Aussetzung radioaktiver Strahlung im Flieger

Hallo Gemeinde,

ich werde in Kürze einen Job antreten, bei dem man viel Fliegen muss. Ich habe mal aufgeschnappt, dass es im Weltall viel Radioaktivität gibt (Neuronenstürme, etc) und wir aus der Erde nur durch das Magnetfeld geschützt sind.

Im Flugzeug ist man ja 10.000 m über der Erde und daher nicht mehr so geschützt. Nun hat mir mal ein Arzt gesagt, dass man genau so viel radioaktiver Strahlung ausgestzt ist, wenn man einmal im Flieger den Atlantik überquert als wenn man sechs mal die Lunge röncht. Des Weiteren habe ich mal gehört, dass Piloten eine relativ hohe Rente haben, da sie im Schnitt nicht zu alt werden.

Das hört sich ziemlich krass an. Aber ich hab selber nicht genug Ahnung von dem Thema. Wie gefährlich ist Fliegen?

Vielen Dank für eure Antworten!
Timmy

Hallo Timmy,

ich sag mal vorsichtig, daß Du eine Menge halbgare bzw. halbfalsche Informationen ziemlich durcheinanderwirbelst.

Ich habe mal aufgeschnappt, dass es im Weltall
viel Radioaktivität gibt (Neuronenstürme, etc) und wir aus der
Erde nur durch das Magnetfeld geschützt sind.

Im Weltall ist erst mal hauptsächlich Vakuun, also in erster Näherung nichts.
Nebenbei: Neutronen werden von Magnetfeldern nicht abgehalten, weil die davon nicht beeinflußt werden. Sie kommen in der Höhenstrahlung aber auch so gut wie gar nicht vor.

Nun hat mir mal ein Arzt gesagt, dass man
genau so viel radioaktiver Strahlung ausgestzt ist, wenn man
einmal im Flieger den Atlantik überquert als wenn man sechs
mal die Lunge röncht.

Das war aber kein Radiologe - oder?!

Des Weiteren habe ich mal gehört, dass
Piloten eine relativ hohe Rente haben, da sie im Schnitt nicht
zu alt werden.

Von wem gehört? Seriöse Quelle, oder der Freund eines Schwagers eines Freundes?

Das hört sich ziemlich krass an. Aber ich hab selber nicht
genug Ahnung von dem Thema. Wie gefährlich ist Fliegen?

Sagen wir es mal so. Das gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen.

Was wohl stimmt ist, das die Höhenstrahlung alle möglichen Teilchen und Strahlungen enthalten, aber wenn sie wirklich sooo gefährlich wären, würden so viele ochgestellte Personen nicht so häufig fliegen, die haben eher selten suizidale Neigungen :wink:

Gandalf
derauchabundzufliegt

Hallo!

ich werde in Kürze einen Job antreten, bei dem man viel
Fliegen muss. Ich habe mal aufgeschnappt, dass es im Weltall
viel Radioaktivität gibt (Neuronenstürme, etc) und wir aus der
Erde nur durch das Magnetfeld geschützt sind.

„Neuronenstürme“ finde ich Klasse :wink: (Sorry). Neuronen sind Nervenzellen. Vermutlich hast Du Dich vertippt und meintest „Neutronenstürme“…

Im Weltall gibt es keine Radioaktivität. (Wo keine Atome sind, können sie auch nicht zerfallen). Allerdings gibt es viele energiereiche Teilchen, die sich als „kosmische Strahlung“ oder „Höhenstrahlung“ bemerkbar machen und die gleichen Auswirkungen haben, wie die Strahlen, die von radioaktiven Stoffen ausgehen. Das Magnetfeld der Erde kann uns auch nur vor geladenen Teilchen schützen. Die „Neutronenstürme“ könnte es nicht abhalten - allerdings bezweifle ich, dass es sie überhaupt gibt.

Im Flugzeug ist man ja 10.000 m über der Erde und daher nicht
mehr so geschützt. Nun hat mir mal ein Arzt gesagt, dass man
genau so viel radioaktiver Strahlung ausgestzt ist, wenn man
einmal im Flieger den Atlantik überquert als wenn man sechs
mal die Lunge röncht. Des Weiteren habe ich mal gehört, dass
Piloten eine relativ hohe Rente haben, da sie im Schnitt nicht
zu alt werden.

Es ist richtig, dass Menschen, die sehr viel fliegen (Piloten, Flugbegleiter) einer größeren Strahlenbelastung ausgesetzt sind, als andere Menschen. Allerdings glaube ich, dass Dein Arzt ein bisschen übertrieben hat, was die Strahlenbelastung bei einem Transatlantik-Flug anbetrifft. (Oder er hat ein bisschen untertrieben, was die Gefährlichkeit von Röntgen-Untersuchungen anbetrifft, je nachdem…)

Michael

Frage doch mal bei der Pilotenvereinigung „Cockpit“ nach. Das sind Fragen, die dort sicher aus dem ff beantwortet werden können.
Udo Becker

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Hallo Timmy,

schau mal hier:
http://www.vcockpit.de/magazinaktuell.php?artikel=117
Das sollte Deine Fragen beantworten.

