Aussprache Eben, EbenD

Hallo, richtig ist eben und nicht ebenD. (Genau, Eben!)
Manche ordnen es dem norddeutschen Raum zu, aber ich höre in jedem Interview ‚ebenD‘.
Meine Frage: warum ändert man das nicht auch offiziell als regulär?
VG

Säll ischt weil et a jeds emma Dialägd schwätze wedd wo ma et glernad hot.

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Es gibt keine Rechtschreibpolizei. Immerhin findet man „ebend“ nicht im Duden - das sollte als Hinweis reichen, dass es kein „offizielles“ Wort ist.

Viel schlimmer finde ich, dass Fragen in Interviews immer öfter zuerst mit „Genau.“ beantwortet werden.

„Die FCU fordert eine Erhöhung des Kindergeldes um pauschal 50€. Wie stehen Sie denn zu einer solchen Erhöhung?`“ - „Genau. Wir als CSP denken, dass diese Erhöhung nicht finanzierbar ist.“

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Weil es so ist.
Und es wird auch durch eine Aussprachevariante nicht besser oder richtiger.
Es ändert auch Keiner das Wort „Gesetz“ in „Gesetzt“, nur weil es immer wieder zu lesen und zu hören ist.

(Warum fällt mir gerade mein Kumpel j. Petersen ein, dessen Familie es aus Norddeutschland ins Fränkische verschlagen hat. Er ist dort der „Herr Bedersen mit hartem B und hartem D“.)

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Es hat ja nichts mit Dialekt zu tun. Nicht nur Norddeutsche sagen ‚ebendD‘

Hallo,

Weil nicht jeder Sprach- oder Verständnisfehler einer kleinen Minderheit Eingang in die Sammlungen der deutschen Sprache finden.

Anekdote 1: ich habe in meinem Umfeld einige, die nicht kapieren, das „einzig“ nicht mehr weiter zu steigern ist und reden stets vom „einzigsten“. Beispiel: das einzigste, das wir machen können, ist mehr Bier zu trinken

Anekdote 2: ich finde es schon schlimm, dass Füllwörter wie „halt“ oder „eh“ (das für mich nicht mal ein Wort ist) als solche Eingang in den Duden gefunden haben. Ich halte deren Benutzung einfach nur für schlechten Stil. Vor allem, wenn sie praktisch in jedem zweiten Satz vorkommen.

Anekdote 3:
"ich so: "
"er so: "
"sie so: "
"ich wieder so: "
Da bekomme ich Knoten in den Hirnwindungen .

Genug Bashing von sprachlich unbegabten Minderheiten betrieben.

Grüße
Pierre

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Durchaus, durchaus - mal ganz abgesehen von der Binsenweisheit, dass es in rebus philologicis kaum ein Phänomen gibt, das tatsächlich „nichts mit einem anderen zu tun hat“.

Es gibt ja auch keinen „norddeutschen“ Dialekt. Vom Niederfränkischen bis zum Niederpreußischen sind das auch bei grober Einteilung und wenn man das Saterfriesische weglässt neun verschiedene Mundarten.

Übrigens scheint mir das extra -d, von dem Du schreibst, bei Sprechern von mitteldeutschen Mundarten viel häufiger zu sein als bei solchen von norddeutschen Mundarten.

Hast Du das extra-d mal von einem Muttersprachler aus dem fränkischen, alemannischen oder bairischen Sprachraum gehört? Wenn ja, aus welcher Gegend stammte seine Mutter?

Schöne Grüße

MM

Servus,

hat dabei noch einen gewissen Charme, weil das zugrundeliegende „And I go …“ schon im US-Englisch keinen Sinn gibt, es handelt sich wohl um eine phonetisch nur leicht adaptierte Wendung aus einer westafrikanischen Sprache, die mit den Sklaven nach Amerika gekommen ist.

Demnächst werden sich Ethno-Rechtler dafür stark machen, dass diese unzulässige kulturelle Beraubung aus der deutschen Sprache getilgt wird.

Schöne Grüße

MM

Aber zumindest dabei lassen wir uns nicht auseinanderdividieren!

Entweder Lokalrunde oder Nüscht!

Puh, da wird man morgen wieder eine Menge Pharmakas brauchen…

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Nee, gegen die veritable Katze am morgen helfen auch Globulis. Oder man isst abends „Gnotschi“ (Gnocci), am besten mit „Sutschinis“ (Zucchini) und dann kann man auch mit seinem „Lamgordschini“ (Lamborghini) nach Hause fahren.

