außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Hallo!
Der Warenimport übersteigt den Warenexport. Es liegt existiert also eine negative Leistungsbilanz. Was kann ein Staat tun, um das außenwirtschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen (flexible Wechselkurse)?

  • Exportsubventionen gewähren und Importbeschränkungen verhängen

Die Bundesbank müßte flankierend die Exportkredite verbilligen und Importkredite verteuern.

Würdet ihr dort zustimmen, oder bin ich dort auf dem falschen Weg? Würde sich auf lange Frist gesehen, das Gleichgewicht durch die flexiblen Wechselkurse auch automatisch wiederherstellen?

Vielen Dank für Eure Hilfe, Dirk

Der Warenimport übersteigt den Warenexport. Es liegt existiert
also eine negative Leistungsbilanz.

Nein, es liegt eine passive (negative) Handelsbilanz vor. Die Leistungsbilanz umfaßt mehr. Die Handelsbilanz ist in Deutschland sehr positiv (Exportweltmeister). Unsere negative Leistungsbilanz liegt an den unentgeltlichen Übertragungen (EU-Beiträgen und Gastarbeiter- Überweisungen) und am Defizit in der Dienstleistungsbilanz.

Daher greifen auch die von Dir erwähnten Maßnahmen nicht.
Wenn es so wäre:

  • Exportsubventionen gewähren und Importbeschränkungen
    verhängen

Nur bedingt sinnvoll. Dazu hängen Wirtschaftssysteme zu sehr vom Ausland ab. Importbeschränkungen bewirken Gegenmaßnahmen der anderen Staaten (siehe Strafzölle der USA).

Die Bundesbank müßte flankierend die Exportkredite verbilligen
und Importkredite verteuern.

Unterscheidet man auf dieser Ebene so etwas? Klingt interessant.

Würdet ihr dort zustimmen, oder bin ich dort auf dem falschen
Weg? Würde sich auf lange Frist gesehen, das Gleichgewicht
durch die flexiblen Wechselkurse auch automatisch
wiederherstellen?

Das ist ihr Sinn, richtet sich aber eher auf eine ausgeglichene Devisenbilanz. Ob flexible oder feste Wechselkurse sinnvoller sind, ist absolut umstritten.

Danke schonmal für Deine Hilfe! Hat mir weitergeholfen. Aber zwei Fragen muß ich noch nachschieben, auch wenn sie sich nicht direkt auf die anderen bezieht.

Könnte eine stark aktive Handelsbilanz, die zu einem großen Überschuss in der Leistungsbilanz führt, das Ziel „Stabilität des Preisniveaus“ gefährden? (ich hab hier 7 Möglichkeiten zur Auswahl)

-Ja, wenn inländische Kapazitäten voll ausgelastet sind
-Nur bei Unterauslastung des Kapazitäten der Volkswirtschaft
-Nur bei Vollbeschäftigung im Inland
-Nur bei Unterbeschäftigung im Inland
-Nur wenn weniger Kapital exportiert wird, als durch aktive Handelsbilanz dem Inland zufließt
-Nur wenn mehr Kapital importiert wird, als durch die aktive Handelsbilanz aus dem Inland abfließt
-Nur wenn genau so viel Kapital exportiert wird, wie durch die aktive Handlsbilanz dem Inland zufließt

Es geht doch hier sicher in Richtung importierte Nachfrageinflation? Vielleicht kann mir noch jemand nen gedanklichen Schubs in die richtige Richtung geben!?

Zum Schluß geht’s noch um die Verschuldung öffentlicher Haushalte durch Buchkredite der Deutschen Bundesbank. Weiß jemand, wo ich Infos dazu finden kann? (Höhe/Stückelung, Laufzeit, Verzinsung, usw.)

Grüße aus Niedersachsen!