wir haben jetzt seit einem Monat zwei Schweine (Hausschweine, zur Schlachtung angedacht)und doch noch zu wenig Ahnung… Im Moment beschäftigt mich folgendes:
Wir haben den beiden ein etwa 600qm großes Grundstück als Freilauffläche eingezäunt, aber leider lassen es die baulichen Gegebenheiten nicht zu, dass sie zwischen Freilauffläche und Stall wählen können. Also sperren wir sie immer entweder ein oder aus. Aber unter welchen Witterungsbedingungen fühlen sie sich draußen noch wohl? Ab wann ist es zu warm, ab wann zu kalt? Was ist mit Wind und Regen?
Welche Maßnahmen können wir treffen, um sie so viel und so oft wie möglich draußen sein zu lassen… also reicht ein Unterstand, oder brauchen sie den gar nicht, oder sollte es sogar eher eine Hütte mit Stroh sein?
die üblichen Hausschweinrassen wie DL und Piétrain gehen von sich aus bloß bei Temperaturen oberhalb 5…10° C ausführlich ins Freie, sonst bloß kurz. Die älteren Landrassen mögen auch kühler, und bei solchen Spezialisten wie Mangalitza kommt man auch ohne Stall aus, wenn bloß ein einfacher Wetterschutz da ist.
Im Auslauf sollte auf jeden Fall eine überdachte und windgeschützte (Verschlag), trockene Liegefläche (Sand/Stroh) vorhanden sein, außerdem Tränke und sinnvollerweise auch Futter zur freien Aufnahme. Suhle muss nicht unbedingt, wird aber wenn vorhanden mit einiger Begeisterung angenommen - es geht dabei mehr um das Wasser als um den Schlamm, Schweine sind ziemlich reinliche Tiere.
die üblichen Hausschweinrassen wie DL und Piétrain gehen von
sich aus bloß bei Temperaturen oberhalb 5…10° C ausführlich
ins Freie, sonst bloß kurz. Die älteren Landrassen mögen auch
kühler, und bei solchen Spezialisten wie Mangalitza kommt man
auch ohne Stall aus, wenn bloß ein einfacher Wetterschutz da
ist.
Wenn ich das nur mal wüsste, was es genau für eine Rasse ist. Aber eine Landrasse kommt wohl kaum aus einem Mastbetrieb. Aber jetzt hab ich wenigstens mal einen Anhaltspunkt - will die Tiere ja nicht quälen.
Im Auslauf sollte auf jeden Fall eine überdachte und
windgeschützte (Verschlag), trockene Liegefläche (Sand/Stroh)
vorhanden sein, außerdem Tränke und sinnvollerweise auch
Futter zur freien Aufnahme.
Die bisherige Tränke schmeißen sie mit Begeisterung um , ich überlege da noch, wie ich etwas schweinesicheres realisieren soll. Futter gibt´s da eine Menge von Natur aus… ich schmeiß dann aber immer noch Eicheln hin. Gefüttert wird abends und morgens im Stall.
Dann der Verschlag: Wie sieht es aus mit Sonne? Der eigentlich geeignetste Platz auf dem Grundstück steht so, dass die Sonne von vorne hinein scheinen würde. Das ist dann auch nicht das Optimum oder? Habe gelesen, dass Schweine auch Sonnenbrand bekommen. Gut, die jetzigen Schweine erleben den nächsten Sommer wohl nicht mehr, aber sollten wir dann neue bekommen… kannst Du mir noch sagen, wie sonnenempfindlich sie sind?
Suhle muss nicht unbedingt, wird
aber wenn vorhanden mit einiger Begeisterung angenommen
Nun, da wir im Moor leben, reichen ein paar Stunden Regen, um die tollsten Suhlen zu haben.
es geht dabei mehr um das Wasser als um den Schlamm, Schweine
sind ziemlich reinliche Tiere.
Das hab ich wohl schon gemerkt. Auf Schweine-Dusche mit dem Wasserschlauch fahren sie unheimlich ab.
Im Auslauf sollte auf jeden Fall eine überdachte und
windgeschützte (Verschlag), trockene Liegefläche (Sand/Stroh)
vorhanden sein, außerdem Tränke und sinnvollerweise auch
Futter zur freien Aufnahme.
Die bisherige Tränke schmeißen sie mit Begeisterung um ,
ich überlege da noch, wie ich etwas schweinesicheres
realisieren soll. Futter gibt´s da eine Menge von Natur aus…
ich schmeiß dann aber immer noch Eicheln hin. Gefüttert wird
abends und morgens im Stall.
Zur Tränke: schweinesicher muss entweder "sau-"schwer sein oder halt getrickst *lach*
Folgender Vorschlag: Tränke zu mahr als 3/4 einbuddeln. dann wird es nix mehr mit umschmeissen.
Dann der Verschlag: Wie sieht es aus mit Sonne? Der eigentlich
geeignetste Platz auf dem Grundstück steht so, dass die Sonne
von vorne hinein scheinen würde. Das ist dann auch nicht das
Optimum oder? Habe gelesen, dass Schweine auch Sonnenbrand
bekommen. Gut, die jetzigen Schweine erleben den nächsten
Sommer wohl nicht mehr, aber sollten wir dann neue bekommen…
kannst Du mir noch sagen, wie sonnenempfindlich sie sind?
