Außerhalb Aller

Gibt es das? Du bist außerhalb meiner, ich außerhalb deiner.
Außerhalb des Geistes vielleicht? Und wer hat den Geist?
Die Formen des Aberglaubens haben sich wohl historisch-materialistisch entfaltet/verkleidet. Akzeptiert.

Dr.ser.matt Manni Jj

Hallo,

Gibt es das? Du bist außerhalb meiner, ich außerhalb deiner.
Außerhalb des Geistes vielleicht? Und wer hat den Geist?

mir scheint, dass du hier eine Kategorienverwechslung vornimmst, indem du räumliche Kategorien auf die Psyche anwendest.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Ganz außer mir!
Hallo, Thomas!
Irre ich mich? Sicherlich vermenge ich Raum und Zeit und versuche, die Psyche zu raum-zeitlich zu lokalisieren, außerdem wäre ich gerne über eventuelle Schäden der „Verwechselung“ aufgeklärt!

Ich habe aber nun Gelegenheit, meine „Idee“ weiter auszuführen:

Kann „alles“ außer(halb) von „allem“ sein?
Kann ich mir vorstellen, daß in der Welt auer(halb) von mit etwas ist, für das ich "außer(halb) bin?
Ist „außer mir“ differenzierbar zwischen der „Welt ohne mich“ und „der Welt außerhalb von mir“?

Herzliche Grüße, mit der Bitte um weitere Auskünfte, Manni
„Das ist doch Begriffsverwirrung, ja Begriffsschwindel!“
„Außer mir“ meint doch eindeutig „ohne mich“!!!

Tscha, `Tsuldigung, ich bin ganz außer mir!"

Zugegeben das absichtlich verkürzte „Außer aller“, vor allem wegen der scheinbar falschen Grammatik, ist als Ei Ketscher konzipiert worden. Es ist grammatisch aber nur falsch, wenn man einseitig „Außer Allem“ oder „Außer Allen“ versteht. Da steckt aber durch meine Wahl: „Außer Aller“ dadurch mehr drin, daß einmal „aller“ (kleingeschrieben) ein Zahlwort ist (also zB: „außer(halb) aller(jeder) Kontrolle“, zum anderen, individuell bezogen, als zB „außer meiner“ ja gedanklich ergänzbar ist zu "außer(mit oder auch ohne -halb) meiner Person/>von mir

Hallo…:wink:

auch wenns langsam albern wird:

Es ist, lieber Mani ein mystisches Anliegen kein philosophisches, was nicht heißt, man könnte
nicht drüber philosophieren.

Also Zitat eines Nichtakademikers mit Namen KW:
(Zum Thema Geist)

Wenn wir das Bewußtsein unserer gesonderten Ichheit, unser beschränktes Ego, überwinden oder transzendieren, endecken wir dafür eine Höchste Identiät, die Identität mit dem All, mit dem
unendlichen und alles durchdringenden, dem ewigen und unwandelbaren universalen Geist.

Einstein sagt:
(Zum Thema außerhalb von allem)

Ein Mensch ist Teil jenes Ganzen, das wir Universum nennen, ein zeitl. und räumlich begrenzter
Teil. Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas von allem übrigen G e t r e n n t e s - eine Art
o p t i s c h e T ä u s c h u n g des Bewußtseins.

Ich persönlich bin für Einstein…:smile:

Herzl. Grüße
hd

1 Like

Außer dem
Außerdem
Man versuche sich einmal in einen Menschen zu „hineindenken“, für den man ja selbst „außer sich“ ist.
Und dann: stell dir einen Menschen vor, der versucht, sich in dich reinzuversetzen, wie du ihn gerade „außer sich“ siehst.

Spielerei? Ja, auch. Aber: was ist denn nun „Bewußt-sein“, und wo ist es?

…deshalb lies Kant, Descartes, Spinoza, auch Marx u. Engels,
Hegel, nicht zu vergessen Thomas Miller und Methapher…:smile:))

Für mich die höchste Form der psychischen Widerspieglung der
objektiven Welt. Ein Prozess der nie ganz abgeschlossen wird,
so lange wir leben. Es gehört so ziemlich alles dazu (imho):
Erkenntnis, Erleben, Gefühl. Als Resultat könnte man lapidar
gesagt, unser Wissen um Dinge nehmen.
Besser weiss ich es nicht zu formulieren.

