Aussprache der deutschen Sprache (Fortsetzung)

Hallo WWW-lers,
vorab: Dieser Artikel ist eine Fortsetzung des Threats im Brett „Fremdsprachen“ mit dem Titel „Folgen der Diktatur in Chile“. Dort hatte den Baum kaum mehr mit dem Titel was gemeinsam und es ging um die Aussprache bestimmte Phoneme in der deutschen Sprachen.

Dort würde mich gesagt, dass „ch-“ am Anfang eines Wortes, wie eine [k] ausgesprochen wird. Ich habe daraufhin gesagt, dass ich es immer wie die (-ch-) im Wort „Machete“ oder „machen“ ausspreche. Auch wenn es am Wortanfang steht. Dann wurde vermutet, dass ich es falsch gehört habe und entsprechend falsch ausspreche. Das ist durchaus möglich, aber mE. unwahrscheinlich. Und zwar deshalb weil um die Aussprache eines Wortes so fest zu übernehme, wie ich es getan habe, kann ich diese nicht nur einmal so gehört haben, sondern öfters. Vermutlich auch, weil es in meiner Umgebung die übliche aussprache ist/war. Ich habe ganz schnell eine kurze Umfrage in meiner jetzigen Umgebung, hier in Nürnberg gemacht. Als ergebnis kam, dass hier die „Ch-“ am Anfang eines Wortes wie [k-] ausgesprochen wird. Dann dachte ich, vllt. ist es in München so (dort habe ich viele Jahre gelebt). Am WE war ich wieder ganz in der Nähe der Landeshauptstadt. Dort habe ich wieder die Umfrage gestartet. Ergebnis: Dort wird es offensichtlich auch wie [k-] ausgesprochen! (Als Beispiel nahm ich das Wort „Chemie“.

Die Frage stand für mich also groß im Raum. Und ich habe ein bißchen im Web geschaut. Und ausgerechnet in Wikipedia (!!!) folgendes gefunden:

Ch wird im Deutschen als starker (stimmloser) Reibelaut auf zwei unterschiedliche Arten ausgesprochen[1]:

"Nach dunklen Vokalen (a, o, u oder au) als stimmloser velarer Frikativ (Hintergaumenlaut) x, sofern es nicht Bestandteil des Diminutiv-Suffixes -chen ist. Beispiele: auch [aux], Buch [buːx], Loch [lɔx] nach [naːx] (in Wörtern aus dem Griechischen selbst dann, wenn Vokal und Reibelaut ursprünglich zu zwei verschiedenen Wortbestandteilen gehören: autochthon, Hypochonder; gelegentlich kommt bei der Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen [x] auch am Wortanfang vor, bei Wörtern z. B. aus dem Jiddischen, Hebräischen und Russischen auch geschrieben mit ch: Chuzpe).

In allen anderen Positionen, in denen ch als Reibelaut gesprochen wird (nach hellen Vokalen und nach Konsonanten, am Wortanfang vor hellen Vokalen und am Anfang des Suffixes -chen), als stimmloser palataler Frikativ (Vordergaumenlaut) ç. Beispiele: ich [ɪç], Milch [mɪlç], Chemie [çe’miː], Autochen ['aʊtoçən]."

Aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ch_(Digraph)

Auch im Google gefunden: ;o))
http://www.wer-weiss-was.de/faq1143/entry808.html

oder das:
http://cornelia.siteware.ch/phonetik/rechtschreibung…
Als Einleitung dazu etwas was für mich hochinteresant ist:

"Es gibt keinen allgemein verbindlichen Standard für die deutsche Aussprache. Als Ergebnis der Arbeit einer Kommission, die 1898 aus Universitätsprofessoren und Vertretern des deutschen Theaters zusammengesetzt wurde, ergaben sich jedoch einige allgemein anerkannte Grundregeln der Aussprache. Diese Regeln wurden in der Deutschen Bühnenaussprache in der ersten Ausgabe von 1898 und noch einmal in der Auflage von 1957 unter dem Titel Deutsche Hochsprache festgelegt. Im 19. und 20. Jahrhundert fanden weit reichende Veränderungen insbesondere im Wortschatz der deutschen Sprache statt. Bedingt durch die Entwicklungen in Wissenschaft und Technik fanden Fachtermini Eingang in den Wortschatz, Soziolekte und Sondersprachen (z. B. Jugendsprache) bildeten sich heraus, deren Vokabular teilweise in die Hochsprache aufgenommen wurde. Für die deutsche Gegenwartssprache sind insbesondere Anglizismen kennzeichnend.

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Entnommen aus:
http://vorhilfe.de/forum/Aussprache_ch_k/t435942

Trotzdem würde ich sehr gerne wissen, ob es irgendeine Sprachregion in Deutschland gibt, wo das „-ch-“ wie zB. in „Chemie“ oder „China“ allgemein und für gewöhnlich so ausgesprochen wird, wie ich das tue, also wie in „machen“ oder „kochen“.

Vielen Dank und auch für das Lesen!

Schöne Grüße,
Helena