Aussprache Eben, EbenD

Was mir gerade wieder einfällt (Achtung, Anekdoten-Warnung). Vor gut 3,5 Jahrzehnten bei der Abschlussprüfung der Schule wurde mein damals bester Kumpel am Ende der mündlichen Prüfung in … (war es Physik, Mathematik? vergessen) … gebeten, dass Wort „eben“ an die Tafel zu schreiben und zu erklären, wo da das „t“ sei. „Ebent“ war zu diesem Zeitpunkt ein für ihn wichtiges Füllwort.

Nein, es führte nicht zu einer Herabsetzung der Note der Prüfung. Aber brachte ihn für Tage aus dem Konzept. Vor allem, wenn andere, die davon gehört hatten, sein Füllwort jedes mal so falsch wiederholten, wie er es spracht. Gerne mit Betonung auf dem „t“. (Ja, das geht, wenn man gehässiger Jugendlicher ist. Ebent!) :wink:

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Zur Verbreitung der Aussprache „ebent“ siehe https://www.atlas-alltagssprache.de/ebent/

Gruß
Kreszenz

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… wobei diese Partikeln durchaus eine modifizierende Bedeutung haben können:

→ Das ist halt (nun mal, einfach, eben) so.
→ Er wird es eh (sowieso) schon wissen.

Siehe auch https://www.atlas-alltagssprache.de/halt-eben/ // https://www.duden.de/rechtschreibung/halt_nun_eben_nun_einmal // https://www.dwds.de/wb/eh

Gruß
Kreszenz

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Moin,

ebend?!? Wenn schon, denn schon: ebenzt, das ist wie auf den Tisch gedroschen!

Gruß
Ralf

ps: Wer soll denn bitte was wo regulär ändern? Rechtschreibung ist keine Dienstvorschrift fürs Volk, und der Duden schreibt halt auf, was das Volk spricht oder schreibt, sobald genug Deppen Doofes von sich geben. Wer mag, hält sich dran.

Genau, und wenn der Lebensmensch einen ganz anderen Dialekt spricht, kommen auch mal Kompromisse wie z.B Kardäpfel oder Blumiol zustande.
Bei Acht/Obacht geben wird’s schon schwieriger.
Dann bestellt man ebend zwei Pizzas und hört dazu Solos von Cellos.

Kann aber auch lustig sein. So wie die Gesichter der zwiegeräderten Daunhillreißer, wenn ich im Wald meine Gattin mit dem Ausruf „Wahrschau!“ vor ihrem behenden Nahen warne.

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dafür sind die Vokale aber zu hell. Darum sagt man in den gebildeteren Teilen Deutschlands in so einem Fall Äbadromm!

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Das müßte aber normalerweise auch anderst sein.

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Hi,
die Schreibung braucht man nicht zu ändern, weil das n überflüssig ist - zumindestens an den Stellen, wo Du (und viele andere auch) das d hören und es manche sogar sprechen (Es dürfte überall dort auftauchen, wo „eben“ am Satzende ist (DSo ist das eben), oder vor einem Vokal (das kommt eben auch vor).
Langweilige Erklärung: sowohl d als auch n werden gebildet, indem man ddie vordere Seite der Zunge hinter die oberen Zähne legt (Sag mal laut „nnnnn“ und „dddd“, dann weißt du, was ich meine.)
Ein d entsteht, indem man zuerst zumacht und nichts sagt, und dann plötzlich öffnet und Luft ausstößt. DEswegen kann man ein d nicht dehnen, sondern maximal ganz viele d ganz schnell hintereinander sagen, entweder mit Luft danach : dhdhdhdhdhdhdh, oder mit irgendeinem Vokal: dadadadadadadada oder dedededede oder dididididididididi…
Ein n entsteht, wenn man den Verschluß mit der zunge zläßt und mit der Stimme ein geräusch macht. Deswegen kann man ein „n“ lange anhalten, ohne neu anzusetzen. Zumindest, solange man Atem hat- Wenn man das n nun beendet, weil das Wort zuende ist (neben, eben, dagegen, üben, lieben, regnen, schön, grün, …), dann öffnet man den Verschluss und stößt (noch) Luft aus.
Voila.
Sowohl bei d als auch bei n schwingen die Stimmbänder (wie bei a, e, i, o, u, ai, ei, eu, au, …), deswegen sind beide stimmhaft.

Ich spreche übrigens im Dialekt ähm bzw ähmd oder sogar ähmde.

Der von dir so ersehnte Übergang in die Schreibung hat bei namentlich und gelegentlich und eigentlich (mehr fallen mir grad nich ein), die Ableitungen von Namen, legen, eigen sind. Aber wir schreibnen ansonsten Namensgebung, Gelegenheit und Eigenheit. Das dürfen dann Germanisten erklären, ich bin Anglist :slight_smile:

die Franzi

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Ich kaufe ein „L“!
Das kann man auch als Konsonant in die Lllllänge ziehen.

Btw.
Welche Hülsenfrucht beginnt mit einem „R“ ?