Manfred

Hallo!

Ich muss mich korrigieren:

Allerdings glaube ich, dass Dein
Arzt ein bisschen übertrieben hat, was die Strahlenbelastung
bei einem Transatlantik-Flug anbetrifft. (Oder er hat ein
bisschen untertrieben, was die Gefährlichkeit von
Röntgen-Untersuchungen anbetrifft, je nachdem…)

In dem von Manfred verlinkten Artikel wird dieselbe Größenordnung angegeben. Also hat sich wohl nicht Dein Arzt, sondern ich mich verschärtzt.

Gruß, Michael

Die Gefahr ist real, aber das gehört halt zum normalen Lebensrisiko. Kein Grund, sich deswegen das Leben schwer zu machen. Sei doch froh, dass Du nicht auf der ISS arbeiten musst.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Timmy,

Des Weiteren habe ich mal gehört, dass
Piloten eine relativ hohe Rente haben, da sie im Schnitt nicht
zu alt werden.

Das ist totaler Unsinn. Wirklich, gehört ins Reich der Märchen und Legenden. Die Strahlung ist tatsächlich auf den Routen, die an den Polen vorbeiführen etwas höher (hängt irgendwie mit dem Magnetfeld zusammen) oder wenn gerade ein Sonnensturm ist. Dann können auch mal ähnlich hohe Werte auftreten, wie sie dein Arzt beschrieben hat. Allerdings kenne ich einige ältere Piloten, die sind alle quicklebendig und erfreuen sich bester Gesundheit und ich lebe mit einem (noch nicht so alten) Piloten unter einem Dach - bis jetzt ist mir nichts merkwürdiges aufgefallen…kein grünes Leuchten wenn er von einem Transatlantikflug heimkommt, bis jetzt keine größeren Verfallserscheinungen :smile:) …nichts…tut mir leid, ich will mich wirklich nicht über dich lustig machen…aber die Geschichte mit der Versicherung ist echt gut. Die Sache mit der Strahlenbelastung ist natürlich nicht so toll, aber wenn du den Forschungsbericht auf der Seite der Vereinigung Cockpit (den Link hast du ja bekommen)gelesen hast, wirst du feststellen, dass du als Vielflieger nicht dein Leben aufs Spiel setzt. Wenn du weltweit für deine Firma unterwegs bist, wirst du schnell feststellen, dass die wirklichen Gefahren des Reisens z. B. Lebensmittelvergiftungen sind und dass du eher auf einer Taxifahrt in Fernost oder Afrika umkommen wirst, als durch die Strahlenbelastung im Flieger.

Das hört sich ziemlich krass an. Aber ich hab selber nicht
genug Ahnung von dem Thema. Wie gefährlich ist Fliegen?

Längst nicht so gefährlich wie Auto fahren.

Gruß, Maja

Allerdings kenne ich einige ältere
Piloten, die sind alle quicklebendig und erfreuen sich bester
Gesundheit

Das besagt in diesem Fall überhaupt nichts. Ob man nach einer Strahlenexposition an Krebs erkrankt oder nicht, ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Diese Wahrscheinlichkeit sinkt niemals auf Null (wegen der natürlichen Radioaktivität) und sie erreicht auch niemals 100% (weil man bei hinreichend hoher Strahlenbelastung an der Strahlenkrankheit stirbt, bevor man die Chance hat an Krebs zu erkranken). Deshalb ist nicht zu erwarten, dass alle Piloten und andere Crewmitglieder infolge der Höhgenstrahlung an Krebs erkranken, sondern nur dass die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken bei ihnen über dem Durchschnitt liegt und das ist meines Wissens der Fall.

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völlig off topic
Hallo,

(…)

Sagen wir es mal so. Das gefährlichste am Fliegen ist die
Fahrt mit dem Auto zum Flughafen.

Aber nur dann, wenn man die Bezugsbasis „Zurückgelegte Strecke“ wählt _UND_ weil Flugstrecken sehr viel länger sind als Autostrecken.
Die Randbedingungen sind also gar nicht vergleichbar.

Bezieht man sich auf die Reisezeit oder gar auf die Anzahl Reisen, dann sieht es anders aus.

Der Grund liegt darin, dass Start und Landung sehr viel unsicherer sind als das Fliegen an sich.

Thomas

1 Like

Hallo,
also ein guter freund von mir ist seit 1980 Pilot und hat wohl schon
x tausende flugstunden absolviert. der ist mindestens genauso gesund wie ich, der nur im jahr 1-3 mal max 4 std. fliegt.
also ich sehe am fliegen keinerlei gefahr durch strahlung. da ist fernsehschauen wohl schlimmer.

mfg hermann

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