Jepp… dann wird aus zartrosa schnell dunkelrot. Sie sind sonnenempfindlich, also Sonnenschutz ist Pflicht !!!
Das hab ich wohl schon gemerkt. Auf Schweine-Dusche mit dem
Wasserschlauch fahren sie unheimlich ab.
Zur Tränke: schweinesicher muss entweder "sau-"schwer sein
oder halt getrickst *lach*
Folgender Vorschlag: Tränke zu mahr als 3/4 einbuddeln. dann
wird es nix mehr mit umschmeissen.
Buddeln sie die dann nicht mit Erde zu? Etwas so sauschweres, dass sie es auch ausgewachsen nicht mehr umwerfen können… könnte wohl schwierig werden. Hm, da fällt mir gerade ein, dass es vielleicht Tränken zu kaufen gibt, die ich irgendwie an der Stallwand befestigen könnte.
dann wird aus zartrosa schnell dunkelrot. Sie sind
sonnenempfindlich, also Sonnenschutz ist Pflicht !!!
Mein Schatzi wird sich bedanken. Wir haben noch keine Ahnung, wie wir heiztechnisch durch diesen Winter kommen sollen und ich komme mit einem Tierbauprojekt nach dem anderen. höhö. Aber watt mutt, dat mutt.
Viel Schwein mit den Schweinen !!
Danke, danke. Was mich erstaunt hat, war die Tatsache, dass der Mäster, von dem wir sie haben, sagte, dass er uns ein halbes abkaufen würde… spricht ja doch irgendwie für die erheblichen Qualitätsunterschiede. Bin gespannt.
nochmal Thema Tränke: Grade bei Moorboden ists sicher nützlich, die Schlammschlachten in Grenzen zu halten. Außerdem auch hygienisch sinnvoll, wenn man nicht offen tränkt, sondern eine Tränkeinrichtung mit Ventil (es gibt Modelle für Kuhmaul, aber auch für Schweinerüssel) installiert. Diese an einem ordentlichen Pfosten fest eingerichtet und innerhalb des Auslaufes lieber mit Rohrverbindung als mit Schlauch.
Ist aber ne Frage des beabsichtigten Aufwandes.
– Teilbeschattung des Auslaufes: Falls aus der Sache ein längerfristiges Projekt wird - paar Hochstämme auf den Auslauf. Ideal Zwetschen, aber Äpfel oder Birnen gehen auch.
Und ein Letztes zu den Rassen: Was aus einem Mastbetrieb kommt, ist ziemich wahrscheinlich DL (Deutsche Landrasse), Piétrain (gefleckt), oder eine Gebrauchskreuzung DL * Piétrain (ohne Flecken), eventuell auch DL * Deutsches Edelschwein (seit 1990 wieder vorhanden, aus dem Osten). Die Luxuslinien aus dem BHZP (Bundeshybridzuchtprogramm) wohl eher nicht - grade frage ich mich, obs das BHZP überhaupt noch gibt.
nochmal Thema Tränke: Grade bei Moorboden ists sicher
nützlich, die Schlammschlachten in Grenzen zu halten. Außerdem
auch hygienisch sinnvoll, wenn man nicht offen tränkt, sondern
eine Tränkeinrichtung mit Ventil (es gibt Modelle für Kuhmaul,
aber auch für Schweinerüssel) installiert. Diese an einem
ordentlichen Pfosten fest eingerichtet und innerhalb des
Auslaufes lieber mit Rohrverbindung als mit Schlauch.
Pfosten ist eine gute Idee, da ich mich eben schon fragte, wie ich etwas an die Wand zimmern soll. Wobei ein Pfosten, der im Moor Schweinen standhalten soll, schon ziemlich lang sein müsste. Allerdings gibt es keine Wasserzuleitung, die ich legen könnte. Insofern bleibt mir wohl nur die offene Variante. Hm.
– Teilbeschattung des Auslaufes: Falls aus der Sache ein
längerfristiges Projekt wird - paar Hochstämme auf den
Auslauf. Ideal Zwetschen, aber Äpfel oder Birnen gehen auch.
Sorry, verstehe nicht, was Du meinst. Wie „auf den Auslauf“? Der ist 600qm groß.
Und ein Letztes zu den Rassen: Was aus einem Mastbetrieb
kommt, ist ziemich wahrscheinlich DL (Deutsche Landrasse),
Piétrain (gefleckt), oder eine Gebrauchskreuzung DL * Piétrain
(ohne Flecken), eventuell auch DL * Deutsches Edelschwein
(seit 1990 wieder vorhanden, aus dem Osten). Die Luxuslinien
aus dem BHZP (Bundeshybridzuchtprogramm) wohl eher nicht -
grade frage ich mich, obs das BHZP überhaupt noch gibt.