Die R - bse
(Schenkelklopfer)

ein „F“ wäre billiger und ist auch sehr gut dehnbar :sunglasses:

Ist halt ein weitverbreiteter Grammatikfehler, der kaum auszurotten ist. Adjektive auf „-ig“ sind generell nicht steigerbar. Ähnlich geht es ja auch mit dem gruseligen „meines Wissens nach“ (bei dem sogar nachvollziehbar ist, woher der Fehler kommt). Oder auch mit dem als (unterordnende) Konjunktion verwendeten „trotzdem“. Das hat - horribile dictu - der Duden ja sogar schon vor Jahren abgesegnet,

Beides sind keine Füllwörter. Beide gehören der wohldefinierten Wortart „Partikel“ an (@Kreszentia hat bereits darauf hingewiesen). Genauer: Abtönungspartikel bzw. Modalpartikel. Weitere Beispiele zu dieser Wortart siehe → hier

Die große Menge an Partikeln (es gibt noch andere Unterklassen dieser Wortart) ist eine besondere Eigenart gerade (← das ist eine Fokuspartikel) der deutschen Sprache - zum Leidwesen von Dolmetschern und Übersetzern, weil sie in anderen Sprachen nur umständlich, oder sogar gar nicht, wiederzugeben sind.

"ich wieder so: " gibt es nicht, Es wäre ein Stilbruch, weil es einer gehobeneren Sprache angehört. Es hieße "ich dann so: ". Es handelt sich um sogenannte → Ellipsen, die es in jeder Sprache gibt. Wir hatten schon (← auch eine Abtönungspartikel) zahllose Beispiele in diesem Brett hier). Diese hier gehörte schon seit Urzeiten zur lockeren privaten Umgangssprache, besonders zur Jugendssprache, wenn es darum geht in Kurzform einen Dialog bzw, ein Streitgespräch berichtend wiederzugeben.

Erst durch den Gebrauch in Social Media Foren (hier insbesondere Twitter) ist es auch in die Schriftsprache eingegangen. Ähnlich wie das übliche „aber sowas von!

Gruß
Metapher

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Bei dem Genderkram wird schon versucht, den Leuten neue „Regeln“ für Firmen- und Behördenschreiben aufzuzwingen.

Eine dumme Angewohnheit. Viele Amis beginnen bei einem Interview jede Antwort mit „Well…“

Bis hinein in Werbespots. Furchtbar.

Ein Chef hatte eine ostdeutsche Kollegin vorgeführt mit: „Heißt es nun jetze oder jetzt?“

Dem möchte ich widersprechen. Eine ganze Reihe von Adjektiven auf „-ig“ ist steigerbar: ruhig, eklig, geräumig, dusselig, flauschig, ergiebig,…
Und weitere sind zumindest in gewissen Bedeutungen steigerbar, wie „farbig“ oder „lebendig“.

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Hi,

dann also der phonologische Fachvortrag.
Die Laute unserer Sprache unterscheiden sich in zwei große Gruppen, die Vokale und die Konsonanten. Vokale haben gemeinsam, dass der Luftstrom ungehindert von den Stimmlippen aus den Mund verlassen kann. (daher kommt ihr Name auch vom Lateinischen Wort für Stimme).
Konsonanten verbindet, dass bei ihrer Bildung der Luftstrom immer an irgendeiner Stelle unterbrochen wird. Je nach Art der Unterbrechung unterscheidet man Plosive (Luftstrom komplett unterbrochen, Laut entsteht durch plötzliche Unterbrechung des Verschlusses - b, d, g, h, k, p, …), Frikative (Luftstrom fast komplett verschlossen, Laut entsteht durch Reibung des Luftstroms an der Verengung - f, ch, sch, w, das j in jung, … ), Affrikata (Kombination aus Verschluss und Reibung - /ts/), Nasale (Luftstrom unterbrochen, Luft entweicht durch die Nase - m, n) und Laterale (das l, ein lateraler Frikativ, die Luft reibt an den Außenseiten der Zunge, die den Mundraum eben nur fast komplett verschließt.
Alle Vokale sind stimmhaft, weil bei ihnen immer die Stimmlippen schwingen. Stimmhafte Konsonanten werden gebildet, indem die Stimmlippen mitschwingen (b, g, d, m, n, l, Garage, Schlangen-s). Bei stimmlosen konsonanten schwingen die Stimmlippen nicht mit (p, k, t, manchmal auch m und n, aber das führt wohl zu weit).
Außerdem gibt es im Deutschen einen Halbvokal, das, was in der Aussprache von Nation nach /ts/ und vor /o/ kommt.
H ist übrigens ein Konsonant, ein glottaler Reibelaut, er entsteht durch Reibung im Kehlkopf.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Die Arbeit der Stimmlippen bemerkt man, wenn man beim Sprechen die Hand auf den Kehlkopf legt (bitte von außen)

die Franzi

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Zu Recht. Falsche Textlöschung eim Korrekturlesen. Gemeint waren Adjektive, die keinen Vergleich ermöglichen (wie „dreieckig“) oder generell selbst schon Extrema ausdrücken.

Aber der Kommentar zu „Anekdote 1“ war mir eh nicht so wichtig und eigentlich überflüssig. Mir ging es um „2“ und „3“.

„Allereinzigstes“ ist jedoch als sogenannter „Ultralativ“ von „Einziges“ zulässig!
Dazu passend: „Gnochi´s“. Das ist der bekannte Doppelplural mit einem Deppenapostroph in Akzentverkleidung.

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Für Spaghettis bitte von recht’s anstellen.

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hierzu ein weiteres von den Fotos, die nie gemacht worden sind, weil ich den Apparat nicht dabei hatte - unweit Stavenhagen, 1992:

Fritz’s Kiosk

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