Ja, ja. Die Deutschen und ihre Aussprache und Pluralisierung von italienischen/lateinischen Wörtern. Ein ganz eigenes Kapitel. Warum stehen diese Worte eigentlich nicht nicht im Duden als reguläre Schreib- und Sprechweise.

geben ein hübsches Gastspiel, wenn ein Studienrat in der Toscana mit einem kurzen Blick in die Runde (Hören auch alle, dass ich den Plural richtig bilden kann?) „Due espressi, per favore“ bestellt und der Barista quittiert mit „Due caffè, pronto!“…

Die Wege des Duden in seinem Balanceakt zwischen pur deskriptiver und auch normativer Arbeit sind hie und da unergründlich. Die letzte Papierausgabe, die bei mir im Regal steht, ist die legendär gewordene, in der das Verb voipen als angeblich deutsches Wort aufgeführt ist.

Aber im Grund ist dieser Ansatz, Veränderung und Entwicklung zuzulassen, aber eben keine Beliebigkeit, gar nicht verkehrt.

Schöne Grüße

MM

Vielleicht hätte ich deutlicher machen sollen, dass meine aufgeführten Beispiel und der Wunsch, diese in den Duden aufzunehmen, sarkastisch gemeint waren? Nicht dass noch jemand glaubt, dass ich es toll finde, wenn Aleman „zwei Expressos“ bestellt.

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Wenn ein Wort Eingang in die deutsche Sprache findet, warum soll es nicht auch nach den deutschen Grammatikregeln behandelt werden?
Bei der der Pizza sind es ja inzwischen auch „zwei Pizzas“ und nicht „zwei Pizze“.

In anderen Sprachen ist es genauso: „kindergarten“ hat den Weg in die englische Sprache gefunden, aber der Plural ist ganz selbstverständlich „kindergartens“, nicht „kindergärten“.
Und ein amerikanischer Bersteiger sagt „I’m abseiling from the Cliff“ und nicht „I’m seiling ab“.

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‚Einstigste‘ hat ja eine geradezu mathematisch widersprüchliche Logik.
EbendD ist halt überlicher Wortschatz. Da tut es mir leid wenn es den Kindern in der Schule angekreidet wird.

Nur weil es anscheinend in Deinem Umkreis gehäuft auftritt, ist es zwingen „üblich“. Es ist etwa genau so „üblich“ aber auch genau so falsch wie die Floskel „die, die da wo“.

Aber ja, Sprache entwickelt sich und vielleicht wird in 10, 20 oder 50 Jahren jeder „ebend“ sagen und es wird so im Duden stehen.

Vielleicht werden wir bis dahin aber auch mal eine Regierung haben, die 100 Mrd. Sondervermögen für die Bildung bereit stellt und Kinder lernen frühzeitig, unter anderem, wie das Wort „eben“ ausgesprochen wird.

Man wird doch nochmal träumen dürfen….

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Äächt getz?

Da hätte ich zwei Pizzen gemutmaßt…

wird aber wenig daran ändern können, dass maßgeblichen Einfluss auf die Lehrpläne die Lehrkräfte haben, die an der Front im Schuldienst nicht so gut zu gebrauchen waren.

Mit der Folge, dass man unschuldigen Kindlein in Deutschland beibringt, „ich bin so klug als wie zuvor“ sei korrektes Deutsch, während selbige in Frankreich lernen, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ sei ordnungsgemäße deutsche Wortstellung.

Finde ich noch recht harmlos im Vergleich zur ständigen Steigerung von „optimal“. Da rollt es mir jedes Mal die Fußnägel hoch: „Optimaler wäre natürlich wenn wir das … machen würden.“, beantwortet mit: „Am optimalsten wäre aber, es … zu machen.“ Argh!!!

Auch da hätte ich noch eine Steigerung. Ich hatte es mal in einem Projekt mit einer Mitarbeiterin des Kunden zu tun, die statt einem einfachen „mh“, „äh“ oder „em“ ständig ein vollständiges Wort „ennemm“ in ihren Redefluss einbaute, was ihre Aussagen immer ungemein schwierig im Verständnis machte, da mein Hirn bei jedem „ennemm“ automatisch versuchte, daraus ein im Satz sinnvolles Wort verstehen zu wollen. Bis zum Erkennen der Bedeutungslosigkeit dieses Füllworts hatte man immer schon den nächsten Halbsatz überhört.

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Du hast halt eh die optimalsten Beispiele.

:rofl:

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Das könnte man dann auch auf 1001 andere Dinge übertragen und gleich jegliche Standards aufgeben und sich weniger gebildete Mitbürger noch mehr sich in der Öffentlichkeit blamieren lassen, als sie es ohnehin schon ständig tun. Zum Bildungsauftrag gehört nun mal aus guten Gründen auch, dass man sich so verständlich machen kann, dass es nicht gleich dem Gegenüber die Tränen in die Augen treibt und einem der vielleicht dann im Bewerbungsgespräch gleich mal die rote Karte zeigt. Insbesondere wenn es um einen Job mit einer gewissen Außenwirkung geht. Und dabei denke ich nicht an Schauspieler, Radiomoderatoren o.ä. sondern an jedem, der in einem Laden mit Publikumsverkehr oder einem Büro mit Außenkontakt per Telefon, … arbeitet.

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