalten Sie eine leistungsgerechte Vergütung u. Spesen u. Förderprämien

Was kann man hier herauslesen? Ich bin Neuling in diesem Segment (vorher ausschließlich Innendienst) und habe einfach Bedenken, dass ich hier ein Feld wie zB LR International oder Vorwerk vor mir haben könnte - da fehlt mir einfach die soziale Sicherheit.

Angestellt
Hallo Heretic,

soweit mir nach vielen Firmenzugehörigkeiten das zwischen-den-Zeilen-lesen geläufig ist:

Wir bieten Ihnen eine qualifizierte sowie anerkannte Aus- und
Weiterbildung und damit verbundene Karriere- und
Entwicklungsmöglichkeiten.

Man behauptet sich intensinv um dich zu kümmern. Macht man mit Freien nicht, die können das schließlich selbst. Und entwickeln tun die sich auch selbst.

In der Einarbeitungs- und Ausbildungszeit beziehen Sie ein
festes Einkommen.

Also Gehalt während Probezeit, gibt es nur für Angestellte.

Nach erfolgreicher Ausbildung erhalten Sie
eine leistungsgerechte Vergütung u. Spesen u. Förderprämien

Danach Fixum + Provision, gibt es nur für Angestellte. Nur was „Förderprämien“ sein sollen erschließt sich mir nicht; Prämien für die besondere Förderung (Umsatzwachstum) des Geschäfts?

Hmm. Würde dem Vorgehen „es gibt mehr nach der Probezeit“ entsprechen. Oder wie wir sagen, „wenn sie alleine laufen können“. Hört sich jedenfalls durchdacht an.

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

danke für die schnelle und kompetente Reaktion. Ich war wie gesagt etwas unsicher, da man ja doch immer wieder von sogenannten Drückerkolonnen etc. hört und hatte etwas Bedenken in eine Art Pyramidensystem zu kommen.

Eine freie Mitarbeit wäre auch nichts für mich, da mir - wie schon gesagt - die soziale Sicherheit fehlt, gerade als Einsteiger im Außendienst. Leider sind die Begrifflichkeiten ja nicht genormt.

Ich habe auch schon im Netz geschaut, ob jemand Erfahrungen gemacht hat mit dieser speziellen Firma, konnte jedoch nichts finden und möchte ungern in einem öffentlichen Forum Namen posten.

Aber so wie du das schilderst, scheint es doch seriös zu sein. Genaueres weiss ich dann in einigen Tagen und werde in diesem Thread auch mehr Details posten, so ich sie denn kenne.

Vorwerk vor mir haben könnte - da fehlt mir einfach die
soziale Sicherheit.

Welche soziale Sicherheit meinst Du ? Nach der Probezeit wirst Du nach Deinen Verkaufszahlen vergütet. Das Fixum ist wahrscheinlich so niedrig, dass es Dir kaum etwas nützt. Sollten die Umsätze nicht so sein, wie erwartet, wirst Du es schmerzhaft im Portemonaie spüren.

Die einzige soziale Komponente sehe ich in der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Da solltest Du genau hinschauen, wie das im Arbeitsvertrag geregelt ist.

Stellenbeschreibung
Für den weiteren Ausbau unserer Marktposition in unserem
Vertriebsbezirk XXXX suchen wir als weltweit führendes
Unternehmen im Wein-Direktvertrieb engagierte Persönlichkeiten
für die Kundenbetreuung.

Weindirektvertrieb kann auch Ausstellungen auf Messen sein oder die Weinfachgeschäfte abklappern

Wir bieten Ihnen eine qualifizierte sowie anerkannte Aus- und
Weiterbildung und damit verbundene Karriere- und
Entwicklungsmöglichkeiten.

Du wirst in den Weinen der Firma geschult. Bei Neuheiten gibts jeweils neue Ausbildung

In der Einarbeitungs- und Ausbildungszeit beziehen Sie ein
festes Einkommen.

OK = Festgeld. Bedeutet aber nicht, dass es sich um eine abjängige Beschäftigung handelt.

Nach erfolgreicher Ausbildung erhalten Sie

eine leistungsgerechte Vergütung u. Spesen u. Förderprämien

= Provision + Übernachtungsgelder + Fahrtkosten
Förderprämien = Sonderprämien für besonders gute Verkäufe oder wenn du weitere Mitarbeiter einbringst (hast du dann gefördert und bekommst deshalb eine Prämie)

Was kann man hier herauslesen? Ich bin Neuling in diesem
Segment (vorher ausschließlich Innendienst) und habe einfach
Bedenken, dass ich hier ein Feld wie zB LR International oder
Vorwerk vor mir haben könnte - da fehlt mir einfach die
soziale Sicherheit.

Es gibt nur eins:
Lies dir die Vertragsklauseln ganz genau durch. WENN es sich um eine Arbeit als „freier Handelsvertreter“ handelt, wird ein Hinweis auf HGB drinstehen. Auch wenn du sonst keine Ahnung haben solltest: Wenn du dieses Kürzel liest, sei ganz aufmerksam. Dann handelt es sich in der Regel nicht um einen normalen Arbeitsvertrag wie du ihn dir wünschst.

Unterschreib alo nicht nur, weil die Vorderseite gut aussieht, sondern lies dir auch die anderen Pubnkte durch.
Auffällig ist es auch, wenn nichts von Urlaub, Krankheit, Lohnfortzahlung usw. drinsteht.

Gruß
BJ

Ok, danke für den Tip, ich werde ihn beherzigen.

Was mich noch etwas wurmt ist: wo soll denn die Einarbeitung stattfinden? Das Vorstellungsgespräch findet in der nächsten Niederlassung statt, und diese ist 240km entfernt :wink:

Aber das wird mir wohl beim Vorstellungsgespräch genauer erklärt … hoffe ich