Grüsse
hd

Bäuchlinks
und ohne „wissenschaftliche“ Resonaz:

Thema: Jj-aynesianische Thesen
Datum: 24.11.99 08:02:14 (MEZ)Mitteleuropaeische Zeit
Von: Nilmedia
An: [email protected]
Kopie an:[email protected]

DNS-Molekuele haben einen Be-griff von sich selbst. Sie sind sogar der Begriff von sich selbst. Und ihrer Vervielfaeltigung. Wer will also behaupten, sie haetten keinen Be-griff? Es sollen sogar „Irrtuemer(laeufer/traeger)“ vorkommen.
Das Hirn ist nicht Sitz des Bewusztseins noch der der Seele. Aber die Seele ist Sitz von Leib und Bewusztsein; manchmal.
Ein oder anderes, Slw. „adin(jeden) lub in(u)ne“; so kommt eine zum anderen, Odin. Der Gott des Donners ist nur der, der hinter dem Getoese steckt und damit was kundtun will.
DNS-Molekuele tragen ob fehlender Organe keine Trauer wegen ausbleibender Ergaenzung, aber Verstamt sitzt in Organen und drueckt sich auch oft dort aus.
Es ist nicht das Gehirn, das denkt - aber das Gehirn merkts u.U. als erstes, daß es sich denkt; unter Umstaenden, manchmal auch der Bauch und die Eier.
Die Opferung Caesars schuf zweckdienlich den Gott Caesar. Die Beteiligung Brutus´ daran erinnert an die Brandopferung Tukulti-Ninurta in Assur.
Odysseus war aufm Weg nach Hause nicht nur nach Ithaka, Hom(os)mer(os) muß weit mehr als 100 Jahre schreibfaehig gewesen sein und mit Alexander ist der Knoten dann geplatzt.
„Gott“ geht etymolog. auf „der Vielangerufene“ zurueck; irgendwann legte er sich `ne 0190er Nummer zu und stand nicht mehr ohne weiteres zur Verfuegung.
Seine sehr schnelle, treulose instrumentale Ersetzung im Kulte endete vorlaeufig in der inquisitorischen Prozedur der boden-losen Suche nach unseren „wirklichen“ Motiven und dem, was wir „eigentlich“ wollen.
Man kann Bewusztsein von Bewusztsein haben, aber hat selten Hunger auf Hunger, ist aber auch nie ganz sitt.
Die Goetter waren vor den Menschen „da“. Einer ist noch uebrig. Frueher waren die Goetter noch ziemlich selbstbewuszt.
Schwer zu sagen, warum ich mir grade jetzt bewuszt werde, daß ich mir bewuszt werde, dasz ich mir bewuszt werde, warum ich mir bewuszt werde, dass…ganz schoen pervex, wa?
Gruss, MJj

PS: qu´est-ce que ça veut te dire: „il me pense que…?“

und ohne „wissenschaftliche“ Resonaz:

ebenfalls:

dann ist die DNS Gott und Seele zugleich, tragen wir Gott in uns und damit viele Seelen, dann weiß nur Deine DNS warum Du Dir heute bewußt wirst, dass Du Dir bewußt wirst
(es soll ja auch eine gewisse Form von Organbewußtsein geben, z.B. Herztransplantierte sprechen oft davon, daß sie nach erfolgter Transplantation anders denken, fühlen, andere Eßgewohnheiten entwickeln etc., aber das gehört nicht ins Philosophieforum).

Außerdem wird mir das zu mystisch.

Nix für ungut, ich passe.

Herzl. Grüße
hd

Schwierig …
Hallo,

Irre ich mich? Sicherlich vermenge ich Raum und Zeit und
versuche, die Psyche zu raum-zeitlich zu lokalisieren,
außerdem wäre ich gerne über eventuelle Schäden der
„Verwechselung“ aufgeklärt!
Ich habe aber nun Gelegenheit, meine „Idee“ weiter
auszuführen:

wenn ich gewusst hätte, dass du meine kurze Kritik zu einer so langen Antwort benutzt, hätte ich sie vielleicht noch einmal überdenken sollen. Deine erste Frage danach, ob du dich irrst, kann ich gar nicht richtig beantworten, weil ich gar nicht genau weiß, was du sagen willst. Das ist auch schon einer der wichtigsten Eventualschäden des Kategorienmissbrauchs. Wenn ich Gedanken nach Länge und Breite bemessen will, kann ich das tun, aber ich kann nicht erwarten, dass das jemand wirklich ernst nimmt. Philosophie soll Klarheit bringen. Wenn nun jemand Fragen absichtlich so stellt, dass sie unbeantwortbar sind (mit den gängigen Mitteln), dann hat er - wenn er philosophisch bleiben will - die Pflicht, dies zu begründen. Philosophie ist jedenfalls kommunikativ und nicht esoterisch.

Zum Wort „transzendent“ bringst du ja ganz lustige Wortspiele, aber leider erschöpfen sie sich darin.

Ich gebe auch zu, „Transzendentale Philsosophie“ und
„Transzendental“ habe ich nie genau (be)greifen können, das
geht wohl über meinen Verstand hinaus, und auch Bemühungen an
der Uni Bremen sind leider schnell und cool im Sande
verlaufen. Irgendwie ein sehr kantiges Thema. Gibt es
Zusammenhänge zwischen dem Verbleib des Feuers „nach dem
Ausgehen“ und der (außer)sinnlichen Wahrnehmung über den
Verstand hinaus?

Du verwechselst „transzendent al“ mit „transzendent“. Letzteres bedeutet „den Verstand übersteigend“, ersteres bedeutet „als Bedingung der Möglichkeit Voraussetzung für das Denken zu sein“. Letzteres ist Phantasie, Ersteres ist Einsicht in die Notwendigkeit.

Die Frage, wo denn das Feuer ist, wenn es aus ist, ist ein schönes Beispiel für diesen Unterschied. Indem ich das frage, möchte ich den Verstand überbieten, indem ich seine notwendig gegebenen Grenzen (nämlich die wesentliche Unterscheidung zwischen wirklichem und möglichem Feuer) sprenge. Wenn ich diese Unterscheidung nicht vornehme, bewege ich mich im Bereich der Phantasie.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Freischwimmen lernen
Angekommen, lieber Thomas!

Zumindest gibt es für die Frage nach der Existenz des Feuers nach dem Ausgehen eine verführerische Schein(und „Teil-“)lösung: Man weist zB mit seiner „aussen“ auf die mit ihr „eben noch“ angezündete ev noch brennende Zigarette des Nacbarn.
Und die Frage: „wo ist das Feuer?“ kann für einen „Feuer-Aufsichts-Beamten“ der Steinzeit sehr peinlich gewesen sein. Und hat vielleicht erst enaktiv zum „Feuerzauber“ geführt.
Aber damit rede ich natürlich auch um das Dilemma herum, daß in der von mir aufgeworfenen Form wohl nur mein eigenes allein ist.

Es wird auch klarer, daß mir die „Lage der Dinge“ sich häufig „vermischt“, und daß ich mir zu Aller Konfusion (die von Euch inkaufgenommen, die meinige imgrunde ignoriert) „einen Spaß draus mache“. In meinen privaten mathematischen Forschungen auf dem Gebiet der Zahlentheorie hat mich diese „Methode“ auffallendsterweise, ergänzt durch anstrengende konzentrierte Arbeit aber nur, zu ziemlich erstaunlichen neuen und anschaulicheren Wegen zu allerdings schon bekannten Ergebnissen geführt. Indem ich die tradierten zB Eulerschen „Formeln“ zunächst einmal ignoriere und andere, anschauliche Ansätze entfalte.
Das führte mich allerdings auch manchmal dazu, „Euler ganz und gar nach Athen zurücktragen zu wollen“ und auch noch die Wanne mitsamt dem Kind zu waschen.

„Du verwechselst „transzendental“ mit „transzendent“.
Letzteres bedeutet „den Verstand übersteigend“, ersteres
bedeutet „als Bedingung der Möglichkeit Voraussetzung für das Denken zu sein“. Letzteres ist Phantasie, Ersteres ist Einsicht in die Notwendigkeit.“

Und du schreibst auch: „Philosophie soll kommunikativ sein“.