Interessant, vielen Dank. Flecken haben sie keine, sind schön zartrosa Dass hier Edelschweine gehalten würde, hätte ich zumindest noch nicht gehört.
als ich eben an benachbarten Weiden vorbeifuhr, habe ich eine Entdeckung gemacht. (Entdeckung deshalb, weil sich die Kühe hier normalerweise direkt aus den Marschgräben bedienen):
Da stand also am Rand der Weide so ein Tränkding, diese Halbkugeln für Kühe, weiß nicht, wie die heißen, und dann hing ein Schlauch von der Tränke einfach in den Marschgraben. Tolle Sache. Denn Marschgräben haben wir auch an zwei Seiten des Auslaufs.
hmm, da bin ich überfragt - dort, wo ich Landwirtschaft gelernt habe, ist überall genug Gefälle, daß man nicht pumpen muss.
Ich zweifle aber, ob das Prinzip bei Schweinen funktioniert: Sie sind zwar plietscher als Kühe, so daß sie das Pumpen eher leichter lernen würden - aber vom Körperbau her sind sie dafür wohl eher nicht gemacht: Damit die Pumpmechanik nicht zu viel Kraft braucht, ist ein längerer Hebel nötig; denke, das wäre für eine Wutz eine ziemliche Turnerei…
Wegen der Hochstämme: Wenn ich für einen Baum etwa 60 m² rechne, und noch ein bissel Luft dazwischen lasse, so daß das nicht alles im Halbschatten liegt, bringe ich auf 600 m² schon acht Hochstämme unter. Naja, fünf oder sechs tuns auch. Es dauert halt eine Weile, bis die soweit hergewachsen sind; und auf Moor ists sone Sache: Bohnäpfel vielleicht?
wir haben jetzt seit einem Monat zwei Schweine (Hausschweine,
zur Schlachtung angedacht)und doch noch zu wenig Ahnung… Im
Moment beschäftigt mich folgendes:
Wir haben den beiden ein etwa 600qm großes Grundstück als
Freilauffläche eingezäunt, …
Schau mal unter http://www.tierschutzverein-potsdam.de/Tiere/Minipig…,
das dort gesagte gilt selbstverständlich auch für Schweine „normaler Größe“!!
Auf jeden Fall solltest Du Dich mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung setzen!!
mit dem letzten Abschnitt des verlinkten Textes, der für das vorliegende Thema relevant ist, hab ich gewisse Schwierigkeiten:
Der letzte Zuchtbetrieb, auf dem ich (ist allerdings rund zwanzig Jahre her) gearbeitet habe, hatte eine Umrauschquote von ungefähr Null. Er unterschied sich von den anderen, die ich damals gesehen hatte, dadurch, daß die leeren Sauen sämtlich im Auslauf gehalten wurden. Ich habe auch seither keine vitaleren Sauen mehr gesehen.
Daß man einige Dinge in Normen gießen muss, um gewissen Unfug zu vermeiden, leuchtet ein (so z.B. das Verbot des Verfütterns von Lebensmittelabfällen - das eben nur in seiner aktuellen einigermaßen absurden Form geeignet ist, da zu treffen, wo es sinnvoll treffen soll). Aber daß der Bodensatz Graupensuppe in meinem Kochtopf nicht grade als Quelle für Schweinepestepidemien taugt, weißt Du als Veterinär besser als ich…
Das Gleichsetzen von Schweinehaltung im Auslauf mit allerlei Infektionsrisiken halte ich für durchaus problematisch. Ich meine, daß mit gleichem Maß gemessen wegen der damit verbundenen Infektionsrisiken jede Schweinemastanlage mit mehr als etwa 300 Tieren sofort stillgelegt werden müßte.
Für ein bedeutendes Problem, das im Zusammenhang Auslaufhaltung auftreten kann, den Schweinebandwurm, gibts ja eigentlich die Beschau. Bei der, wenn sie nicht im Sekundentakt vorgenommen werden muss wie an einigen Orten im Nordwesten, üblicherweise nichts übersehen wird.
Willst Du die Schweine, nachdem sie mit einer Art
Familienanschluß aufwuchsen, tatsächlich umbringen und
verspeisen?
Äh. Ja. Familienanschluss würde ich es nicht nennen. Sie haben keine Namen (naja, Schweini & Schweini eben), wir dressieren sie nicht und spielen nicht mit ihnen - obgleich wir ihnen mit Auslauf oder Ästen von Eichen etc. versuchen ein abwechslungsreiches Dasein zu ermöglichen.
Es stand die Frage im Raum, ob wir einfach so, wie die meisten anderen, gegen tierfeindliche Massentierhaltung sind und das Fleisch trotzdem kaufen, weil es so billig ist, oder ob wir dann nicht doch so konsequent sein müssen, zu sagen, dass wir dann unsere eigenen Schweine halten und essen.
Es ist bestimmt nicht leichter als im Supermarkt irgendeinen gesichtslosen Batzen Fleisch zu kaufen, aber unfair den Tieren gegenüber und unangebracht egoistisch.
Was ist schon mein eigenes komisches Gefühl, mein eigenes Tier in der Tiefkühltruhe zu haben, gegen ein leidvolles Leben eines Massenbestandtieres?