Ich habe das starke und (zum Glück nicht „ausgehende“ Gefühl) das: „als Bedingung der Möglichkeit Voraussetzung für das Denken zu sein“ nicht zu verstehen (und deshalb auch dazu zu neigen, es „auch gar nicht (mehr) verstehen zu wollen“. Und irgendwie auch das Gefühl, daß auch hier zumindest eher „darauf bestanden werden sollte“: DIE GEDANKEN SIND FREI! Das zumindest nach der zeitweisen Vergewaltigung des Denkens (und dann auch „Gefühlthabenswollens“) auch in meiner eigenen Geschichte als jahrelang „unterzeugtem“ „EmmEller“, in der ich mich erst durch die 70er Jahre von diesem Trauma langsam lösen konnte. Das scheint mir jedenfalls so, und ganz sicher bin ich immer noch nicht.
Ist es nicht zumindest für einen dialektischen Postmaterialisten Zeit, nun die Denkfehler bei Marx und Engels und zB in "Wladiwoina Uljanow"´s „Empiriokritizismus“ bloßzulegen und aufzuarbeiten? Das Wesen des „Kapitals“, zB, ist mAn noch gar nicht zur Reife gekommen. Aber „die Lehre“ und die Lehre scheinen das zu ignorieren. Ebensosehr das Subjekt in der Geschichte der Natur. Gibt es hier nich auch eine „historische Verantwortung der Philosophie“?
Ich gebe meine eigene Verwirrtheit zu, denke aber, daß gedankliche Klarheit hier gerade nicht durch Bestehen auf „klaren Definitionen“ (allein) erzielt wird. Aber als Gerüste, in der Nichtanerkennung dessen liegt mein Fehler, der Kommunikation sind sie unabdingbar.
Ich selbst, den in den 60ern/70ern die Marx/Engelsschen „Thesen über Feuerbach“ auf einen Schlag für den „Marxismus“ gewonnen hatten, bin vor ca 20 Jahren (also noch „vor dem fall der Mauer“, und zwar „auf dieser Seite“ einmal beide Versionen derselben vergleichend durchgegangen (also die offizielle, angeblich „Engelisch abgeflachte“ Version und die im Anhang der 2teiligen ME-Ausgabe abgedruckte „rein-Marxsche Urversion“, und habe dabei festgestellt, daß die Unterschiede wirklich nur rhetorischer Natur sind.
Da es damals (in den 80ern) noch einen gewissen positiven Ruf hatte, „in marxistischen Ansätzen zu denken“ an den deutschen Lehranstalten, fühlte ich mich gelindegesagt, etwas alleinstehend (aber leider nicht „gelassen“ alleinstehend). Heute aber neige ich doch mehr zu der „bequemen Weisheit“: „Ich kriege ja meinen Strom aus der Steckdose! Warum weiter hinterfragen? Und mein Bauch gehört ja weiterhin mir!“
Aber ich sehe doch noch nicht schwarz!

Weit davon entfernt, ein „Philosoph“ zu sein und eben auch von „den philosophischen Kategorien“, habe ich ein dem „Unter dem Pflaster, da ist der Strand“-Gefühl (sehr wohlwollend ausgedrückt) nahes Bedürfnis, ahne aber auch, daß es manchmal „der Wahrheitsfindung dient“, gewisse Dinge, wenn auch, in der aktuellen Form nur vorübergehend, „aufzustehen“ (also "aus sich heraus „aufstellen zu lassen“, „mys´lec´ sie,“, polnisch., „denken sich“.
Ich kann nicht erwarten, daß sich Fachleute auf meiner „amateurhaften und eher provokativ-weisheitsfeindlichen Ebene“ (meine eigenen Worte) über die Maßen „mit herumtummeln lassen wollen“ und sich irgendwann „an der Nase herum geführt fühlen“.
Und gestehe, das geschieht zumindest nicht ohne eine Art von „toiflischer“ Lust.
Ich bedanke mich aber herzlich und aufrichtig für jeden gegebenen Hinweis und bitte nun am Ende noch um möglichst viele praktische Veranschaulichungen der:
„Bedingung der Möglichkeit“, die „Voraussetzung für das Denken zu sein“ beanspruchen zu tun mir so schwer zu verstehen erscheinen tut.

Lebendige Grüße, Manni Jj.

Den Boden unter den Füßen behalten!
Hallo Manfred,

dass du Spaß daran hast, die Philosophen aus dem Konzept zu bringen, sei dir gegönnt. :smile:

Dass du deine Verwechslung von „transzendental“ und „transzendent“ als Verständnisproblem stilisiert, verstehe ich allerdings nicht. Denn als Lehrer (auch als Bremer Lehrer, diese Einschränkung erlaube ich mir, weil ich selbst Bremer bin und durch die Mühlen der Reformbestrebungen des Bremer Kultusministeriums getrieben worden bin, freilich ca. 10 Jahre nach dir!) müsstest du den Unterschied schon begreifen können.

Aber selbst ein Nichtverstehen könnte ich akzeptieren, nur nicht diese merkwürdige Formulierung: „!:Ich habe das … Gefühl … das … nicht (mehr) verstehen zu wollen“. Das halte ich entweder für Understatement, für falsche Einstellung oder schlicht für eine Unverschämtheit. Das sage ich im Bewusstsein, der Jüngere von uns beiden zu sein, weil es mir in der Seele weh tut, dass sich die 68er für so so erhaben halten, dass sie sich jeder Argumentationspflicht enthoben fühlen.

DIE GEDANKEN SIND FREI!

Das mag schon sein, wenn man über ihre Berechtigung nachdenkt, aber eben nicht, wenn man über ihre Wurzeln nachdenkt und über die Gesetze, denen die Gedanken unterliegen.

ganz sicher bin ich immer noch nicht.

Das scheint mir ein Lichtblick in deinem Denken, den ich gerne hervorhebe. Unsicherheit ist ein Positivum.

Ist es nicht zumindest für einen dialektischen
Postmaterialisten Zeit, nun die Denkfehler bei Marx und Engels
und zB in "Wladiwoina Uljanow"´s „Empiriokritizismus“
bloßzulegen und aufzuarbeiten?

Von den drei genannten Personen haben weder Engels noch Lenin, sondern ausschließlich Marx sich wirklich eigene Gedanken (im philosophischen Sinn) gemacht. Kennst du die Dissertation von Marx über Epikur? Kein Wischiwaschi, im Gegensatz zu den päteren Schriften! Hier merkt man, dass der Mann etwas konnte.

Gibt es hier nich auch eine „historische Verantwortung der
Philosophie“?

Bitte was soll denn das genau sein? Wenn es das Eingeständnis von Fehlern sein soll, dann ist es richtig.

Ich bedanke mich aber herzlich und aufrichtig für jeden
gegebenen Hinweis und bitte nun am Ende noch um möglichst
viele praktische Veranschaulichungen der:
„Bedingung der Möglichkeit“, die „Voraussetzung für das Denken
zu sein“ beanspruchen zu tun mir so schwer zu verstehen
erscheinen tut.

Kurzer Versuch: Das Denken unterliegt (Natur-)Gesetzen, wie der Körper auch. Freilich sind diese Gesetze anders gestaltet als materielle. Unser Denken unterliegt gewissen Formen des Denkens (Kategorien), die ich nicht einfach so über Bord werfen kann. So muss ich ein (in der Zeit beharrliches) Objekt meines Denkens annehmen und in kausalen Kategorien (Ursache/Wirkung) denken, um verstanden zu werden. Rede ich außerhalb der Kausalität, werde ich - zu Recht - nicht verstanden. Für die Außerkraftsetzung solcher Fundamentalkategorien bedarf es außergewöhnlicher Argumente, weil ich bei der Rezeption derselben nicht nur mein gewohntes Denken in Frage stellen muss, sondern auch die Struktur meines Denkens als solches. Bloße (Schein-)Paradoxien aufzustellen reicht dazu nicht. Die Kategorien sind die Formen unseres Denkens und als solche nur durch sehr außergewöhnliche (nicht-empirische!) Argumente widerlegbar. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kategorien des Denkens unser Denken als kommunikatives bestimmen. Wer also die Kategorien anzweifelt, muss dass aufgrund anderer Kategorien tun, die wiederum auf gewissen Kategorien beruhen. Den Nachweis dieser letzteren Kategorien bleiben Esoteriker in der Regel schuldig.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Er pfiff im Gehn aus Mangel an Gedanken.
(Dryden)
Lohnt es sich darauf einzugehn?